Nachdem wir mit Battlefield 1 und Battlefield 5 wieder in den ersten als auch zweiten Weltkrieg eintauchen durften, erscheint nun Battlefield 2042. Wie der Name schon vermuten lässt, spielt dieser Teil nun in der Zukunft. Doch das Spiel fühlt sich leider mehr wie eine Alpha als ein fertiges Spiel an.
Story
Während Battlefield 1 und Battlefield 5 auf die sogenannten „War Stories“ gesetzt hat, entschied sich DICE dazu, die Kampagne komplett zu entfernen und sich nur auf den Multiplayer zu fokussieren. Eine Entscheidung, welche durchaus gerecht ist, da die meisten sich nur für den Multiplayer interessiert haben. Ich finde es trotzdem schade, dass DICE bei diesem Teil auf eine Kampagne verzichtet hat, da man mit diesem Setting eine sehr interessante Story hätte erzählen können.
Aber um Entwarnung zu geben, Battlefield 2042 mag zwar keine Kampagne haben, aber erzählt trotzdem eine interessante Geschichte, welche aber nicht wirklich gut in das Spiel eingebaut wurde.
Wie der Name schon hergibt, spielt Battlefield im Jahr 2042. Die Welt befindet sich in der „größten Krise der Menschheitsgeschichte“, dem Klimawandel. Die Folgen: Der Meeresspiegel steigt und die Welt wird von regelmäßigen Sandstürmen oder Hurrikans heimgesucht. Doch wie ist es nun zum Krieg gekommen? Dafür muss man noch ein bisschen weiter in die Vergangenheit reisen. Im Januar 2034 brach eine globale Lebensmittel- und Treibstoff-Knappheit aus.
Der daraus resultierende Ressourcen-Mangel löste anschließend eine riesige Wirtschafts-Krise auf der Welt aus. Diese Entwicklung führte dazu, dass viele Länder Bankrott gingen, darunter auch Deutschland. Durch den Bankrott vieler Länder wurde die Europäische Union aufgelöst und rund 1,2 Millionen Menschen gelten im Jahr 2042 weiterhin als staatenlos (No-Pats). Lediglich die zwei Supermächte Russland und die USA bestehen noch, wo sich die No-Pats jedoch anschließen können.
Weitere Einblicke in die Story will DICE mit dem Battlepass und ähnlich wie bei Overwatch mit Videos liefern.
Gameplay & Multiplayer
In Sachen Gameplay ist Battlefield im Kern zwar immer noch gleich, jedoch in seiner Spielbarkeit um einiges schneller geworden. Das Movement ähnelt an einigen Stellen sogar Apex Legends. Die große Änderung findet man wohl bei den neuen Charakteren und dem Klassensystem.
Battlefield 2042 kommt mit 10 Charakteren, welche allesamt unterschiedliche Fähigkeiten haben. Diese sind nicht mehr an das typische Klassensystem wie aus den Vorgängern gebunden, sodass man frei aussuchen kann, ob man Assault, Support, Engineer oder Recon ist. Als Beispiel: der Charakter Maria Falck stellt den Medic in Battlefield 2042 dar. Mir bleibt es aber selbst überlassen, ob ich ihr einen Verbandskasten oder eine Munitionskiste mitgebe. Ich könnte auch aus dem Assault Charakter „Dozer“, welcher ein Schild mit sich führt, einen Kampfsanitäter machen, welcher statt C4 ein Verbandskasten mit dabei hat. In der Hinsicht lässt uns Battlefield 2042 unseren Charakter selbst gestalten.
Was jedoch fehlt, ist die optische Anpassung der Charaktere. Zwar kann man diese anpassen, aber so interessant sind die Auswahlmöglichkeiten nicht wirklich. Battlefield 5 wurde damals kritisiert, dass die optische Anpassung der Charaktere zu unrealistisch wären, weshalb viele davon den Weg nicht ins Spiel geschafft haben. Mit Battlefield 2042 hat man nun aber ein Setting, wo man genau diese Art der Charakteranpassung hätte einbauen können.
Aber kommen wir jetzt zu den eigentlichen Modi. In Battlefield 2042 stehen uns drei Kategorien an Modis zur Verfügung. Diese sind All-out Warfare, Hazard Zone und Portal.
All-out Warfare ist quasi das Herzstück von Battlefield 2042. Hier kommen die neuen Features zum Vorschein. Neben den 128 Spielern, sieht man hier auch das neue Waffensystem. Jedoch ist All-out Warfare nur auf die zwei Modi Eroberung und Durchbruch beschränkt. Wer also Lust auf Team-Deathmatch oder Rush hat, muss sich noch ein wenig Geduld üben oder in Portal hereinschauen.
Battlefield Portal ist ein Sandboxmodus, mit welchem man selbst seinen eigenen verrückten Modus erschaffen kann. Dabei stehen uns Elemente aus Battlefield 1942, Battlefield Bad Company 2, Battlefield 3 und natürlich Battlefield 2042 zur Verfügung. Interessanterweise kann man im Portal ganz schnell und einfach ein klassisches Team-Deathmatch erstellen, mit den Elementen von Battlefield 2042. Selbst die Karten sind alle darauf ausgelegt bzw. werden der Größe her natürlich angepasst. Aber Portal bietet noch andere verrückte Ideen wie Eroberung zwischen den Elementen aus Battlefield 1942 und den Elementen aus Battlefield 3. So tritt also der Zweite Weltkrieg gegen die Gegenwart an, was sich nicht nur interessant anhört, sondern auch interessant zu spielen ist. Mit Portal kann man viel experimentieren und das ist mein persönlicher Favorit im Spiel.
