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Tesoro Gram Spectrum: Mechanische Tastatur mit Low-Profile-Keycaps im Test

Bei mechanischen Tastaturen haben Gamer eine große Auswahl. Die meisten der Tastaturen setzen auf die Cherry MX Switches. Tesoro macht es bei seiner Gram Spectrum anders und setzt auf eigene Tesoro AGILE Switches. Diese bieten eine reduzierte Bauhöhe, sollen jedoch trotzdem die typische Präzision mechanischer Switches bieten.

Natürlich sind auch die für Gamer wichtigen Makros auf der Tastatur programmierbar und eine RGB-Beleuchtung darf heutzutage auch nicht mehr fehlen.

Ich habe mir die Tesoro Gram Spectrum in schwarz (weiß gibt es auch) mit AGILE Red Switches angeschaut. AGILE Red Switches benötigen eine Betätigungskraft von 50 g und besitzen einen Auslöseweg von 1,5 mm. Tesoro bietet außerdem AGILE Blue Switches an, die eine Betätigungskraft von 60 g erfordern und einen Auslöseweg von 2,2 mm besitzen. Die AGILE Red sind also eher für Gamer ausgelegt.

Verarbeitung der Tesoro Gram Spectrum

Die Verarbeitung der Tesoro Gram Spectrum sagt mir sehr zu!

Mit einem Gewicht von 1,1 Kilogramm wirkt die Tastatur sehr wertig und hat Dank der Gummifüße einen festen Stand. Die Standfüße können ausgeklappt werden um die Tastatur anzuschrägen, wodurch die Tastatur zwar durch die geringere Auflagefläche nicht mehr ganz so fest steht, aber dennoch auch heißen Gaming-Sessions standhält.

Das Gewicht hat natürlich auch eine Ursache. So besteht die Unterseite zwar aus Plastik, die Oberseite ist jedoch mit hochwertigem Metall versehen. Die Tasten sind freistehend und nicht in die Tastatur eingelassen. Dadurch kann man die Switches sehen, wenn man nicht direkt vor der Tastatur sitzt. Bei der Razer BlackWidow X Chroma sieht das ähnlich aus. Dadurch kann die Tastatur sehr einfach gereinigt werden.

Die Tastenkappen können einfach abgenommen werden und besitzen ein normales Tastenkreuz, wie bei Cherry Switches. Der Kunststoff im Inneren der Tastenkappen ist transparent, der rote Kunststoff der Switches sorgt jedoch für eine rote Beleuchtung bei weißer Beleuchtungsfarbe.

Die Tastatur ist zwar sehr flach, aber kommt nicht an eine Rubberdome-Tastatur heran, da sie mechanisch ist. Die Tesoro Gram hat eine Bauhöhe von etwa 2,45 cm, was deutlich weniger ist als bei anderen mechanischen Tastaturen, die meistens bei etwa 4 cm liegen.

Angeschlossen wird die Tesoro Gram Spectrum mit einem gesleevten USB-Kabel mit 1,8 Metern Länge. Das besondere daran? Es ist abnehmbar! Das Kabel wird einfach mit einem Mini-USB-Stecker mit der der Tastatur verbunden. Mini-USB ist durch die leicht größere Bauart im Vergleich zu Micro-USB die richtige Wahl, denn dadurch ist für ausreichend Stabilität gesorgt. Das Kabel könnte jedoch ein wenig fester sitzen, denn es lässt sich hin und her wackeln. Durch das abnehmbare USB-Kabel ist Kabelbruch jedoch kein Grund mehr die Tastatur wegzuschmeißen, wodurch das Konzept echt geil ist. Der Anschluss befindet sich hinten rechts und führt somit das Kabel direkt von der Tastatur weg. Eine Kabelführung gibt es daher nicht.

Ausstattung der Tesoro Gram Spectrum

Die Tesoro Gram Spectrum besitzt ein vollwertiges Tastatur-Layout inklusive Num-Pad. Dennoch setzt es auf ein schlichtes Design ohne Zusatztasten.

Durch Full-N-Key- oder 6-Key-Rollover können alle Tasten gleichzeitig betätigt werden, ohne dass Eingaben verloren gehen. Warum sich Tesoro dazu entschieden hat einen Wechsel zwischen den Modi zu ermöglichen, erschließt sich mir jedoch nicht.

Der verkürzte Tastenhub auf 3,5 mm – statt 4 mm bei Cherry MX Switches – fällt kaum auf. Auffälliger ist da schon eher der Auslöseweg von 1,5 mm, der bei Cherry MX Switches bei 2 mm liegt. Doch mit MX Speed bietet Cherry dort auch einen Pendant mit sogar nur 1,2 mm Auslöseweg. Die Keycaps sind 6,2 mm hoch, während „Standard“ 11,5 mm ist.

