Aqara – ein früherer Smart-Home-Hardware-Hersteller aus dem Xiaomi-Haus tritt nun erstmals in Europa in eigener Regie auf. Die wohl bekanntesten Produkte in deutschen Raum sind die Hubs und die Sensoren die sich über Zigbee steuern lassen. Eine spielerische Ergänzung zum Produktportfolio bietet seit neuestem die Camera Hub G3 mit der neusten Zigbee 3.0 Version. Die IP-Kamera besitzt eine Zertifizierung für Apples HomeKit, einen Secure Video-Modus und viele weitere spannende Funktionen, denen wir in diesem Test auf den Grund gehen wollen. Was die Camera Hub G3 von Aqara alles taugt, erfährt ihr im folgenden Testbericht!
Spezifikationen
Model | CH-H03 |
Auflösung | 2K 2304×1296p |
Farbe | Weiß |
Größe (HxLxB) | 123,4 mm x 85,1 mm x 67,8 mm |
Maximaler Stromverbrauch | 10W |
Sichtfeld | 100° |
Anschluss | USB-C |
Lokaler Speicher | MicroSD Karte (nicht beinhaltet) bis zu 128 GB |
Drehwinkel | 340° horizontal, 45° vertikal |
Wireless Protokolle | Zigbee 3.0 IEEE 802.15.4, Wi-Fi IEEE 802.11 b/g/n/a/ac 2.4/5 GHz & WPA3 Support |
Preis | € 69,99* |
Lieferumfang
In einem sparsam verpackten weißen Karton wird die Aqara Camera Hub G3 angeliefert. Auf der Verpackung befindet sich auf der Vorderseite das Produktbild der Camera Hub und auf der Rückseite eine große Auflistung an Funktionen dieser. Befreit man alles vom Karton, erhält man abgesehen von der Camera Hub noch ein USB-C-zu-USB-A-Kabel, ein 10W-USB-Netzteil und eine Bedienungsanleitung. Eine optionale, verniedlichende Silikonkappe ist schon an der Camera Hub befestigt, die dieser kleine Öhrchen verpasst.
Hardware
Bevor wir mit der Konfiguration starten, wollen wir erstmals einen kleinen Blick auf die Camera Hub G3 selbst werfen. Das Innenleben der niedlichen Figur ist mit einer 2K 2304 × 1296p Kamera bestückt, welche sich in einer schwarzen neigbaren Kugel befindet. Verbaut ist eine Weitwinkelkamera mit einem 110°-Blickfeld, die sich im 45° vertikalen und bis zu 340° horizontalen Winkel mithilfe von Motoren in allen Richtungen bewegen lässt. Damit werden fast 360° abgebildet – man bekommt damit ein großes Sichtfeld geboten. Außerdem besitzt die Kamera einen Helligkeitssensor mit Nachtsicht-Funktion und zwei verbaute Mikrofone.
Unterm Kopf selbst befindet sich ein kleiner LED-Ring, welcher Grün/Gelb leuchten kann und zur Konfiguration dient. Auf der Rückseite des Objektivkopfs ein kleiner Slot für die MicroSD-Karte. Unterhalb dessen auf der restlichen sichtbaren Rückseite befinden sich noch kleine Löcher für den verbauten Lautsprecher und am Boden der USB-C-Anschluss für die Stromversorgung der Camera Hub G3. Zuletzt haben wir noch die Standfläche der Kamera, auf dieser befindet sich ein Gewinde für eine Wandhalterung und ein QR-Code für die App. Kleine Zusatzinfo zuletzt: die Camera Hub G3 ist für eine Betriebstemperatur von -10 bis 40 °C ausgelegt und hält eine Luftfeuchtigkeit von 95 % aus, ist aber nicht wasserdicht und nur für den häuslichen Betrieb geeignet. Die Verarbeitung der kleinen Kamera passt, die einzelnen Elemente sitzen fest und lassen keinen Platz für Spielraum.
Software & App
Um die Aqara Camera Hub G3 einrichten zu können, muss man sich zunächst die Aqara Home App herunterladen. Diese steht im Play- sowie Apple-Store kostenlos zur Verfügung. Einzige Anforderung ist ein Account, welchen man zunächst erstellen muss, was eine gleichzeitig Cloudanbindung bedingt. Eine weitere Hürde ist wohl die Sprache, die App ist aktuell nur in Englisch sinnvoll zu nutzen. Eine deutsche Übersetzung soll Ende des Jahres folgen. Die Bewertungen schrecken im ersten Moment zwar etwas ab – Dieser Eindruck täuscht im ersten Moment etwas. Die App selbst ist übersichtlich und einfach gestaltet worden.
