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Sony Inzone Buds Test: Überzeugende Gaming-In-Ears mit einer klaren Schwäche

Unter dem Gaming-Label Inzone hat Sony bereits im vergangenen Jahr drei Over-Ear-Gaming-Headsets vorgestellt und das Line-up erst kürzlich durch das Mittelklasse-Headset Inzone H5 erweitert. Wer den Sound lieber in den Ohren spürt, bekommt nun allerdings auch ein passendes In-Ear-Modell zur Hand. Was die Earbuds auf dem Kasten haben, klärt unser Sony Inzone Buds Test.

Technische Daten

Produkt Sony Inzone Buds
Bluetooth-Version 5.3; Bluetooth LE
Bluetooth-Codecs LC3
Maximaler Betriebsbereich 10m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 24 Std. (Bluetooth), bis zu 12 Stunden (USB-C);
insgesamt 48 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Zusätzliche Konnektivität 2,4-GHz-Funk per USB-C-Receiver
Treibergröße 8,4 mm
Gewicht  6,2 g pro Earbud; 65 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Spatial Audio
Preis € 149,00 *

Sony Inzone Buds Test: Lieferumfang, Design und Verarbeitung

  • Ungewöhnliches, aber schickes Design
  • Vergleichsweise groß
  • Wertige Verarbeitung

Die Sony Inzone Buds kommen in demselben lila-weißen Karton daher, wie die Modelle der Inzone-Reihe. Im Inneren finden wir das Ladecase, das neben den Earbuds auch den USB-C-Dongle enthält. Außerdem inkludiert der Hersteller ein (sehr kurzes) USB-A- auf USB-C-Ladekabel, drei zusätzliche Paar Silikon-Ohreinsätze in verschiedenen Größen und den obligatorischen Papierkram.

Hinsichtlich des Designs gehen die Inzone Buds einen recht frischen Weg und heben sich optisch stark von den anderen gängigen In-Ear-Modellen ab. Mit der länglichen Außenseite erinnern die Buds ein wenig an Sony eigene WF-1000XM3, allerdings fällt die Inzone-Variante etwas geschwungener und filigraner und dadurch moderner aus.

Mit einer Länge von rund 30 Millimetern gehören die Earbuds zweifelsohne zu den größten In-Ear-Kopfhörern, das Gewicht von 6,2 Gramm pro Earbud hingegen liegt ungefähr im Mittelfeld. Dank einer IPX4-Zertifizierung sind die Buds zudem gegen Spritzwasser geschützt.

Unser Testmodell in der Farbe Gojischwarz kommt mit einem matten Finish daher, das unanfällig gegenüber Fingerabdrücken ist – die weiße Variante setzt allerdings auf eine glänzende Oberfläche. Lediglich die äußere Fläche setzt auf ein glänzendes Material, was einen angenehmen Kontrast darstellt. Wenngleich sich hier Staub und Fingerabdrücke sammeln.

Auch das Ladecase setzt mit seiner spitz zulaufenden Form auf ein anderes Design, dank einem flachen Boden kann es aber problemlos auf dem Tisch platziert werden, ohne umzukippen. Mit einer maximalen Höhe von 45 mm an der Rückseite fällt es ebenfalls vergleichsweise groß aus und bringt, mit darin befindlichen Buds und Dongle, 65 Gramm auf die Waage.

Es verfügt an der Rückseite über einen USB-C-Ladeanschluss, sowie einen Bluetooth-Pairing-Button. Ansonsten gibt es hinsichtlich der Verarbeitungsqualität nichts zu beanstanden. Die Inzone Buds fühlen sich sehr robust und hochwertig an, wie man es von Sony-In-Ears gewohnt ist.

Tragekomfort der Sony Inzone Buds

  • Sehr bequem
  • Mit 6,2 Gramm recht leicht
  • Gute passive Dämpfung

Durch das eigenwillige Design muss man beim Einsetzen zunächst einmal etwas herumprobieren. Nach dem Einsetzen und leichten Eindrehen lässt sich dann aber ein sehr komfortabler Sitz erreichen der, in Verbindung mit den richtigen Silikon-Ohreinsätzen, einen hervorragenden Tragekomfort ermöglicht. Und das bei kleinen oder gar sehr großen Ohren.

