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Aiwa Arc-1 im Test – Bluetooth-Kopfhörer mit coolem Feature

Aiwa wird sicherlich nicht jedem ein Begriff sein, so wie uns. Obwohl die Marke früher sehr bekannt war, war es in den letzten Jahren ruhig um sie. Das lag daran, dass sie nach der Übernahme durch Sony eingestellt wurde. Nun ist sie jedoch zurück. Der Arc-1 Bluetooth-Kopfhörer scheint ein gutes Bild abzugeben. Wir prüfen für euch, ob das wirklich stimmt.

Lieferumfang und Design

In dem schicken Karton liegt gar nicht so viel dabei. Als erstes erblicken wir eine Hardcover-Tasche in dem sich der Rest befindet. Neben den Kopfhörern selbst sind noch ein MicroUSB-Kabel, ein 3,5-mm-Klinken-Kabel sowie der obligatorische Papierkram dabei.

Für viele müssen Bluetooth-Kopfhörer, besonders wenn es Over-Ears sind, ein schlichtes Design haben. Immerhin trägt man das Gerät auf dem Kopf, jeder kann es sehen. Große, klobige und mit viel Bling-Bling versehene Kopfhörer fallen auf und sehen gerne etwas lächerlich aus. Jedem wie er es will. Mit den Arc-1 versucht man schickes Design mit einfachen Elementen schlicht aussehen zu lassen.

Der Schriftzug des Herstellers befindet sich auf dem gepolsterten Kopfband und ist eher unauffällig angebracht. Farblich abgehoben wird der ansonsten schwarze Kopfhörer von zwei roten Metallstücken auf der linken sowie rechten Seite mit der Aufschrift „aiwa“.

Obwohl große Treiber verwendet werden, sind die Ohrmuscheln doch recht klein und wirken nicht bombastisch groß, wie es bei anderen der Fall ist. Das auffälligste an den gesamten ARC-1 ist der Bügel, welcher komplett aus Aluminium besteht.

Technische Details

Treiber, Technologie 40 mm Dynamic, Bonded biocellulose Composite with flexible surround
Impendanz 20 Ohm
Frequenzbereich 15 Hz bis 20 kHz
Max. Eingangsleistung 40 mW
Empfindlichkeit 115dB/mW @ 1 kHz IEC 318
Inputs 3.5 mm Stereo mini jack, Bluetooth 4.2
Bluetooth-Reichweite 10+ Meter
Kabellänge 1,2 Meter
Unterstützte Codecs aptX, aptX LL, SBC, AAC
Batterielaufzeit 20 Stunden / 800 Stunden Standby
Gewicht 258 Gramm
Materialien Aluminium, Kunstleder, Echtleder
Preis Produkt

Verarbeitung

Trotz des Preises und der verwendeten Materialien haben wir etwas an der Verarbeitung auszusetzen, doch gehen wir zuerst die positiven Aspekte an. Wie erwähnt ist der Bügel komplett aus Aluminium, er ist aber nicht komplett verwindungssteif und lässt sich so bequem aufsetzten.

Ebenso sind alle Polster, Überzüge und Nähte gut verarbeitet beziehungsweise verklebt. Nichts steht ab oder ist locker. Das Leder auf dem Kopfband ist schön anzufassen und weist keinerlei Fehler auf. Auch die Kunststoff-Elemente sind fehlerfrei verarbeitet, es gibt keine scharfen oder überstehenden Kanten.

Den einzig negativen Punkt finden wir bei der MicroUSB-Buchse. Diese ist in dem Gehäuse etwas verrutscht und sitzt nicht richtig. Das Kabel kann noch ohne Probleme angeschlossen werden, diesen kleinen Fehler sieht man aber direkt, wenn der Arc-1 von unten angeschaut wird.

Tragekomfort

Mit nur 258 Gramm ist der Arc-1 wirklich leicht. Aiwa macht somit in punkto Tragekomfort einiges richtig. Das geringe Gewicht verbunden mit den guten Polstern lässt euch den Arc-1 auf dem Kopf fast vergessen. Auch der Anpressdruck ist genau richtig. Schwitzige Ohren gibt es bei heißem Wetter trotzdem.

Funktionstest (Pairing, Lautstärke und Mediensteuerung)

Der Aiwa Arc-1 kommt glücklicherweise komplett ohne App aus. Anschalten, mit dem Smartphone oder sonstigem verbinden und fertig. Selbstverständlich verbindet sich der Kopfhörer auch direkt wieder, solltet ihr ihn mal aus- und wieder einschalten. Über die Buttons zum Regeln der Lautstärke erfolgt auch die Mediensteuerung. Ein einfaches Drücken regelt die Lautstärke, wird er gedrückt gehalten kann ein Titel übersprungen oder zurückgeschaltet werden.

Ein interessantes Feature ist Qconnect. So lässt sich der Arc-1 mit anderen Bluetooth-Kopfhörern koppeln und ermöglicht ein simultane Sound-Wiedergabe auf beiden Geräten. Hierzu wird der Kopfhörer mit dem Smartphone oder Ähnlichem verbunden. Ist das erledigt, versetzten wir den Arc-1 wieder in den Pairing-Modus. Nun halten wir die zwei Kopfhörer, ebenfalls im Pairing-Modus, so nah wie möglich aneinander. Durch ein akustisches Signal wird das erfolgreiche Verbinden signalisiert. Und es funktioniert wirklich gut! Da dies ein Beta-Feature ist, kann es laut Hersteller noch zu Problemen kommen. Zusammen Filme schauen gestaltet sich durch die Latenz aber schwierig.

