Mit Eufy hat Anker eine wirklich starke Smart-Home-Marke in der Hinterhand. Insbesondere im Bereich der Videoüberwachung konnte diese im Rahmen unserer Testreihe bislang fast auf ganzer Linie überzeugen. Im Eufy eufyCam S330 Test wollen wir heute ein ganzes Set an Kameras unter die Lupe nehmen. Diese sollen im Zusammenspiel mit der HomeBase vor allem mit ihren spannenden KI-Features punkten.
Technische Daten
Kamera | 4K-Auflösung, Nachtaufnahme in Farbe oder Schwarz-Weiß, Blickfeld: 135° |
Stromversorgung | Akkubetrieb mit Laufzeit von 1 Jahr (bei Sonnenschein dank Solarpanel sogar noch länger) |
KI-Features | Mit BionicMind AI Erkennung von zuvor gespeicherten Personen |
Bewegungserkennung | Fahrzeugerkennung Tiererkennung Personenerkennung Gesichtserkennung |
Selbstlernende KI | Ja |
Videospeicher | – 16 GB EMMC-Speicher in Kamera – bis zu 16 TB Speicher in HomeBase – Speicherung in Cloud |
Preis | Set bestehend aus 1x HomeBase + 2x EufyCam S330: € 420,00 (€ 210,00 / stück)* |
Eufy eufyCam S330 Test: Lieferumfang
Die Verpackung bringt durchaus einiges auf die Waage. Warum das so ist, lässt sich am recht umfangreichen Lieferumfang erkennen. Hier findest du 3x eufyCam S330, 1x HomeBase S380, 3x Wandhalterungen, Ladekabel (USB-C auf USB-A), LAN-Kabel, Montagematerial (Schrauben + Dübel), Netzteil für HomeBase, Adapter, Quick-Start-Guide.
Eufy eufyCam S330 Test: Design und Verarbeitung
Die S330 erinnert in ihrer Designsprache an die Eufy SoloCam S220 (Test). Das liegt nicht nur an dem mattweißen Gehäuse, welches sich beide Kameras teilen. Obendrein befindet sich auf der Oberseite ein Solarpanel, über das der integrierte 13.000 mAh große Akku zusätzlich mit Energie versorgt wird.
Laut Eufy sollen bereits zwei Stunden Sonneneinstrahlung am Tag genügen, um den Akkustand aufrecht zu erhalten. An der Front befindet sich die Kameraeinheit, an der Rückseite wiederum sitzt ein Gewinde mit dessen Hilfe du die Kamera in der für sie vorgesehenen Halterung einsetzen kannst.
Weiterhin findest du rückseitig noch einen Sync-Button, sowie den USB-C-Port, um den Akku der S330 laden zu können. Der USB-C-Port sitzt unter einer Gummiabdeckung, was ihn vor Witterungseinflüssen wie Regen oder Staub schützen soll. Laut Herstellerangaben soll die Kamera so einen Schutz nach IP67-Standard bieten und bei Temperaturen zwischen -20° und 50°C problemlos arbeiten können.
Dem Lieferumfang liegt die HomeBase S380 von Eufy bei. Diese passt optisch ebenfalls bestens zur S330. In der Praxis wird das aber kaum eine Rolle spielen. Schließlich befindet sich die HomeBase als Schaltzentrale nicht bei der Kamera selbst, sondern in der Nähe deines Routers. Dabei muss sie sich mit ihrem mattweißen Gehäuse und hübschen grauen Akzenten auch im Wohnzimmer nicht verstecken.
Eufy eufyCam S330 Test: Einrichtung
Der positive Eindruck bei der Inbetriebnahme der S330 beginnt bereits beim Auspacken. Wenn du den Deckel der Verpackung abnimmst, erblickst du nicht nur die drei Kameras, sondern auch die HomeBase. Fast so schnell wie das Auspacken geht auch die Einrichtung vonstatten. Zumindest dann, wenn du bereits eine HomeBase bei dir installiert hast.
Ist Gegenteiliges der Fall, musst du zunächst ein wenig Zeit für die Installation der aktuellsten Firmware auf der HomeBase in Kauf nehmen. Das geschieht automatisch, nachdem du die HomeBase an der Steckdose angeschlossen, per LAN-Kabel mit deinem Router verbunden und in der Eufy Security App als neues Gerät hinzugefügt hast.
Befindet sich die HomeBase als neues Gerät in deiner Eufy Security App, kannst du die Kameras als neue Geräte hinzufügen. Hierfür musst du sie in die Nähe der Basis bringen. Laut App sollte der Abstand nicht größer als ein Meter sein. Tippe nun den Sync-Button auf der Rückseite der Kamera und sie verbindet sich vollautomatisch mit der HomeBase.
