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Creative Outlier Gold True Wireless In-Ear-Kopfhörer im Test

Creative bietet mit den Outlier Gold True Wireless In-Ear-Kopfhörer die mit zahlreichen Features überzeugen sollen. Die Akkulaufzeit von bis zu 14 Stunden (39 Stunden mit Ladecase) ist bereits herausragend, doch auch der Sound soll es dank Super-X-Fi-Technologie sein. Durch den Schutz vor Schweiß bzw. Wasser sollen sie sich auch für Sportler oder den Einsatz im Regen eignen.

Größtenteils haben uns die Creative Outlier in unserem Praxistest überzeugen können, aber nicht vollständig. Warum? Das erfahrt ihr im Folgenden.

Technische Spezifikationen

Modell Creative Outlier Gold
Gesamtakkulaufzeit Bis zu 39 Stunden
Spielzeit pro Ladung Bis zu 14 Stunden pro Ladung
Software-Super X-Fi Ja
Siri / Google Assistant Ja
Farbe Champagner-Gold
Wasserfest Schweißbeständig nach IPX5
Audio-Codecs aptX, AAC, SBC
Treiber 5,6 mm Graphen Treibermembran
Interface USB Typ-C (Aufladen)
Bluetooth 5.0
Gewicht Ohrhöhrer: 10 g
Ladeetui: 54 g
Zubehör USB-Typ-C-auf-A-Ladekabel
2 Paar (S) Ohrstöpsel
2 Paar (M) Ohrstöpsel
Preis € 7,95 *

Verarbeitung, Tragekomfort & Design

Auf den ersten Blick ist die Verarbeitung von Ladecase und Kopfhörern gelungen. Auch wenn man genauer hinschaut, ist das zumindest bei den Kopfhörern der Fall. Beim Ladecase hingegen hätte Creative einiges besser machen können.

So ist das Ladecase zwar aus hochwertigem Aluminium gefertigt, allerdings verhältnismäßig groß und passt somit kaum in die Hosentasche. In kleine Frauenhosentaschen passt es vermutlich gar nicht, doch auch bei Männern sieht das nicht mehr schön aus. Im Inneren ist es mit einem Plastikschlitten versehen, der seitlich ausgezogen wird und dann ein wenig wackelt. Nicht schlimm, aber erwähnenswert.

Mehr gestört hat mich der Sitz der Kopfhörer im Ladecase. So muss man trotz der magnetischen Arretierung darauf achten, dass diese richtig sitzen. Denn nur so werden sie geladen und schalten sich automatisch aus. Ansonsten wundert man sich, wenn das Smartphone klingelt, man ran geht und der Sound noch über die In-Ear-Kopfhörer läuft, die im Ladecase verstaut sind. Das geht definitiv besser.

Creative Outlier Gold im Ladecase

Doch genug gemeckert. Creative hat auch sehr viel gut gemacht. So sind die In-Ears super leicht und dennoch robust. Das Gehäuse besteht aus mehrteiligem Kunststoff, die Spaltmaße sind jedoch optimal – anders könnte Creative auch die IPX5-Zertifizierung nicht garantieren. Diese belegt, dass die In-Ears gegen Wasser und Schweiß geschützt sind.

Im Ohr sitzen die Creative Outlier Gold perfekt. Sie halten stabil und stören aufgrund des geringen Gewichts auch nicht. Zumindest bei mir. Das ist natürlich bei jedem anders. Um unterschiedliche Ohrformen abzudecken liefert Creative Ohrstöpsel in „S“ und „M“ mit. Und das gleich in zweifacher Ausführung, falls das erste Paar mal verloren gehen sollte.

LEDs zeigen den Status an

Sowohl das Ladeetui als auch die Ear Buds sind mit LEDs ausgestattet.

Am Ladeetui sind gleich vier LEDs zu finden. Zwei LEDs sind dafür zuständig anzuzeigen, ob die In-Ears richtig eingelegt wurden. So leuchten sie nur auf, wenn diese richtig sitzen und aufgeladen werden können. Eine weitere LED zeigt an, ob das Ladecase gerade aufgeladen wird. Und die letzte LED ist dafür zuständig den aktuellen Status des Ladeetuis anzuzeigen.

Creative Outlier Gold Ladeanschluss und Status-LEDs

Auch an den In-Ear-Kopfhörern sind LEDs zu finden. Diese sind jedoch deutlich auffälliger als am Ladeetui, denn es handelt sich um Leuchtringe. Während des Ladevorgangs leuchten diese rot. Wenn die Outlier Gold eingeschaltet, aber nicht gekoppelt sind, blinken sie abwechselnd in rot und blau. Sofern die Kopplung mit einem Abspielgerät erfolgte, blinken sie nur noch blau. Sobald sie Geräusche abspielen sind die LED-Ringe aber zum Glück aus.

Bedienung per Button

Zunächst sei gesagt, dass man auch nur einen Ear Bud tragen kann, wenn man möchte. Allerdings ist die Steuerung dann eingeschränkt, weil man dann nicht mehr alle Funktionen nutzen kann.

Die Outlier Gold Ear Buds sind jeweils mit einem Button ausgestattet, der vergleichsweise kräftig gedrückt werden muss. Creative verzichtet also auf eine einfache Touch-Oberfläche. Das hat sowohl Vor- als auch Nachteile. Von Vorteil ist natürlich, dass man die In-Ears so nicht aus Versehen steuert, wenn man sich z. B. ans Ohr fasst. Dafür muss man jedoch Daumen und Mittelfinger zur Hilfe nehmen, um die Ear Buds festzuhalten, während man sie mit dem Zeigefinger bedient. Macht man das nicht, werden die Ear Buds weiter ins Ohr gedrückt, was unangenehm sein kann.

