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Sony Linkbuds S Test: Klein und leicht, aber auch gut?

Mit den Sony Linkbuds S hat der Hersteller erst vor wenigen Wochen die laut eigener Aussage „kleinsten und leichtesten True-Wireless-In-Ear-Kopfhörer mit ANC und Hi-Res-Audio der Welt“ offiziell vorgestellt. Nur leere Versprechungen? Oder erwartet uns hier ein wirkliches Wunderwerk? Diese und viele weitere Fragen klärt unser Sony Linkbuds S Test.

Technische Daten

Bluetooth-Version 5.2
Bluetooth-Codecs SBC, AAC, LDAC
Maximaler Betriebsbereich 12m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 8 Std., insgesamt 22 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit 2 Std. (für Kopfhörer via USB-C); 3 Std. (für Ladeetui + Kopfhörer via USB-C)
Größe Ladeetui (B x H x T) 60 mm x 55mm x 30 mm
Gewicht  4,8 g pro Earbud; 42 g Ladeetui & Ohrhörer
Wichtigste Funktionen ANC; Transparenzmodus; Trageerkennung; Speak-to-Chat
Preis € 128,99 *

Sony Linkbuds S Test: Der Lieferumfang

Sony bietet seine neuen TWS-In-Ears in drei verschiedenen Farben an. Sie alle kommen in einem kleinen, fast quadratischen Karton daher. Im Zuge der Nachhaltigkeit sammelt der Hersteller hier die ersten Pluspunkte, denn auf Plastik wird hier vollständig verzichtet.

Das Innenleben der Verpackung wirkt durchdacht und aufgeräumt. Ganz oben im Pappschuber erwarten uns direkt das Ladeeuti samt darin befindlicher Earbuds. Darunter, in einzelnen Fächern, zunächst die Anleitungen, Sicherheitshinweise und weiterer Papierkram.

Ein eigenes Abteil im Karton erhält das USB-A- auf USB-C-Ladekabel mit einer fast schon lächerlichen Länge von 22 Zentimetern. Aber okay, immerhin lässt sich ja auch jedes andere Kabel nutzen.

Komplettiert wird der Lieferumfang durch einen weiteren Pappschuber, der die zusätzlichen Silikon-Eartips enthält. Neben den bereits vorinstallierten Ohrstöpseln in der Größe M erwarten dich zwei kleinere Paare (Größe SS und S), sowie ein größeres Paar (LL).

Design und Verarbeitung

Mit den Sony Linkbuds S geht der Hersteller, trotz namentlicher Annäherung, einen ganz anderen Weg als im Falle der Linkbuds (ohne S-Namenszusatz) und nähert sich erneut konventionellen In-Ear-Kopfhörern an. Das offene, kreisrunde Design der durchlässigen Earbuds weicht einem Auftreten, dass sich dem noch immer aktuellen Top-Modell WF-1000XM4 annähert. Nur, dass der Hersteller hier auf die Metall-Details verzichtet.

Doch beginnen wir zunächst beim Ladecase der Linkbuds S in der Farbgebung Ecru. Dieses liegt, genau wie die In-Ear-Kopfhörer selbst, in einem matten sandfarbenen Ton vor und überzeugt durch eine angenehme Haptik.

Es ist 60 mm lang, 55 mm hoch und rund 30 mm tief. Es passt damit also noch recht gut in eine Hosentasche und fällt kleiner aus als das entsprechende Pendant der 1MORE Evo (unser Test), aber ungemein größer als das Etui der Apple AirPods Pro (unser Test). Dafür liegt es hinsichtlich des Gewichts deutlich unterhalb der Konkurrenz: 42 Gramm bringt es inklusive der Earbuds auf die Waage, lediglich 33 Gramm sind es ohne die Kopfhörer.

Rein optisch erwartet uns das übliche Bild: Sony-Logo auf der Oberseite, LED-Streifen an der Öffnung. Auf der Rückseite finden wir neben dem USB-C-Eingang zum Laden einen dedizierten Pairing-Button. Im Case selbst finden die kompakten Sony Linkbuds S auf den magnetischen Ladekontakten sicheren Halt. Weiterer Vorteil: Das Ladeeuti verfügt über eine abgeflachte Unterseite und kann somit problemlos auf einer Oberfläche platziert werden.

