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Teufel Supreme On Test: Klein, bunt, gut

Klein, leicht, und trotzdem klangstark will der kabellose und auf Wunsch quietschbunte On-Ear-Kopfhörer Teufel Supreme On sein. Ob diese Versprechen letztlich wirklich aufgehen und was der Teufel auf dem Kasten hat, klärt unser Test.

Technische Daten

Kopfhörertyp On-Ear (geschlossen)
Bluetooth-Version  5.0
Bluetooth-Codecs SBC, AAC, aptX
Maximaler Betriebsbereich 25m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit Bis zu 30 Stunden
Gewicht 177g (ohne Kabel)
Treiber 40 mm, mit Neodymium-Magnet
Frequenzbereich  10–20.000 Hz
Impedanz 26 Ohm
Anschlüsse USB-Type-C; 3,5-mm-Klinke
Lieferumfang Teufel Supreme On; Transporthülle; USB-A auf USB-C Kabel; Klinkenkabel; Schnellstartanleitung
Farbvarianten Night Black, Sand White, Moon Gray, Space Blue, Ivy Green, Pale Gold
Preis € 140,90 *

Lieferumfang

Dass sich die Berliner Audio-Profis von Teufel hinsichtlich der Verpackung tatsächlich einen Kopf um die Umwelt machen, haben sie in der Vergangenheit bereits mehrfach bewiesen. Auch der On-Ear-Kopfhörer Teufel Supreme On kommt in einem schlichten Pappkarton daher, der auf das Wesentliche reduziert wurde und nur minimal größer ausfällt als die Kopfhörer selbst.

Beim ersten Öffnen wandert der Blick zwangsläufig direkt auf die Kopfhörer, die zusätzlich verpackt auf einem weiteren Podest aus Pappe ruhen. Darunter verpackt Teufel das weitere Zubehör des Lieferumfangs, namentlich eine Schnellstartanleitung, eine Mikrofaser-Transporthülle samt Kordelzug und zwei Kabel.

Ein 100 cm langes USB-A-auf-USB-C-Kabel zum Aufladen, sowie ein stoffummanteltes 3,5-mm-Doppelklinkenkabel mit einer Länge von 120 cm, das in der Farbgebung der Kopfhörer daherkommt. Beim Supreme On gibt sich Teufel sehr farbfreudig und bietet insgesamt sechs Varianten (Night Black, Sand White, Moon Gray, Space Blue, Ivy Green sowie Pale Gold) an.

Design und Verarbeitung

Haben wir den Supreme On dann erst einmal aus seiner Hülle geschält, können wir einen genaueren Blick auf den Kopfhörer werfen. Erster Eindruck: Leicht ist er. Und klein. Und knallbunt – zumindest unser blaues Modell. Der Teufel Supreme On mutet auf den ersten Blick wie ein billiger 30 Euro Kopfhörer aus China an, doch – wie wir hier schon einmal vorwegnehmen möchten – der Schein trügt.

Auf den ersten Blick sticht das kleine und schlanke Design sofort ins Auge. Mit eingeklapptem Ohrbügel erreichen die Kopfhörer eine maximale Gesamtlänge von 18 Zentimetern, die Ohrmuscheln selbst kommen auf einen Durchmesser von rund 6,7 cm. Mehr ist aber auch gar nicht nötig, immerhin handelt es sich nicht um Over-Ear-Kopfhörer, die über den Ohren Platz finden, sondern um On-Ears die eben auf den Ohren sitzen.

Nochmal kleiner werden die Teufelchen dank des cleveren Klappmechanismus, dank dem sich die Ohrmuscheln vollständig nach innen anklappen lassen – schwenk- oder drehbar sind sie hingegen nicht. Dennoch finden sie so selbst in kleinen Taschen Platz und kommen zugeklappt auf eine Größe von 11,5 x 10,5 cm (Länge x Breite).

