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Marshall Stanmore III Test: Ein waschechter Rocker!

Die beliebte Lautsprecher-Reihe, die Marshall in Zusammenarbeit mit der schwedischen Firma Zound Industries fertigt, geht 2022 in die nächste Runde. So bekommt auch der beliebte Marshall Stanmore seine nunmehr dritte Generation spendiert. Mit einer UVP von 369,00 Euro liegt der Marshall Stanmore III ziemlich genau im Mittelfeld, was das Lautsprecher-Lineup in Verstärkeroptik betrifft. Das gilt übrigens nicht nur für den Preis. Auch bei der Größe und Leistung reiht er sich perfekt in die Mitte der Marshall-Speaker ein. Wie gut der Lautsprecher in der Praxis ist, liest du in unserem Marshall Stanmore III Test.

Technische Details

Frequenzbereich 45–20.000 Hz
Verstellbare Bass- und Höhensteuerung Stimme deine Musik mit den analogen Reglern deines Lautsprechers auf deine Präferenzen ab
Stereo/Mono Stereo
Maximaler Schalldruckpegel 97 dB @ 1 m
Gehäusesystem Bassreflex
Verstärker 1x 50-Watt-Verstärker Klasse D für den Basslautsprecher, 2x 15-Watt-Verstärker Klasse D für die Hochtöner
Leistung Eingangsspannung: 100-240
Netzfrequenz: 50 – 60 Hz
Konnektivität Bluetooth 5.2
3,5-mm-Klinkenanschluss
RCA-Eingang
Steuerung Marshall Bluetooth-App oder Regler an der Oberseite
Maße und Gewicht 350 x 203 x 188 mm und 4,25 kg
Farben Schwarz, Cream, Braun
App Marshall Bluetooth-App
Preis € 319,00 *

Marshall Stanmore III Test: Gitarrenverstärker im Mini-Format

  • Vintage-Optik der Marshall-Serie
  • hohe Verarbeitungsqualität
  • Farben: Schwarz, Cream, Braun

Der schicke Stanmore III ist derzeit noch in den Farben Schwarz oder Cream erhältlich. Ab Herbst diesen Jahres soll auch noch eine Version in Braun an den Start gehen. Optisch orientiert er sich an dem gleichen Grundkonzept wie der Rest von Marshalls Lautsprechern. So kommt auch er in einer edlen Vintage-Optik daher, die an die klassischen Gitarrenverstärker des britischen Traditionsunternehmens erinnern. Mit den Maßen von 350 x 203 x 188 mm unterscheidet er sich ein wenig von seinem Vorgänger. Sein Gewicht, welches mit 4,25 kg deutlich leichter ist als beim Vorgänger, sorgt hingegen dafür, dass man ihn ein wenig besser von A nach B bewegen kann.

Marshall Stanmore III Test

Wirklich portabel ist der Lautsprecher aber definitiv nicht. Doch das möchte er auch gar nicht sein. Angesichts eines fehlenden Akkus musst du dich nämlich ohnehin für einen festen Standort mit vorhandener Steckdose entscheiden. Hat man diesen Platz dann einmal gefunden, sorgt das Retro-Design dafür, dass der Stanmore III auch zu einem echten Dekostück in den eigenen vier Wänden wird. Schick ist nicht nur die Ummantelung in hübscher Lederoptik. Das Stoffgitter an der Front erinnert an edlen Tweedstoff. Abgerundet wird das Ganze mit hübschen Akzenten aus bronzefarbenem Aluminium.

Marshall Stanmore III Test: Umfangreiche Bedieneinheit

  • Höhen- und Bassregulierung am Gerät selbst möglich
  • kabelloser Anschluss per Bluetooth 5.2
  • Kabelanschluss über 3,5-mm-Klinkenanschluss oder RCA-Eingang

Auf der Oberseite des Marshall Stanmore III befindet sich die Steuereinheit des Lautsprechers. Hier kannst du nicht nur die Lautstärke des Speakers regulieren. Auch den Bass und die Höhen kannst du hier erhöhen bzw. minimieren. Neben den Drehknöpfen findet man hier auch den Netzschalter sowie eine Play-/Pausetaste vor. Letztere wurde beim Stanmore III um eine neue Funktion erweitert.

Marshall Stanmore III Test

So kannst du hier nun auch zum nächsten oder vorherigen Titel springen. Mithilfe der Audioquellentaste kannst du zwischen Bluetooth, Aux oder Cinch hin und her wechseln. Die passenden Eingänge für klassische Kabelquellen findest du in Form eines 3,5 mm Klinkenanschlusses auf der Ober- und in Form eines RCA-Eingangs auf der Rückseite.

