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Reolink Keen im Test: Die komplett kabellose Überwachungskamera

Mit der Reolink Keen bietet das Unternehmen Reolink eine komplett kabellose Überwachungskamera an, die einfach überall platziert werden kann. Für 130 US-Dollar (momentan ist sie noch nicht in deutsche Shops erhältlich) erhält man die Batterie-betriebene Sicherheitskamera mit Mikrofon, Lautsprecher und Nachtsicht. Außerdem erhält man einen Bewegungssensor, der für einen automatischen Alarm sorgt. Insgesamt betrachtet ist das Paket also eine gute Sicherheitslösung für jeden Haushalt.

Wie gut die Reolink Keen funktioniert haben wir ausprobiert und gehen mit euch im Folgenden alle Funktionen der Überwachungskamera durch.

Spezifikationen und Design der Reolink Keen

Im Lieferumfang befindet sich folgendes:

  • Reolink Keen Kamera mit vier CR123A Batterien
  • Schwarzes Befestigungskit für die Kamera + Schrauben
  • Bewegungssensor mit einer Batterie
  • Weißes Befestigungskit für den Bewegungssensor + Schrauben und 3M Klebeband

Die Reolink Keen bietet alle Features, die eine kabellose Überwachungskamera benötigt:

  • 1080p Videoaufnahmen mit 15 FPS und Weitwinkelobjektiv
  • Nachtsicht
  • microSD-Slot für Aufnahmen, die durch den Bewegungssensor ausgelöst werden (mSD-Karte nicht im Lieferumfang!)
  • Motor zum Bewegen des Sichtfelds um 355 Grad horizontal und 105 Grad vertikal
  • Lautsprecher und Mikrofon für Kommunikation und Alarm

Die Kamera ist in schwarz gehalten und besitzt zwei große Antennen auf der Rückseite, die für eine gute Verbindung mit dem WLAN sowie dem ebenfalls kabellosen Bewegungssensor sorgen. Ebenfalls auf der Rückseite befindet sich der Slot für die microSD-Karte sowie ein Aufkleber mit einem QR-Code. Dieser wird für die Einrichtung der Überwachungskamera benötigt. Auf der linken und rechten Seite befindet sich ein Lautsprecher für die Soundausgabe. Der eigentliche Kamerasensor befindet sich natürlich auf der Vorderseite und ist in einem beweglichen Gelenk verbaut. Um einen Akzent zu setzen befindet sich außerdem noch ein silberner Ring um das komplette Kameragehäuse, sowie das Reolink-Logo auf der Vorderseite. Auch die Unterseite ist interessant, denn dort sind neben dem Schalter zum Öffnen des Batteriefachs auch ein Gewinde für ein Kamerastativ oder ähnliches sowie vier Gummifüße.

Der Bewegungssensor setzt einen Kontrast zur Kamera, denn dieser ist in weiß gehalten. Lediglich der blaue Reolink-Schriftzug hebt sich ab. Auf der Rückseite befindet sich das Batteriefach sowie ein Schaltfeld zum Einstellen der Sensitivität.

Meiner Meinung nach wäre eine einheitliche Farbgebung – vorzugsweise in schwarz – besser gewesen, doch das ist Geschmackssache.

Aufbau und Einrichtung der Reolink Keen

Der Aufbau der Reolink Keen könnte nicht einfacher sein. Die Überwachungskamera kann einfach irgendwo hingestellt werden oder alternativ auf ein Gewinde gedreht werden. Dazu steht zum einen das Befestigungskit zur Verfügung, welches natürlich zunächst an eine Wand geschraubt werden muss, zum anderen kann jedoch auch jedes Fotostativ genutzt werden, falls das bevorzugt wird.

Bei dem Bewegungssensor macht es uns Reolink sogar noch einfach, denn ein doppelseitiges 3M Klebeband liegt bei, dass die Halterung des leichten Sensors ohne Probleme überall fest anbringt. Natürlich kann auch hier mit Schrauben gearbeitet werden. Hinstellen geht jedoch aufgrund der Form nicht.