Dank des nach Innen dicker werdenden Korpus der Buds wird zudem ein sicherer Halt ermöglicht, dank dem die In-Ears selbst bei schnellen Bewegungen sicher im Ohr sitzen.

Sony Inzone Buds
Der Tragekomfort gefällt, die Ohreinsätze ziehen jedoch Staub und Schmutz an.

Gleichzeitig wird in Verbindung mit den richtigen Eartips eine sehr gute passive Dämpfung erreicht, die bereits einen Teil der Umgebungsgeräusche ausblendet. Ganz so bequem wir die Sony LinksBuds S (unser Test) oder die WF-1000XM5 (unser Test) finde ich die Gaming-Earbuds zwar nicht, dennoch kann der Tragekomfort absolut überzeugen.

Die Ausstattung der Sony Inzone Buds

  • Bluetooth 5.3 mit Bluetooth LE
  • 2,4-GHz-Funk mit niedriger Latenz
  • ANC und Transparenzmodus

Hinsichtlich der Ausstattung bieten die Sony Inzone Buds ein gutes Gesamtpaket. Kabellos kommunizieren die Earbuds wahlweise via Bluetooth 5.3 (inklusive Bluetooth LE Audio) oder, als Besonderheit, in Verbindung mit dem USB-Receiver auch im 2,4-GHz-Funkband.

Letzteres ermöglicht entsprechend einer deutlich niedrigeren Latenz, die laut Angabe des Herstellers bei unter 30 Millisekunden liegen soll – die ideale Lösung als fürs Gaming.

Übernommen aus den In-Ear-Top-Modellen wurde zudem die branchenführende aktive Geräuschunterdrückung von Sony und natürlich darf auch ein entsprechender Transparenzmodus (der Stimmen und Umgebungsgeräusche verstärkt) nicht fehlen.

Lediglich auf Gimmicks wie Speak-to-Chat oder die Digital Sound Enhancement Engine Extreme (DSEE Extreme)-Technologie aus den In-Ear-Top-Modellen muss bei den Gaming-Earbuds verzichtet werden.

Bedienung und Praxistest

  • Schwächen bei der Kompatibilität
  • USB-C-Receiver funktioniert in den meisten Fällen
  • Tadellose und anpassbare Bedienung

Mit dem Fokus auf Bluetooth LE ergibt sich bei den Sony Inzone Buds ein eklatantes Problem: So lassen sich die Earbuds ausschließlich mit Geräten koppeln, die den LE-Standard unterstützen – und die kann man aktuell noch an zwei Händen abzählen.

Bedeutet: Kommt dein Gerät nicht mit Bluetooth LE klar, kannst du die Inzone Buds lediglich per USB-C-Dongle koppeln. Weder mein iPhone 15 Pro noch mein Notebook oder die Nintendo Switch unterstützen den Standard, eine Kopplung war mir also nicht möglich.

Mit einem Google Pixel 7 und 8, der Samsung Galaxy S23-Reihe oder den Foldables und Sonys eigenen Xperia-Smartphones sollte die Kopplung allerdings problemlos möglich sein.

Sony Inzone Buds
Eine Bluetooth-Verbindung ist nur mit Geräten möglich, die Bluetooth LE unterstützen.

Eine Verbindung per USB-C-Dongle ist dann aber wiederum in den meisten Fällen problemlos möglich – sowohl an besagtem iPhone 15 Pro als auch an Notebook, Nintendo Switch oder PlayStation 5. Womit wir aber direkt beim nächsten Problem wären, zumindest im Bereich des Smartphones:

Verbinde ich die Buds per USB-Receiver, ist eine Anpassung der Lautstärke beispielsweise nur noch über die Earbuds selbst möglich. Die Lautstärkewippe verweigert dann ihren Dienst. Etwas merkwürdig und macht die Nutzung der Buds zu einer unnötig komplizierten Angelegenheit.

