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Soundpeats Air 3 im Test: Günstige In-Ears mit Qualcomm aptX Adaptive

Satten Sound, gute Akkulaufzeit und Support des Bluetooth-Audio-Codecs Qualcomm aptX Adaptive für unter 50 Euro, das versprechen die Soundpeats Air 3 True Wireless In-Ear-Kopfhörer. Ob sich der Kauf tatsächlich lohnt, klärt unser Test.

Technische Daten

Bluetooth-Version 5.2
Maximaler Betriebsbereich 10m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 5 Std., insgesamt 22 Std. mit Ladeetui; (variiert je nach Lautstärkepegel und Audioinhalt)
Ladezeit rund 2 Std. (für Ladeetui + Kopfhörer via USB-C)
Größe Ladeetui (B x H x T) 40 x 40 x 20 mm
Gewicht 3g (Earbuds + Ladeetui); 5g pro Earbud
Lautsprechertyp 14,2 mm Treiber (dynamisch)
Bluetooth-Codecs SBC, AAC, aptX, aptX Adaptive
Preis € 64,00 *

Lieferumfang der Soundpeats Air 3

Die schwarzen Soundpeats Air 3 kommen in einem kleinen Karton samt Umverpackung daher, der gerade einmal genügend Platz für die In-Ear-Kopfhörer samt Ladecase und ein 20 cm kurzes USB-Typ-A auf USB-Typ-C-Kabel bietet. Unter dem Ladeetui findet sich eine Schnellstartanleitung, die den Lieferumfang komplettiert.

Soundpeats Air 3

Design und Verarbeitung

Bereits auf den ersten Blick sticht das äußerst kompakte Ladecase der Soundpeats Air 3 ins Auge. Es kommt auf Maße von 40 mm x 40 mm x 20 mm (Höhe x Breite x Tiefe) und passt damit problemlos selbst in kleine Jackentaschen.

Es ist vollständig in mattem Schwarz gehalten, lediglich ein glänzend lackierter Ring unterhalb des Deckels sticht als Detail ins Auge. Unter dem Ring befindet sich eine Status-LED, die über den Ladezustand oder Pairing-Prozess informiert. Selbiger wird mithilfe des physischen Buttons angestoßen, der unterhalb der LED positioniert ist. An der Unterseite des Ladeetuis verbaut der Hersteller den USB-C-Eingang zum Laden, an der Oberseite ist der Name des Herstellers aufgedruckt.

Beim Öffnen wird direkt der Blick auf die In-Ears freigegeben, die in einem angeschrägten Winkel eingesetzt werden und dank magnetischer Kontakte sicheren Halt finden. Die Kopfhörer selbst erinnern hinsichtlich des Designs relativ stark an die Apple Airpods. Auch die Soundpeats Air 3 setzen auf ein schlichtes Äußeres samt eines rund 20 mm langen Bügels, der aus dem Ohr herausragt.

Dabei sind auch die Kopfhörer komplett in mattem Schwarz gehalten, wobei das Herstellerlogo an der Außenseite silbern abgesetzt ist. Ansonsten fällt das Design sehr klassisch und uninspiriert aus. Allerdings handelt es sich bei den Soundpeats Air 3 um Semi-In-Ear-Kopfhörer. Dementsprechend gibt es keinerlei Silikonaufsätze, während die Ohrhörer vor dem Gehörgang Platz nehmen.

Die Verarbeitung der Soundpeats Air 3

Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt es bei den Soundpeats Air 3 nicht viel zu beanstanden. Obwohl der Preis recht günstig ausfällt, wirken sämtliche Teile recht hochwertig und bieten keinerlei scharfe Kanten oder unsaubere Details.

Lediglich der Deckel des Ladecase fällt etwas zu leichtgängig aus. Daher ist es nicht möglich, das Etui im aufgeklappten Zustand in die Hand zu nehmen, weil der Deckel sofort wieder zuklappt. Ebenfalls unpraktisch, dass die Unterseite des Case abgerundet ist – das macht es unmöglich, das Ladeetui der Soundpeats Air 3 auf einer Oberfläche hinzustellen.

