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SteelSeries Apex Pro TKL (2023) Test: Rasend schnelle Gaming-Tastatur

Die Gaming-Tastatur Apex Pro von SteelSeries trat eine waschechte Revolution los, setzte sich doch auf mechanische Schalter mit einem anpassbaren Auslösepunkt. Diese Innovation ließ uns bereits im Test vor rund drei Jahren den Gold Award zücken. Die Neuauflage setzt auf noch schnellere anpassbare Schalter und kommt im kompakten Ten-Keyless-Design daher. Reicht das auch heute noch für einen Spitzenplatz? Diese Frage klärt unser SteelSeries Apex Pro TKL (2023) Test.

Technische Daten

Tastenschaltertyp SteelSeries OmniPoint 2.0
Angebotene Schaltertypen Linear
Schalter austauschbar nein
Material Aluminium
Abmessungen (L x B x H) 355 mm x 128 mm x 42 mm
Gewicht 960 Gramm
Onboard-Speicher 5 Profile
Kabelanschluss USB-Typ-C
Rollover-Technologie N-Key Rollover
Tastenkappen PBT Double-Shot
Betriebsmodi Tippen; Gaming
Besonderheiten Austauschbare Tastenkappen; OLED-Display
Farben Schwarz
Preis € 193,30 *

SteelSeries Apex Pro TKL (2023) Test: Der Lieferumfang

Die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) trifft im Hersteller-typsichen, grau-orangefarbenen Karton bei uns ein. Beim Lieferumfang gibt es dann eine kleine, positive Überraschung. Denn neben der Tastatur, dem abnehmbaren und stoffummantelten USB-A- auf USB-C-Kabel und der Anleitung versteckt sich eine magnetische Handballenablage unter dem Keyboard, die bei der erst kürzlich ebenfalls getesteten SteelSeries Apex 9 TKL/Mini noch durch Abwesenheit glänzte.

Design und Verarbeitung

  • Hochwertiges, schlicht schwarzes Design
  • Medientasten, Lautstärkerad und OLED-Display

Mit einem Preis jenseits der 200-Euro-Marke, siedelt sich die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) definitiv im Premium-Segment an. Selbst für eine Gaming-Tastatur. Dem hohen Preisschild wird das Keyboard aber definitiv gerecht, was sich bereits am hochwertigen Design und der exzellenten Verarbeitungsqualität zeigt.

Grundsätzlich wirkt das Design recht schlicht und unauffällig. Die Tastatur ist schwarz, die Beschriftung der Tasten in grau gehalten. Alles so, wie man es von Hersteller SteelSeries kennt und gewohnt ist.

Durch das TKL-Design verzichtet die Tastatur auf den Ziffernblock, während auch die Drucken-, Scroll-Lock- und Pause-Tasten einem kleinen OLED-Display in der rechten oberen Ecke weichen mussten. Das kennen wir bereits aus anderen Tastaturen des Herstellers, wurde allerdings um einige Funktionen erweitert.

Mithilfe des Smart-Displays kannst du nämlich alle Parameter der Apex Pro TKL einstellen, ohne den Umweg über die Software gehen zu müssen. Auf Wunsch kannst du sogar ein eigenes Logo erstellen und darstellen lassen oder eine Partie des Handy-Klassikers Snake (hier „Snek“) spielen. Auf der Tastatur. Verrückt.

Neben dem OLED-Display findest du ein geriffeltes Rad, mit dem du die Lautstärke anpassen kannst oder durch das Menü navigierst. Darunter sitzt eine Medientaste, mit der du die Wiedergabe starten oder pausieren kannst.

Die TKL-Tastatur bringt mit 960 Gramm ordentlich Gewicht auf die Waage und kommt auf Abmessungen von 355 mm x 128 mm x 42 mm (Länge x Tiefe x Höhe). An der Oberseite sitzt mittig das Herstellerlogo, sowie am linken Rand der USB-C-Anschluss für die Verbindung des Kabels.

Unten findet die Apex Pro TKL dank sechs gummierter Standfüße sicheren Halt, während die ausklappbaren Gummifüße eine Anwinkelung in zwei zusätzlichen Stufen erlauben. In der Mitte der Unterseite befindet sich, wie auch schon von den letzten Tastaturen des Herstellers bekannt, eine Gummi-Abdeckung, die das Tool zum Entfernen der Tastenkappen beherbergt.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023)

Verarbeitungsqualität der Apex Pro TKL (2023)

  • Exzellente Verarbeitungsqualität
  • Hochwertige, strukturierte PBT-Tastenkappen
  • Rutschfeste Handballenauflage; anfällig gegenüber Staub

Tastaturen von SteelSeries spielen schon lange in der obersten Liga mit, was die Verarbeitungsqualität anbelangt. Das ist auch bei der SteelSeries Apex Pro TKL (2023) nicht anders. Das vergleichsweise hohe Gewicht lässt bereits auf die Qualität der Materialien schließen.

