Konsumerelektronik, Gadgets & Zubehör

Corsair TC200 Gaming-Stuhl im Test: Hier findet jeder Platz!

Gaming-Stühle gibt es mittlerweile so viele wie Sand am Meer. Angesichts der Tatsache, dass so ziemlicher jeder Hersteller von PC-Peripherie auch einen passenden Gaming-Chair in den Handel bringt, verwundert dies nicht wirklich. Zu der beliebtesten Palette an Gaming-Stühlen zählen dabei die Modelle von Corsair. Mit dem TC200 hat das Unternehmen nun seinen neuesten Streich in den Handel gebracht. Dieser möchte vor allem mit einer breiten Sitzfläche punkten, die auch voluminöseren Gamern ausreichend Platz und damit auch hohen Sitzkomfort bieten soll. Ob der Plan aufgeht? Wir schauen es uns mal an.

Corsair hört auf seine Community

Bevor wir uns den Gaming-Stuhl genauer ansehen, wollen wir bereits vorab ein paar lobende Worte an Hersteller Corsair verlieren. Der Experte für PC-Peripherie hat nämlich den TC200 nicht ins Blaue hinein entwickelt. Stattdessen nahm man sich Firmenangaben zufolge das Kundenfeedback zu Herzen. Diese wünschten sich einen Gaming-Stuhl, der auch bei größeren und/oder schwereren Gamern einen hohen Sitzkomfort bietet.

Im Vergleich zum Corsair T3 Rush kann man das deutlich breitere Design schnell erkennen. (Bild: Corsair)

Dabei sollte er nicht das langweilige Office-Design bieten, welches viele Gaming-Stühle in dieser Gewichtsklasse notgedrungen haben. Stattdessen sollte auch dieser mit dem für Corsair typischen Rennsport-Design daherkommen. Nun stellt sich allerdings die Frage, ob Corsair diese beiden Wünsche überhaupt zusammenführen konnte oder an der Aufgabe gescheitert ist.

Technische Daten

Ausführungen Farben: Grau/Weiß oder Schwarz/Schwarz
Material: Kunstleder oder Stoff
Maximales Körpergewicht 121 kg
Maximale Körpergröße 1,96 m
Materialien Rahmen und Fußkreuz aus Stahl, Polsterung mit PU-Schaum, Bezug mit Stoff oder Kunstleder
Gesamthöhe mit Basis 127 cm bis 138 cm
Höhe Sitzfläche mit Basis 48 cm bis 59 cm
Höhe Rückenlehne 84 cm
Breite Rückenlehne innen 27 cm
Breite Rückenlehne außen (breitester Punkt) 50 cm
Tiefe der Sitzfläche 49 cm
Gesamttiefe (ohne Basis) 56 cm
Breite Armlehnen 10 cm
Tiefe Armlehnen 27 cm
Höhe der Armlehnen von Sitzfläche aus 18 cm bis 26 cm
Preis (UVP) € 252,04 *

Schneller und unkomplizierter Aufbau

Am Anfang steht das Unboxing. Wer schon einmal einen Gaming-Stuhl ausgepackt hat, wird hier keine große Überraschungen erleben. Angesichts des Preises, der sich in der Mittelklasse bewegt, habe ich hier aber ehrlich gesagt auch keine großen Wow-Effekte erwartet.

Wer so etwas haben möchte, muss dann schon noch etwas tiefer in die Taschen greifen und sich beispielsweise mal den Razer Enki Pro (Test) ansehen.

Die offenen Metallnähte an der Unterseite hätten nicht sein müssen.

Der Aufbau ist bei fast allen Gaming-Stühlen ähnlich, auch der Corsair TC200 sticht hier kaum aus der Reihe. Lediglich die Filzaufkleber zur Entkopplung der Wippmechanik von der Sitzfläche findet man noch nicht bei allen Gaming-Stühlen.

Selbst, wenn du gerade keinen Kumpel zur Hand hast, der dich beim Aufbau unterstützen kann, ist es wirklich kein Problem. Ich habe nicht einmal 20 Minuten benötigt, um den Gaming-Stuhl aufzubauen.

Design und Verarbeitung

Hat man den Gaming-Stuhl einmal fertig aufgebaut, macht er einen soliden Eindruck und wirkt gut verarbeitet.

Natürlich setzt auch Corsair auf viel Plastik, was dem einen oder anderen vielleicht sauer aufstoßen mag. Allerdings ist dies heutzutage nun einmal Gang und Gäbe. Bei den Rollen hat man aber mitunter das Gefühl, dass Corsair vielleicht doch auf ein anderes Material hätte setzen sollen. Diese manövrieren den Gaming-Stuhl nämlich mitunter etwas ungeschmeidig über den Boden. Auch auf Hartböden zieht man sie teilweise eher hinterher, als dass sie rollen. Zumindest wenn man nicht drauf sitzt.

Bei der Optik selbst ist der TC200 meiner Meinung nach über jeden Zweifel erhaben. So setzt das Unternehmen auch hier wieder auf ein Rennsport-Design, welches dem Stuhl ein sportliches Äußeres verleiht. Bei all seiner Sportlichkeit wirkt der TC200 aber auch elegant, weshalb man ihn auch getrost als normalen Schreibtischstuhl für das Homeoffice nutzen kann. Insgesamt gibt es vier unterschiedliche Ausführungen.

