PC- & Konsolen-Peripherie

Razer Cobra Pro Test: Symmetrische Gaming-Maus für kleinere Hände

Vorsicht, es ist eine neue Schlange in der Stadt: Mit der erst Ende Juni vorgestellten Cobra-Produktlinie erweitert Peripherie-Hersteller Razer sein Portfolio an Gaming-Mäusen um zwei neue Modelle. Mit einem symmetrischen Design und kompakten Abmessungen wollen die Nager auch kleinere Hände bedienen, unter der Haube schlummert modernste Technik. Ob sich die Giftschlangen an die Spitze der besten Gaming-Mäuse beißen, klärt unser Razer Cobra Pro Test.

Technische Daten

Ergonomie Symmetrisch (für Rechtshänder)
Sensor Razer Focus Pro 30K
Sensortyp Optisch
DPI 100 – 30.000
IPS 750
Beschleunigung 70G
Abfragerate 1.000 Hz
Hardware-Beschleunigung Keine
Tastenzahl 8 (programmierbar)
RGB-Beleuchtung Ja (11 Zonen)
Material ABS-Kunststoff
Schalter Razer Optical Mouse Switches Gen-3
Gewicht 76,7 Gramm
Abmessung  119,6 mm x 62,5 mm x 38,1 mm
Länge / Material des Kabels 1,8 Meter / Stoffummantelung
Anschluss USB-Typ-A auf USB-Typ-C
Konnektivität Kabellos (2,4-GHz-Empfänger/Bluetooth); kabelgebunden
Akkulaufzeit Bis zu 100 Stunden (Funk);
Bis zu 170 Stunden (Bluetooth)
Preis € 127,89 *

Razer Cobra Pro: Design und Verarbeitung

  • Symmetrisches Design
  • Griffige, gummierte Seiten
  • Hochwertige Verarbeitung

Mit Abmessungen von rund 120 mm x 62,5 mm x 38,1 mm und einem Gewicht von 77 Gramm markiert die Razer Cobra Pro so etwas wie eine etwas kleinere (aber schwere) Version der Viper V2 Pro, die wir in unserem Test im vergangenen Jahr als bislang beste Gaming-Maus des Herstellers bezeichnet haben.

Auch die Cobra setzt auf ein symmetrisches Design, das Links- und Rechtshänder gleichermaßen ansprechen soll. Tatsächlich erinnert der Nager optisch in vielerlei Hinsicht an die V2 Pro, weist aber einige Unterschiede auf.

Das Wichtigste für echte Gaming-Fans: Blieb die Viper noch unbeleuchtet, wartet die Razer Cobra Pro mit der ikonischen Chrome-RGB-Beleuchtung auf. In ganzen elf Beleuchtungszonen lässt sich die Beleuchtung individuell anpassen, inklusiver einer (auf Wunsch) kunterbunten Unterbodenbeleuchtung.

Auffällig und sehr angenehm sind zudem die geriffelten und gummierten Seitenteile des Nagers, die mit dem matten Look einen schönen Kontrast darstellen und zudem die Haptik der Maus deutlich verbessern.

Auch das klickbare Scrollrad weist die Gummierung auf und punktet mit einer angenehm präzisen Rasterung. Zudem kann der helle Rahmen um das Mausrad nun ebenfalls beleuchtet werden. An der Unterseite finden wir zwei breite PTFE-Gleitfüße in weißer Farbe, sowie einen zusätzlichen Bereich um den Sensor, die hervorragende Gleiteigenschaften bieten.

In dem magnetisch haltenden, zuschraubbaren Deckel darunter lässt sich der USB-A-Receiver verstauen. Zudem kann hier der Charging Puck des Herstellers eingesetzt werden, um die Cobra Pro am Razer Mouse Dock kabellos aufzuladen.

Außerdem kann an der Unterseite über zwei dedizierte Buttons zwischen bis zu fünf Onboard-Profilen gewechselt werden, während die Maus hier eingeschaltet wird und den Wechsel zwischen Bluetooth- und 2,4-GHz-Funkbetrieb erlaubt.

Der USB-C-Port zum Laden befindet sich an der Vorderseite, wobei die Maus auch mit angeschlossenem Kabel weiterverwendet werden kann. Ein hochwertiges, stoffummanteltes USB-A- auf USB-C-Kabel liegt dem Nager bei.

Die Verarbeitungsqualität der Razer Cobra Pro ist exzellent. Alles fühlt sich sehr robust und wertig an. Hier gibt es absolut nichts zu beanstanden.