Marshall Stanmore III Test

Die Rückseite des Lautsprechers ist weit weniger attraktiv, da sie vornehmlich mit Warnschildern und Herstellerinformationen versehen wurde. Da der Lautsprecher aber ohnehin nicht frei im Raum, sondern an einer Wand stehen sollte, dürfte das die allerwenigsten stören. Allerdings erfüllt sie durchaus praktische Zwecke. Neben dem bereits erwähnten RCA-Eingang gibt es hier auch den Anschluss für das Netzkabel.

Marshall Stanmore III Test

Damit während der Musikwiedergabe Luft aus dem Gerät entweichen kann, befindet sich außerdem eine entsprechende Öffnung auf der Rückseite. Alles in allem liefert der Hersteller auch beim Stanmore III wieder gewohnt hohe Qualität ab, was Design und Verarbeitung angeht. Wer die klassische Marshall-Optik mag, wird sich auch an der dritten Generation des Lautsprechers erfreuen können.

Marshall Stanmore III: Marshall Bluetooth-App

Die hauseigene Marshall Bluetooth-App, welche sowohl für iOS als auch für Android erhältlich ist, darf natürlich auch beim Stanmore III nicht fehlen. Sie versorgt deinen Lautsprecher nicht nur regelmäßig mit dem neuesten Firmware-Update. Obendrein kannst du hier auch benutzerdefinierte EQ-Voreinstellungen nutzen. Der große Vorteil im Vergleich zu den kleinen Marshall Speakern Emberton II (Test) oder Willen (Test) liegt in der Anpassbarkeit. So bist du hier nicht auf die Voreinstellungen angewiesen. Alternativ kannst du dich auch selbst austoben und dein ganz eigenes Klangbild im Equalizer erstellen.

Marshall Bluetooth-App (Bild: Apple App Store)

Darüber hinaus gibt es noch einige weitere kleine Einstellungsmöglichkeiten. So kannst du beispielsweise die Helligkeit der roten LEDs anpassen und Audioansagen ein- oder ausschalten. Auch bei der Konnektivität hat sich etwas getan. Die Verbindung zu deinem Smartphone stellt der Marshall Stanmore III dank aktuellem Bluetooth 5.2 nun unkompliziert und blitzschnell her. Verbindungsabbrüche gab es im Test keine, was wahrscheinlich auch auf die sehr gute Reichweite von zehn Metern zurückzuführen ist.

Marshall Stanmore III Test: Klangleistung

  • 1x 50 Watt Verstärker für Basslautsprecher
  • 2x 15 Watt Verstärker für Hochtöner
  • sehr gute Bässe und Höhen
  • grandiose Mitten
  • schwächelt in tiefen Bassregionen bei maximaler Lautstärke

Kommen wir zur Königsdisziplin – dem Klang. Dank der Einstellungsmöglichkeiten am Stereo-Lautsprecher  selbst und in der App, kannst du den Sound nach deinen Vorstellungen anpassen. Zumindest innerhalb der Grenzen, die der 50 Watt Verstärker im Basslautsprecher und die beiden 15 Watt Verstärker der beiden Hochtöner vorgeben. Ich beließ den Lautsprecher auf neutralen Einstellungen. Dies entspricht in etwa dem klassischen Marshall-Sound, der einen großen Wert auf Mitten legt. Um ein Gesamtbild geboten zu bekommen, habe ich mir im Klangtest unterschiedliche Genres angehört.

Electronic

Bei elektronischer Musik konnte der Stanmore III mit erstaunlich kraftvollen Bässen punkten. Diese tolle Leistung hält er aber spätestens dann nicht mehr durch, wenn man die Lautstärke einmal ausreizt. In diesem Fall kam es bei mir zu hörbaren Verzerrungen, die aus der Überschneidung von zu tiefen Subbässen und Höhen resultierten. Allerdings sei gesagt, dass du den Lautsprecher schon ordentlich aufdrehen musst, bis es zu den Störungen kommt. Dies dürften also wirklich nur diejenigen bemerken, die den Lautstärkeregler des Stanmore III fast auf Maximum regulieren.

Rock und Folk

Weiter geht es mit einem Genre, das Marshall wohl so gut versteht, wie kaum ein anderer – Gitarrenmusik. Hier wird der Stanmore III mit weniger tiefen Bässen konfrontiert, was in Gänze für ein saubereres Klangbild sorgte. Drehst du hier einmal auf höchste Lautstärke auf, hörst du im Gegensatz zu basslastiger Musik keinerlei Verzerrungen. Der Lautsprecher spielt vor allem akustische und elektronisch verstärkte Gitarren exzellent und haargenau ab.

Für ordentlich Wumms sorgt die Bassreflexöffnung auf der Rückseite.

Das macht die Paradedisziplin aller Lautsprecher des Marshall-Lineups deutlich. Schließlich sind sie einfach über jeden Zweifel erhaben, wenn es um exakte und saubere Mitten geht. Nicht nur Gitarrenmusik, sondern auch tiefe und mitteltiefe Gesangseinlagen sind ein echter Hochgenuss. Beim Schlagzeug wiederum bekommt man eine gesunde, robuste Präsenz in den Tiefen geboten. Hier findet Marshall das perfekte Mittelmaß.