Alternativ gibt es den CORSAIR TC200 auch in einer Kombination aus Grau und Weiß. (Bild: Corsair)

So hast du zum einen die Wahl zwischen einem Stoffbezug oder einem Kunstlederbezug. Die Farbe ist dann entweder komplett Schwarz oder aber eine Kombination aus Grau und Weiß. Uns lag das Testmodell in Schwarz und mit Stoffbezug vor. Da dürfte wohl jeder fündig werden. Alles in Allem bietet der Corsair TC200 eine gute Verarbeitung und ein schickes Design. Angesichts des Preises hätte man sich dann aber doch ein paar optische Schmankerl gewünscht.

Etwas zu weiche Sitzpolsterung

Natürlich ist es wichtig, dass ein Gaming-Stuhl gut aussieht. Viel wichtiger ist aber noch, dass man sich beim Sitzen in ihm wohlfühlen kann und bei einem guten Spiel die Zeit vergisst. Zum Glück bietet Corsair hier einige Einstellungsmöglichkeiten, die eine Anpassung an die eigenen Körpermaße ermöglichen. Fangen wir bei der Sitzhöhe an. Dank eines Spielraums von 12 cm kann der Gaslift der Klasse 4 den Corsair TC200 an die unterschiedlichsten Körpergrößen anpassen.

Die integrierte Wirbelsäulenstütze ist sehr angenehm.

So erreicht man dann auch eine maximale Sitzhöhe von 59 cm. Allerdings ist nicht alles größer beim TC200. Während nämlich die Sitzfläche zwar breiter geworden ist, ist sie nun auch weniger tief. So misst die Sitztiefe nun knapp 45 cm anstelle von 50 cm. Das Schalendesign der Sitzfläche ist jedoch immer noch einengend, könnte also vor allem breitere Menschen immer noch stören.

Doch bedeutet die geringere Sitztiefe auch weniger Komfort? Im Test konnte ich das nicht feststellen. Ähnlich wie der Razer Enki setzt auch der Corsair TC200 auf eine integrierte Lendenstütze. Diese hat in der Praxis eine gute Arbeit geleistet und den Rücken angenehm entlastet. Allerdings lässt sie sich nicht verstellen, was vielleicht bei manch einem ein Problem darstellen könnte. Bei dem Preis kann man dies jedoch auch nicht erwarten.

Schickes Stickmuster trifft auf eine smarte Belüftung. Letztere dient gleichsam als Befestigungspunkt für das bequeme Nackenkissen.

Die Polsterung allgemein könnte meinem Geschmack nach gerne etwas härter sein. Man versinkt schon ein wenig im TC200 – andere hochwertige Gaming-Stühle setzen meist eher auf eine härtere Polsterung, die mehr Stabilität bietet und auch nicht so schnell durchgesessen ist.

Bequeme Anpassungsmöglichkeiten

Das Material selbst ist über jeden Zweifel erhaben. Gerade in den heißen Sommermonaten, wie wir sie gerade erleben, erweist sich der Stoffbezug als optimale Wahl. Dieser ist wunderbar atmungsaktiv und beugte auch nach mehreren Stunden des Zockens einem schwitzenden Rücken vor.

Positiv hervorheben möchte ich auch die 4D-Armlehnen. Diese lassen sich in vier unterschiedliche Richtungen anpassen, wodurch du deine Arme immer bequem ablegen kannst. Anpassen lässt sich auch der Sitzwinkel. Abseits des konzentrierten Zockens im 90 Grad Winkel ist auch ein bequemes Nickerchen im Liegen möglich. Schließlich kann man den Winkel auf bis zu 180 Grad erweitern.

Um in den Ladepausen einmal den Kopf zurücklegen zu können, legt Corsair auch gleich ein passendes Nackenkissen mit, das wunderbar weich ist. Wer es richtig schön weich mag, wird hier nämlich glücklich. Eine passende Alternative wäre da der Backforce One (Test), der mit einem härteren Polster und einigen Extras auftrumpfen kann – dabei aber auch ein wenig teurer ist.

Fazit zum Corsair TC200 Test

Nun stellt sich natürlich die Frage nach dem finalen Urteil. Dieses fällt beim Corsair TC200 durchaus positiv auf. So punktet er zum einem mit einem kinderleichten Aufbau, der wirklich schnell von der Hand geht. Des weiteren kann er mit einer schicken Optik punkten, die mich an Rennsitze aus dem Motorsport erinnern. Trotz des sportlichen Charakters kann man ihn aber auch problemlos im Homeoffice platzieren – selbst, wenn sich dieses im Wohnzimmer befindet.

Mir persönlich ist der Corsair TC200 ein wenig zu weich und ich habe die Befürchtung, dass die Polsterung relativ schnell durchgesessen ist. Ähnlich wie bei Stühlen im 200-Euro-Bereich. In Anbetracht dessen liefert Corsair mit dem TC200 zwar einen soliden Gaming-Stuhl, der aber auch nicht heraussticht. Ich denke eine interessantere Alternative wäre hier der Nitro Concepts S300.

Corsair TC200

Verarbeitung
Ergonomie
Sitzkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Der Corsair TC200 vereint alle wichtigen Features. Die weiche Polsterung lässt jedoch befürchten, dass sie schnell durchgesessen ist. Preislich ist der TC200 daher etwas zu hoch angesiedelt.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"