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Valthirian Arc: Hero School Story – Schulbank drücken um zum Helden zu werden

Hast du dich schon einmal gefragt, wo Helden ihr Weltrettungshandwerk erlernt haben? Zugegeben, ich auch nicht. Nichtsdestotrotz beantwortet Valthirian Arc: Hero School Story diese Frage. In diesem RPG schlüpft ihr nämlich in die Rolle des Direktors der Valthiria Akademie, einer Schule, die sich der Ausbildung von Helden verschrieben hat.

Der bunte Mix aus Action-RPG und School Tycoon ist seit 2.10. für PC und Nintendo Switch und seit 5.10. auch für die PS4 erhältlich. Was Valthirian Arc so hergibt, an welchen Stellen es glänzt und an welchen eher weniger, erfahrt ihr hier.

Die bunte Welt von Valthiria

Sobald man auch nur einen Screenshot aus dem Spiel sieht ist klar: Valthirian Arc ist ein ausgesprochen buntes Spiel. Die verspielte und farbenfrohe Grafik, gepaart mit dem Anime-Artstyle baut eine gelassene und fröhliche Atmosphäre auf. Unterstrichen wird dies auch durch die Dialoge mit den Assistenten, die einen direkt zu Beginn zur Seite gestellt werden. Sie wirken unbeschwert und teilweise ein wenig tollpatschig – allerdings nicht auf die aufgesetzte Art sondern auf eine natürliche, die einem durchaus ein Schmunzeln entlocken kann.

Aber natürlich wird Valthiria auch von anderen Charakteren bewohnt. Direkt zu Anfang begegnet ihr den Königinnen der fünf verschiedenen Reiche und der Großkönigin, die diesen übergeordnet ist. Zwar sind die Königinnen sich alle freundlich gesinnt, allerdings wird der Frieden von außerhalb gestört. Ein Kult ist an dem Blut der Großkönigin interessiert, damit dieser seine Rituale durchführen kann. Natürlich liegt es an euren Schülern das zu verhindern – und nebenbei noch ihr verschollene Tochter zu finden.

Die Leitung einer Schule

Bevor ihr aber dazu kommt euch um die Story zu kümmern, bekommt ihr eine Einführung, was ihr als Direktor der Akademie alles zu erledigen habt. Das ist eigentlich nicht so viel, denn bei den Gestaltungsmöglichkeiten der Schule ist viel Potential liegen geblieben. Es gibt eine festgelegte Menge an Orten, an denen ihr Gebäude bauen könnt, beziehungsweise eine statische Menge an Innenräumen, deren Nutzung ihr bestimmen könnt. Ihr könnt nicht festlegen, wo diese sind oder sie verschieben. Mit der Zeit schaltet ihr zwar neue Bauflächen frei, aber trotzdem verbringt ihr kaum Zeit damit, eure Schule zu errichten.

Die meiste Zeit, die ihr für das Management der Akademie aufbringt, investiert ihr darin, eure Schüler zu verwalten. Diese fangen nämlich als Lehrling bei euch an und können nach einer gewissen Zeit zu Magis, Rittern oder Spähern befördert werden, vorausgesetzt, ihr habt diese freigeschaltet. Später können diese nochmals zu je zwei verschiedenen Klasse befördert werden. Ebenso gibt es verschiedenen Skilungen und Ausrüstung, die verteilt werden will. Dazu kommt auch noch welche Schüler man im aktuellen Semester den Abschluss machen lässt und welche man überhaupt annimmt.

Wer sich jetzt denkt: „Woah, das sind ja verdammt viele Entscheidungen!“, der hat durchaus Recht. Nur schade, dass die meisten dieser Entscheidungen nicht wirklich Gewicht haben, wie ihr gleich sehen werdet.

Wandertage in Monsterdungeons

Wenn ihr gerade nicht damit beschäftigt seid eure Schule zu managen, dann seid ihr vermutlich auf einer Mission. Hier gibt es zwei verschiedenen Arten: Missionen und Aufgaben. Ja, das klingt erst mal etwas verwirrend, aber lasst es mich erklären: Ihr habt drei Gruppen zu Verfügung, denen ihr je vier Schüler zuweisen könnte. Schickt ihr eine Gruppe los um eine Aufgabe zu erledigen, so könnt ihr diese nicht aktiv steuern. Nachdem eine entsprechende Zeitspanne vorüber ist kehrt die Gruppe zurück – entweder mit einem Erfolg oder einem Misserfolg.

Auf Missionen hingegen steuert ihr eure Schüler direkt. Hier kommt der Live-Action-Teil des Spiels zum Vorschein. Generell besteht das Ziel eurer Mission darin, bestimmte Monster zu töten, einem NPC Begleitschutz zu geben oder etwas zu finden. Einige wenige erfordern es sogar „Rätsel“ zu lösen, welche er zum ausprobieren als zum nachdenken anregen.

Verbesserungswürdiges Kampfsystem

Bedauerlicherweise ist auch das Kampfsystem in Valthirian Arc sehr mager ausgefallen. Sämtliche Kämpfe lassen sich durch Buttonsmashing bestreiten, Strategie einzusetzen ist kaum notwendig und meistens eher unmöglich.