Praxis- und Sensortest der Cobra Pro

  • Acht programmierbare Tasten
  • Langlebige optische Schalter
  • Für kleine bis mittelgroße Hände

Die Razer Cobra Pro wartet mit insgesamt acht programmierbaren Tasten auf, wobei sich die Anzahl der anpassbaren Steuerelemente auf 10 erhöht, wenn man beide Richtungen des Scrollrades einzeln belegt.

Bei den beiden Primärtasten setzt der Hersteller auf hochwertige optische Mouse-Switches aus eigner Fertigung, die eine Lebensdauer von bis zu 90 Millionen Klicks aufweisen sollen und angenehm schnell auslösen. Japp, die kennen wir ebenfalls bereits, unter anderem aus der Viper V2 Pro. Das Klickgeräusch ist nicht unbedingt das leistete, aber sehr angenehm.

Mit dem kompakt gehaltenen Body ist die Gaming-Maus am besten für den Claw- oder Fingertip-Griff geeignet. Nur Nutzerinnen und Nutzer mit besonders kleinen Händen dürften auch zum Palm-Griff greife können.

In Kombination mit dem Gewicht von rund 77 Gramm geht die neue Maus quasi einen Mittelweg zwischen den ultra-leichten Modellen und den größeren, schwereren Mäusen mit mehr Tasten, was die Einordnung in die Zielgruppe etwas erschwert.

Razer Cobra Pro
Die Haupttasten sind extrem langlebig und lösen angenehm präzise aus.

Esports-orientierten Spielern dürfte der Nager etwas zu schwer sein, für MOBAs und MMOs fehlt es an zusätzlichen Tasten. Aber ganz ehrlich:

Ich finde die Razer Cobra Pro in der Nutzung sehr angenehm, was auch auf meine recht kleinen Hände zurückzuführen ist. Sie liegt sehr angenehm in der Hand und fällt weder zu schwer noch zu leicht aus. Die Anzahl an gebotenen Zusatztasten reicht mir vollkommen aus.

Auf der anderen Seite gibt es am Markt aber auch Nager, die genau das (mit Ausnahme der wunderschönen RGB-Beleuchtung) zu einem deutlich niedrigeren Preis leisten. Zumindest auf den ersten Blick, denn mit der verbauten Technik wird es bei der Cobra interessant.

Sensortest und Performance der Razer Cobra Pro

  • Herausragender 30.000-DPI-Sensor
  • Präzises Tracking
  • DPI-Unterschiede zwischen Bluetooth und Funk

Razer stattet die Cobra Pro mit dem eigenen Focus Pro-Sensor aus, der eine Auflösung von bis zu 30.000 DPI realisiert. Auch diesen kennen wir bereits aus der Viper V2 Pro, wo er ebenfalls exzellente Ergebnisse erzielte und mit einer hervorragenden Präzision auf unterschiedlichen Oberflächen begeisterten.

Auch die 750 IPS Tracking-Speed und 70G Mausbeschleunigung sichern der neuen Gaming-Maus einen Platz ganz weit oben in der Performance-Bestenliste. Dank neu hinzugekommener Bluetooth-Konnektivität lässt sich der Nager auch stromsparend mit PC und Notebook, Tablets oder Smartphones nutzen, wenn du nicht auf die maximale Leistung wert legst.

Razer Cobra Pro
Der Sensor leistet bis zu 30.000 DPI und arbeitet sehr präzise.

Denn die Latenz ist minimal höher als im Funk-Modus, wo sie wiederum kaum spürbar ist. Für kompetitive Spieler empfiehlt sich also einmal mehr der HyperSpeed Wireless-Betrieb, alle anderen werden aber auch im Bluetooth-Modus zufrieden sein.

Dank der griffigen Seiten sorgt die Cobra Pro auch im Langezeit-Einsatz für ein angenehmes Gefühl in Verbindung mit der sehr hohen Leistung. Die Polling-Rate von 1.000 Hz ist in meinen Augen absolut ausreichend. Wer mag, kann diese aber mit dem optionalen Hyperpolling Wireless Dongle auf 4.000 Hz erhöhen.

Razer Cobra Pro Detailaufnahme

Was ich allerdings festgestellt habe ist, dass sich die DPI-Einstellungen zwischen Bluetooth- und Funk-Modus unterscheiden. Normalerweise nutze ich 3.200 DPI, was via 2,4-GHz-Receiver auch dem Tempo entspricht, das ich gewohnt bin. Via Bluetooth hingegen fallen dieselben 3.200 DPI spürbar schneller aus und dürfte etwa rund 4.000 DPI entsprechen. Ein Bug? Vermutlich.