Die Tastenschalter ruhen auf einer robusten Aluminiumplatte in Luftfahrtqualität, die besonders robust und langlebig sein soll. Hinzu gesellen sich die bereits bekannten, hochwertigen PBT-Tastenkappen die nicht nur lichtbeständig sind, sondern eine einzigartige und griffige Struktur aufweisen, die für eine angenehme Haptik sorgt und das Tippgefühl unterstützt.

Was mir im Besonderen auffällt ist, wie stabil die Tasten und deren Kappen verarbeitet und verbaut sind. Normalerweise bieten diese bei nahezu allen Herstellern ein gewisses Spiel – nicht aber hier. Natürlich lassen sich gerade die einzeln stehenden tasten wie Escape oder die Pfeiltasten etwas bewegen, aber deutlich weniger als es bei den meisten Tastaturen der Fall ist.

Das macht einen robusten und sehr hochwertigen Eindruck. Minimale Kritik muss allerdings die Handballenauflage über sich ergehen lassen. Zwar ist es sehr angenehm, dass SteelSeries hier einmal mehr auf eine rutschfeste Oberfläche setzt. Allerdings ist diese so schmutz-, kratzer- und staubanfällig, wie eh und je. Bereits nach dem Auspacken sammeln sich hier erste Staubkörner – eine regelmäßige Reinigung ist also leider (nervige) Pflicht.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023) im Praxistest

  • Anpassbarer Auslösepunkt für jede einzelne Taste
  • Dual Actuation: Zwei Aktionen pro Taste möglich
  • Lineare, mechanische Schalter

Wie die Apex Pro Mini und deren Wireless-Pendant, die wir bereits im August 2022 testen konnten, setzt auch die neue SteelSeries Apex Pro TKL (2023) auf die OmniPoint 2.0-Tastenschalter des Herstellers.

Diese bieten, im Vergleich zur ersten Generationen, einen noch größeren Spielraum bei den anpassen Auslösepunkten. Den kannst du nämlich nun zwischen 0,2 mm und 3,8 mm frei anpassen. Und das für jede Taste einzeln und getrennt voneinander.

Warum solltest du das wollen? Beispiel aus dem Gaming: In einem Shooter kannst du so den Auslösepunkt für die Waffenauswahl oder Bewegungen (WASD- oder Pfeiltasten) beispielsweise besonders niedrig ansetzen, die Umschaltung von Rennen zu Gehen oder die Ducken-Taste allerdings langsamer auslösen, um sie nicht versehentlich zu betätigen.

Doch damit nicht genug. Dank der 2-in-1-Aktionstasten kannst du – ebenfalls bei jeder einzelnen Taste individuell – einen zweiten Auslösepunkt festlegen. Drückst du eine Taste nur leicht, lässt sich eine andere Aktion ausführen, als wenn du sie voll durchdrückst.

SteelSeries selbst nennt als Beispiel einen leichten Tastendruck zum Vorwärtsgehen und einen festen Druck zum Sprinten. Ob man das als Otto-Normal-Gamer wirklich benötigt, sei einmal dahingestellt. Die Möglichkeiten sind aber schier unendlich und praktisch ist dieses „Dual Actuation“-Feature allemal.

Die mechanischen Schalter selbst sind linearer Natur, lösen also schnell und mit niedrigem Druck ohne Feedback aus. Interessanterweise verbaut der Hersteller bei den Pfeiltasten eigens entwickelte rote Switches, während beim Rest des Keyboards weiße Schalter zum Einsatz kommen.

Beide sind linear, gefühlt benötigen die roten Schalter aber minimal weniger Auslösedruck. Ansonsten sind sie sich aber sehr ähnlich, ja fast schon identisch.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023)
Die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) setzt auf zwei verschiedene Arten von linearen, anpassbaren Schaltern.

Ansonsten bietet die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) alles, was du von einer hochwertigen Gaming-Tastatur erwarten würdest. Du kannst Makros erstellen, sämtliche Tasten mit einer zweiten und einer Meta-Bindung versehen (letztere wird aus Kombination aus FN-Taste und dem entsprechenden Key ausgegeben) und natürlich gibt es auch eine umfangreich anpassbare RGB-Beleuchtung.

Wie gut ist das Schreib- und Tippgefühl?

  • Sehr gutes Schreib- und Tippgefühl
  • Angenehmes, recht leises Tippgeräusch

Da die SteelSeries Apex Pro TKL (2023) auf denselben Schaltern aufbaut, wie die Apex Pro Mini, ergibt sich auch dasselbe hervorragende Schreib- und Tippgefühl. Die recht leisen linearen mechanischen Schalter lösen schnell und präzise aus.

