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The Journey Down: Point’n’Click-Adventure im Test

Mit The Journey Down hat Entwickler Skygoblin ein ganz besonderes Point’n’Click-Adventure entwickelt. Im Jahr 2012 erschien das erste Kapitel des Spiels für Windows, Mac, Linux und iOS. Seit dem 21. September ist nun schlussendlich das dritte und letzte Kapitel des Spiels erhältlich.

Während die ersten beiden Kapitel bereits hochgelobt wurden, stellt sie natürlich die Frage: Kann das Finale mit diesen mithalten?

Typisches Point’n’Click-Gameplay

The Journey Down spielt sich, wie das Genre bereits vermuten lässt, mit der Maus und erlaubt an einigen Stellen Tastatursteuerung. Wir interagieren mit Objekten und Menschen, kombinieren Gegenstände und verwenden diese. Zwischendurch gibt es einige Rätsel und Puzzle zu lösen, deren Schwierigkeit ein wenig variiert.

Die Rätsel, die es zu Lösen gibt, sind größtenteils ziemlich schnell gelöst, auch wenn ich an einigen Stellen fünf bis zehn Minuten hing und ein wenig planlos hin und her lief. Dies lag größtenteils daran, dass ich etwas übersehen habe. Ein Umstand, bei dem sich vermutlich die Gemüter spalten, es gibt nämlich keine Funktion, die alle interagierbaren Objekte sichtbar macht. Ich weiß, es gibt Leute die es mit besser finden und Leute, die es ohne lieber mögen.

Ich persönlich finde, es sollte eine Option sei. Denn ehrlich gesagt ist es mehr als frustrierend, festzustellen, dass man schon längst weitergekommen sein könnte, wenn man dieses Ding in dieser Ecke, dieser Map schon vorher gesehen hätte.

Alles in allem kann man mit etwa drei bis vier Spielstunden pro Kapitel rechnen. Ein wenig abhängig davon, wie viele Point’n’Click-Adventures man selber schon gespielt hat.

Exotische Welt mit afrikanischem Flair

Die Welt von The Journey Down ist liebevoll und detailliert gestaltet. Sie weist viele Elemente afrikanischer Architektur und Umgebung auf. Unterstützt wird dies durch das Design der Charaktere, welches durch afrikanische Masken inspiriert wurde.

Eben dieser Umstand kann das Spiel gerade zu Beginn ein wenig gewöhnungsbedürftig machen, denn die Charaktere sehen nun einmal relativ schräg oder zumindest ungewöhnlich aus.

Dennoch, auf rein optischer Ebene kann das Spiel glänzen, die Hintergründe sind schön gezeichnet und die Charaktere haben alle einen extrem hohen Wiedererkennungswert. Zumindest bis sie anfangen sich zu bewegen. Die meisten Animationen finden „nur“ in 15 FPS statt, was gerade zu Beginn negativ auffällt. Allerdings handelt es sich hier auch um einen Indie-Titel, der mit einem entsprechend niedrigen Budget entwickelt wurde.

The Journey Down ist vollständig in Englisch synchronisiert, Untertitel sind allerdings sowohl in Englisch, als auch auf Deutsch vorhanden.

Story

Wie bereits gesagt, teilt das Spiel sich in drei Kapitel auf, welche alle einzeln gekauft werden müssen. Dementsprechend werde ich in den folgenden drei Abschnitten auf die Story jedes Kapitels eingehen, wer also keine Spoiler Kapitel zwei oder drei möchte, der möge die entsprechenden Abschnitte überspringen.

Kapitel 1

Unsere Geschichte beginnt bei unserem Protagonist Bwana und seinem Bruder Kito, welche eine Tankstelle betreiben, die nicht wirklich gut läuft. Genau genommen, läuft sie so schlecht, dass ihnen der Strom abgedreht wurde.

Als eine junge Dame, namentlich Lina, auftaucht, auf der Suche nach einem Buch, hinterfragen die beiden das nicht weiter, immerhin brauchen sie Geld. Selbstverständlich findet die gute Frau das Buch, das sie gesucht hat: The Journey Down. Es beschreibt die Reise zu einem Ort, der nur aus Horrorgeschichten bekannt ist, dem Underland.
Blöderweise ist es illegal, über das Underland zu reden, geschweige denn, Nachforschungen darüber anzustellen, also ist es nicht die beste Idee, einfach da zu bleiben und Däumchen zu drehen.