Die Ohrhörer selbst sind ebenfalls recht wertig verarbeitet. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Angenehm fällt zudem das Gewicht auf: Lediglich rund 33 Gramm bringt das Ladeetui samt Inhalt auf die Waage, während die einzelnen Earbuds rund 5 Gramm wiegen. Sehr angenehm.

Ebenfalls positiv: Die Air 3 sind nach IPX5 spritzwassergeschützt und können daher auch beim Sport verwendet werden – zumindest in der Theorie, dazu kommen wir aber gleich.

Soundpeats Air 3

Tragekomfort

Punktabzug gibt es hingegen hinsichtlich des Tragekomforts. Aufgrund des Semi-In-Ear-Designs werden die Soundpeats Air 3 nicht in das Ohr eingesetzt, sondern sitzen lediglich vor dem Gehörgang. Entsprechend fällt der Halt eher suboptimal aus, schnelle Bewegungen solltet ihr jedenfalls tunlichst vermeiden, sonst rutschen die Buds heraus.

Selbst bei etwas schnelleren Kopfbewegungen hat man das Gefühl, die Air 3 sofort zu verlieren. Das ist natürlich vor allem dem Design geschuldet, gefällt mir persönlich aber schlicht und ergreifend nicht. Besonders, da die In-Ears selbst bei lauter Musik mit satten Bässen im Ohr hin- und herwandern.

Immerhin – und das ist eine positive Überraschung, gemessen am Preis – bieten die Soundpeats Air 3 eine automatische Trageerkennung, die in der Praxis sogar ausgesprochen gut arbeitet. Meistens zumindest.

Soundpeats Air 3 Tragekomfort

Entnimmt man einen der Ohrhörer aus dem Gehörgang, wird die Wiedergabe pausiert. Setzt man sie wieder ein, geht es weiter. Die Verwendung eines einzelnen Ohrhörers ist hingegen leider nicht möglich, auch wenn die technischen Voraussetzungen eigentlich gegeben wären.

Ausstattung und Akkulaufzeit

In diesem Bereich bieten die Soundpeats Air 3 einige Schmankerl. Dazu zählt beispielsweise die Bluetooth-Konnektivität mit Version 5.2, was für eine stabile Verbindung sorgt – auch auf eine Distanz von rund 10 Metern zur Audioquelle.

Ähnlich variantenreich fällt die Auswahl der Bluetooth-Codecs aus. Neben den klassischen SBC- und AAC-Codecs werden auch Qualcomms hochauflösende aptX- und aptX Adaptive-Codec unterstützt. Sehr löblich. Außerdem verfügen die Air 3 über einen Low-Latency Modus mit 60 ms Verzögerung, der vor allem für mobile Spiele gedacht ist.

Soundpeats Air 3

Die Ersteinrichtung samt Pairing ist ebenfalls kinderleicht: Einfach den Paarungs-Knopf (so die Bezeichnung in der deutschen Anleitung) drei Sekunden lang gedrückt halten, schon sind die Air 3 im Bluetooth-Menü des Smartphones zu finden und können verbunden werden. Auf eine dedizierte App zur Steuerung verzichtet der Hersteller übrigens. Einstellungen des Sounds, Firmware-Updates oder ähnliches gibt es also nicht.

Die Akkulaufzeit der Soundpeats Air 3

Das Ladeetui ist mit einem 220 mAh starken Akku ausgestattet, die Soundpeats Air 3 selbst kommen auf 30 mAh. Damit erreichen wir im Akkutest eine Laufzeit von rund fünf Stunden bei moderater Lautstärke. Drehen wir die Regler auf rund 80 Prozent hoch, geht den TWS-Earbuds nach rund vier Stunden der Saft aus.

Im Ladecase können die Ohrhörer rund 2,5-mal aufgeladen werden (17,5 Stunden), wobei ein Ladevorgang etwa anderthalb Stunden Zeit in Anspruch nimmt. Insgesamt landen wir also bei einer kombinierten Akkulaufzeit von rund 22 Stunden – wenig beeindruckend, aber gerade noch gut.