Es gibt eine Handvoll Gegnertypen, welche euch in verschiedener Größe und Farbe begegnen werden, aber keiner davon erfordert es wirklich, das Hirn anzuschalten. Keine der Klassen spielt sich sonderlich anders als eine andere, abgesehen davon, dass Fernkämpfer weiter weg vom Gegner stehen können.

Dazu kommt noch die etwas seltsame Steuerung. Während die Controller-Steuerung sehr intuitiv funktioniert, ist die Steuerung mit Maus und Tastatur etwas eigen. Bewegt wird der Charakter normal mit WASD, die Kamera lässt sich mit der Maus drehen. Angegriffen wird aber mit J oder irgendeiner anderen Taste der Tastatur, denn auf die Maus lässt sich der Angriff schlichtweg nicht legen.

Bugs, Crashes und andere Probleme

Neben dem sehr eintönigen Gameplay hat Valthirian Arc allerdings noch ganz andere Schwachstellen, die die vorherigen marginal erscheinen lassen. Wie bereits erwähnt, ihr habt nur drei Gruppen. Das Spiel hindert euch nicht daran, alle drei Gruppen auf Aufträge zu schicken, sodass ihr diese nicht mehr steuern könnte. Das wäre eigentlich nicht weiter schlimm, wenn das Spiel euch neben Missionen eine Möglichkeit liefern würde, die Zeit Ingame zu beschleunigen. So seid ihr nämlich dazu gezwungen, den Bildschirm anzustarren und zu warten.

Eine andere Problematik, die sich mit dem Missionssystem auftut, ist der Umstand, dass sie die einzige Möglichkeit sind, effektiv zu leveln. Da Schüler nach und nach ihren Abschluss machen, ist es notwendig, immer wieder welche von Level 1 hochzuziehen, damit sich Hauptmissionen erledigen lassen. Was problematisch sein kann, wenn man gerade nur Drei-Sterne-Missionen hat. Zwar gibt es zwei, die sich beliebig häufig wiederholen lassen, aber kaum EXP abwerfen.

All dies wäre sicherlich noch verzeihlich, wenn das Spiel darüber hinaus nicht auch noch jede Menge Bugs hätte. Darunter definitiv einer der kuriosesten, die ich vermutlich je gesehen habe: Stellt man die Sprache des Spiels auf Deutsch so sind die Beschriftungen einiger Missionen vertauscht. Wie sowas zu Stande kommt, kann ich mir absolut nicht erklären, aber es ist ausgesprochen ärgerlich, wenn man einen Auftrag starten will und stattdessen auf einer Mission landet. Oder einem für die Schwierigkeit ein Stern angezeigt wird und man dann in einer Drei-Sterne-Mission landet. Stellt man das Spiel auf Englisch tritt dies übrigens nicht auf.

Ebenfalls kommt es häufiger mal vor, dass gewisse Missionen sich nicht starten lassen und das Spiel abstürzt. Oder ein Boss friert ein und die Mission lässt sich nicht beenden. Das ist leider jedes Mal aufs neue immens ärgerlich, wenn auch es nur zu geringen Verlusten kommt, da das Spiel ohnehin automatisch speichert.

Fazit

Wie ich bereits erwähnte bleibt bei Valthirian Arc in jedem Aspekt des Spiels viel Potential liegen. Von der Grafik bis zum Gameplay erweckt es den Eindruck, als hätte man es ursprünglich für Smartphone entwickelt und sich dann in der letzten Sekunde doch noch umentschieden.

Das, was das Spiel bietet, ist durchschnittlich. Die Story gibt nichts Besonderes her, ist aber auch nicht sonderlich schlecht. Ebenso wie das Gameplay absolut generisch ist. Die Grafik ist für die Plattformen, für die es vertrieben wird, mehr als nur unterdurchschnittlich. In Hinblick auf die Bugs und Zeitprobleme, die das Spiel mit sich bringt, wird es leider unterdurchschnittlich.

Dennoch all das bringt uns zu der Frage: Macht Valthirian Arc Spaß? Ja, durchaus. Die Bugs sind zwar ärgerlich und einige Design-Entscheidungen mehr als nur fragwürdig, aber die Grundidee ist nicht schlecht. Wie bereits erwähnt, man hätte viel mehr aus ihr herausholen können und das ist wirklich schade. Aber die Tatsache, dass zumindest ein Teil der Abstürze bereits via Update behoben wurde, lässt darauf hoffen, dass sich Valthirian Arc in den nächsten Wochen von einem Titel, der in Ordnung ist, zu einem soliden Vertreter seiner Genres mausert.
Momentan liefert euch das Spiel etwa 20 Stunden Spielzeit, für 13-25€, je nachdem für welche Plattform ihr es euch anschaffen wollt.

Pro
Contra
Story
60%
+ Simpel und verständlich erzählt
Gameplay
50%
+ Viele gute Ideen – Sehr eintönig
– Viel Grinding
– Kämpfe erfordern wenig Taktik
Balance
50%
+ Kampfboni durch Ausbauen der Schule – Missionen lassen sich nicht wiederholen
Steuerung
60%
– Steuerung mit Maus und Tastatur gewöhnungsbedürftig
Grafik & Sound
70%
+ Nett anzuhörender Soundtrack
+ Grafik passt zur Stimmung
– Grafik etwas unausgereift

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Claritas

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