Glücklicherweise haben Bwana und Kito das Flugzeug ihres verschwundenen Vaters noch vor der Tür stehen. Welches allerdings einige Reparaturen benötigt, bevor es wieder fliegen kann. Eben dies ist unsere Hauptaufgabe in diesem Kapitel ist.

Im Lauf dieser kurzen Spielzeit lernen wir Bwana bereits gut kennen. Er ist ein ausgesprochen entspannter Kerl, der nur wenige Dinge ernst nimmt und sich nie um einen Witz verlegen ist. Auch wenn ich mir stellenweise nicht sicher war, ob er den Ernst der Situation einfach nicht versteht oder bloß entspannt bleibt, weil er sein Wesen ist.

Kapitel 2

Das zweite Kapitel von The Journey Down schließt an das erste an. Nach einem Flugzeugabsturz werdet ihr von einem Schiff aufgelesen, welches orientierungslos auf hoher See feststeckt. Der Nebel ist dicht und der Leuchtturm ist ausgefallen, also ist es eure Aufgabe, eure Position festzustellen und das Schiff in den Heimathafen zu bringen.
Aber keine Sorge, sobald ihr einen Fuß an Land setzt, wird die Gruppe verhaftet. Bwana und Kito werden von Lina getrennt, also ist das Ziel für dieses Kapitel klar: Aus dem Gefängnis ausbrechen und Lina finden.

Hierfür erforschen wir die Stadt Port Artue, welche ohne ihren Leuchtturm mehr an eine Geisterstadt erinnert. Eine Geisterstadt, deren Führungsebene von Korruption und Machtgier zerfressen ist. Im Laufe des Kapitels verdichtet sich die Verschwörung, welche in Kapitel 1 bereits angedeutet wurde und die Handlung wird sehr viel ernster. Was allerdings nicht auf unseren Protagonisten abfärbt.

Kapitel 3

Wie bereits Kapitel 2, schließt auch Kapitel 3 an seinen Vorgänger an. Es liegt nun an uns das Underland zu erkunden, aber auch nicht allzu lange.

Denn wie sich rausstellt hat die Armando Power Company nicht nur ihre Finger in der Politik, sondern auch noch ein Interesse daran, einen Großteil von St. Armando den Erdboden gleichzumachen. Das müssen unsere Helden selbstverständlich verhindern, also geht es kurzerhand zurück nach St. Armando, wo Bwana und Kito sowohl auf einige bekannte, als auch neue Verbündete treffen.

Trotz des Ernstes der Lage hält das die beiden natürlich nicht davon ab, das Leben weiterhin mit Humor zu nehmen und mehr durch rumalbern als wirkliches Nachdenken, die eigenen Probleme zu lösen.

Im Gegensatz zu den anderen Kapiteln spielt man in diesem nicht nur Bwana, was dazu führt, dass das Spiel sofort ein ganzes Stück ernster wirkt.

Fazit

The Journey Down ist ein humorvolles Spiel, mit grandioser Atmosphäre und wunderbarer Hintergrundmusik. Die Story – wenn auch sie sehr viel „Plot Convenience“ beinhaltet – ist unterhaltsam und spannend, wobei es zu keinen groben Logikfehlern kommt, die sofort ins Auge stechen würden.

Gameplaytechnisch handelt es sich um ein gewöhnliches Point’n’Click-Adventure, nicht mehr und nicht weniger. Dementsprechend simpel ist es.

Die teilweise handgezeichneten Hintergründe sehen gut bis wunderschön aus, der einzige Makel sind die Animationen der 3D-gerenderten Charaktere.

Insgesamt kommen alle drei Kapitel auf zehn bis zwölf Stunden Gameplay. Replay-Value gibt es nicht direkt, an der ein oder anderen Stelle kann man innerhalb von Dialogen Entscheidungen treffen, welche aber nicht direkt Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte haben.

Pro
Contra
Story
100%
+ Unterhaltsame, gut erzählte Story
Gameplay
90%
+ Verschiedene Rätsel und Puzzle – Keine Funktion zum Aufzeigen von interagierbaren Objekten
Balance
80%
+ Großteil der Rätsel ist gut machbar – Einige Gegenstände lassen sich leicht übersehen
Steuerung
100%
+ Gewöhnliche Point’n’Click-Steuerung
Grafik & Sound
90%
+ Schön gestaltete Umgebung
+ Angenehm jazziger Soundtrack
– Leicht holprige Animationen

 

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