Soundpeats Air 3 Akkulaufzeit

Bedienung der Soundpeats Air 3

Bedient werden die Soundpeats Air 3 ausschließlich via Touch-Steuerung. Die beiden Außenseiten der Ohrmuscheln sind berührungsempfindlich. Das Bedienungsmodell ist allerdings wenig intuitiv: ein-, zwei- und dreimaliges Berühren führt verschiedene Aktionen aus. Hinzu gesellen sich Kommandos für das 1,5-sekündige und 2-sekündige Gedrückthalten.

Das benötigt ein wenig Eingewöhnung, was noch in Ordnung wäre. Leider klappt die Bedienung selbst dann nur bedingt. Einerseits reagieren die Touchflächen teils viel zu leichtgängig, weshalb nicht die Aktionen ausgelöst werden, die wir eigentlich nutzen wollten.

Sobald man den Sitz der In-Ears anpassen möchte, was aufgrund des unsicheren Halts öfters der Fall ist, werden versehentlich Touch-Eingaben ausgeführt. Das nervt auf Dauer. Außerdem kommt es gerade bei den Gesten, die das Halten auf einer Ohrmuschel voraussetzen des Öfteren vor, dass unsere Eingabe nicht erkannt wird.

Soundpeats Air 3

Das ist vor allem bei der Telefonie äußerst nervig: 1,5 Sekunden links beendet ein Telefonat, 2 Sekunden hingegen lassen uns einen Anruf halten. Wie oft man dabei versehentlich den Anruf beendet, können wir kaum noch abzählen.

Audio-Qualität der Soundpeats Air 3

Eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) bieten die Soundpeats Air 3 nicht. Auch werden Umgebungsgeräusche weitestgehend hindurchgelassen, was aber wieder an der offenen Bauweise der Semi-In-Ears liegt. Wer eine gute Abdichtung sucht, wird mit den Earbuds also nicht glücklich.

Und wie steht es um die allgemeine Audio-Qualität? Die fällt, dem Preis entsprechend, durchaus gut aus. Dabei punkten die Soundpeats Air 3 vor allem mit satten, aber nicht übersteuerten Bässen, die auch nicht zu stark in den Vordergrund treten.

Die Mitten hingegen stehen etwas hinten an, während die Höhen äußerst präsent und räumlich abgebildet werden. Schnell wird klar, dass das Klangbild vor allem auf Spaß ausgelegt ist. Für den aufgerufenen Preis kann die Akustik durchaus punkten. Bei hoher Lautstärke nehmen dann aber die Probleme zu, denn dann verzerren Höhen und Tieftöne recht stark – hier wird es schnell unangenehm.

Soundpeats Air 3

In Ordnung ist ebenfalls die Qualität der verbauten Mikrofone. Das Hintergrundrauschen wird zufriedenstellend unterdrückt, die eigene Stimme recht dynamisch wiedergegeben. Nicht sonderlich spektakulär, aber für den einen oder anderen Anruf durchaus brauchbar.

Fazit zu den Soundpeats Air 3

Für den Preis von rund 50 Euro sind die Soundpeats Air 3 durchaus empfehlenswert. Zumindest wenn ihr wisst, worauf ihr euch einlasst. Verarbeitungsqualität und Design liegen auf einem guten Niveau, die Akkulaufzeit ist ordentlich und die Auswahl an Bluetooth-Codecs überraschend vielfältig.

Auch die Audio-Qualität kann sich durchaus hören lassen, kommt aber gerade bei hohen Pegeln sehr schnell an ihre Grenzen. Nicht gefallen hat uns vor allem der Tragekomfort, denn ein sicherer Sitz im Ohr ist schlicht nicht gegeben. Auch die Touch-Bedienung arbeitet nicht zuverlässig und viel zu leichtgängig.

Alles in allem stimmt das Gesamtpaket, gemessen am Preis. Wer etwas mehr investieren will oder kann, wird mit den EarFun Air Pro 2 (unser Test) allerdings deutlich besser bedient.

Soundpeats Air 3 Award

Soundpeats Air 3

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

83/100

Gemessen am Preis stimmen Verabeitung, Features und Sound der Semi-In-Ears. Touch-Bedienung und Tragekomfort könnten allerdings besser sein.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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