Kommen wir zu den Earbuds selbst. Hier setzt Sony auf ein rundliches Design, das an das der WF-1000XM4 erinnert. Die Metall-Details des großen Bruders glänzen hingegen durch Abwesenheit.

Ausgesprochen gut gefällt uns jedoch einmal mehr der matte Kunststoff der Kopfhörer, wodurch Fingerabdrücke kein Problem werden. Auf Stifte, die aus den Ohren herausragen, verzichtet Sony einmal mehr. Auffällig sind die goldenen Mikrofone an der Außenseite der Treiber, sowie die vergoldeten Ladekontakte an der Innenseite. Als praktisch erweisen sich zudem die farblichen Beschriftungen der jeweiligen Seite. Ganz allgemein wirkt das Design der Sony Linkbuds S edel und durchdacht und lässt nichts vermissen.

Und wie steht es um die Größe? Inklusive Silikon-Eartips liegen die Buds bei einer Länge von rund 25 mm, einer Höhe von knapp 20 mm und einer Tiefe von etwa 25 mm. Das ist definitiv sehr klein und vor allem nicht so tief, wie die (ebenfalls sehr kompakten) Beats StudioBuds. Besonders beeindruckend ist aber das Gewicht von lediglich 4,8 Gramm pro Earbud.

Verarbeitung der Sony Linkbuds S

Trotz des niedrigen Gewichts und Einsatzes von Kunststoff, wirken die Sony Linkbuds S extrem hochwertig und überzeugen durch eine angenehme Haptik. Vom Klappmechanismus des Ladecase bis hin zu den Earbuds selbst wirkt alles wie aus einem Guss. Besonders gut gefällt uns das matte Design, das keine Fingerabdrücke sichtbar macht – eine Seltenheit. Die Verarbeitung wird dem recht hohen Preis mehr als gerecht.

Die Verarbeitung der LinkBuds S

Tragekomfort der Linkbuds S

Auch hinsichtlich des Tragekomforts gibt es im Sony Linkbuds S Test nicht viel zu beanstanden. Die federleichten Earbuds finden bequem im Ohr Halt und werden nach dem Einsetzen leicht in das Innenohr eingedreht.

Aufgrund der runden, abgeflachten Form der Innenseite ist der Tragekomfort in diesem Fall aber deutlich subjektiver als beispielsweise bei den Apple AirPods Pro. Der Grund: Die Auflagefläche im Ohr fällt ungemein größer aus, was bei bestimmten Ohrformen durchaus drücken kann. Im Test hatte ich persönlich damit allerdings keinerlei Probleme. Selbst über Stunden hinweg ruhten die In-Ears äußerst bequem an Ort und Stelle.

Da die Earbuds zudem nicht aus dem Ohr herausragen, kann man sich damit sogar flach auf Bett oder Sofa legen, ohne dass etwas drückt. Und theoretisch sogar damit schlafen. Sehr angenehm. In Kombination mit der richtigen Größe der Eartips fällt zudem die passive Abdichtung hervorragend aus. Innerhalb der Begleit-App steht darüber hinaus ein Passtest der Ohrstöpsel zur Verfügung, der die Luftdurchlässigkeit misst und dir so hilft, die perfekte Größe zu finden.

Ausstattung und Akkulaufzeit

Zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von knapp 200 Euro sollten die Sony Linkbuds S schon einiges zu bieten haben. Tatsächlich stattet der Hersteller die Earbuds mit einer langen Liste an Funktionen aus, die kaum Wünsche offenlässt.

Kabellos funken sie im Bluetooth 5.2-Standard und unterstützen Bluetooth LE (das jedoch noch nicht verfügbar ist) für besonders niedrige Latenzen. Damit kommen wir auf eine Entfernung von rund 12 Metern zur Audioquelle, ohne dass es zu Verbindungsabbrüchen käme. In iOS und Android werden die Earbuds schnell und zuverlässig erkannt und verbunden. Zudem unterstützen sie Google Fast Pair und Swift Pair auf Windows-Geräten.

Das Einzige, was wirklich sauer aufstößt, ist das Fehlen von Multipoint-Konnektivität. Also die Verbindung und der Wechsel zwischen zwei Audioquellen gleichzeitig. Darauf muss bei den Sony Linkbuds S leider verzichtet werden.

Diesen Makel macht der Hersteller aber durch einige Alleinstellungsmerkmale locker wieder wett. So bieten die Linkbuds S einen Mono-Modus, wenn nur ein Earbud genutzt wird und sogar eine Trageerkennung, bei dem die Musik automatisch pausiert, wenn ein Ohrhörer (oder beide) herausgenommen wird und die Wiedergabe beim Einsetzen automatisch fortführt.

