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Teufel Cage One Test: Günstiges Analog-Headset mit sattem Klang

Die IFA 2022 stand für den deutschen Audio-Hersteller Teufel ganz im Zeichen des neuen Gaming-Headsets Zola. Klammheimlich kündigte man, in einem Nebensatz, allerdings auch das günstige Cage One an, das sich mit seinem analogen 3,5-mm-Klinkenanschluss und einem Preis deutlich unterhalb der 100-Euro-Marke eher im Einsteigersegment positioniert. Wie gut das Headset klingt und was es auszeichnet, klärt unser Teufel Cage One Test.

Technische Daten

Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm
Frequenzbereich (Kopfhörer) 8 – 20.000 Hz
Impedanz 24 Ohm bei 1 kHz
Mikrofontyp Omnidirektional
Frequenzbereich (Mikrofon) 20 Hz – 20.000 Hz
Anschlüsse 3,5-mm-Klinke
Gewicht 288 g (ohne Mikrofon)
Kompatibilität PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series X/S, Xbox One, Mac, Smartphone
Preis € 79,99 *

Teufel Cage One Test: Lieferumfang und Design

Teufel stellt sich im Segment der Gaming-Headsets künftig breiter auf. Neben dem Cage, das im Jahr 2020 seine bislang letzte Neuauflage erhalten hat, erwarten dich mit dem mittelpreisigen Zola und dem günstigen Einsteigermodell Teufel Cage One gleich zwei weitere neue Headsets.

Im Gegensatz zu Zola und Cage setzt das neue One allerdings ausschließlich auf eine analoge Verbindung mittels 3,5-mm-Klinke und verzichtet dafür auf eine USB-Soundkarte, einen 7.1-Surround-Sound oder ähnliches.

Dass entsprechende Analog-Headsets auch heute noch eine Daseinsberechtigung haben, hat nicht zuletzt Hersteller beyerdynamic mit dem MMX 100 (unser Test) zu Beginn des Jahres eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

In demselben Preissegment will nun also auch das Teufel Cage One mitspielen. Der Lieferumfang kann sich dabei schon einmal sehen lassen, denn neben dem Headset samt fest verbundenem AUX-Kabel mit einer Länge von 1,55 Metern, legt der Hersteller ein zusätzliches Verlängerungskabel, den ansteckbaren Mikrofonarm (15 Zentimeter) und einen zusätzlichen Popschutz bei. Neben den obligatorischen Anleitungen und Hinweisen, versteht sich.

Das Design: Simpel und schick

  • Simples und zugleich hochwertiges Design
  • Ohrmucheln weder anklapp- noch drehbar

Das Teufel Cage One wird in zwei Farben angeboten. Das schwarze Modell (Night Black) lässt mit seinen roten Details wohlige Erinnerungen an das Ur-Cage aufkommen, während das grau-weiße Modell der Farbgebung Light Gray deutlich schlichter wirkt.

Wer sein Gaming-Headset eher gediegen bevorzugt, wird mit dem Cage One jedenfalls hervorragend bedient. Auf bunte Elemente, eine RGB-Beleuchtung oder ähnliche Spielereien verzichtet Teufel konsequent.

Die recht dicken Ohrpolster kommen in einem dunklen Grau-Ton daher und bilden einen gelungenen Kontrast zum ansonsten weißen Kopfhörer. Silbrig glänzend abgesetzt präsentiert sich das Teufel-T auf den Außenseiten der Ohrmuscheln, eingerahmt durch ein Muster aus kleinen Sechsecken.

Das geflochtene AUX-Kabel ist fest mit dem Headset verbunden, verfügt jedoch über eine praktische Inline-Fernbedienung, mit der du die Lautstärke anpassen und das Mikrofon stummschalten kannst. Letzteres wird durch einen roten Akzent farblich aufgezeigt.

Abnehmbar ist der Mikrofonarm, sodass du das Headset auf Wunsch auch als ganz normalen Kopfhörer verwenden kannst. Die Ohrmuscheln selbst sind schön flexibel und passen sich wunderbar der eigenen Kopfform an. Anklapp- oder drehbar sind sie hingegen nicht. Und dennoch: Mir persönlich gefällt das Design ausgesprochen gut.

Wie gut ist die Verarbeitung des Teufel Cage One?