Gleichzeitig setzen die Supreme On auf eine üppige Kunstlederpolsterung, sowohl an der Innenseite der Ohrmuscheln als auch beim Kopfband. Letzteres ist an der Außenseite mit flexiblem Stoff bespannt und an der Leder-Innenseite mit dem Herstellerlogo sowie in unregelmäßigem Abstand mit hexagonalen Waben bedruckt, was für eine moderne Optik sorgt. Die Ohrmuscheln hingegen setzen auf eine weiche Memory-Foam-Füllung, die für einen angenehmen Sitz sorgt.

Die Größenverstellung erfolgt mithilfe eines Aluminiumbandes samt 11 Rasterungen. Abgerundet wird das Design auf der linken Seite durch den Power-Button, der auch als Pairing-Knopf dient, den USB-C-Anschluss zum Laden und den Klinkenanschluss. An der Innenseite der rechten Ohrmuschel verbaut Teufel hingegen einen griffigen Bedienknopf, der in vier Richtungen (oben, unten, links und rechts) bewegt werden kann und für die Musik- und Telefoniesteuerung zuständig ist. Die Außenseite der linken Ohrmuschel ist zudem NFC-fähig und ermöglicht dadurch eine noch schnellere Kopplung.

So billig der Teufel Supreme On auch zunächst anmutet: Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität werden die Kopfhörer dem recht hohen Preisschild mehr als gerecht. Sie hinterlassen trotz des niedrigen Gewichts einen sehr hochwertigen Eindruck, vor allem die Metall-Scharniere halten die Kopfhörer sehr gut in Position. Bei schnellen Bewegungen ist allerdings ein Klappern zu hören, was der Leichtbauweise (177 g) geschuldet ist, allerdings nicht negativ auffällt.

Tragekomfort

Ähnlich positiv fällt auch der Tragekomfort der Teufel Supreme On aus und das, obwohl ich wahrlich kein Fan von On-Ear-Kopfhörern bin. Dank des weichen und dicken Memory-Schaumstoffs ruhen die Kopfhörer auch über Stunden hinweg angenehm auf den Ohren. Ein unangenehmes Druckgefühl stellt sich selbst im Dauereinsatz erfreulicherweise nicht ein.

Der Sitz ist fest und gleichzeitig sicher, selbst bei schnellen Bewegungen rutscht hier nichts – gerade das ist bei On-Ear-Kopfhörern oft problematisch, nicht aber bei Teufel. Materialbedingt sind die Kopfhörer allerdings relativ schweißanfällig.

Ausstattung und Akkulaufzeit

Die Kopfhörer funken im Bluetooth-Modus mit Version 5.0, womit eine stabile Verbindung sichergestellt ist. Auch die Reichweite fällt überraschen hoch aus. So konnten wir uns im Rahmen des Tests problemlos knapp 20 Meter weit von der Audio-Quelle entfernen, ohne dass es dabei zu Störungen oder Soundaussetzern kam. Innerhalb eines Gebäudes können die Supreme On auch über mehrere Stockwerke hinweg die Verbindung halten – das ist selten. Das Pairing funktioniert tadellos und dank NFC in Sekundenschnelle.

Alternativ lassen sich die On-Ears auch in Kombination mit dem Klinkenkabel verwenden, was eine Verwendung mit analogen Quellen ermöglicht. Hier kommt die Inline-Remote samt integriertem Mikrofon zum Einsatz, die allerdings nur über einen einzelnen Knopf verfügt und daher weniger Kommandos beherrscht als die Mediensteuerung an der Ohrmuschel.

In der Praxis erweist sich zudem die Trageerkennung als nützlich, die tatsächlich sehr präzise und schnell arbeitet. Nehmen wir die Kopfhörer ab, wird die Wiedergabe automatisch pausiert beziehungsweise fortgesetzt, wenn die Teufel wieder auf den Ohren Platz nehmen.

Ein nettes Gimmick stellt zudem die „ShareMe“-Funktion dar, dank der das Signal kabellos und lippensynchron an einen zweiten kompatiblen Teufel-Kopfhörer geschickt wird, um gemeinsam Musik genießen zu können oder der Lieblingsserie zu folgen. Außerdem verfügen die Kopfhörer über eine Spracherkennung, mit der ohne Tastendruck der jeweilige Sprachassistent (Siri oder Google Assistant) gestartet wird.