Außerdem kann der Kopfhörer mit zwei Geräten, beispielsweise Smartphones, verbunden werden. Über beide Geräte kann dann die Audioausgabe erfolgen, nicht gleichzeitig, aber wenn ihr mit Tablet und Smartphone unterwegs seid, ist das sicher hilfreich.

Im Test haben wir den Arc-1 unter anderem mit einem Huawei P20 Lite verbunden. Dort kam es vor, dass sich das Smartphone nicht direkt mit den Kopfhörern verbinden konnte, wenn Bluetooth ausgeschaltet war. Bei anderen Geräten ist diese Problematik nicht vorgekommen. Ansonsten verbindet sich der Kopfhörer zügig mit dem Smartphone, wenn Bluetooth vor dem Anschalten des Arc-1 eingeschaltet ist.

Sound

Für Audiophile kommen Bluetooth-Kopfhörer sowieso eher nicht in Frage, aber der Aiwa Arc-1 ist wirklich gut abgestimmt. Die Höhen und Mitten sind gut aufeinander abgestimmt. Wenn nicht sogar so gut, dass Songs so rüber kommen, wie der Künstler/die Künstlerin es sich vorgestellt hat.

Mir als Tester, der hauptsächlich Metal hört, würde aber etwas mehr Bass sehr gefallen. Auch ohne Equalizer hört sich das Ergebnis dennoch sehr gut an. Die Soundstage ist für geschlossene Kopfhörer in Ordnung. Es geht nichts verloren und selbst ein räumliches Gefühl kommt an.

Falls der Arc-1 nicht nur für das Musikhören zuständig sein soll, sondern ihr ihn auch für die Telefonie benötigt, könnt ihr ihn getrost benutzen. Die Telefonate können entspannt über einen Knopfdruck angenommen werden. Der Anrufer ist sehr gut zu verstehen (abhängig von der aktuellen Netzqualität) und als Angerufener seid ihr auch gut zu verstehen.

Ein großer Kritikpunkt geht an den verbauten Verstärker. Gibt es in einem Song eine leise Stelle oder wird gerade ein Song gewechselt, ist ein Rauschen zu hören. Je lauter der Kopfhörer eingestellt ist, desto lauter das Rauschen. Wird Musik in normaler Lautstärke abgespielt, ist davon nichts zu hören, genau wie im Standby-Modus.

Akkulaufzeit

Aiwa gibt für den Arc-1 eine Akkulaufzeit von 20 Stunden an. Im Standby (eingeschalteter und verbundener Kopfhörer ohne Wiedergabe) sollen sogar bis zu 800 Stunden möglich sein. Ob die Angaben für den Standby-Modus realistisch sind, haben wir nicht getestet. Im Betrieb kamen wir auf 19,2 Stunden, also fast eine Punktlandung. Dabei kommt es natürlich immer auf die Lautstärke und die Reichweite zum Smartphone an.

Fazit

Für rund 150 Euro ist der Aiwa Arc-1 sicher kein Schnäppchen. Gute Bluetooth-Kopfhörer gibt es für weniger Geld, die dann sogar Active-Noise-Cancelling unterstützten. Dafür bieten die Arc-1 aber beispielsweise das Qconnect-Feature, ein klasse Verarbeitung und guten Sound.

Aiwa Arc-1

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

Qconnect als cooles Feature

Aiwa liefert mit den Arc-1 klasse Bluetooth-Kopfhörer. In Sachen Preis sicherlich kein Schnäppchen, dafür bekommt ihr aber einiges geboten.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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D
Daniel - Aiwa Europe

Neues Mitglied

2 Beiträge 1 Likes

Servus Lukas,

Danke für die sorgfältige Review. Frage: war das Rauschen zwischen den Songs via Kabel oder Wireless? Der Arc-1 wurde primär für Wireless optimiert, Kabel mehr als Standby-Lösung. Vielleicht ist die dreijährige Garantie noch erwähnenswert. Gruss, Daniel Aiwa Europe

Antworten 1 Like

Avatar of Lukas
Lukas

Administrator

492 Beiträge 50 Likes

Moin @Daniel - Aiwa Europe ,

das Rauschen war via Wireless zu vernehmen, Kabel gebunden gab es keine Probleme. Ich möchte nicht ausschließen, dass es an meinem Smartphone (Huawei P20 Lite) liegt. Bluetooth war noch nie die Stärke von denen. Das Rauschen war aber auch wirklich nur bei absoluter Stille zu hören, als ob der Kopfhörer zeigen wollte, dass er noch eingeschaltet ist. :p

Eine dreijährige Garantie ist sicher erwähnenswert und wird sofort aufgenommen! :)

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D
Daniel - Aiwa Europe

Neues Mitglied

2 Beiträge 1 Likes

Alles klar, nochmals dankeschön.

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