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Aiwa Exos-9: Mobiler Bluetooth-Lautsprecher mit ordentlich Power im Test

Aiwa dürfte vor allem den älteren Semestern unter unseren Leserinnen und Lesern ein vertrauter Begriff sein. Die Firma, von der in den letzten Jahren kaum etwas zu hören war, war vor allem in den 80er-Jahren als Hersteller von Ghettoblastern und Kassettenrekordern bekannt und beliebt. Nicht wenige der unhandlichen Wiedergabegeräte wurden von einem unübersehbaren Aiwa-Schriftzug geziert. Vor einiger Zeit meldete Aiwa sich nach Jahren der Funkstille mit einem riesigen Bluetooth-Lautsprecher zurück, der optisch entfernt an die Zeit der lange aus der Mode gekommenen Ghettoblaster erinnert.

Wer nun nostalgisch werden möchte, muss jedoch einen kleinen Schlag verkraften: Der ursprüngliche Hersteller wurde 2002 an Sony verkauft und stellte 2006 den Betrieb ein. 2013 wurden die Markenrechte an „River West Brands“ verkauft, die mit „Hale Devices“ kooperierten. Letzteres Unternehmen benannte sich in der Folge in „Aiwa“ um und ist für das von uns getestete Gerät verantwortlich.

Dennoch ist der Lautsprecher „Exos-9“ als Hommage an die besten Aiwa-Zeiten zu verstehen. Für uns ist das Grund genug, das bereits 2015 erschienen Gerät, das momentan wieder im Aufwind befindlich ist, unter die Lupe zu nehmen.

Design und Verarbeitung

Bereits die Ausmaße des Kartons deuten darauf hin, dass das Gerät unglaublich groß ist. Ist es erst einmal ausgepackt, wird dann schnell klar, dass es in der heutigen Zeit, in der Bluetooth-Lautsprecher in der Regel unauffällig und klein sein wollen, völlig deplatziert wirkt. Der Exos-9 ist riesig, schwer, auffällig und damit insgesamt alles andere als zurückhaltend. Was zunächst wie eine völlige Missachtung jedweder Ästhetikstandards der Gegenwart wirkt, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen leider als teilangepasster Kompromiss: Hochglanzelemente und abgerundete Kanten passen zu gut in die glatte Gegenwart und zu wenig zum ansonsten unangepasst auftretenden Exos-9.

Das Gerät wiegt rund sechs Kilogramm, lässt sich aufgrund einer rückseitig angebrachten Tragevorrichtung jedoch problemlos transportieren. Der Akku des Geräts ist herausnehmbar. Er kann ganz einfach an der Rückseite eingeschoben werden. In der Praxis dürfte das zahlreiche Vorteile bieten. So kann ein defekter Akku beispielsweise problemlos repariert oder ausgetauscht werden. Außerdem ist es prinzipiell möglich, einen entleerten gegen einen aufgeladenen Akku zu tauschen, um die Musikbox möglichst lange ohne Unterbrechung verwenden zu können. Eine Akkuladung reicht aber auch locker, um eine Gartenparty über den ganzen Abend zu beschallen.

Verarbeitet ist die Bluetooth-Box im Übrigen tadellos. Rückseitig setzt der Hersteller auf Gummirungen, während ansonsten Hartplastikelemente überwiegen. Auf der Oberseite der Box finden sich die Bedientasten. Lediglich das Lautstärkerad befindet sich an der Vorderseite und der An-/Ausschalter an der Rückseite bei den Anschlüssen.

Ausstattung und Funktionen

Der Lautsprecher kann Musik wiedergeben. Seine Funktion ist damit recht eindeutig und weitgehend unmissverständlich beschrieben. Er ist jedoch mit einigen interessanten Extras ausgestattet, die wir uns selbstverständlich genauer anschauen wollten.

Hervorzuheben ist hier vor allem der Equalizer, der es ermöglicht, mit Hilfe von fünf Bändern Anpassungen des Klangs vorzunehmen. Außerdem sind auch vier Presets sowie ein Energiesparmodus vorhanden, der den Bass dämpft. Die Presets sind sehr gelungen und stellen somit ein starkes Kaufargument für den Exos-9 dar. Im Praxistest konnten mit dem Equalizer relativ tiefgreifende Änderungen vorgenommen werden, was letztlich dazu führt, dass das Gerät für die Wiedergabe unterschiedlichster Musikstücke geeignet ist.