Mit Hazard Zone versucht Battlefield 2042 einen Mix aus Escape from Tarkov und Battleroyale dazustellen. In Hazard Zone geht es darum, Datenträger von abgestürzten Satelliten in einer gewissen Zeit zu bergen, dabei befinden sich noch weiteres Squads auf der Karte, welche ebenfalls auf der Suche nach Datenträgern sind. Diese wollen natürlich auch versuchen, euch eure weiter abzunehmen. Denn durch das Bergen der Datenträger erhält man nach einer erfolgreichen Runde Ingame-Geld, mit welchem man sich dann bessere Ausrüstung kaufen kann, um somit in der nächsten Runde Hazard Zone besser vorbereitet zu sein. Leider wurde für diesen Modus keine dafür ausgelegten Karten erstellt. Man spielt auf den neuen Karten von Battlefield 2042, welche vom Gameplay her bedauerlicherweise nicht sonderlich gut für diesen Modus ausgelegt sind. Es bleibt abzuwarten, ob DICE für Hazard Zone exklusive Karten liefert.
Grafik, Performance & zerstörbare Umgebung
In Sachen Grafik setzt Battlefield 2042 zwar keine neuen Maßstäbe, aber das muss es auch nicht. Die Battlefield-Reihe sieht seit Battlefield 1 großartig aus und daran hat sich auch im neusten Ableger nichts geändert. Was jedoch große Probleme macht, ist die aktuelle Performance. Während Battlefield 1 und Battlefield 5 bei vielen ohne Probleme lief, kommt es bei Battlefield 2042 selbst auf High-End Systemen zu Problemen und regelmäßige Frame-Einbrüche. Es bleibt abzuwarten, ob DICE dies in Zukunft unter Kontrolle bekommt.
Was sich leider auch verändert hat, ist die zerstörbare Umgebung. Damals prahlte die Battlefield-Reihe mit einer zerstörbaren Umgebung. Diese ist auch nach wie vor in Battlefield 2042 vorhanden, aber nicht in dem Ausmaß, wie man es vielleicht noch von Battlefield 4 kennt oder man es gerne hätte. Kleine Häuser lassen sich nach wie vor ohne Probleme zerstören, aber bei größeren Objekten hört der Spaß dann schon wieder auf. Bei Battlefield 4 auf der Map „Siege of Shanghai“ war es sehr beeindruckend zu sehen wie ein komplettes Hochhaus dem Erdboden gleichgemacht wird. Zwar war das nur ein Script, aber es hat trotzdem was ausgemacht und das Match grundlegend verändert.
Während es in Battlefield 2042 nur ein Funkmast umfällt und nicht wirklich das Match beeinflusst, außer, dass man mit dem Tod bestraft wird, wenn man in der Nähe steht. Das Einzige, was die Matches beeinflusst und auch bei den ersten paar Malen beeindruckend ist, sind die Tornados. Diese werden aber nach einiger Zeit immer lästiger und man fängt an zu hinterfragen, woher die eigentlich kommen. Dazu richten sie nicht wirklich Schaden an. Sowohl dem Spieler als auch der Umgebung. Also die zerstörbare Umgebung wie man sie aus den Vorgängern kennt ist nur noch wenig vorhanden. Es bleibt also abzuwarten, ob DICE daran noch etwas ändert.
Fazit
Es fällt mir echt schwer Battlefield 2042 einzustufen. Denn wenn es mal läuft, läuft es und man fühlt sich wie der Hauptprotagonist in einem Michael Bay Film und man hat echt viel Spaß. Das Problem ist jedoch, dass das nur in den seltensten Momenten der Fall ist. Man hat regelmäßig Serverprobleme oder Bugs, die das Spiel leider zerstören. Dazu gesellt sich dann noch die schlechte Performance, welche das Erlebnis oft zerstören. Battlefield 2042 fühlt sich aktuell mehr wie eine „Early Access“-Version an, für die man bedauerlicherweise auch noch den vollen Preis zahlen muss.
Zwar sind Fans der Reihe schon gewohnt, dass Battlefield zu Release immer Probleme hat, jedoch fühlen sich hier die Probleme gigantisch an. Dazu fehlen noch Features wie ein richtiges Scoreboard, dedizierte Server oder auch eine vernünftige Anpassung der Charaktere wie in Battlefield 5.
Hoffen wir mal, dass DICE noch die Kurve bekommt und aus Battlefield 2042 ein bombastisches Erlebnis erschafft.
Pro
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Contra
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+ interessante Story | – leider keine Singleplayer-Kampagne, in der man die Story erleben kann |
+ schnell und actionreich + Anpassungen der Waffen jetzt auch im laufenden Match möglich + trotz der Schnelligkeit noch sehr taktisch |
– an einigen Stellen sehr unfertig |
+ durchdachte Maps | – welche aber trotz 128 Spieler oft noch leer wirken |
+einfach zu erlernen + fliegen so einfach wie in noch keinem Teil davor |
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+ realistische Effekte + schöne Soundeffekte |
– Soundtrack leider nicht mehr so schön wie bei den bei den Vorgängern |