Doch damit nicht genug. Aus den Sony Over-Ear-Modellen wie dem WH-1000XM4 (unser Test) übernehmen die neuen In-Ears die Speak-to-Chat-Funktion, die sich auf Wunsch aber auch deaktiviert wird. Sprecht ihr mit eingesetzten Kopfhörern, schalten die Linkbuds S automatisch in den Transparenzmodus und pausieren die Wiedergabe. Das ermöglicht klare Gespräche und funktioniert in der Praxis sehr zuverlässig, wenngleich die Ohrhörer manchmal auch auf ein lautes Räuspern reagieren. Ein Feature mit Seltenheitswert, das sich auf Wunsch nicht nur deaktivieren, sondern auch anpassen lässt.

War’s das an Besonderheiten? Nö! Es geht noch weiter. So bieten die Sony Linkbuds S eine IPX4-Zertifizierung und sind gegen Schweiß und Spritzwasser geschützt. Und dann wäre da noch die DSEE Extreme-Funktion, die mittels künstlicher Intelligenz komprimierte Musikdateien in Echtzeit optimiert und somit den Klang verbessern soll.

Zudem werden, zumindest unter Android, Sonys hochauflösender LDAC-Codec sowie auf sämtlichen Plattformen 360-Grad-Reality-Audio unterstützt. Dazu aber später im Abschnitt zur Klangqualität mehr. Alles in allem eine exzellente Ausstattung, die eigentlich nur Multipoint vermissen lässt.

Akkulaufzeit: Wenn die Größe zum Problem wird

Die geringen Abmessungen der Sony Linkbuds S kommen natürlich nicht gänzlich ohne Kompromisse aus. So kommen wir im Test auf maximal 20 Stunden kombinierte Laufzeit, die sich aus 6 Stunden für die reinen Earbuds und weitere 14 Stunden für das Ladeetui zusammensetzen. Mit aktivierter aktiver Geräuschunterdrückung (ANC). Ohne ANC kommen wir auf knapp 8 Stunden Laufzeit, was etwas unter der Herstellerangabe liegt.

Maximal, wohlgemerkt. Denn wer seine Musik gerne in bestmöglicher Qualität und bei einer Lautstärke von mehr als 80 Prozent genießen möchte, kommt hingegen auf nur rund vier Stunden. Das ist leider lediglich Durchschnitt.

Geladen wird ausschließlich via USB-Type-C, denn eine kabellose Ladefunktion bietet das Case leider nicht. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt mit rund drei Stunden zudem recht viel Zeit in Anspruch. Immerhin: Per Quick-Charge reichen den Sony Linkbuds S rund 5 Minuten im Ladecase für knapp eine Stunde Musikwiedergabe inklusive ANC.

Was merkwürdig ist: Der rechte Earbud verliert aus unerfindlichen Gründen schneller Energie als der linke. Warum das so ist, und ob es sich dabei um einen Bug handelt, ist unklar. In der Praxis liegt die Laufzeit rechts rund fünf Minuten unter der der linken Seite.

Bedienung der Sony Linkbuds S

Bei der Bedienung setzt Sony auf berührungsempfindliche Oberflächen an den Außenseiten. Die Touchsensoren beider Seiten lassen sich getrennt voneinander einstellen. Standardmäßig dient die linke Seite der Umgebungsgeräusch-Steuerung und zweier Quick-Access-Funktionen, während rechts die Musikwiedergabe gesteuert wird.

Einmaliges Antippen links wechselt zwischen ANC und Umgebungsmodus (Transparenzmodus), Gedrückt halten aktiviert den Quick-Attention-Modus. Dieser eignet sich perfekt für kurze Gespräche zwischendurch: Hier wird die Musiklautstärke verringert und der Transparenzmodus samt Stimm-Hervorhebung aktiviert. Zwei- und dreifaches Antippen bieten Zugang zur Steuerung via Quick Access. Hier können bislang lediglich Spotify und Endel als Services ausgewählt werden, weitere sollen aber im Laufe der Zeit folgen.

