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Soundboks Go Test: Premium-Bluetooth-Lautsprecher mit ordentlich Wumms

Erst vor wenigen Tagen hatte der dänische Hersteller Soundboks mit dem Go-Modell einen portablen Bluetooth-Lautsprecher vorgestellt, der dem lautstarken Premium-Gerät der nunmehr 3. Generation zur Seite steht. Nur eben jetzt auch für unterwegs und das, ohne dabei auf den Premium-Klang verzichten zu müssen. Ob dieses schwierige Unterfangen gelungen ist und was das portable „Bökschen“ auf dem Kasten hat, verrät euch unser Soundboks Go Test.

Technische Daten

Verstärker 2 x 72 W RMS Klasse D-Verstärker
Maximale Lautstärke 121 dB
Treiber 2 x 10“ Tieftöner / 1 x 1“ Seidenkalotten Hochtöner
Frequenzbereich 40 – 20.000 Hz
Kabellose Verbindung Bluetooth 5.0
Sonstige Eingänge 3,5 mm AUX
Akku 12,8 V 7,8Ah LiFePO4
Akku-Laufzeit 40 Stunden bei mittlerer Lautstärke / 14 Stunden bei voller Lautstärke
Akku-Ladezeit 3,5 Stunden
Material (Gehäuse) ABS und Polycarbonat
Gewicht 9,2 kg
Abmessungen 459 x 316 x 266 mm
IP-Code IP65 – staubdicht und gegen Strahlwasser geschützt
Garantie 2 Jahre
Farben (Gitter) Schwarz
Preis € 699,00 *

Soundboks Go Test: Der Lieferumfang

Es ist ein wuchtiger Pappkarton, der unser Testlabor da vom dänischen Hersteller Soundboks erreicht hat. Beim Blick auf das Innenleben wird auch schnell klar, warum. Im Lieferumfang befindet sich die brandneue Soundboks Go mitsamt des 99,84 Wh starken Akkus, genannt „Batteryboks“ und des dazugehörigen Netzteils. Eine umfangreiche Anleitung und ein Pappschuber samt einiger Werbematerialien runden den Lieferumfang ab.

Soundboks Go Test: Der Lieferumfang

Design und Verarbeitung

Wer bereits die Premium-Lautsprecher von Soundboks kennt wird sofort feststellen, dass dieselbe Designsprache auch in das neue Go-Modell eingeflossen ist. So setzt die Soundboks Go auf ein gleichermaßen schlichtes wie edles Auftreten.

Die Vorderseite wird dabei von großen Hexagon-Öffnungen geziert, die einen Blick in die dahinterliegende Elektronik ermöglichen. Auf der rechten Seite erspähen wir den gewaltigen, 10 Zoll großen Tieftöner, dem links daneben der Seidenkalotten-Hochtöner mit einem Durchmesser von einem Zoll zur Seite steht. Oben links prangt das Hersteller-Logo in silberner Schrift.

Soundboks Go Design

Ein Blick auf die Rückseite offenbart dabei lediglich ein interessantes Element, denn dort ist das herausnehmbare Batteryboks-Akkupack zu finden, das mit einer Trageschlaufe einfach zum Laden aus dem Gehäuse genommen werden kann. Die Unterseite hingegen bietet mit Ausnahme des großen Lochs in der Mitte, mit dem die Soundboks Go auf einem Tripod-Stand positioniert werden kann, ebenfalls wenig Spannendes.

Neben einem AUX-Eingang auf der linken Seite und der Nummerierung auf der rechten Seite fällt vor allem die Oberseite der Go interessant aus, denn hier finden wir sämtliche Bedienelemente. Links oben befindet sich der Lautstärke-Drehregler, der auch als Power-Button fungiert.

Rechts daneben sitzt ein dreigeteiltes Button-Setup aus gummierten Tasten, mit denen wir die Soundboks Go auf Wunsch (oder mit dem nötigen Kleingeld) mithilfe des SKAA-Netzwerkes mit anderen Soundboks-Geräten koppeln (TeamUp) und als Host oder Zusatzgerät nutzen wollen.

Mittig auf der Oberseite der Go platziert der Hersteller zudem den gummierten Tragegrifft, um den Bluetooth-Speaker schnell und einfach einpacken zu können. Dieser lässt sich wahlweise durch einen optional erhältlichen Schultergurt austauschen, der jedoch noch einmal mit 50 Euro zusätzlich zu Buche schlägt.