Die Bestätigung erfolgt dann über einen schrillen Ton, der über die Kamera ausgegeben wird. Nun kannst du der Kamera noch einen Namen geben und ihr einen Einsatzort wie Garten oder Vordertür zuweisen. Und das war es auch schon.
Eufy eufyCam S330 Test: Installation
Wenn du HomeBase und Kameras als neue Gadgets in deiner eufy Security App hinzugefügt hast, steht die Montage der S330 an. Dabei zeigt sich die Überwachungskamera überaus flexibel. Da sie nämlich über einen integrierten Akku verfügt, bist du auf keine externe Stromversorgung angewiesen. Du musst die Kamera also nicht in der Nähe eines Stromanschlusses oder einer Außensteckdose platzieren.
Vielmehr steht es dir vollkommen frei, wo du sie aufhängst. Eufy gibt jedoch ein paar Hinweise, damit die S330 bestmöglich arbeitet. So sollst du die Überwachungskamera zum Beispiel in einer Höhe von 2 bis 3 Metern anbringen. Das soll nicht nur für eine gute Übersicht sorgen, sondern es Langfingern auch erschweren, die Kamera kurzerhand abzunehmen.
Weiterhin solltest du die Kamera nach Möglichkeit an einer Wand mit Sonneneinstrahlung installieren, damit das Solarpanel auch Sonnenenergie sammeln kann. Wenn du den passenden Einsatzort gefunden hast, bringst du die Wandhalterung an. Die passenden Schrauben und Dübel liegen dem Lieferumfang bei. Hängt die Halterung, kannst du die Kamera über das Gewinde an selbiger befestigen. Nun ist die Kamera einsatzbereit.
Eufy eufyCam S330 Test: Eufy Security App
Von den bekannten Vorzügen der Eufy Security App profitierst du natürlich auch bei der S330. So bekommst du wie gewohnt eine sehr gute Übersicht geboten. Damit finden sich auch Neulinge schnell zurecht. Auf der Startseite bekommst du ein Vorschaubild der Kameras sowie eine praktische Menüleiste angezeigt. Wenn du die letzten Aufzeichnungen ansehen möchtest, musst du den Reiter „Ereignisse“ auswählen.
Besonders positiv fällt mir dabei die Unterteilung in verschiedene Bewegungstypen auf. So unterscheidet die App hier nach Personen, Tieren, Gesichtern, Fahrzeugen und bloßer Bewegung. Hervorheben muss man in diesem Zusammenhang die KI-Features, welche die S330 der HomeBase zu verdanken hat. So kannst du über die Funktion „Bionic Mind“ beispielsweise Gesichter speichern.
Laufen die Personen dann durch das Kamerabild, erkennt die Kamera diese und kennzeichnet sie entsprechend in der Aufnahme. Im Test funktionierte dies mal gut und mal weniger gut. Hierbei spielen unterschiedliche Faktoren wie Distanz und Kamerawinkel eine entscheidende Rolle. Mein Hund wurde auf jeden Fall als solcher erkannt. Ausfälle gab es eigentlich nur, wenn es im Kamerabild zu wuselig zuging. Bei vielen Personen und/oder Tieren scheint das System ein wenig überfordert.
Da die KI mit der Zeit aber dazulernen können soll, dürfte sich das bestenfalls im Laufe der Nutzung aber bessern. Auch Datenschutz spielt hier zum Glück eine große Rolle. So kannst du Datenschutzzonen bestimmen, in denen die Kamera gewissermaßen blind ist. Das solltest du insbesondere bei Nachbargrundstücken und dem öffentlichen Straßenverkehr tun. Im Ergebnis sind die entsprechenden Bereiche dann geschwärzt.
Eufy eufyCam S330 Test: Tolle Kameraqualität
In Sachen Bildqualität ist die S330 über jeden Zweifel erhaben. So kommt sie mit einer Maximalauflösung von 4K daher und überzeugt somit mit gestochen scharfen Bildinhalten. Dabei punkten die Aufnahmen mit lebendigen Farben. Allerdings setzt das auch eine stabile Internetverbindung voraus.
Sollte deine Kamera recht weit von Router und HomeBase entfernt sein, kann das mitunter unschöne Ergebnisse zur Folge haben. Wer keine Ruckler haben möchte, regelt die Qualität aber einfach in der App nach unten. Eine überzeugende Performance liefert die Kamera auch bei Nacht ab.
Hier hast du die Wahl zwischen Nachtsicht in Schwarz-Weiß oder in Farbe. Beide Optionen kommen mit scharfen, gut erkennbaren Aufnahmen daher. Besonders die Farbaufnahmen haben mich hier positiv überrascht. Möglich werden diese durch die LEDs an der Front der Kamera.