Auch die Einrichtung der Überwachungskamera ist denkbar einfach, denn es wird auf einen QR-Code gesetzt. Nach der Installation der Smartphone-App muss zunächst der QR-Code auf der Rückseite der Kamera gescannt werden. Die App kann die Kamera damit eindeutig zuordnen und erkennt die Kamera ohne Verzögerung. Danach kann ausgewählt werden, ob die Kamera eingerichtet oder nur auf sie zugegriffen werden soll. Wir wählen die Einrichtung und gelangen zur Eingabe der WLAN-Zugangsdaten. Die App generiert dann einen QR-Code, der von der Kamera eingelesen werden muss. Dazu muss das Smartphone mit etwa 20 cm vor die Reolink Keen gehalten werden. Anschließend hören wir über die Lautsprecher der Überwachungskamera, dass die Verbindung erfolgreich hergestellt werden konnte – oder eben nicht. Und schon ist die Einrichtung abgeschlossen und wir können die Kamera über die App verwalten und nutzen. Ein Passwort zum Schutz vor Fremdzugriffen können wir hier auch noch vergeben.

Der Bewegungssensor ist automatisch mit der Überwachungskamera verbunden. Wir brauchen ihn also nur einschalten, indem wir die Batterie richtig einsetzen und schon ist er aktiv. Damit wir eine Meldung über die App bekommen, müssen wir ihn jedoch noch scharf schalten.

Es gibt von Reolink übrigens auch Programme für Windows und Mac, diese sind jedoch leider noch nicht kompatibel mit der Reolink Keen. Vielleicht wird das in Zukunft ja noch, bisher gelingt jedoch nur die Verwaltung übers mobile Endgeräte mit iOS oder Android.

Funktionen der Reolink Keen

Bildqualität und Aufnahmen

Mit mehreren Modi kann die Bildqualität geändert werden um unterschiedlich viel Bandbreite zu benötigen. Die beste Qualität erhält man im „Clear“-Modus mit einer FullHD-Auflösung (1080p) mit 15 Bildern pro Sekunde. Dabei werden etwa 2.300 Kb/s verbraucht, im „Fluent“-Modus sind es nur etwa 125 Kb/s. Der mittlere „Balanced“-Modus kommt auf etwa 450 Kb/s. Natürlich ist dann die Auflösung auch niedriger. Bei der Übertragung hatte ich weder über WLAN noch übers Mobilfunknetz Probleme.

Hier eine kurze Aufnahme bei Tageslicht:

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Außerdem besitzt die Reolink Keen noch IR-Sensoren um auch ohne Licht aufnehmen zu können, dazu hier noch eine Aufnahme:

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Insgesamt könnte die Qualität durchaus besser sein, immerhin wird mit 1080p aufgenommen. Leider scheint der Sensor jedoch nicht besonders gut zu sein, wodurch alles ein wenig verwaschen und verrauscht ist. Für den Preis der Kamera kann man jedoch auch nicht mehr erwarten. Von daher: top!

Über die App kann die Kamera auch einfach bewegt werden. Dazu ist ein Motor verbaut, der eine horizontale Bewegung um 355 Grad und horizontal um 105 Grad ermöglicht. So kann man sich auch einfach in der Umgebung umschauen.

Aufzeichnungen können über die App einfach gestartet werden. Bei einer manuellen Aufnahme wird das Material auf dem Smartphone gespeichert. Wird dagegen eine Aufnahme durch den Bewegungssensor ausgelöst, wird das Video auf die (optionale) mSD-Karte gespeichert. Leider ist das Fach zur mSD-Karte komplett offen und von außen erreichbar, somit kann jeder die Speicherkarte einfach mitgehen lassen. Ein interner Speicher ist nicht vorhanden, genauso wenig wie eine direkte Cloud-Aufzeichnung. Das sehe ich durchaus als Nachteil an. Zumindest erhält man auch zeitgleich eine Push-Benachrichtigung aufs Smartphone um von dort aus zuzuschauen oder aufzunehmen.