Die Verarbeitung der Soundboks Go

Dass es sich hier durch und durch um ein Premium-Gerät handelt, wird bereits beim ersten Blick auf die Verarbeitung der Soundboks Go ziemlich deutlich. Die Materialien fühlen sich äußerst wertig an. Hier setzen die Dänen auf einen Verbund aus ABS und Polycarbonat und hochwertigen Silikondämpfern, die den Bluetooth-Speaker äußerst robust machen.

Zusätzlich schützen die gummierten, erhöhten Seitenwände die Technik vor etwaigen Sturzschäden und Kratzern, während Tragegriff und sämtliche Bedienelemente aus Silikon-Kautschuk gefertigt sind.

Der hochwertige Lautstärkeregler aus eloxiertem Aluminium fühlt sich griffig und hochwertig an und weist zudem eine gelungene Rasterung auf. Alles in allem hat Soundboks bei der Verarbeitung der 9,2 kg schweren und 459 x 316 x 266 mm großen Go keine Kosten und Mühen gescheut. Verarbeitungsqualität und Haptik werden dem Premium-Preis vollends gerecht. Dank IP65-Zertifizierung ist der Lautsprecher zudem auch gegen Spritzwasser geschützt.

Bedienung, Akkulaufzeit und Reichweite

Per Druck auf das Lautstärkerad wird die Soundboks Go eingeschaltet. Dabei ist der Regler von einem LED-Rad umgeben, das Hersteller-typisch die Lautstärke in maximal elf Stufen reguliert und anhand von blauen Strichen darstellt. Unterhalb des Drehreglers informiert ein Bluetooth-Symbol über die aktive Verbindung.

Kabellos funkt die Go im Bluetooth 5.0-Standard und ermöglicht so eine Reichweite von rund 10 Metern zur entsprechenden Audioquelle. Einmal eingeschaltet, wird der Bluetooth-Performance-Lautsprecher von Smartphones, Tablets, PCs/Notebooks und anderen Bluetooth-fähigen Geräten auch sofort gefunden und per Knopfdruck verbunden.

Soundboks Go Bedienung

Nun gilt es eigentlich nur noch, die gewünschte Musik zu starten und schon kann es losgehen. Alternativ erfolgt die Musik-Wiedergabe über den an der Seite verbauten 3,5-mm-Klinkeneingang, der ebenfalls problemlos mit sämtlichen Quellen zusammenarbeitet – zumindest, wenn man denn über ein entsprechendes Verbindungskabel verfügt. Zudem lassen sich hier Musikinstrumente oder Mikrofone verbinden, um die Soundboks Go als Monitor im Studio zu betreiben.

Was wir in Ermangelung zusätzlicher Soundboks-Geräte leider nicht testen konnten, war die Kopplung im SKAA-Netzwerk. Hier lässt sich die Go auf Wunsch mit bis zu vier weiteren Geräten des Herstellers im Verbund nutzen. Und das kabellos wahlweise als Host bzw. Haupt-Zuspieler oder im Join-Modus als zusätzliche Quelle. In der Theorie sollte das problemlos funktionieren.

Soundboks Go Bedienung
Die Soundboks Go lässt sich mit bis zu 4 weiteren Geräten des Herstellers koppeln.

Akkulaufzeit der Soundboks Go

Knapp 100 Wattstunden ist der herausnehmbare Akku der Soundboks Go groß. Er verfügt in der oberen linken Ecke über einen Knopf, der anhand der darunter befindlichen LED-Balken über den Ladestand informiert. Insgesamt fünf Balken informieren über die Laufzeit, jeder davon steht also für 20 Prozent Leistung.

Geladen wird die sogenannte Batteryboks mithilfe des beiliegenden Netzteils, wobei ein vollständiger Ladevorgang rund 3,5 Stunden in Anspruch nimmt. Alternativ kann das Netzteil auch direkt in den entsprechenden Eingang an der Soundboks Go angeschlossen und der Speaker somit kabelgebunden verwendet werden.

Die Akkulaufzeit hängt dabei von mehreren Faktoren ab, wie beispielsweise der gewählten Lautstärke oder dem eingestellten Sound-Modus. Maximal sind bis zu 40 Stunden Laufzeit (bei mittlerer Lautstärke) drin. Bei voller Lautstärke hält die Go rund 10 Stunden lang durch. Allerdings kann man bei entsprechender Stufe auch problemlos einen Konzertsaal beschallen. Im heimischen Betrieb oder auf einer Party dürfte die Maximalstufe 11 also nur in den aller seltensten Fällen genutzt werden.