Die Bedienung an sich klappt dank Touchsteuerung sehr gut. Per Druck auf die linke Sensorfläche kann zwischen ANC, Transparenzmodus und normalem Klang gewechselt werden, Gedrückthalten schaltet das Mikrofon stumm beziehungsweise aktiviert dieses.

Rechts hingegen lässt sich die Lautstärke erhöhen (einmaliges Drücken) beziehungsweise verringern (Gedrückt halten). In Verbindung mit der Begleit-Software Inzone Hub für den PC kann die Steuerung allerdings auch vollkommen frei konfiguriert werden – sehr löblich.

Starke Akkulaufzeit

  • Hervorragende Akkulaufzeiten mit und ohne ANC

Überzeugend fällt die Akkulaufzeit der Sony Inzone Buds aus. Laut Angabe des Herstellers halten die Earbuds bis zu 24 Stunden (ohne ANC) bzw. 18 Stunden (mit ANC) via Bluetooth durch, per USB-C sind immerhin noch bis zu 12 Stunden ohne und 11 Stunden mit aktiver Geräuschunterdrückung drin.

In Verbindung mit dem Ladecase verdoppeln sich die ohnehin bereits starken Laufzeiten auf bis zu 24 Stunden per 2,4-GHz beziehungsweise 48 Stunden via Bluetooth.

Sony Inzone Buds

In der Praxis können wir diese hervorragenden Werte durchaus bestätigen. Je nach Lautstärkepegel sind allerdings mitunter ein bis zwei Stunden früher Schluss. Dennoch: Die Akkulaufzeit ist eine absolute Hausnummer.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

  • Sehr guter und detailreicher Klang
  • Gute Basswiedergabe; jedoch etwas schwammig
  • Spatial Audio und Tempest 3D-Raumklang

Erfreulicherweise geben die Sony Inzone Buds auch klanglich eine gute Figur ab und punkten mit vergleichsweise satten Bässen und klaren Mitten. Klanglich erlauben die Earbuds eine gute Separation zwischen tiefen und mittleren Sequenzen, sowie angenehm luftigen und klaren Höhen.

Grundlegend kommt die Abmischung zudem recht warm und lebendig daher, ohne die Bässe zu stark in den Vordergrund zu rücken. Wirkliche Details lassen die Buds in den Bässen, vor allem im Tiefbass-Segment allerdings vermissen, das etwas zu schwammig übertragen wird.

Möglich macht dies der 8,4 mm große Dynamic Driver X, den wir bereits aus dem WF-1000XM5 kennen. Er leistet auch in den Inzone Buds einen guten Job, kann allerdings nicht ganz die Klarheit und den Detailreichtum der immerhin rund 100 Euro teureren ANC-In-Ears erreichen.

Sony Inzone Buds Detailaufnahme

Dennoch gefällt mir das, was da klanglich aus den Ohrhörern dringt, sehr gut. Sowohl beim Musikhören als auch beim Spielen – worauf die Buds natürlich besonderen Wert legen.

Bei Titeln wie Apex Legends am PC oder Marvel’s Spider-Man 2 und Gran Turismo 7 an der PlayStation 5 können die Inzone Buds voll überzeugen, lediglich die bereits angesprochenen Bässe dürften gerne präziser ausfallen.

Am PC lässt sich dank Spatial Audio, an der PS5 dank der Tempest 3D Audio Engine zudem ein virtueller Raumklang hinzufügen, der die Räumlichkeit des Sounds etwas verbessert. Ganz so groß wie bei den Over-Ear-Modellen fällt der Unterschied hier allerdings nicht aus.