Möchte man nun die Camera Hub G3 in die App einbinden, geht man zunächst unter „Accessories“ in der unteren Leiste auf das Plus. Hier bekommt man eine große Auflistung an Geräten geboten. Hat man sein Produkt gefunden, bekommt man für dies jeweils eine kleine Anleitung. Für die Camera Hub G3 muss man zunächst nur auf den Kopplungsbutton am LED-Ring drücken. Hiernach gelangt man zu einem nächsten Bildschirm, bei dem man sein WLAN angeben muss. Zuletzt wird ein QR-Code angezeigt, welcher vor der Kamera gehalten werden muss und paar Sekunden später ist die App mit der Camera Hub G3 gekoppelt.
Bevor wir uns aber weiter mit der Camera Hub G3 beschäftigen, schauen wir uns noch ein bisschen in der App um. Weitere Optionen in der App sind dabei die „Automation“ und die „Scene“. In ersteres lassen sich klassische „IF -THEN“-Aufgaben einrichten. Ein Beispiel wäre dafür ein Timer, der bei einer Bewegung losgeht und einen Alarm auslöst. Außerdem lassen sich einzelne Aufgaben einrichten, wie zum Beispiel eine Licht-Dimmung um eine bestimmte Uhrzeit. Insgesamt findet man hier alles, was man für den täglichen Smart-Home Alltag gebrauchen könnte.
Einbindung in den Smart-Home-Alltag
Die Aqara Camera Hub G3 ist nicht nur für eine Videoübertragung geeignet, welche in unserem Testzeitraum super und konstant lief, sondern sie bringt einiges an sinnvollen Funktionen für den Alltag mit. Angefangen mit einer Menschlichen-Tracking-Funktion. Schaltet man diese ein, wird man von der Kamera in der eigenen Wohnung verfolgt. Gleiches gilt auch für Hunde und Katzen. Ist man mal nicht zu Hause und möchte sehen, was die eigenen Haustiere daheim tun, kann man dies ganz einfach machen. Weiter bringt die Camera Hub G3 noch eine Gesichts- und Gestenerkennung mit – anders als mit einer Sprachsteuerung lassen sich durch simple Gesten eine Reihe von Ereignissen ausführen. Die Gestenfunktion ist dabei besonders hilfreich, da somit auch Menschen mit einer Sprachbehinderung die Möglichkeit haben, ein smartes Gerät für den Alltag nutzen zu können.
Reichen einem die bisherigen Funktionen nicht aus, dient die Kamera, wie der Name es auch schon verrät, als eine Smart Hub. Verbunden per Zigbee 3.0 können bis zu 128 weitere Aqara-Smart-Home-Geräte wie Sensoren und vieles mehr gekoppelt werden. Damit stehen einem nahezu alle Möglichkeiten offen. Für die Datenverbindung nutzt die Camera Hub G3 eine WPA3-Verschlüsselung und ist damit recht sicher unterwegs. Gleichzeitig ist eine Datenverbindung über 2,4 GHz und 5 GHz möglich – ein bekanntes Problem bei Smart-Home-Geräten ist damit gelöst. Damit man sich nicht jederzeit beobachtet fühlt, kann man die Kamera in einen physikalischen Sleep-Modus versetzen. Innerhalb des Körpers dreht sich der Kopf und ein schlafendes Gesicht kommt zum Vorschein.
Wenn man schon beim Thema Schlafen ist: die Camera Hub G3 bietet eine Nachtsicht-Funktion an. In der dunklen Wohnung lassen sich nahe Gegenstände oder Gesichter gut erkennen. Alles, was sich etwas weiter im Hintergrund befindet, wird zwar zu Pixelbrei, aber es lassen sich noch eindeutige Konturen erkennen. Tagsüber macht die Kamera einen soliden Eindruck. Die 2K-Auflösung sieht in der Wiedergabe ordentlich und ruckelfrei aus. Somit ist diese auch als Webcam für den eigenen PC geeignet.
Fazit
Aqara bietet mit der Camera Hub G3 eine IP-Kamera fürs Smart Home an, die mit ihren Funktionen ein sehr guter Allrounder ist. Nicht nur, da sie als Hub für weitere Smart-Home-Geräte dienen kann. Über die Kamera selbst müssen wir uns nicht den Kopf zerbrechen, diese erfüllt ihre Spezifikationen und die Übertragung zur App ist ruckelfrei möglich. In der App findet man viele Möglichkeiten, sein eigenes zu Hause noch ein bisschen smarter zu machen. Dafür stehen einem viele Automationen zur Verfügung, welche sich einfach konfigurieren lassen, wie auch schon die Camera Hub G3 selbst.
Aqara Camera Hub G3
Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
90/100
Die Aqara Camera Hub G3 ist ein guter Einstig in das Smart-Home-Sortiment von Aqara und für eine umfangreiche Digitalisierung des eigenen Zuhauses.