  • Fast vollständig aus Kunststoff gefertigt
  • Robust verarbeitet

Unter anderem dem günstigen Preis geschuldet, setzt das Teufel Cage One bei der Materialwahl fast ausschließlich auf Kunststoff. Lediglich der Kopfbügel ist aus Metall gefertigt. Dennoch hat sich der Hersteller wirklich Mühe gegeben, denn an der Verarbeitung gibt es in meinen Augen so gut wie nichts auszusetzen.

Okay, ein beyerdynamic MMX 100 fühlt sich noch einmal eine Spur wertiger an, doch auch das Cage One wirkt robust und punktet mit einer angenehmen Haptik. Tatsächlich finde ich die Verarbeitungsqualität deutlich besser als im Falle des Teufel Zola, das ich vor wenigen Tagen getestet habe. Hier wackelt und klappert nichts und auch der Kopfbügel punktet mit einer angenehm griffigen Rasterung.

Tragekomfort des Cage One

  • Sehr angenehmes Tragegefühl
  • Recht großzügige Polster
  • Vergleichsweise viel Platz in den Ohrmuscheln

Die Materialwahl spielt natürlich auch für das Gewicht – und damit einhergehend für den Tragekomfort – eine wichtige Rolle. 288 Gramm bringt das Headset samt Kabel auf die Waage, 10 Gramm kommen noch einmal durch den Mikrofonarm hinzu. Damit ist man minimal leichter als das bereits mehrfach angesprochene MMX 100.

Dank flexibler Ohrmuscheln passt sich das Headset angenehm der eigenen Kopfform an und sitzt relativ straff über den Ohren. Allerdings, ohne dabei unangenehm zu drücken. Das verdankt das Gerät auch den hochwertigen und recht dicken Polstern aus Kunstleder.

27 Millimeter sind die Ohrpolster hoch, 14 Millimeter sind es immerhin beim Kopfband. Sehr gut gefällt zudem das üppige Platzangebot für die eigenen Lauscher. 70 mm in der Höhe und 42 mm in der Breite stehen dir innerhalb der Ohrmuscheln an Platz zur Verfügung, womit auch große Ohren problemlos Platz finden dürften.

Insgesamt gefällt mir der Tragekomfort ausgrsprochen gut. Selbst nach Stunden entstand kein unangenehmer Druck, zumal der vergleichsweise hohe Anpressdruck und die dicken Ohrpolster Außengeräusche sehr gut passiv unterdrücken.

Praxistest und Handhabung

Einfacher als bei einem analogen Gaming-Headset, kann die Einrichtung nicht sein. Vor allem, wenn das Kabel auch noch fest verbunden ist. Klinkenstecker verbinden und schon kann’s losgehen. Auch das Anstecken des Mikrofons lässt keine Fehler zu, denn es kann nur in eine Richtung angeschlossen werden.

Als praktisch am PC erweist sich zudem das beiliegende Adapter-Kabel, das die Kabellänge nicht nur deutlich erhöht, sondern auch mit einem gesplitteten Anschluss für Mikrofon- und Wiedergabesound daherkommt.

Die Verwendung eines Klinken-Anschlusses resultiert natürlich in einer breiten Kompatibilität, denn das Teufel Cage One lässt sich an fast jeder Plattform nutzen. Von der Soundanlage über PC und Mac, sämtliche Konsolen den Steam Deck und an Smartphones und Tablets.

Teufel Cage One Fernbedienung
Die Inline-Fernbedienung fühlt sich etwas wackelig an, erfüllt aber ihren Zweck.

Die Anpassung der Lautstärke und das Stummschalten des Mikrofons erfolgt schnell und einfach über die im Kabel integrierte Fernbedienung. Die fühlt sich zwar nicht wirklich hochwertig an, erfüllt ihren Zweck aber voll und ganz.

Wiedergabe- und Aufnahmequalität

  • Überzeugenes und gefälliges Klangbild
  • Überraschend neutrale Abmischung
  • Überspitze und scharfe Stimmen (nur bei sehr hoher Lautstärke)

Als rein analoges Gaming-Headset, stützt sich das Teufel Cage One also auf die verbaute Technik und eine potenziell vorhandene Soundkarte. Ein digitaler Sound Prozessor, wie er in USB-Headsets zu finden ist, wird entsprechend nicht geboten. Die reinen Spezifikationen lesen sich recht verheißungsvoll. Von großzügigen, 40 mm großen, „Full-Range-Linear-HD-Töner“ mit ausbalanciertem Sound und intensivem Bass spricht der Hersteller. Einen Frequenzbereich von 8 Hz bis 20.000 Hz sollen sie bei einer Impedanz von 24 Ohm abdecken.