An Bord ist selbstverständlich auch Zwei-Wege-Audio. Das integrierte Mikrofon sowie der Lautsprecher ermöglichen eine Gegensprechfunktion, die in der Praxis einen guten Eindruck hinterlässt. Einer Kommunikation mit dem Besuch über die Kamera-Hardware steht also nichts im Wege.
Eufy eufyCam S330 Test: Smart-Home-Anbindung
Die Anbindung an Smart-Home-Systeme hat sich bei unseren bisherigen Tests von eufy-Gadgets als Achillesferse der Anker-Tochter herausgestellt. Und leider sieht das auch bei der S330 nicht anders aus. Mit dem Google Assistant und Amazon Alexa ist sie nur mit zwei Assistenten kompatibel. In der Praxis funktioniert das Ganze aber wenigstens reibungslos.
So konnte ich mir beispielsweise das Live-Bild einer der Kameras bequem auf meinem Echo Show anzeigen lassen. Natürlich ist per Sprachsteuerung auch eine anderweitige Bedienung der Kameras möglich. Doch es ist die mangelnde Auswahl, die mich hier stört. Ich hätte es durchaus gut gefunden, wenn auch über Apple HomeKit oder SmartThings von Samsung eine Bedienung möglich gewesen wäre. Auch Nutzer von ONVIF blicken hier leider ins Leere.
Eufy eufyCam S330 Test: Videospeicher
Auch die Speichermöglichkeiten spielen bei einer Überwachungskamera eine große Rolle. Und auch hier profitierst du von der HomeBase. Diese ermöglicht nämlich nicht nur spannende KI-Features.
Obendrein schafft sie jede Menge Speicherplatz für deine Aufnahmen. In der Base lässt sich eine Festplatte mit bis zu 16 TB Speichergröße einsetzen. Eine Cloud brauchst du also nicht, was dir monatliche Abokosten spart. Wer die Cloud aber doch nutzen möchte, kann das natürlich tun.
Eufy eufyCam S330 Test: Richtig starker Akku!
Mit der TP-Link Tapo C425 (Test) hatten wir vor kurzem bereits eine Überwachungskamera unter die Lupe nehmen dürfen, die mit einer starken Akkulaufzeit von bis zu 300 Tagen punktete. Doch die S330 legt nochmal eine Schippe drauf. Und das gleich in zweierlei Hinsicht.
Der integrierte Akku bietet nämlich nicht nur eine Laufzeit von 365 Tagen und soll damit ein ganzes Jahr durchhalten können. Obendrein wird der Akku dank Solarpanel dauerhaft geladen, wenn du die Kamera am richtigen Ort installierst und das Wetter mitspielt. Das bedeutet, dass du dir im besten Fall nie Gedanken um das Aufladen des Akkus machen musst.
Fazit
Das Bundle bestehend aus 3x S330 eufyCam und 1x HomeBase S380 macht in vielerlei Hinsicht eine gute Figur. So punktet es bereits in optisch. Ich persönlich hätte kein Problem damit, mir die hochwertig anmutenden Kameras an der Wand aufzuhängen und die monolithische HomeBase im Wohnzimmer zu platzieren. Weiterhin lässt das System seine Muskeln bei der Kamera spielen. Dank 4K sind die Aufnahmen gestochen scharf, dank LED auch bei Nacht in Farbe.
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Mit dem ausdauernden Akku und dem Solarpanel musst du dir außerdem keine Gedanken darum machen, hier jemals ein USB-C-Kabel anschließen zu müssen. Ein Highlight sind die KI-Features, welche die HomeBase möglich macht. Bionic Mind ist wirklich cool und funktionierte in meiner Testphase zunehmend besser. Eufy gibt selbst an, dass das System mit der Zeit dazulernt. Das bedeutet, dass die Erkennung nach mehreren Wochen des Einsatzes wohl auch deutlich weniger anfällig für Fehler sein dürfte.
Weiterhin ermöglicht die Basis die Schaffung eines wirklichen großen lokalen Speichers, wodurch du keine Folgekosten durch ein Cloud-Abo hinnehmen musst. Meckern kann ich eigentlich nur über die eingeschränkte Smart-Home-Kompatibilität. Ich würde es wirklich begrüßen, wenn eufy sich hier im Zuge eines Softwareupdates auch anderen Systemen wie Apple HomeKit, Samsung SmartThings oder auch ONVIF gegenüber offener zeigen würde.
Eufy eufyCam S330
Design und Verarbeitung
Kameraqualität
Bedienkomfort
Ausstattung
Smart-Home-Anbindung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Die eufyCam S330 ist eine wirklich gute Überwachungskamera, die tolle Kameraqualität und dank Homebase auch coole KI-Features bietet.