App-Anbindung: Soundboks

Bevor wir aber auf die klanglichen Qualitäten der Soundboks Go zu sprechen kommen, wollen wir noch einen Blick auf die Begleit-App namens Soundboks werfen, wie kostenlos auf iOS und Android angeboten wird.

Sie fordert uns zunächst auf, einen Account zu erstellen und verbindet uns daraufhin direkt mit einem Gerät des Herstellers, das sich in Reichweite befindet. Optisch präsentiert sich die App übersichtlich und aufgeräumt und gibt bereits auf der Hauptseite sämtliche wichtigen Optionen preis.

Hier können wir das Gerät ein- und ausschalten, zwischen Solo- und Verbund-Modus wechseln, Einstellungen vornehmen, die Lautstärke anpassen und verschiedene Sound-Modi auswählen. Hinsichtlich der Modi stehen drei Presets zur Wahl, die nicht nur Einfluss auf den Klang, sondern auch auf die maximale Lautstärke, sowie die Akkulaufzeit haben.

„Bass+“ ruft dabei die Maximalleistung der Soundboks Go ab und kommt auf unglaubliche 121 Dezibel Lautstärke. Allerdings sinkt hier, beim Regler auf Anschlag, die Akkulaufzeit auf rund 6 Stunden. Der „Power“-Modus liegt mit maximal 119 dB minimal darunter, lässt den Speaker aber rund 10 Stunden lang durchhalten und rückt den Bass dabei nicht so stark in den Vordergrund. Der „Indoor“-Modus soll den neutralsten Klang bieten, kommt „nur“ auf maximal 112 dB Lautstärke und resultiert in einer Akkulaufzeit von knapp 14 Stunden auf maximaler Stufe. Hinzu gesellt sich ein 6-Band-Equalizer, mit dem wir die Frequenzen selbst feinjustieren und unsere Einstellung abspeichern dürfen.

Optionen für zukünftige Firmware-Updates, ein „SKAA Pro Mode“ für eine reduzierte Latenz im TeamUp-Modus und Bluetooth-Autoconnect runden dem Umfang der App ab. Nettes Gimmick: Zum Marktstart der Soundboks Go am 26. April startet das sogenannte DIREKT-Feature innerhalb der App.

Über die App lässt sich darin ohne Zusatzkosten an jedem Wochenende die Musik von (mehr oder weniger) bekannten Künstlern streamen, die zeitgleich in verschiedenen Clubs oder Locations rund um den Erdball auftreten. Den Auftakt bilden Events am 29. und 30. April in London bzw. Kopenhagen. Der Fokus liegt hier weitestgehend auf dem Genre der Electro-Musik. Für Genrefans sicherlich ein nettes Feature.

Klangqualität der Soundboks Go

Kommen wir zur wichtigsten Frage: Wird der Premium-Bluetooth-Speaker Soundboks Go seinem hohen Preisschild denn auch hinsichtlich des Klangs gerecht? Die kurze Antwort lautet „Ja“. Die lange Antwort lautet „Ja, aber…“.

Werfen wir dafür zunächst einen trockenen Blick auf die Technik. Zur Realisierung des Klangs setzt die Go auf einen Verbund aus einem 10 Zoll großen Tieftöner und einem ein Zoll großen Seidenkalotten-Hochtöner, die durch zwei 72 Watt Klasse-D-Verstärker (Merus Audio eximo) auf die Spitze getrieben werden. Dargestellt werden kann zudem ein Frequenzband von 40Hz – 20.000 Hz.

Was zunächst auffällt ist die schier unglaubliche maximale Lautstärke, die die Soundboks Go darzustellen vermag. Drehen wir Smartphone und Box auf Anschlag, tanzt unsere gesamte Inneneinrichtung zum Takt der Musik mit. Definitiv mehr als ausreichend, um eine große Party zu beschallen. Zum alleinigen Musikgenuss ist eine Lautstärke auf Stufe 5 oder 6 allerdings mehr als ausreichend.

Allerdings kann die Go dabei klanglich nicht vollends überzeugen. Vor allem bei hoher Lautstärke tendiert der Bluetooth-Speaker zum Übersteuern. Im Rahmen unseres Tests übersteuerte die Go bei maximaler Lautstärke einmal sogar so stark, dass uns das Trommelfell geplatzt wäre – dieser Fehler trat allerdings nur einmal auf und ließ sich nicht reproduzieren.

