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EZVIZ CB3 Solarpanel Kombi – Die autarke Videoüberwachung per WLAN im Test

Nachdem wir euch im September 2022 bereits die ebenfalls drahtlose CB8 vorgestellt haben, eine schwenkbare Außenkamera mit großer Akkukapazität, möchten wir euch nun auch ihre kleine Schwester vorstellen, die CB3 von EZVIZ. Als Anbieter von Videoüberwachungssystemen für den Außen- und Innenbereich bietet EZVIZ eine Vielzahl von Kameras mit unterschiedlichsten Eigenschaften und Fähigkeiten.

Abgesehen von der fehlenden Möglichkeit sie per Fernsteuerung schwenken zu können, bietet die günstigere CB3 im Vergleich zur CB8 einen sehr ähnlichen Funktionsumfang. In Kombination mit dem (auch optional) erhältlichen Solar Panel Kit wird aus der CB3 sogar eine quasi autarke Überwachungslösung für den Außenbereich, was den Wartungsaufwand nochmal deutlich reduziert.

Wie zuverlässig die CB3 in verschiedenen Szenarien funktionierte, haben wir für diesen Artikel ausführlich getestet und noch einen kleinen Vergleich zwischen CB3 und CB8 beigefügt.

Für unseren Test wurde uns vom Hersteller EZVIZ außerdem eine 32GB SD-Speicherkarte von Lexar mit hoher Haltbarkeit und Schreib-/Leserate (UHS-I, Class 10) zur Verfügung gestellt, welche speziell für den Einsatz in EZVIZ-Geräten optimiert ist. Neben dieser hat EZVIZ auch Karten in den Größen 16, 64 und 128 Gigabyte im Sortiment, die, wie unser Exemplar, ausdrücklich zur dauerhaften Videoaufzeichnung geeignet sind.

Technische Eigenschaften der EZVIZ CB3

Modell CS-CB3 (1080P)
Produktseite www.ezviz.com
Preis € 89,99 *
Kamera
Bild Sensor 1/2.9” 2-Megapixel Progressive Scan CMOS Sensor
Minimale Belichtung 0.01 Lux @(F2.0, AGC ON), 0 Lux with IR
Verschlusszeit Selbstanpassend
Objektiv 2.8mm @ F2.0 Blickwinkel: 128° (diagonal), 108° (horizontal), 56° (vertikal)
Tag und Nacht IR-Sperrfilter mit Auto-Umschaltung
DNR 3D DNR
Nachtsichtfunktion Bis zu 15m
Video & Audio
Max. Auflösung 1080p / 2MP, 1920 x 1080
Bildgeschwindigkeit Max. 15 BpS; Selbstanpassend bei Netzwerkübertragung
Videokomprimierung H.265 / H.264
Video Bit Rate Full HD; Hi-Def; Standard. Adaptive Bitrate.
Audio Bit Rate Selbstanpassend
Max. Bitrate 1 Mbps
Netzwerk
WLAN-Standard IEEE802.11b, 802.11g, 802.11n
Frequenzbereich 2.4 GHz bis 2.4835 GHz
Kanal-Bandbreite Unterstützt 20 MHz
Sicherheit 64 / 128 bit WEP, WPA / WPA2, WPA-PSK / WPA2-PSK
Übertragungsrate 11b: 11 Mbps, 11g: 54 Mbps, 11n: 72 Mbps
WLAN-Kopplung AP-Kopplung
Protokoll Proprietäres EZVIZ Cloud-Protokoll
Schnittstellen-Protokoll Proprietäres EZVIZ Cloud-Protokoll
Minimale Netzwerkanforderungen 2 Mbps
Funktion
Intelligenter Alarm Intelligente Erkennung von menschlichen Bewegungen
Zwei-Wege-Audio Unterstützt
Allgemeine Funktion Anti-Flimmer-Funktion, Heartbeat, Passwortschutz, Wasserzeichen
Speicher
Lokaler Speicher Unterstützt MicroSD-Karte (bis zu 256 GB)
Cloud-Speicher Unterstützt EZVIZ CloudPlay-Speicher (Abonnement erforderlich)
Allgemeines
Betriebsbedingungen -20 °C bis 50 °C, Feuchtigkeit 95% oder weniger (nicht kondensierend)
IP-Schutzgrad Wetterfestes Design
Stromversorgung DC 5 V / 2 A (Adapter muss separat erworben werden)
Akkukapazität 5200 mAh
Stromverbrauch Max. 10W
Produktabmessungen 105,9 × 62,8 × 62,8 mm
Verpackungsmaße 103 × 103 × 186 mm
Gewicht 480g

