Nicht nur einfache Kopfhörer, sondern auch ganze Headsets werden zunehmend kabellos. Immer mehr Gamer wünschen sich größtmögliche Freiheiten ohne Kabel. Auch SteelSeries hat ein kabelfreies Top-Modell im Angebot. Das „Arctis Pro Wireless“ wird als „Durchbruch in der Gaming-Audio-Technologie“ beworben und muss sich dementsprechend hohen Erwartungen stellen.
Wir haben das kabellose Gaming-Headset einem ausführlichen Test unterzogen. Ob es hält, was es verspricht, und überzeugen kann, lest ihr im nachfolgenden Bericht.
Design und Verarbeitung
Einmal ausgepackt zieht das Headset kaum Blicke auf sich. Es ist schlicht gestaltet und unterscheidet sich damit deutlich von anderen gängigen Gaming-Headsets. Grelle Farben, Beleuchtung oder andere Hingucker werden hier vergeblich gesucht. Auch eine RGB-Beleuchtung fehlt, damit der Akku länger hält. SteelSeries gelingt es dennoch, das Gerät nicht langweilig wirken zu lassen. Die Schlichtheit sorgt vielmehr für einen hochwertigen Eindruck. Lediglich das recht breite Kopfband ist gewöhnungsbedürftig. Es wirkt ein wenig klobig und stört das ansonsten sehr homogene Bild des Headsets.
An beiden Ohrmuscheln sind Knöpfe untergebracht, mit denen verschiedenste Aktionen ausgelöst werden können. SteelSeries hat jedem Knopf eine andere Form verpasst, was dafür sorgt, dass die einzelnen Tasten sehr gut unterschieden werden können. Auch ein Klinkenanschluss wurde an der Ohrmuschel untergebracht. Wer also lieber per Kabel verbunden wird, hat die Möglichkeit dazu.
Gefertigt ist das Headset größtenteils aus Plastik. Die Gelenke und das Kopfband werden jedoch durch eine Aluminium-Stahl-Konstruktion gestützt, was ihnen mehr Robustheit verleiht. Die Verarbeitung ist insgesamt also recht hochwertig. Es ist davon auszugehen, dass das Headset gewöhnlichen Belastungen lange Zeit standhalten können wird.
Tragekomfort
Zunächst fällt auf, dass die Ohrpolster aus Stoff gefertigt sind. Laut Hersteller sind sie abwaschbar, was selbstverständlich einen großen Vorteil darstellt. Werden sie durch längeres Tragen beschmutzt oder durch Schweiß nass, muss der Nutzer sich nicht mit der neuen Situation anfreunden, sondern kann sie durch einfaches Waschen wieder in einen sauberen, angenehmen Zustand versetzen.
Das klobig wirkende Kopfband erweist sich als außergewöhnlich angenehm. Es sorgt dafür, dass das Headset sicher und recht straff sitzt. Da die Ohrpolster auch bei straffem Sitz kaum spürbaren Druck ausüben, kann dies positiv gesehen werden. Insgesamt fühlt das Headset sich in jeder Hinsicht angenehm an. Sowohl das Kopfband als auch die Ohrmuscheln wirken keineswegs störend oder drückend. Dafür sorgt auch die hohe Flexibilität. Das Arctis Pro Wireless bietet also einen sehr hohen Tragekomfort.
Audioqualität
Hinsichtlich der Audioqualität sollte das Arctis Pro Wireless einiges zu bieten haben. Andernfalls wäre es – vor allem in Anbetracht der Bewerbung – eine echte Enttäuschung. Im Test haben wir also besonderen Wert auf die Qualität des Klangs gelegt.
Insgesamt konnte der Klang uns überzeugen. Er ist klar, ausgeglichen und immer kräftig genug. Der Bass ist kräftig, ohne störend tief und wummernd zu sein. Dennoch ist er voll und kommt gut zur Geltung. Besonders der virtuelle 7.1 Surround Sound mit DTS HEADPHONE:X V2 trägt hierzu bei. Hier sei jedoch darauf verwiesen, dass verschiedene Genres unterschiedliche Anforderungen an Höhen und Tiefen stellen. Während einige Genres sehr von den voreingestellten Audioeinstellungen des Arctis Wireless Pro profitieren, gereichen sie anderen zum Nachteil.
Sehr vom Bass profitierende Musikstücke sowie leichte Songs, die vom Wechselspiel von Höhen und Tiefen leben, lassen sich sehr gut hören. Dazu gehört beispielsweise Popmusik, elektronische Musik und sonstige Dance-Music. Wer das Gerät lediglich im Gaming-Bereich einsetzt, dürfte mit dem Headset ebenso absolut zufrieden sein.
Falls das Headset zu basslastig ist, kann man in der SteelSeries Engine 3 die Einstellungen ein wenig anpassen, hier stehen unterschiedliche Voreinstellungen zur Auswahl.