ANC und Transparenzmodus

  • Sehr gute aktive Geräuschunterdrückung
  • Gelungener Transparenzmodus

Dass Sony auf eine enorme Expertise im Bereich der aktiven Geräuschunterdrückung zurückgreifen kann, haben wir bereits mehrfach in Tests feststellen können. Erfreulicherweise profitieren davon auch die Inzone Buds, deren ANC auf sehr gutem Niveau liegt.

Das ANC ordnet sich in meinen Augen irgendwo zwischen den LinkBuds S und den WF-1000XM4 ein, das Niveau des aktuellen Top-Modells XM5 wird also nicht ganz erreicht. Dennoch werden die meisten Umgebungsgeräusche effektiv ausgeblendet oder stark reduziert.

Auch der Transparenzmodus weiß zu gefallen und punktet mit einer klaren Stimmverständlichkeit und einem recht natürlichen Klangbild. Im Vergleich zu anderen Gaming-In-Ears zeigen die Inzone Buds hier, was sie auf dem Kasten haben und positionieren sich sehr klar oberhalb der Konkurrenz.

Mikrofonqualität der Sony Inzone Buds

  • Gute Mikrofonqualität

Ebenfalls positiv überrascht hat mich zudem die Mikrofonqualität der Earbuds, die sich für In-Ear-Kopfhörer absolut hören lassen kann. Natürlich hört man bei Aufnahmen und im Sprachchat klar, dass man nicht mit einem dedizierten größeren Mikrofon spricht, dennoch sind wir jederzeit klar zu verstehen.

Testaufnahme der Sony Inzone Buds:

Testaufnahme der Sony WF-1000XM5:

App-Anbindung: Inzone Hub

  • Übersichtliche App
  • Guter Funktionsumfang

Überraschenderweise verzichtet Sony bei den Inzone Buds auf eine Smartphone-App. Auch in der Headphones Connect-App sind die Earbuds nicht auffindbar. Dafür kommt am PC der bereits bekannte Inzone Hub zum Einsatz, der mit einem aufgeräumten Interface aufwartet.

Die Begleit-App informiert über den Ladestand der Earbuds sowie des Case und ermöglicht unter den Geräteeinstellungen beispielsweise eine vollständige Anpassung der Bedienung. Außerdem kann hier mithilfe eines kurzen Tests geprüft werden, ob die genutzten Ohreinsätze gut gegen Umgebungsgeräusche abdichten.

Im Reiter für die Soundeinstellungen lassen sich verschiedene Klangprofile anlegen und mithilfe eines 10-Band-Equalizers anpassen. Außerdem kann hier beispielsweise der Raumklang aktiviert und personalisiert werden, während zusätzlich Einstellungen für Mikrofon oder Transparenzmodus möglich sind.

Sony Inzone Buds Test: Fazit

Mit den Sony Inzone Buds liefert der Hersteller wirklich hervorragende Gaming-In-Ear-Kopfhörer ab, die die meisten Konkurrenten ziemlich alt aussehen lassen. Soundqualität und aktive Geräuschunterdrückung liegen auf sehr hohem Niveau und auch die Akkulaufzeit ist herausragend.

Auch der Tragekomfort gefällt mir sehr gut, wäre da nur nicht ein großes Problem. Der Zwang zu Bluetooth LE sorgt dafür, dass die Earbuds mit einem Großteil älterer, aber auch moderner Bluetooth-Geräte gar nicht genutzt werden können – oder eben nur in Verbindung mit dem USB-C-Dongle, was zumindest in den meisten Fällen problemlos funktioniert.

Wer also dedizierte Gaming-In-Ear-Kopfhörer sucht und kein Problem damit hat, diese über den USB-Dongle zu betreiben, wird mit den Sony Inzone Buds sehr gut bedient. Ein gelungener Hybrid, der sowohl beim Spielen als auch beim Musikhören eine sehr gute Figur abgibt.

Sony Inzone Buds Test: Silver Award

Sony Inzone Buds

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Die Sony Inzone Buds punkten mit überzeugendem Klang, starkem ANC und langer Akkulaufzeit. Dank Bluetooth LE-Zwang hapert es aber bei der Konnektivität.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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