Überragende Akkulaufzeit der Cobra Pro, aber…

  • Herausragende Akkulaufzeit…
  • … Allerdings nur bei deaktivierter Beleuchtung

Der Hersteller bewirbt die Razer Cobra Pro mit einer Akkulaufzeit von bis zu 100 Stunden im HyperSpeed-Wireless-Betrieb, sowie bis zu 170 Stunden via Bluetooth, was hervorragende Werte darstellen.

Dies entspricht allerdings nur der halben Wahrheit. Anhand meiner Messungen dürfte die Gaming-Maus diese Werte tatsächlich auch erreichen, allerdings nur dann, wenn auf die RGB-Beleuchtung verzichtet wird.

Dass diese elf Leuchtzonen ziemlich am Akku saugen, dürfte klar sein. Tatsächlich reduziert sich die Akkulaufzeit bei deaktivierter Beleuchtung auf voller Helligkeit auf rund 40 Stunden. Das ist natürlich noch immer ein guter Wert, aber eben weit von dem entfernt, was man aufgrund der Herstellerangabe erwartet hätte.

Schade, denn die RGB-Beleuchtung der Gaming-Maus ist wirklich erstklassig und, da in weiten Teilen auf den Unterboden beschränkt, recht subtil und angenehm zu nutzen.

App-Anbindung: Razer Synapse

Als Begleit-App für die Cobra Pro kommt, wie immer, Razer Synapse zum Einsatz. Nach der ersten Verbindung mit der Maus werden die Treiber und Menüs automatisch heruntergeladen, wobei auch ein Betrieb ganz ohne Software möglich ist.

Synapse punktet mit einem aufgeräumten Design, die Einstellungsmöglichkeiten hängen allerdings davon ab, ob die Maus via Funk oder Bluetooth betrieben wird. Die Reiter beziehungsweise Optionen zur Einstellung der Abtastrate, sowie die Oberflächen-Kalibrierung gibt es beispielsweise nur im Funk-Betrieb.

Die Funktionsumfang ist erwartbar. Neben der Möglichkeit, sämtliche Tasten frei zu belegen und in insgesamt fünf Onboard-Profilen direkt auf dem Nager abzuspeichern, kannst du die RGB-Beleuchtung bis ins letzte Detail anpassen und mit anderen Razer-Geräten synchronisieren.

Als praktisch erweist sich vor allem die intelligente Dimm-Funktion, die die Beleuchtung im kabellosen Modus auf 0 Prozent, 25 Prozent oder 50 Prozent herunterregelt, wenn die Maus gerade nicht genutzt wird.

Razer Cobra Pro Test: Fazit

Die Razer Cobra Pro ist so etwas wie die ideale Maus des Herstellers für jedermann. Leicht, aber nicht ultra-leicht. Symmetrisch und damit, obwohl die Zusatztasten nur links zu finden sind, auch für Linkshänger geeignet. Klein, aber nicht zu klein – sodass Spielerinnen und Spieler mit kleinen und mittelgroßen Händen hervorragend bedient werden.

Die Verarbeitung ist tadellos, die gummierten Seiten eine angenehme Ergänzung. Acht programmierbare Tasten sind in meinen Augen für die meisten Anwendungsgebiete vollkommen ausreichend. Und die RGB-Beleuchtung ist, für alle die es mögen, eine gelungene Ergänzung – zumal seitens Razer exzellent umgesetzt.

Wer mehr Tasten oder eine größere Maus benötigt, findet passende Alternativen. Sei es bei Razer oder bei anderen Herstellern. Zwei Kritikpunkte bleiben allerdings: Einerseits sinkt die Akkulaufzeit bei aktivierter RGB-Beleuchtung rapide, andererseits fällt der aufgerufene Preis recht hoch aus.

Letzteres kann man Razer aber nicht unbedingt ankreiden, denn Konkurrenten auf ähnlichem Leistungsniveau sind genauso teuer oder kosten sogar noch mehr. Wer also auf der Suche nach einem überzeugenden Allrounder im Bereich der Gaming-Mäuse sucht, der auch im alltäglichen Office-Betrieb einen tadellosen Job leistet, wird bei der Razer Cobra Pro definitiv fündig.

Razer Cobra Pro Test: Gold Award

Razer Cobra Pro

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

94/100

Performante, präzise und hochwertige kabellose Gaming-Maus, die mit starker RGB-Beleuchtung und guter Akkulaufzeit punktet. Bei aktive Beleuchtung sinkt die Laufzeit allerdings stark, der Preis fällt zudem recht hoch aus.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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