Negativ fällt leider auf, dass das Headset ohne Soundwiedergabe ein paar Sekunden rauscht, bis es sich automatisch abstellt.
Mikrofon
Das Mikrofon des Headsets ist an der linken Ohrmuschel befestigt. Es kann hier auf einfache Weise herausgezogen und wieder eingefahren werden. Ein- und ausgeschaltet wird es indes über einen Knopf, welcher sich ebenfalls an der linken Ohrmuschel befindet. Nach einem Druck hebt oder senkt der Knopf sich, sodass sofort festgestellt werden kann, ob das Mikrofon ein- oder ausgeschaltet ist.
Der Arm des Mikrofons erweist sich im Test als äußerst flexibel. Er kann problemlos in jede erdenkliche Richtung gebogen werden, sodass eine Anpassung an die individuellen Gegebenheiten in jedem Falle bequem möglich ist.
In unserem Test hat das Mikrofon einwandfrei funktioniert und für eine sehr gute Übertragung der Aufnahmen gesorgt. Die Geräuschunterdrückung funktionierte sehr gut – Gesprochenes war deutlich und beinahe ohne störende Hintergrundgeräusche zu verstehen. Natürlich kann man hier dennoch keine Studioqualität erwarten. Doch hört selber:
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In Verbindung mit der Senderstation, die im nächsten Abschnitt näher betrachtet werden wird, lässt sich der sogenannte Chat-Mix einstellen. Hiermit ist es möglich, das Verhältnis von Sprachchat zu Spiellautstärke anzupassen.
Insgesamt überzeugt das Mikrofon. Schwächen können wir hier nicht finden.
Sonstiges: Akku, Senderstation und Bluetooth
Beider Senderstation handelt es sich um eine kleine Box, die an ein oder mehrere Ausgabegeräte angeschlossen werden kann. Sie verfügt über einen Drehregler und ein OLED-Display. Rückseitig verfügt sie zudem über diverse Anschlüsse. Die zugehörigen Kabel werden direkt mitgeliefert. Neben USB und Klinge gibt es auch optische Ein- und Ausgänge. Hierüber ist auch das Durchreichen des Audiosignals an ein Soundsystem möglich. Leider kann die Lautstärke dort jedoch nicht über die Senderstation gesteuert werden, sondern nur über die Audioquelle (z. B. den PC).
Besonders cool ist, dass das Headset neben der Verbindung mit der Senderstation auch gleichzeitig eine Bluetooth-Verbindung mit einem Smartphone herstellen kann. So kann man Musik oder Game-Sounds vom PC hören, während man gleichzeitig telefoniert. Sehr cool!
Über die Senderbox lässt sich der zweite Akku des Headsets während des Betriebs aufladen, was sich im Test als sehr praktisch erweist. Die Einrichtung, die bei der ersten Inbetriebnahme nötig ist, gelingt schnell und ohne Probleme.
Der Akku, der über die Senderstation geladen wird, hält laut SteelSeries zehn Stunden lang durch. Diese Angabe können wir nach unserem ausführlichen Test bestätigen. Mit der Akkulaufzeit hatten wir – auch dank der Ladestation und des zweiten Akkus – nie Probleme.
Software
Über die SteelSeries Engine 3 lassen sich diverse Einstellungen am Headset vornehmen. So ist es beispielsweise möglich verschiedene Soundprofile zu hinterlegen, die je nach verwendetem Spiel/Programm automatisch aktiviert werden.
Außerdem kann der 7.1 Surround Sound mit DTS HEADPHONE:X V2 aktiviert werden. Hier lassen sich unterschiedliche Surround- und Stereo-Profile auswählen. Des Weiteren ist es möglich beispielsweise den Bass zu verstärken. Für Profis steht auch ein Equalizer zur Verfügung.
Fazit zum SteelSeries Arctis Pro Wireless Test
SteelSeries liefert mit dem Arctis Pro Wireless ein sehr angenehm zu tragendes, designtechnisch minimalistisches Headset ab, das ohne Kabel betrieben werden kann. Es ist dank der verschiedenen Zuspielmöglichkeiten sehr flexibel – sowohl kabellos als auch kabelgebunden. Der Akku hält zehn Stunden, es werden jedoch zwei Akkus mitgeliefert, wodurch man ihn schnell austauschen kann, ohne auf die nächste Aufladung warten zu müssen.
Die Audioqualität ist beeindruckend gut und es macht mit dem SteelSeries Arctis Pro Wireless* sowohl Spaß zu zocken als auch Musik zu hören. Das Mikrofon überzeugt ebenso vollkommen.
Insgesamt handelt es sich um ein herausragendes Headset mit vielen Features. So können wir es trotz des recht hohen Preises empfehlen, wenn das Budget vorhanden ist.
SteelSeries Arctis Pro Wireless
Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis
Ein empfehlenswertes, sehr komfortables Wireless-Headset.