Lieferumfang des Bundles aus CB3 und Solar Panel Kit

  • CB3 Kamera
  • USB-Kabel (50cm; USB-A an Micro-USB)
  • 4,2W Solar Panel Kit (4 Meter Micro-USB-Anschlusskabel; fest verbunden)
  • 2x Schraubensatz
  • 2x Bohrschablone
  • Rechtliche Hinweise
  • 2x Kurzanleitung

Design und Verarbeitung der CB3

Die CB3 ist für den Außeneinsatz konzipiert und daher wetterfest. Die wichtigsten Öffnungen des Kunststoff-Gehäuses der Kamera, SD-Kartenslot und USB-Ladebuchse, werden von gummiartigen Blenden dicht verschlossen. Besonders die Vorderseite der Kamera wirkt durch tiefschwarzen und hochglänzenden Kunststoff sehr edel. Das ganze Gehäuse ist sehr gut verarbeitet.

Die CB3 besitzt eine zerlegbare Halterung, deren Basis zuerst an der Wand angebracht werden kann. Ist die Basis fest mit der Wand verschraubt, können Kamera und Solarpanel mit der Basis vereint werden, was die Anbringung deutlich erleichtert. Die CB3 verfügt hierfür über ein standardisiertes 1/4 Zoll Stativ-Gewinde (0,635mm) und eine Kontermutter zum Fixieren. Das Gewinde reicht nicht sehr tief in die Kamera hinein.
Dübel sind für die Anbringung auf Putz und Stein ebenfalls enthalten.

Am metallenen Kugelgelenkkopf der CB3 fanden wir einen unschönen Gussgrat, der zumindest während der Montage die Funktion des Kugelgelenks beeinträchtigen könnte. Auch ist die CB3 über ihr Kugelgelenk nicht besonders praktisch auszurichten.

Das Gelenk, und damit die CB3, kann maximal in einem Winkel zwischen 90 und 45 Grad zur Wand in alle Richtungen ausgerichtet werden. Ob das für besondere Szenarien ausreicht oder nicht, sollte vor etwaigen Bohrungen geklärt werden. Dank des Ultraweitwinkelobjektivs der CB3 können beispielsweise Hauseingänge aber dennoch problemlos abgedeckt werden.

Verarbeitung des Solarpanels

Auch das Solarpanel verfügt über ein 1/4 Zoll Stativ-Gewinde und wird darüber mit seinem Kugelgelenkkopf verbunden und dort zunächst mit einer Kontermutter fixiert. Durch dieses Kugelgelenk lässt sich das Solarpanel dann frei in alle Richtungen ausrichten und letztendlich mit einer großen Flügelmutter arretieren. Das klappt allerdings wie auch bei der Kamera leider nicht immer auf Anhieb gut.

Das Panel selbst ist wie auch die CB3 sehr gut verarbeitet. Seine metallische Wandhalterung ist äußerlich dick mit einem Emaille-ähnlichen Lack beschichtet und wirkt damit besonders wetterbeständig. 4 Meter kann der Abstand zwischen Kamera und Solarpanel betragen, dies zumindest ermöglicht das fest mit dem Solarpanel verbundene Micro-USB-Anschlusskabel.

Erwähnenswert ist, dass dank des Stativ-Gewindes beider Geräte theoretisch auch andere Halterungen für Kamera und Solarpanel genutzt werden könnten. Der Micro-USB-Stecker des Solarpanels allerdings ist äußerst kurz geraten und eignet sich deshalb unter Umständen nicht für andere Geräte, was wir äußerst schade finden. Seine Beschaffenheit wiederum dichtet den USB-Slot der CB3 quasi gegen eindringendes Regenwasser ab.