Auf der rechten Seite kann die Wiedergabe gestartet oder pausiert werden (antippen), außerdem wechselst du zum nächsten (zwei Mal antippen) oder vorherigen Song (drei Mal), währen das Halten der Touchfläche den Sprachassistenten (Apple Siri, Google Assistant oder Amazon Alexa) startet. Eine Regelung der Lautstärke ist standardmäßig nicht möglich, lässt sich aber auf Wunsch einstellen. Die Bedienung wirkt durchdacht und ist schnell verinnerlicht. Zudem funktioniert sie dabei stets tadellos und präzise.

Audioqualität, ANC und Mikrofone

Mögliche Zweifel, dass die Sony Linkbuds S aufgrund ihrer kompakten Größe klanglich mit der starken Ausstattung nicht mithalten können, bleiben erfreulicherweise unbegründet. Dass die Treibergröße nicht unbedingt in direktem Zusammenhang mit der Audioqualität steht, hat Sony mit dem neuen Over-Ear-Topmodell WH-1000XM5 bereits eindrucksvoll bewiesen. Immerhin schrumpfte man dort die Treiber von 40 mm auf 30 mm.

Ähnlich verhält es sich mit den Linkbuds S. Deren Hochleistungs-Neodym-Magneten kommen zwar nur auf eine Größe von 5 mm (zum Vergleich: Die Treiber der Nothing Ear 1 sind mit 11,6 mm mehr als doppelt so groß), liefern dafür aber einen satten und extrem detaillierten Klang ab. In den Standard-Codecs SBC und AAC decken die Sony-In-Ears einen Frequenzbereich von 20 Hz bis 20.000 Hz ab. Im High-End-Codec LDAC geht es mit 96 Hz sogar hoch bis 40.000 Hz.

Klanglich zeichnen sich die Sony Linkbuds S durch ein relativ neutrales Klangbild mit klaren, aber keinesfalls überpräsenten Bässen und beeindruckenden Mitten aus. Der Klang ist eher warm abgemischt und dabei voluminös. Vor allem Gesang, Stimmen und Lead-Instrumente werden klar wiedergegeben, feine Details können stets herausgehört werden. Auch die Höhen liefern einen sehr guten Klang ab und das, ohne dass es dabei zu einer überspitzen, unangenehmen Überbetonung käme.

Die runde Audioqualität wirkt in sich aber ein wenig beengt. Das fällt allerdings nur im Vergleich zu noch besseren Kopfhörern auf. Gemessen am Preis bewegt man sich hier klanglich definitiv auf Spitzenniveau und muss sich hinsichtlich der Audioqualität nur den hauseigenen WF-1000XM4 und den Sennheiser Momentum-Modellen geschlagen geben.

Sony Linkbuds S Klang
Klanglich spielen die Linkbuds S trotz kleiner Treiber ganz weit oben mit.

Klanglich liefern die Sony Linkbuds S zweifelsohne ab und gefallen uns sogar noch besser als die AirPods Pro oder Bose QC Earbuds. Zumal sich mithilfe des 5-Band-Equalizers noch einiges herausholen lässt. Dank Clear Bass lässt sich beispielsweise auf Wunsch ein kräftiger Bass hinzufügen, ohne dass dieser an Präzision verlieren würde. Zudem stehen hier verschiedene Presets zur Wahl, mit denen sich die Akustik an die eigenen Vorlieben anpassen lässt.

Vorteil: 360-Grad-Audio und DSEE Extreme

Bonuspunkte sammeln die Linkbuds S zudem im LDAC-Codec, vor allem aber bei 360-Reality-Audio-Aufnahmen, die beispielsweise in den Streamingdiensten von Tidal oder Deezer verfügbar sind. Hier ergibt sich eine beeindruckende 3D-Klangbühne, die sich anfühlt, als würde man direkt bei den Musikern auf der Bühne bzw. im Studio stehen. Das Ergebnis hat uns im Test regelrecht umgehauen, wenngleich die Auswahl an Alben und Tracks noch überschaubar ausfällt.

Sony 360 Reality Audio Apps

Und dann ist da ja noch die DSEE Extreme KI-Funktion, die komprimierte Audioinhalte in Echtzeit umwandeln soll. Dieses Feature lässt sich in der Begleit-App auf Wunsch aktivieren und wirkt sich tatsächlich positiv auf den Klang aus. Gerade beim Streaming über das Internet wirken Musiktitel damit räumlicher und druckvoller. Magie sollte von dieser Technik zwar niemand erwarten, aber eine Verbesserung der Klangqualität ist definitiv zu hören. Allerdings knabbert DSEE Extreme zusätzlich am Akku der In-Ears.