Doch genug der technischen Daten. Mir gefällt der Anschlag der Tesoro Agile Red Switches sehr gut. Sowohl zum Zocken als auch zum Schreiben ist die Tastatur hervorragend geeignet. Dabei bleibt sie trotz der mechanischen Switches angenehm leise.

Die RGB-Beleuchtung der Tasten weiß zu gefallen. Durch das hervorstehen der Tasten leuchtet nicht nur die Beschriftung der Tasten, sondern an den Seiten kommt auch Licht hervor. Die Beleuchtung ist sehr gleichmäßig. Einzig negativ fällt hier die rote Farbe der Switches auf, denn bei weißer Beleuchtung sieht man einen deutlichen Rotstich.

Ein USB-Hub oder Klinkenhub wäre natürlich noch cool gewesen, aber hier versucht die Gram Spectrum eher mit Schlichtheit zu trumpfen.

Ergonomie der Tesoro Gram Spectrum

Wie bereits angesprochen besitzt die Tesoro Gram Spectrum eine flache Bauart. Dadurch liegt sie gut auf dem Tisch, lässt sich aber bei Bedarf auch aufstellen. Eine Handballenauflage wäre noch super gewesen, ansonsten gibt es an der Ergonomie nichts zu bemängeln.

Software von Tesoro

Kommen wir nun zu dem großen Schwachpunkt der Tastatur. Die Software bzw. der Treiber ist leider noch nicht ausgereift, wodurch die Gram Spectrum leider Potenzial verschenkt. Positiv hervorzuheben ist allerdings, dass man die Software nicht unbedingt benötigt.

Die Tastatur unterstützt 5 Profile sowie einen sogenannten PC-Modus, der die Standardbelegung darstellt. Zwischen den Profilen lässt sich einfach mit der FN-Taste und F1 bis F5 bzw. Pause für den PC-Modus wechseln. Ebenso finden sich auf den F-Tasten Multimedia-Funktionen. Des Weiteren lassen sich Tastatureingaben deaktivieren, zwischen 6-Key oder N-Key-Rollover wechseln und der Beleuchtungseffekt sowie dessen Helligkeit einstellen. Das Highlight ist jedoch die Instant Macro Recording-Taste. Somit lassen sich Macros auch ohne Treiber aufnehmen.

Die Profile werden direkt im Speicher der Tastatur gespeichert, somit kann man die Tastatur nach dem Einrichten an jedem Computer so nutzen. Über die Software habt ihr natürlich nochmal mehr Möglichkeiten, wie etwa den Wechsel der Farbe oder das Nachbearbeiten von Makros.

Die Software ist zwar übersichtlich, weißt jedoch einige Fehler auf (beispielsweise sind manche Buttons nicht klickbar). Schade ist außerdem, dass man weder die Farbe jeder einzelnen Taste einstellen kann, noch per Instant Recording aufgenommene Makros nachträglich bearbeiten kann. Diese werden einfach gar nicht in der Software angezeigt. Ich bin leider sehr unzufrieden mit dem Treiber und hoffe, dass Tesoro da bald nachliefert.

Testfazit zur Tesoro Gram Spectrum

Die Tesoro Gram Spectrum ist eine wirklich schicke Tastatur, die auf der Hardware-Seite fast alles richtig macht. Lediglich das Kabel könnte ein wenig fester sitzen.

Anders sieht es jedoch leider mit der Software aus. Hier vermisse ich noch einige wichtige Funktionen, wie etwa das Nachbearbeiten von per Instant Recording aufgenommenen Makros. Die Software macht einfach einen unfertigen Eindruck.

Wer nicht jede Taste einzeln mit einer Farbe bestücken möchte, nicht jeden Tag neue Makros erstellt und eine schlichte, aber hochwertige mechanische Tastatur sucht, dem kann ich die Tesoro Gram Spectrum empfehlen. Der Preis ist absolut angemessen, denn die Tastatur bietet ein angenehmes Schreibgefühl und alle wichtigen Funktionen.

Beim Kauf müsst ihr jedoch aufpassen, denn in vielen deutschen Shops ist leider nur das US-Layout (QWERTY) verfügbar. Die Distribution kann Tesoro hier noch verbessern.

Tesoro Gram Spectrum

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis/Leistung

Top-Hardware, Flop-Software

Wer nicht jede Taste einzeln mit einer Farbe bestücken möchte, nicht jeden Tag neue Makros erstellt und eine schlichte, aber hochwertige mechanische Tastatur sucht, dem kann ich die Tesoro Gram Spectrum empfehlen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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