Durch einen einfachen Druck auf die Buttons startet bzw. stoppt man die Soundwiedergabe. Ist sie gestoppt, kann man durch zweimaliges Drücken den jeweiligen Sprachassistenten (Siri/Google Assistant) seines Smartphones verwenden. Läuft bereits Musik, dient der Doppelklick zum Vor- bzw. Weiterschalten des Titels. Ein längerer Druck erhöht bzw. senkt die Lautstärke.

Zum Einschalten muss man den Knopf auch ein paar Sekunden halten, nach der Entnahme aus der Ladestation schalten sie sich jedoch auch automatisch ein. Und beim Hereinlegen aus.

Überzeugt der Klang?

Die 5,6 Millimeter großen Neodynium-Treiber mit Graphen-Treibermembran können Töne im Frequenzbereich von 20 bis 20k Hz erzeugen. Damit decken sie das menschliche Hörvermögen ab.

Creative Outlier Gold In-Ear-Kopfhörer

Für einen sauberen Klang sollen die Codes AAC, aptX und SBC sorgen. Außerdem unterstützen die In-Ears auch die Creative-Technologie Super X-Fi, die den Klang personalisiert.

Die Creative Outlier Gold bieten einen sehr gute Klangqualität. So sind die Höhen selbst bei hoher Lautstärke überzeugend und es gibt keinen übermäßigen Bass. Creative setzt auf klare Soundwiedergabe statt dumpfen Bass. Der Sound ist dynamisch und ausgewogen, mir hat er sehr gut gefallen.

Da – zumindest bei mir – die Domes sehr gut passten und die In-Ears somit den Gehörgang gut von der Außenwelt abgeschirmt haben, hat man von dieser auch ohne Soundwiedergabe kaum etwas mitbekommen. Wenn Musik läuft, kriegt man nichts mehr mit. Auch wenn die Outlier Gold kein ANC bieten, kann man also komplett abschalten.

Die Super X-Fi App ermöglicht das Scannen von Gesicht und Ohren, um den Sound zu personalisieren. Über die App können Musiktitel wiedergegeben werden, außerdem gibt es Presets und einen Equalizer. Ermöglichen soll die Super-X-Fi-Technoligie räumliches Hören wie mit einem Mehrfachlautsprechersystem. Leider werden dabei jedoch die originalen Töne verändert und meistens klappt das eher mäßig. Daher kann ich die Funktion eigentlich nur für Spiele oder Filme empfehlen, bei Musik jedoch eher nicht. Die App ist nicht auf Deutsch nutzbar, außerdem muss man sich registrieren.

Die Mikrofone, die in beiden Ohrstücken verbaut sind, nehmen einen vergleichsweise guten Sound auf, aber natürlich nicht so gut, wie wenn man direkt ins Smartphone-Mikrofon spricht.

Akkulaufzeit & Laden

Die Akkus der Creative Outlier Gold sind 80 mAh groß und sollen für 14 Stunden reichen. Über Bluetooth 5 ist das auch problemlos erreichbar. Wird ein älterer Standard, wie Bluetooth 4, verwendet, sinkt die Akkulaufzeit ein wenig, dann sind 12 Stunden drin.

Durch das Ladeetui mit 450 mAh können die In-Ears auch unterwegs aufgeladen werden. Hierdurch können weitere 25 Stunden Laufzeit erzielt werden, sodass bis zu 39 Stunden ohne Steckdose möglich sind.

Das anschließende Aufladen dauert trotz modernem USB-C-Anschluss und kleinen Akkukapazitäten leider lange. Eine Schnellladefunktion gibt es nicht. Das Ladeetui wird innerhalb von 3 Stunden aufgeladen, die In-Ears innerhalb von zwei Stunden. Kurz für 5 Minuten einsetzen und dann stundenlang weiterhören ist also nicht drin. Und auch hier sei nochmal erwähnt: achtet darauf, dass die In-Ears richtig im Ladeetui sitzen, sonst werden sie gar nicht geladen.

Fazit zum Creative Outlier Gold Test

Auch wenn ich während meines Reviews jetzt einige Kritikpunkte genannt habe, haben mir die Creative Outlier Gold wirklich sehr gut gefallen, da vor allem der Sound und der Tragekomfort ausgezeichnet ist – und darauf kommt es bei In-Ears bzw. Kopfhörern im Allgemeinen ja an. Ich denke ich habe mit den In-Ears also meine neuen Daily Driver gefunden – zumindest fast, denn wenn ich sie trage höre ich den Paketboten nicht mehr klingeln.

Creative Outlier Gold Award

Creative Outlier Gold

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Klanglich überzeugende In-Ear-Kopfhörer mit verbesserungswürdigem Ladeetui und -verhalten.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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ML1984

Öfters hier

253 Beiträge 43 Likes

Toller Testbericht ?? @Simon

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c
crimette

Mitglied

80 Beiträge 2 Likes

Interessant ! Tolle Kopfhörer !

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R
Richard

Neues Mitglied

13 Beiträge 0 Likes

Sehen echt gut aus und die Versprochen Akkulaufzeit klingt gut aber können sie vom Sound mit Earbuds oder Airbuds mithalten?

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Simon

Administrator

6,398 Beiträge 4,159 Likes

Sehen echt gut aus und die Versprochen Akkulaufzeit klingt gut aber können sie vom Sound mit Earbuds oder Airbuds mithalten?

Die Apple AirPods sind nicht wirklich herausragend gut. Klanglich sind die von Creative auf jeden Fall besser. Tragekomfort muss jeder für dich entscheiden, ich würde sagen auch da liegt Creative vorne.

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R
Richard

Neues Mitglied

13 Beiträge 0 Likes

Auch bei Vergleich mit den AirpodPros?

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