Mikrofon & Lautsprecher

Die Überwachungskamera besitzt sowohl ein Mikrofon als auch einen Lautsprecher. So kann während des Videostreams auch der entsprechende Ton zu der Aufnahme gehört oder aufgenommen werden. Das Mikrofon nimmt auch relativ leise Geräusche auf, sodass der Überwachung nichts im Wege steht.

Durch die beiden Lautsprecher an der Seite kann man sich auch direkt mit den Personen, die in der Umgebung der Reolink Keen sind, unterhalten. Sie sind zwar nicht besonders laut, aber sie funktionieren.

Falls der Bewegungssensor Alarm schlägt, da er in der App scharf geschaltet wurde, geben die Lautsprecher einen lauten Alarmsound von sich. Die Scharfschaltung kann manuell oder über eine Zeitschaltung geschehen. Der Alarmsound kann jedoch auch deaktiviert werden, damit nur eine stille Benachrichtigung per Push aufs Smartphone erfolgt um sich ein Bild von der Situation zu machen und anschließend die Polizei zu rufen oder ähnliches.

Batterie statt Kabel

Die beiden Reolink Keen-Module, also Überwachungskamera und Bewegungssensor, werden per Batterie mit Strom versorgt. Eine alternative Stromversorgung ist nicht möglich, denn dafür ist schlicht kein Anschluss vorhanden. Somit muss man die Geräte auf jeden Fall mit Batterie oder Akku betreiben. Leider kommen mit den Kamera-Batterien „CR123A“ auch noch besondere Batterien zum Einsatz, die relativ teuer sind und – falls man auf Akkus setzt – ein besonders Ladegerät benötigen.

Die Batterien scheinen jedoch recht lange zu halten, bisher hat sich an meiner Batteriestandsanzeige noch nicht viel getan. Laut Reolink sollen die Batterien reichen um 180 Tage im Standby oder 500 Minuten (gute 8 Stunden) Übertragung durchzuhalten.

Weitere Einstellungen

Einige weitere Einstellungen gibt es noch, auf die ich nicht gesondert eingehe, daher hier eine kleine Bildergalerie:

Fazit zur Reolink Keen Überwachungskamera

Die Überwachungskamera kommt komplett ohne Kabel aus und das ist sicherlich für viele Nutzer ein Vorteil. Schade ist, dass Reolink hier nicht auf übliche AA(A)-Batterien setzt, sondern spezielle Kamera-Batterien einsetzt, die gut Geld kosten und nicht überall erhältlich sind. Auch ein kleiner Mikro-USB-Anschluss als alternative Stromversorgung wäre super gewesen.

Die Integration und Nutzung der Kamera könnte besser sein. So kann man die Reolink Keen eigentlich nur übers Smartphone steuern, denn die Desktop-Anwendung ist (noch) nicht nutzbar.

Bei der Aufnahme bietet die Überwachungskamera zwar FullHD mit 15 FPS, leider ist der Sensor jedoch nicht besonders gut und nimmt eher verwaschene und verrauschte Bilder auf. Erkennbar sind die wichtigen Details aber durchaus.

Für die Überwachung der Hütte im Kleingarten eignet sich die Reolink Keen auf jeden Fall. Auch in den heimischen vier Wänden ist eine Überwachung ohne Probleme möglich. Bis zu neun Kameras können mit der App verwaltet werden. Für die professionellen Einsatz eignet sich die Kamera jedoch nicht.

Insgesamt kann ich die Reolink Keen also für den Heimanwender durchaus empfehlen. Leider hat Reolink noch keinen deutschen Vertrieb, im Onlineshop erhaltet ihr mit dem Coupon „reolink keen-basic tutorials“ aber noch einen Rabatt über 10 Prozent. Der Coupon ist gültig vom 02.05.17 15:00 Uhr bis zum 02.06.17 15:00 Uhr.

Reolink Keen

Einrichtung
Bildqualität
Audioqualität
Lieferumfang

Perfekt für den Kleingarten!

Die Reolink Keen beeindruckt mit einem üppigen Lieferumfang und einfacher Einrichtung. Der Sensor könnte jedoch besser sein.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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