ANC und Transparenzmodus

Auch die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) der Sony Linkbuds S weiß zu gefallen. Wenngleich sie nicht ganz mit dem Top-Modell aus eigenem Hause mithalten kann. Doch der Hersteller beweist einmal mehr, dass im ANC-Bereich kein Weg an Sony vorbeiführt.

Dabei unterdrückt das Noise Cancelling nicht nur tiefe Frequenzen effektiv, sondern leistet auch bei mittleren Tonhöhen und hohen Frequenzen hervorragende Arbeit. Im Home-Office-Test war ich beispielsweise überrascht, dass der TV-Ton, dem mein Sohn lauschte, nahezu vollständig ausgeblendet oder zumindest deutlich abgeschwächt wurde. Ein minimales Grundrauschen bleibt dabei allerdings bestehen. Das liegt hinsichtlich der Lautstärke aber ebenfalls deutlich unterhalb der meisten Konkurrenten. Definitiv eines der drei besten ANCs im In-Ear-Kopfhörerbereich. Bauartbedingt blenden aber hochwertige Over-Ears Umgebungsgeräusche nochmals besser aus.

Hinzu kommt, dass Sony bei diesem Modell auf ein adaptives ANC setzt. Das bedeutet in der Praxis, dass der Kopfhörer erkennt, ob man sich gerade in einer Ruheposition befindet, geht („Spaziert“), läuft oder in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist („Wird befördert“). Für alle Modi lassen sich in der Begleit-App verschiedene Einstellungen vornehmen. So ist es beispielsweise möglich, im Verweilen-Modus automatisch das ANC zu aktiveren, während beim Gehen in den Transparenzmodus mit Fokus auf Stimme gewechselt wird.

Zudem können Orte erlernt und einer Kategorie zugeordnet werden. So aktivieren die Sony Linkbuds S beispielsweise im eigenen zuhause automatisch den ANC-Modus und beim Betreten des Bahnhofs den Transparenzmodus. Sehr cool. Auf Wunsch lässt sich dieses Feature aber auch deaktivieren.

Transparenzmodus in 20 Stufen

Stichwort Transparenz: Dieser Modus bietet, anders als das ANC, insgesamt 20 Stufen. Je höher die Auswahl, desto mehr Umgebungsgeräusche kommen hindurch. Auf Wunsch lässt sich dieser Modus auch mit einem „Fokus auf Stimme“ ausstatten, der… nun ja, genau das tut, was der Name andeutet. Er verstärkt Stimmen zusätzlich, um Gespräche, aber auch den Ton aus dem Fernseher klarer darzustellen.

Dieses Feature eignet sich auch, wenn man Probleme mit der Verständlichkeit des TV-Programms hat. Grundsätzlich nimmt im Transparenzmodus das Grundrauschen spürbar zu, vor allem auf Maximalstufe 20 könnte das mitunter stören. Dafür überzeugen die Umgebungsgeräusche mit einem klaren, natürlichen Klang. Mit den AirPods Pro kann Sony hier allerdings nicht ganz mithalten.

Mikrofonqualität der Sony Linkbuds S

Ein Lob verdienen die Linkbuds S für ihre außergewöhnlich gute Mikrofonqualität. Zumindest im Bereich der In-Ear-Kopfhörer. Auch wenn Sony hier keine Details zur Technik verrät, gefällt uns der Grundklang doch wirklich gut.

Eine „präzise Voice Pickup-Technologie zur Steuerung der Außen- und Innenmikrofone“ soll für klare Gespräche selbst bei lautem Umgebungslärm sorgen. Das können wir so im Test auch bestätigten.

Umgebungslärm und Windgeräusche werden hervorragend unterdrückt, ohne dass dies Auswirkungen auf die Dynamik der Stimme hätte. Selbst, wenn wir nur leise sprechend, erkennen die Kopfhörer unsere Stimme und geben diese klar und detailliert wieder.

App-Anbindung: Sony Headphones Connect

Als Begleit-App kommt Sony Headphones Connect für iOS und Android zum Einsatz, die mit einem riesigen Funktionsumfang und klaren Design aufwartet. Im initialen Setup legen wir zunächst sämtliche Einstellungen vor. Für den 360-Grad-Klang gilt es zudem, ein Foto beider Ohren anzufertigen. Zudem liefert die App ein Sound-Sample, das den Unterschied zwischen Stereo- und 360 Reality Audio-Klang aufzeigt. Dazu kommt eine Übersicht der Apps, die die Sony-Technik unterstützen.