Soundboks Go
Der Hochtöner der Soundboks Go

(Zu) Starker Bass-Fokus

Ansonsten zeigt sich der Bluetooth-Speaker allerdings klanglich recht basslastig und hebt, mit Ausnahme des Indoor-Presets, die Tieftöne stark in den Vordergrund. Das ist natürlich wenig verwunderlich, liegt hier doch das Kern-Einsatzgebiet des Lautsprechers, der mit Bass-lastiger Electro-Musik am besten zurechtkommt.

Allerdings gelingt es der Soundboks Go leider nicht, die einzelnen Bass-Frequenzen gut differenziert darzustellen. Der Tiefbass reicht nur bis knapp 50-60 Hz herunter und geht recht schwammig in den Mid-Bass-Bereich (80 bis 100 Hz) über. Hier lässt sich mithilfe des Equalizers durch eine Absenkung der 150-Hz-Frequenz etwas entgegenwirken, wirklich sauber gelingt die Trennung der Bassfrequenzen allerdings leider nicht. Diesen wuchtigen Bass, der für ein Kribbeln in der Magengrube sorgt, bekommt die Go einfach nicht so gut hin, wie wir es uns gewünscht (und aufgrund der Spezifikationen auch erwartet) hätten.

Soundboks Go
Der wuchtige Tieftöner der Soundboks Go.

Im Besonderen die Mitten fallen deutlich gefälliger und detaillierter aus, während die Höhen etwas im Hintergrund stehen. Von einem neutralen und ausgewogenen, ja fast schon Hi-Fi-tauglichen Klang kann also keinesfalls die Rede sein. Den differenzierten, hochwertigen Klang der großen Brüder, wie der New Soundboks (unser Test) kann das Go-Modell leider zu keinem Zeitpunkt erreichen. Für die Beschallung einer gerne auch größeren Party mit Bass-lastiger Musik via Bluetooth eignet sich die Soundboks Go aber recht gut.

Fazit zur Soundboks Go

Wer plant, seine künftige Grill- oder Garten-Party und den halben Ort mit wuchtiger Electro-Musik zu versorgen, bekommt mit der Soundboks Go einen vergleichsweise portablen, aber äußerst hochwertigen Bluetooth-Speaker an die Hand, der zumindest im Bereich der Mobilität den großen Brüdern aus dem eigenen Hause die Show stielt und dabei eine unglaubliche Lautstärke erreicht.

Die Verarbeitungsqualität ist exzellent, die Begleit-App aufgeräumt und mit nützlichen Funktionen versehen. Rein klanglich vermag es die Soundboks Go allerdings nicht, die hohen Erwartungen zu erfüllen. Dafür ist die Akustik zu unausgeglichen und die Verbindungsmöglichkeiten zu stark limitiert. Und ein rund 10 kg schweres Gerät ist jetzt auch nicht unbedingt so portabel, wie es uns der Hersteller hier weiß machen will.

Soundboks Go

Verarbeitung
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Hochwertig verarbeiteter, schicker und extrem lauter Bluetooth-Lautsprecher mit praktische App, aber unausgeglichenem und zu Bass-lastigen Sound.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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J
Jörg

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1 Beiträge 0 Likes

Ich informiere mich gerade über diese Speaker…bin aber über folgendes gestolpert:
- bei hohen Lautstärken soll der LS bei Netzbetrieb mit einem lauten Knacken aussteigen
- die LS sollen vernehmlich in den Pausen rauschen
- der Akku muss bei hohen Pegeln zwingend eingesetzt und voll sein (verliert dabei auch Akkuleistung)
- der Mikrofonpegel läßt sich nur bis halber Lautstärke regeln.
- es gibt Probleme mit BT…Titel sollen skippen und das Timing soll ab und zu durcheinander kommen.
Kannst Du da etwas zu sagen?
Gruß
Jörg

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Simon

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Moin Jörg,
ich habe mir das mit der hohen Lautstärke im Netzbetrieb grad nochmal angeschaut. Bei mir ist der Lautsprecher nicht mit einem lauten Knacken ausgestiegen, sondern hat sich quasi aufgehängt und eine nervende Tonschleife von sich gegeben, sodass ich nur noch schnell den Stecker gezogen habe. Vermutlich stimmt das mit der Akkuleistung bei hohen Pegeln daher auch.

Ein Rauschen zwischen den Pausen und Abspielprobleme per BT habe ich bisher nicht wahrgenommen.

Ein Mikrofon habe ich nicht an dem Lautsprecher getestet.

Beste Grüße
Simon

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