Die erste Einrichtung der EZVIZ CB3

Die Einrichtung der CB3 im häuslichen WLAN funktioniert über die EZVIZ-App, die hierzu auf einem mobilen Android- oder Apple-Gerät installiert sein muss. Von dort aus geht es über das große Plus-Symbol im Hauptmenü zum Einrichtungsprozess. Wir richteten die CB3 mehrmals in verschiedenen Netzwerken ein und nicht immer war das trotz Anleitung und Geduld so einfach, wie man es sich wünschen würde.

Ein Umstand, der den Vorgang erfolgversprechender gestaltet, ist besonders ein geringer Abstand zwischen Kamera, WLAN-Router und Mobiltelefon und damit eine hohe Signalstärke. Auch sollte die Kamera vorher per Ladekabel ein Mal vollständig aufgeladen werden.

Der vollständige Einrichtungsprozess der CB3 über die EZVIZ-App

Nach der erfolgreichen Verbindung mit dem WLAN-Netzwerk, wird von der App aus Sicherheitsgründen das Ändern des Standard-Gerätepassworts empfohlen, welches auch auf der Kamera selbst zu finden ist.
Ganz zum Schluss können wir bereits einige Einstellungen an der CB3 vornehmen, beispielsweise den Betriebsmodus, welchen wir auf „Hohe Leistung“ stellen, und die Reichweite.

Die eingesetzte SD-Karte formatieren

Im Anschluss an die Einrichtung wird man über die Möglichkeit zur Teilnahme am 30-tägigen Probezeitraums des herstellereigenen Speicherdienstes CloudPlay informiert. Eine lokale Alternative hierzu stellt eine eigene Micro-SD-Karte dar, die es bereits für wenige Euro quasi überall zu kaufen gibt. Hat man eine solche eingesetzt, sollte diese nun formatiert werden, da das Gerät sonst keine Videos aufzeichnen kann. Formatieren lässt sich die SD-Karte über die Einstellungen unter dem Punkt „Aufnahmeliste“. Wir haben vor der Einrichtung bereits eine für EZVIZ-Geräte optimierte 32GB SD-Karte von Lexar eingesetzt, die uns von EZVIZ zur Verfügung gestellt wurde.

Einstellungen per EZVIZ App

Nach der Einrichtung ist die Kamera bereits funktionstüchtig und gibt per App Meldungen über erkannte Bewegungen aus. Über weitere Einstellungen lässt sich die CB3 an die jeweilige Situation oder die persönlichen Anforderungen anpassen.
Das beginnt beim bereits erwähnten Betriebsmodus, über den sich die grobe Länge aufgenommener Videoclips von kurz bis lang oder gar nicht bestimmen lässt. Auch individuelle Zeiträume, in denen Bewegungen nicht erkannt werden sollen, lassen sich hier erstellen.

Bei der Intelligenten Erkennung kann zwischen der PIR-Infraroterkennung und der „Erkennung menschlicher Körper“ gewählt werden. Für beide Modi kann man zudem die Empfindlichkeit und zu ignorierende Bildbereiche bestimmen.
Viele Anpassungsmöglichkeiten bieten die Benachrichtigungs-Einstellungen. Wie auch die CB8 kann sich die CB3 bei Erkennung sowohl akustisch mit Warntönen und Audioaufnahmen, als auch optisch mit eingebautem LED-Licht bemerkbar machen oder gänzlich stumm bleiben.

Die App wird bei entsprechender Einstellung Meldungen von der CB3 empfangen und darüber Push-Nachrichten ausgeben, beides lässt sich jedoch auch deaktivieren. Aufgenommene Videos können in jedem Fall über die Bibliothek betrachtet werden. Wie bald nach einer Meldung eine erneute Meldung von der CB3 empfangen wird, kann über ein Nachrichtenintervall bestimmt werden.