Hip Hop

Als nächstes haben wir einen Blick oder vielmehr ein Ohr auf ein paar Hip Hop Tracks geworfen. Und auch hier liefert der Stanmore III eine tolle Performance ab. Der Sprechgesang wird sauber und klar wiedergegeben, die Bässe kommen kraftvoll und zielgerichtet. Damit bekommst du den Beat mit ordentlich Power um die Ohren geworfen. Anders als beim Genre Electronic ist der Stanmore III hier auch in hohen Lautstärkeregionen zu keiner Zeit überfordert. Daraus lässt sich schließen, dass der Hersteller seinen Fokus beim Bass ganz klar auf Tiefen und tiefe Mitten gelegt hat. Der Subbass in tiefen Frequenzregionen sind dem Stanmore III mit seinem Frequenzgang von 45 bis 20.000 Hz offenbar etwas zu tief. Dank sauberer Bässe und klarer Gesangswiedergabe ist der Stanmore III also auch bestens für Hip Hop geeignet.

Klassik

Eine echte Bank stellt der Marshall Stanmore III auch im Bereich der klassischen Musik dar. Insbesondere Orchestermusik klingt auf dem Bluetooth-Lautsprecher einfach grandios. Hier gerät vor allem wieder der Bereich der unteren Mitten in den Vordergrund. Tieftönige Instrumente wie ein Fagott treiben einem hier mitunter eine echte Gänsehaut auf den Arm. Allerdings findet dies in einem ausgeglichenen Rahmen statt, weshalb die übrigen Instrumente wie Blechbläser, Streicher und Vocals keineswegs überstimmt werden. Diese kommen nämlich ebenfalls ideal ausbalanciert daher und überzeugen im Bereich der Mitten und Höhen. Im Bereich der klassischen Musik stellt der Stanmore III unter Beweis, dass er vor allem dann punktet, wenn dem Bass möglichst wenig Raum gelassen wird.

Marshall Stanmore III Test: Breite Klangbühne

  • Hochtöner-Position im Vergleich zum Vorgänger angepasst
  • bietet breite Klangbühne

Die Klangqualität beim Marshall Stanmore III gibt also wenig Anlass zum Meckern. Lediglich Personen, die gerne sehr laute elektronische Musik hören, sollten sich vielleicht nach einem Konkurrenzprodukt umsehen. Hier lagen aber ohnehin noch nie die Stärken der Marshall-Lautsprecher. Beim genauen Hinhören kann man übrigens einen Unterschied zur vorherigen Generation hören. So hat der Hersteller die Hochtöner nun ähnlich wie beim Marshall Acton III (Test) nach außen hin abgewinkelt. Dies resultiert in einer erstaunlich breiten Klangbühne, weshalb sich auch größere Räume sehr gut mit dem Lautsprecher beschallen lassen.

Marshall Stanmore III Test: Fazit

Du stehst auf Vintage-Optik und Rock-Musik? Dann bist du mit dem Marshall Stanmore III bestens beraten. Auch in der dritten Generation des schicken Bluetooth-Lautsprechers punktet er nicht nur mit einer hübschen Optik sowie einer tollen Verarbeitung. Dank Bluetooth 5.2 ist er nun auch technisch auf dem neuesten Stand. Und der Sound? Der Marshall Stanmore III kann in Klangtest in jedem Genre punkten. Leider verzerren die Treiber bei einigen Tracks mit starkem Subbass, wenn du die Lautstärke ein wenig zu sehr aufdrehst. Da du hierfür den Regler aber fast schon auf Anschlag drehen musst, wirst du in den aller seltensten Fällen etwas davon bemerken.

Der Stanmore III ist alles andere als klein. Hier siehst du ihn im Vergleich zum JBL Charge 4.

In Sachen Nutzerkomfort liefert der Hersteller ebenfalls ab. So kannst du nicht nur über die praktische Marshall Bluetooth-App Einstellungen vornehmen. Auch am Lautsprecher selbst kannst du den Sound nach deinen Vorstellungen anpassen. In meinen Augen ist der einzige wirkliche Kritikpunkt am Marshall Stanmore III der hohe Preis. Für 369,00 Euro bekommst du bei der Konkurrenz Lautsprecher geboten, die nicht nur klanglich mitunter noch eine kleine Schippe drauflegen. Obendrein bieten viele andere Vertreter der Gunst praktische WiFi-Funktionen wie Spotify-Connect oder AirPlay. Wer das nicht misst und wem die Mini-Verstärker-Optik der hohe Preis wert ist, der ist hier goldrichtig.

Marshall Stanmore III

Verarbeitung
Nutzerkomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Der Marshall Stanmore III ist ein richtig schicker Bluetooth-Lautsprecher, der obendrein auch noch toll klingt. Wäre da nur nicht der hohe Preis.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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