Im Hauptmenü stehen uns dann verschiedene Einstellungen zur Verfügung. Unter dem Punkt „Status“ liefert uns die App Infos zum Akkustand und dem aktuellen adaptiven ANC-Modus, der aktuellen Musikwiedergabe und dem derzeitigen Schalldruck – samt Gesundheitsinformationen zu dessen Auswirkungen auf das Gehör.

Unter „Sound“ können wir schnell zwischen ANC und Transparenzmodus wechseln, Speak-To-Chat an- und ausschalten, sowie per Equalizer Klangeinstellungen vornehmen. Zudem legen wir hier fest, ob die Bluetooth-Verbindung eher den bestmöglichen Klang oder die höchstmögliche Stabilität fokussieren soll. Außerdem aktivieren wir hier DSEE Extreme.

Im Punkt „System“ passen wir die Touchbedienung an, wählen den bevorzugten Sprachassistenten aus und nehmen weitere schnelle Einstellungen vor. Hinzu gesellen sich Firmware-Updates und verschiedene Statistiken zur Nutzungsdauer, zum sicheren Hören und sogar Abzeichen, die uns für verschiedene Aktionen belohnen.

Sony Linkbuds S Test: Fazit

Mit den Sony Linkbuds S zeigt der Hersteller einmal mehr, dass man im Audio-Bereich zu den Markführern gehört. Design und Verarbeitung sind hochwertig und edel. Der Tragekomfort dürfte vermutlich nicht jedem passen. Gefällt mir persönlich aber ausgesprochen gut.

Hinzu kommen derart viele Features und Ausstattungsmerkmale, die man im 200-Euro-Bereich in der Fülle sonst nirgends bekommt. Lediglich das Fehlen von Multipoint schmerzt. Außerdem fällt die Akkulaufzeit, obwohl auf ordentlichem Niveau, zu kurz aus. Das dürfte aber vor allem dem kompakten Design und extrem niedrigem Gewicht geschuldet sein.

Dafür entschädigen die In-Ears mit einem klaren, druckvollen Klang, dank dem die Sony Linkbuds S ganz oben mitspielen können. Auch ANC und Transparenzmodus können auf ganzer Linie überzeugen und bleiben eigentlich nur hinter dem hauseigenen Top-Modell (ANC) bzw. den AirPods Pro (Transparenzmodus) zurück.

Damit liefert Sony ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis ab und lässt uns eine klare Kaufempfehlung aussprechen. Die Sony Linkbuds S rangieren derzeit unter den Top-5 der besten In-Ear-Kopfhörer. Auf der anderen Seite sind die nochmals besseren WF-1000XM4 im freien Handel nur noch rund 15 Euro teurer. Begeistern können allerdings beide Modelle auf ganzer Linie.

Sony Linkbuds S Test: Gold Award

Sony Linkbuds S

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

93/100

Edel, hochwertig, mit umfangreicher Ausstattung und klangstark: Die Sony Linkbuds S positionieren sich unter den besten In-Ear-Kopfhörern nur knapp unter dem hauseigenen Top-Modell. Schade ist, dass Multipoint fehlt, während die Akkulaufzeit lediglich Durchschnitt ist.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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t
tja

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Ich habe mir mal ein paar Linkbuds S bestellt.
Die ANC ist ohne Funktion, obwohl die Geräuschumgebung korrekt analysiert wird.
Die Bluetooth Verbindung zum Smartphone ist gut, die zum Dell-Notebook aber sehr schwankend. Das gleiche Notebook bedient andere Kopfhörer über Bluetooth allerdings völlig klaglos.
In sofern habe ich vermutlich einen fehlerhaften Satz Linkbuds bekommen.
Daher frage ich mich allerdings, welche Lebensdauer haben die Linkbuds wohl? Wenn schon ein neues Paar Probleme hat, muß man dann nicht innerhalb der folgenden Wochen/Monate mit zunehmenden Einbußen rechnen?

Vielleicht wäre ein Dauertest oder das Einholen von Nutzererfahrungen interessant. Wie lange läuft bei dem einen oder anderen dieses InEar Set, bevor man ein neues braucht ?
Amazonbewertungen deuten Probleme an.

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