Letztendlich lassen sich auch für App-Benachrichtigungen Zeitpläne einrichten, in denen Meldungen ausgegeben werden oder nicht. Sinn machen kann das beispielsweise, wenn man an Wochenenden tagsüber ohnehin Zuhause ist und daher nicht benachrichtigt werden möchte.
Wer zusätzlich per E-Mail über erkannte Bewegung benachrichtigt werden möchte, muss das in den Einstellungen der EZVIZ-App unter dem Punkt E-Mail-Alarme aktivieren.

Audio- und Bildeinstellungen der EZVIZ CB3

Soll die Kamera außen angebracht werden, könnte es angebracht sein die Sprachanweisungen des Geräts in den Audio-Einstellungen auszuschalten. Standardmäßig sind diese aktiviert. Sprachanweisungen werden beispielsweise bei der ersten Inbetriebnahme der Kamera und der Einrichtung ausgegeben.

Die interessanteste Einstellungsmöglichkeit in den Bildeinstellungen ist die Wahl zwischen farbiger und IR-Nachtsicht. Diese etwas irreführend benannte Funktion wechselt zwischen eingebautem LED-Licht zur Ausleuchtung der Szene und quasi nicht wahrnehmbarem Infrarot-Licht. Soll die Kamera bei Nacht unerkannt bleiben, ist die Infrarot-Nachtsicht hier die bessere Wahl.

Manuelle Bedienung der CB3 über die Live-Ansicht

Den manuellen Zugriff auf die Kamera und einige ihrer Funktionen erhält man über die Live-Ansicht in der App. Der Verbindungsaufbau zum Livestream dauert meist wenige Sekunden. Hier können Schnappschüsse und Videos vom aktuellen Livestream aufgenommen werden. Mit der Zoom-Gestik, also einer Bewegung mit zwei Fingern auf dem Touchdisplay des Telefons, lässt sich in den Livestream hinein- und herauszoomen. Hierbei ist eine bis zu 8-fache Vergrößerung des Bildes möglich.
Hat man mehrere Geräte in der EZVIZ-App installiert, kann auf das jeweils nächste oder letzte Gerät gewechselt werden, indem man im Livestream nach links oder rechts wischt.

Möchte man die Auflösung für die Aufnahmen einstellen, hat man hier die Wahl zwischen Standard, Hi-Def und Full-HD. Welche Auflösung man am besten verwendet, richtet sich auch nach der Leistungsfähigkeit des WLAN-Netzwerks und mit welcher Signalstärke die Kamera mit diesem verbunden ist. Ist die WLAN-Verbindung schlecht, wird man jedenfalls früher oder später von der App darauf hingewiesen.

Vergleich der 3 möglichen Auflösungen Full-HD, Hi-Def und Standard

Qualität von Mikrofon und Lautsprecher

Nicht direkt anpassen lässt sich die Qualität der Audiospur. Das eingebaute Mikrofon weist eine eher schlechte Qualität auf. Das war auch beim damaligen Test der CB8 nicht anders und führt dazu, dass aufgezeichneter Ton je nach Situation, etwa schon bei leichtem Wind, kaum bis gar nicht verständlich ist und so unter Umständen auch nicht zur weiteren Auswertung des Bildmaterials beitragen kann.

Außerdem kann in der Live-Ansicht die Zweiwege-Kommunikation genutzt werden, welche die eigene Stimme am Mobilgerät aufnimmt und über den eingebauten Lautsprecher der CB3 in Echtzeit beziehungsweise mit geringer Verzögerung ausgibt. Auf diese Weise sind etwa Unterhaltungen mit einer Person möglich, die aktuell im Livestream zu sehen ist. Die Sprachqualität wird dabei sowohl durch den eingebauten Lautsprecher, als auch durch das verwendete Mobiltelefon eingeschränkt, war aber in unserem Test verständlich.

Quellgerät Audiosample
CB3 integriertes Mikrofon
CB3 integrierter Lautsprecher
Kondensator Mikrofon

Eine weitere kleine Funktion für die Live-Ansicht ist ein schriller Alarmton, der sich per Knopfdruck ein- und ausschalten lässt und definitiv seinen Zweck erfüllt.