Mächtig Wumms steckt auf jeden Fall dahinter. Mir hat es beim ersten Ausprobieren auf voller Lautstärke fast das Trommelfell weggeblasen. Eine kurze Verschnaufpause später stellt sich, beim Musikhören, ein erstes Kopfnicken (oder Headbangen, falls bevorzugt) ein. Der präzise Tiefbass ist definitiv schon mal da. Die Base-Drum in Gojiras „Amazonia“ bringt, schön präzise und detailliert aufgelöst, die Ohren zum Beben.

Erstaunlich neutral kommt das Klangbild daher und präsentiert sich in meinen Augen stimmiger und runder als im Falle des Teufel Zola. Das Klangbild ist warm, mit einem leicht basslastigen Grundtone, ohne dass dieser dabei im Vordergrund stünde. Damit eignet sich das Gaming-Headset gleichermaßen gut zum Musikhören, Spielen und Filmeschauen.

Auch die Mitten kommen schön klar rüber und sorgen für eine gefällige Darstellung der Instrumentalisierung und Stimmen. Wenngleich letztere auf Lautstärken oberhalb von schätzungsweise 80 Prozent etwas überspitzt dargestellt werden.

Im Gegensatz zum Bass-Fundament und den Höhen, stehen die Mitten ein wenig im Hintergrund. Dennoch gefällt das Klangbild, das das Cage One hier abliefert. Lediglich etwas breiter hätte die Klangbühne gerne ausfallen dürfen. Gerade Akustik-Tracks fehlt es ein wenig an Räumlichkeit.

Das Bild bestätigt sich dann auch im Gaming-Betrieb, in dem der Klang gerne etwas breiter aufgestellt sein dürfte. Trotzdem liefert das Headset auch hier eine gute Vorstellung ab und punktet mit wuchtigen, klaren Details und Effekten. Schritte in Shootern lassen sich gut orten. Für ein günstiges Gaming-Headset ist das klanglich wirklich überzeugend, was Teufel hier abliefert.

Wie gut ist das Mikrofon?

  • Sehr gute Mikrofonqualität
  • Hoher Dynamikumfang
  • Probleme mit S- und Plosivlauten

Das abnehmbare Mikrofon punktet mit einer Empfindlichkeit von -45 dB (+/- 3,0 dB) bei 94 dB SPL und erreicht dabei eine gute Qualität. Vor allem der Dynamikumfang der Stimmwiedergabe kann, gemessen am Preis, überzeugen. Selbst im Eifer des Gefechts sind wir damit jederzeit gut zu verstehen.

Allerdings offenbaren sich, gerade wenn du den Mikrofonarm zu nah am Mund positionierst, ein paar Probleme mit scharfen S- oder Plosivlauten und auch die Empfindlichkeit dürfte gerne eine Spur größer ausfallen. Vor allem die dynamische Stimmwiedergabe gefällt mir persönlich allerdings noch ein Stück weit besser als beispielsweise im Falle des MMX 100.

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Teufel Cage One Test: Fazit

Nach dem etwas ernüchternde Teufel Zola, hat mich das günstige analoge Gaming-Headset Teufel Cage One absolut positiv überrascht. Vor allem klanglich macht das Headset eine ganze Menge richtig und punktet mit einem satten, recht neutralen Klangbild, das sich für fast alle Anwendungsgebiete gleichermaßen gut eignet.

Der Tragekomfort lässt keine Wünsche offen und die Verarbeitungsqualität liegt, trotz Kunststoff-Bauweise, ebenfalls auf guten Niveau. Mir persönlich gefällt auch das schlichte und zugleich edle Design ausgesprochen gut. Sogar das Mikrofon leistet einen tadellosen Job.

Am Ende zeichnet sich ein rundum überzeugendes Gesamtpaket ab, mit dem sich das Teufel Cage One im Test einen Platz unter den besten Gaming-Headsets für weniger als 100 Euro redlich verdient und kann hier der namhaften Konkurrenz durch beyerdynamic oder Corsair absolut das Wasser reichen.

Teufel Cage One Test: Gold Award

Teufel Cage One

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Mit dem Teufel Cage One liefert der Hersteller ein überzeugendes Gaming-Headset mit exzellentem Preis-Leistungs-Verhältnis ab, das sich kaum echte Schwächen leistet und noch dazu schick aussieht.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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