Wie schnell, das kannst du natürlich praktischerweise dank der OmniPoint 2.0-Schalter selbst auswählen und sogar zwei verschiedene Settings, beispielsweise für Gaming und für das Schreiben, festlegen.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023)

Zudem punkten die Tasten dank der griffigen Oberfläche und den gelungenen PBT-Tastenkappen mit einer angenehmen Haptik. Als sehr praktisch erweist sich zudem die Handballenauflage, die ganz einfach magnetisch an die Tastatur andockt und für eine gute Entlastung sorgt. In Kombination mit den ausklappbaren Standfüßen, die ganz ohne oder in zwei verschiedenhohen Winkeln aufgestellt werden können, sorgt das für eine angenehme Ergonomie.

RGB-Beleuchtung

  • Umfangreich anpassbare RGB-Beleuchtung in verschiedenen Effekten

Die anpassbare RGB-Beleuchtung wartet, Hersteller-typisch, mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten auf. Beleuchtungseffekte lassen sich in der Begleit-Software sowohl aktiv als auch reaktiv (also reagierend auf deine Tastenanschlägt) und passiv, also im Leerlauf, getrennt voneinander einstellen.

Einstellen kannst du dabei nicht nur die Effekte wie Farbverläufe und Wellen oder einzelne Farben, sondern mitunter auch die Größe, Geschwindigkeit und Richtung der Effekte. Wer es gerne bunt mag, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten.

SteelSeries GG RGB-Beleuchtung

Software-Anbindung: SteelSeries GG

Wie immer bei SteelSeries kommt als Begleit-Software GG samt dazugehöriger SteelSeries Engine zum Einsatz. Und diese gehört, zumindest für uns, auch weiterhin zu den angenehmsten und aufgeräumtesten Softwarelösungen im Peripherie-Bereich.

So besteht die Möglichkeit, bis zu fünf individuelle Profile zu erstellen und im Onboard-Speicher abzulegen. Sämtliche Tasten lassen sich auf Wunsch umkonfigurieren und mit Makros belegen. Außerdem kannst du unter dem Menüpunkt „Betätigung“ die notwendige Auslösekraft sämtlicher Tasten einstellen und das auf Wunsch sogar ganz individuell.

Auf Wunsch lassen sich sogar zweite Tastenbelegungen (Dual Bindings) und die bereits angesprochenen Dual Actuations und Meta-Bindungen als Kommandos in Verbindung mit der FN-Taste anlegen.

Zudem kannst du das dargestellte Logo auf dem OLED-Bildschirm anpassen. Hierzu kannst du eigene, kleine Logos hochladen oder selbst mit der Maus etwas kritzeln. Sogar Animationen können mit maximal 10 Bildern pro Sekunde dargestellt werden.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023)
Eigene Logos lassen sich auf dem Display darstellen. Beim nächsten Mal zeichnen wir besser nicht mit der Maus.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023) Test: Fazit

Mit der SteelSeries Apex Pro TKL (2023) bringt der Hersteller die hervorragenden OmniPoint 2.0-Tastenschalter endlich auch in ein etwas größeres Ten-Keyless-Design. Bereits beim Test der Apex Pro Mini haben mir die anpassbaren linearen mechanischen Schalter ausgesprochen gut gefallen, lediglich das kompakte 60-Prozent-Layout war (und ist) nicht mein Fall.

In Kombination mit der sehr hochwertigen Verarbeitung, den robusten und haptisch überzeugenden Tastenkappen und der beiliegenden Handballenablage zeichnet sich ein hervorragendes Gesamtbild ab. Selbst das OLED-Display erweist sich als äußerst praktisch und ermöglicht sämtliche Einstellungen, ohne den Umweg über die Software gehen zu müssen.

Lediglich auf austauschbare Schalter verzichtet SteelSeries in dem Fall, was aufgrund des hohen Preises noch schön gewesen wäre. Dass sich die Tastatur zudem nur kabelgebunden nutzen lässt, dürfte die Einen freuen, die anderen hingegen stören. Der Qualität tut das allerdings keinen Abbruch.

Wer eine enorm stark individualisierbare und hochwertige Tastatur sucht, wird mit der SteelSeries Apex Pro TKL (2023) jedenfalls sehr gut bedient. Ob einem das Gesamtpaket rund 220 Euro wert ist, muss allerdings jeder für sich entscheiden.

SteelSeries Apex Pro TKL (2023) Test: Gold Award

SteelSeries Apex Pro TKL (2023)

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Exzellent verarbeitete, stark individualisierbare Gaming-Tastatur der Premium-Klasse, die keinerlei Schwachpunkte bietet und mit einem hervorragenden Tippgefühl punktet. Lediglich der hohe Preis stößt sauer auf.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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