Automatischer Betrieb der CB3

Ob die CB3 bei Erkennung automatisch Videos aufzeichnet, hängt vom eingestellten Betriebsmodus ab. In den Modi Hohe Leistung und Energie sparen ist dies der Fall, nur die Länge der Videos variiert hier. Die Länge von automatisch aufgezeichneten Videos kann andernfalls nicht gesteuert werden. Möchte man die Kamera in den Ruhezustand versetzen, in dem nur die Live-Ansicht zugänglich ist, nutzt man den Betriebsmodus Extrem stromsparend. Es können auch Zeitpläne für die Betriebsmodi angelegt werden.

Der zweite wesentliche Faktor für den automatischen Betrieb ist die Intelligente Erkennung, für die die beiden Modi PIR-Infraroterkennung und Erkennung menschlicher Körper verfügbar sind. PIR erfasst laut Beschreibung Wärmeenergie von Menschen und Tieren, hohe Temperaturen können hierbei zu Falschmeldungen führen. Die Erkennung menschlicher Körper nutzt maschinenerlernte Muster und ist die Standardeinstellung nach der Ersteinrichtung. Die gewählte Nachtsichtmethode, also Schwarzweiß oder Farbe, beeinflusst dagegen die Erkennung nicht weiter, sondern dient nur dem späteren Betrachter des Videomaterials.

Die Testeinstellungen

Wir testeten die CB3 eine Zeit lang im Modus Hohe Leistung und mit Erkennung menschlicher Körper auf einer Empfindlichkeit von 80. Als geräte-seitige Benachrichtigung wählten wir einen akustischen Alarm und LED-Licht, gleichzeitig ließen wir uns die Erkennung per Push-Nachricht auf dem Mobiltelefon ausgeben. Das Nachrichten-Intervall stellten wir auf eine Minute und den Nachtsicht-Modus auf Farbige Nachtsicht mit maximaler Lichtstärke. Wir testeten die Erkennung sowohl bei Licht, als auch bei Dunkelheit. Wir befanden uns während des Tests zu jeder Zeit im selben Netzwerk, wie die CB3.

Das Ergebnis war zufriedenstellend. Als wir den Sichtbereich der EZVIZ CB3 betraten, wurden wir in nahezu allen Fällen erfolgreich erkannt. Die Erkennung wurde von der EZVIZ-App dann unverzüglich oder innerhalb weniger Sekunden per Push-Nachricht auf unserem Mobiltelefon ausgegeben, von der aus wir direkt zur Meldung geleitet wurden und das aufgezeichnete Video ansehen konnten. Alternativ können neue Videos auch in der Bibliothek gefunden werden.

In manchen Fällen klappte die Erkennung nicht. Testweise stellten wir also die Empfindlichkeit auf 100, was die Erfolgsrate der Erkennung verbesserte. Austricksen konnten wir die CB3 in diesem Modus, indem wir zwischen sie und uns ein Laken gespannt hielten. Egal wie heftig unsere Bewegungen dann waren, die Kamera reagierte nicht. Bloße Veränderungen der Umgebung im Sichtbereich führten hier also nicht zwingend zu einer Meldung.

Die PIR-Erkennung war im Test treffsicherer, selbst dann, wenn nur Teile des menschlichen Körpers ins Bild ragten. Auch das austricksen war hier weitaus schwerer bis unmöglich. Ob höhere Temperaturen diese Treffsicherheit beeinflussen würden, können wir an dieser Stelle nicht einschätzen.

Die CB3 im Vergleich zur EZVIZ CB8

Als starr montierte Kamera bietet die CB3 weniger Flexibilität und mit 5200 mAh auch nur die halbe Akkukapazität im Vergleich zur CB8 mit 10400 mAh, dafür aber dank 2,8mm Objektiv einen um 25 Grad größeren horizontalen Bildwinkel, was letztendlich einem größeren Blickfeld entspricht.

Während die CB8 einen 3 Megapixel Sensor beherbergt, welcher 2304 mal 1296 Pixel erfasst, kommt die CB3 mit einem progressivem 2 Megapixel CMOS Sensor aus und liefert damit maximal eine etwas geringere Auflösung von 1920 mal 1080 Bildpunkten (Full HD) mit 15 Bildern pro Sekunde, je nach Verbindungsgeschwindigkeit.