Wiedergabegeräte können also per AUX oder Bluetooth mit dem Lautsprecher verbunden werden. Um eine schnelle Bluetooth-Verbindung herstellen zu können ist auch NFC vorhanden. Über den vorhandene USB-Anschluss können z. B. Smartphones geladen werden, der andere Anschluss ist für Updates vorgesehen.

Der Exos-9 befindet sich dauerhaft im Bluetooth-Kopplungsmodus, außer man sperrt diesen manuell, und bis zu 8 Geräte gleichzeitig im Speicher behalten. Das klappt ohne Probleme, allerdings hatten wir bei der ersten Kopplung ein paar Schwierigkeiten und brauchten mit unserem Huawei P20 Pro mehrere Anläufe bis eine erfolgreiche Verbindung stand.

Das Display, das unter anderem auch den Akkustand anzeigt, schaltet sich bei der Wiedergabe von Musik relativ schnell ab. Weitere relevante Informationen wie der Musiktitel werden aber sowieso nicht angezeigt, daher stört das nicht weiter.

Die Steuerungsmöglichkeiten direkt am Exos-9 sind leider begrenzt. So kann man zwar Musiktitel anhalten und die Wiedergabe fortsetzen, allerdings ist es nicht möglich Musiktitel zu überspringen oder zurückzugehen. Hierfür ist die Fernbedienung notwendig, die zusätzliche 12,99 Euro kostet. Mit dieser hatten wir anfangs Probleme die Wiedergabe anzuhalten, im späteren Verlauf des Tests funktionierte das dann jedoch plötzlich.

Positiv hervorzuheben ist noch die Möglichkeit zwei Aiwa Exos-9 miteinander zu verlinken, um Stereosound zu genießen. Dies konnten wir jedoch nicht testen, da wir nur ein Gerät hatten.

Klang

Klangtechnisch gibt es an dem Aiwa Exos-9 nichts zu bemängeln.Der Klang ist kraftvoll und sehr klar. Dafür sorgen fünf integrierte Lautsprecher, darunter auch ein 6,5-Zoll-Subwoofer, mit 200 Watt Leistung. Mit Hilfe des Equalizers ließ er sich im AUX-Betrieb in hohem Maße an die eigenen Wünsche anpassen. Von ausgewogenem über basslastigen bis hin zu höhenbetontem Klang ist mit dem Exos-9 alles möglich. Damit waren wir sehr zufrieden. Besonders positiv ist uns aufgefallen, dass die Einstellungen auch bei hoher Lautstärke konsequent gehalten werden – selbst bassbetonter Klang wird bei hohen Lautstärken noch einwandfrei umgesetzt.

Fazit

Insgesamt bietet Aiwa mit dem Exos-9 eine spannende Musikbox, die sich für diverse Anlässe eignet und dank des integrierten Equalizers perfekt an die eigenen Wünsche anpassbar ist. Der Klang ist großartig und bis ins Detail abstimmbar – dank aptX sogar per Bluetooth.

Das Design des Lautsprechers ist stimmig und die Verarbeitung hervorragend. Beachten muss man lediglich, dass die Hochglanzelement recht empfindlich sind und auf ihnen schnell Staub oder Fingerabdrücke zum Vorschein kommen. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist der nicht nur leistungsstarke, sondern auch austauschbare Akku.

Wir hätten uns gefreut, wenn die Mediensteuerung direkt an dem Lautsprecher umfangreicher wäre, denn dort können Musiktitel nicht übersprungen werden. Hier hilft nur der Griff zur Audioquelle oder der optional erhältlichen Fernbedienung.

Dennoch stimmt uns der Exos-9 insgesamt positiv, denn er ist kabellos nutzbar und liefert knackigen Sound, auch für größere und längere Gartenpartys. Hier muss man nur aufpassen, dass er überdacht abgestellt wird, denn wasserdicht ist der Lautsprecher nicht.

Aiwa Exos-9

Verarbeitung
Ausstattung
Klang
Preis-Leistungs-Verhältnis

Ein klanglich mehr als überzeugend auftretendes Produkt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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