Die Fähigkeiten zur drahtlosen Netzwerkverbindung sind indes bei beiden Modellen die gleichen. Allenfalls benötigt die CB8 durch ihre etwas höhere Auflösung 4 statt 2 Megabits pro Sekunde im Netzwerk. Beide unterstützen die WLAN Standards IEEE802.11b, 802.11g und 802.11n und Frequenzen von 2.4 GHz bis 2.4835 GHz.

Viele weitere Funktionen teilen sich die beiden Modelle, beispielsweise unterstützen beide die intelligente Personenerkennung, zwei-Wege-Kommunikation und die Verwendung von Micro-SD-Karten bis zu 256GB.
Wer bereits die EZVIZ App nutzt, kann sich über einen relativ einfachen Integrationsprozess freuen, denn Geräte von EZVIZ lassen sich der App immer auf die gleiche Art und Weise per QR-Code hinzufügen.

Sicherheit

Zum Thema Sicherheit bietet die EZVIZ-App ihrerseits bereits die mittlerweile übliche Zwei-Faktor-Authentifizierung und die Anmeldung per Fingerabdruck. Ein abhandengekommenes Konto kann mit einer zuvor verknüpften Telefonnummer wiederhergestellt werden.
Die Kamera selbst verfügt darüber hinaus über eine Video-Verschlüsselung, welche sich auch ausschalten lässt. Wie bereits beschrieben, wird nach der Einrichtung der CB3 außerdem die Änderung des Gerätepassworts empfohlen, mit dem man per App auf die Kamera zugreifen kann. Nach Reset kann die CB3 wieder mit dem aufgedruckten Passwort genutzt werden.

Automatisch aufgezeichnetes Videomaterial, welches sich zu diesem Zeitpunkt auf einer installierten Speicherkarte befindet, ist im Falle eines Diebstahls nicht mehr zugänglich. Nutzt man den von EZVIZ angebotenen Onlinespeicher im Abo, sind aufgezeichnete Daten dort weiterhin verfügbar.
Videos und Bilder, die man manuell über die Live-Ansicht aufgezeichnet hat, werden direkt auf dem eigenen Mobiltelefon gespeichert und sind von einem etwaigen Diebstahl oder Defekt der Kamera ebenfalls nicht betroffen.

Jede in der App registrierte Kamera lässt sich per E-Mail oder Telefonnummer für weitere Personen freigeben. Wer auf ein Gerät zugreifen möchte, muss die EZVIZ-App auf dem Mobiltelefon installieren und ein Konto dafür eingerichtet haben.

Akkuleistung und Solarpanel

Die CB3 testeten wir zusammen mit einem auch optional erhältlichen Solar Panel Kit von EZVIZ (zur Produktseite).
Beides ist auch direkt als Bundle erhältlich, welches wir in diesem Artikel vorstellen. Die Verwendung des EZVIZ Solarpanels macht besonders dann Sinn, wenn man nicht mehrmals jährlich den Akku manuell laden und die Kamera dafür abmontieren möchte.

Der 5200 mAh große Akku allein kann die Kamera laut Hersteller je nach Nutzung für bis zu 120 Tage, also immerhin 4 Monate lang, mit Strom versorgen. Der gemeinsame Einsatz des Akkus und Solar Panel mit bis zu 4,2 Watt Leistung, befähigt die CB3 zu einem wartungsarmen Dauereinsatz, auch über sonnenarme Zeiträume hinweg. Das Solarpanel lässt sich dank seines großzügigen Micro-USB-Anschlusskabels bis zu 4 Meter entfernt von der Kamera anbringen und flexibel in alle Richtungen ausrichten, um eine möglichst gute Sonnenausbeute zu erhalten.

Möchte man die Kamera selber laden, was unmittelbar nach dem Kauf Sinn macht, erledigt man das per mitgeliefertem Micro-USB-Kabel. Ein Netzadapter ist im Lieferumfang allerdings nicht enthalten, was auch auf der Verpackung so angegeben ist. Aufgrund der standardisierten Ladeinfrastruktur für elektrische Kleingeräte, sollte das aber mittlerweile für die wenigsten Haushalte noch ein Problem darstellen.
Ein kompletter Ladevorgang per USB-Kabel dauerte in unserem Fall relativ lange. Um den Akku von 20 auf 100% Kapazität zu laden, benötigten wir auch mit einer Schnelllade-Buchse etwa 4 bis 5 Stunden.

Ist die CB3 eingeschaltet und mit dem Solarpanel verbunden, wird dies in der EZVIZ-App angezeigt. Dem Akku-Symbol wird dann eine Sonne hinzugefügt und die Beschriftung zeigt „Aufladen durch Solarpanel“.
Bei wechselhaftem Frühjahrs-Wetter mit sowohl diffusem als auch direktem Sonnenlicht konnten wir 8 Prozent unseres Akkus innerhalb eines Nachmittags von etwa 6 Stunden laden (13 bis 19 Uhr), was den täglichen Verbrauch bei normaler Nutzung bereits um ein Vielfaches überstieg.

Fazit

Zum Testzeitpunkt gibt es die CB3 im Solar Panel Kit Bundle für 129,99€ auf Amazon (aktuell € 89,99 *), bzw. 99,99€ aufgrund 23% Frühlingsangebote-Rabatt.

Sowohl die CB3 als auch das 4,2W Solar Panel Kit machten von der Verarbeitung her einen guten Eindruck und leisteten technisch das versprochene. Das Solarpanel lieferte auch bei wechselhaftem Wetter mehr als genug Strom, um den täglichen Verbrauch der CB3 auszugleichen. Ihre intelligenten Erkennungs-Modi lösten je nach Empfindlichkeit und Situation zuverlässig die Aufnahme aus und meldeten dies zügig an die App, wo wir innerhalb von Sekunden eine Push-Nachricht erhielten und uns die Meldung und das Video anschauen konnten.

Etwas holprig aber letztendlich immer erfolgreich verlief jeweils Einrichtung der CB3 in einem neuen WLAN-Netzwerk. Was uns auch etwas störte, waren die Wand-Halterungen beider Geräte. Letztendlich erfüllten sie ihren Zweck, aber das hätten wir uns technisch noch eleganter vorstellen können. Der Kopf des Kugelgelenks für die Halterung der CB3 war zudem schlecht verarbeitet und das Gelenk an sich erlaubt keine so große Bewegungsfreiheit wie beim Solarpanel.

Wie auch beim vergangenen Test bei der CB8, war auch das in der CB3 verbaute Mikrofon qualitativ eher schlecht. Tonaufnahmen sind somit vor allem bei Wind kaum zu gebrauchen.
CB3 und EZVIZ-App sind ansonsten reich an Funktionen und lassen kaum Wünsche offen. Was wir allerdings vermissten, war eine Download-Funktion für aufgenommene Videos.

Selbst zum normalen Preis von rund 130€ (99,99€ zum Testzeitpunkt) finden wir die CB3-Solarpanel-Kombi von EZVIZ unterm Strich empfehlenswert, da sie ihre grundlegenden Funktionen beherrscht. Ein mal eingerichtet fallen die kleineren oder größeren Mängel kaum noch ins Gewicht und auch die schlechte Tonqualität schmälert nicht den tatsächlichen Zugewinn an Sicherheit, dank zuverlässiger Erkennung und schneller Meldung.

EZVIZ CB3

Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

93/100

Die Kombi aus CB3 und 4,2W Solarpanel von EZVIZ war im Test trotz einiger Schwächen in verschiedenen Bereichen eine zuverlässige Lösung für die drahtlose Videoüberwachung im Außenbereich. Das Solarpanel lieferte genügend Strom, um den täglichen Verbrauch auszugleichen.

Sascha

Seit über 20 Jahren leidenschaftlich am PC unterwegs und seitdem viel Erfahrung mit Hard- und Software gesammelt. Immer auch an Fotografie, Gaming und Unterhaltungs-Elektronik interessiert.

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