Teufel Supreme On

Positives gibt es auch von der Akkulaufzeit zu berichten. Der verbaute Lithium-Ionen-Akku hält laut Herstellerangabe bis zu 30 Stunden lang durch. Diesen Wert konnten wir im Dauertest nicht ganz erreichen, zumindest auf mittlerer Lautstärke liegt die Akkulaufzeit bei knapp 25 Stunden. Auf rund 80 Prozent geht den Supreme On knapp 3-4 Stunden früher die Luft aus, dennoch ein sehr guter Wert. Dank USB-C ist der Akku zudem in nur 15 Minuten am Strom wieder für eine Stunde Musikwiedergabe gewappnet.

Bedienung

Bedient werden die Supreme On ausnahmsweise nicht via Touch-Steuerung, sondern vor allem mithilfe des Joysticks an der Innenseite der rechten Ohrmuschel. Dieser kann gedrückt, sowie in vier Richtungen bewegt werden – das funktioniert in der Praxis tadellos und ist zudem äußerst praktisch, da absolut alle Funktionen an derselben Stelle zu finden sind und das Bedienkonzept schnell verinnerlicht ist.

Einmaliges Drücken des Buttons startet oder pausiert die Wiedergabe oder nimmt Anrufe an, ein doppeltes Betätigen aktiviert den Sprachassistenten. Ein Druck nach oben bzw. unten erhöht oder verringert die Lautstärke, ein einmaliger Druck nach rechts springt zum nächsten Titel (links zum vorherigen). Hält man die linke oder rechte Taste gedrückt, kann zudem innerhalb eines Songs vor- oder zurückgespult werden. Hier sammelt Teufel definitiv Pluspunkte, denn ein ähnlich intuitives, müheloses und präzises Bedienkonzept bietet kaum ein anderer Kopfhörer.

Audio-Qualität und Mikrofon

Auf eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) verzichtet Teufel beim Supreme On konsequent, schade. Die passive Dämpfung ist, der Form geschuldet, in Ordnung, lässt aber den Großteil der Hintergrundgeräusche ungehindert hindurch. Zum ungestörten Musikhören unterwegs eignen sich die Kopfhörer daher leider nur bedingt.

Positiv fällt dafür aber das Klangbild aus, dass Teufel-typisch sehr warm und harmonisch daherkommt und ordentlich Druck im Tiefton-Segment aufweist. Bässe werden stark und präzise abgebildet, ohne dabei stark in den Vordergrund zu treten.

Der Mittenbereich steht ebenfalls auf einem soliden Fundament und bietet Stimmen und Instrumente voluminös und detailliert ab, könnten aber im Hinblick auf die Bässe etwas feiner Auflösen. Dasselbe gilt für die Höhen, die ebenfalls gut und relativ neutral abgebildet werden, sich aber nicht ganz so gut von den Bässen abheben können, wie wir es mögen.

Damit wird schnell klar, dass die Teufel Supreme On vor allem auf einen runden Hörgenuss getrimmt sind, der Genreübergreifend für einen wirklich stimmigen Klang sorgt. Vor allem im Electro- und Pop-Bereich spielt das Teufelchen seine Stärken aus, wobei auch Fans schwermetallischer Gitarrenmusik sehr gut bedient werden.

Teufel Supreme On

Beachtlich ist dabei, dass Teufel trotz der geringen Größe dynamische Linear-HD-Treiber mit 40 mm Durchmesser unterbekommen hat, die in Kombination mit einer Impedanz von 26 Ohm eine wirklich gute Lautstärke erreichen. Hinsichtlich des Frequenzgangs wird ein Bereich von 10 – 20000 Hz abgebildet – das ist genug, um modernen Ansprüchen gerecht zu werden. Für audiophile Anwender jedoch zu wenig.  Gut gefällt dann wiederum, dass neben den Codecs SBC und AAC auch das hochauflösende aptX-Codec von Qualcomm zum Einsatz kommt, wovon die Audio-Qualität natürlich zusätzlich profitiert.

Mikrofonqualität

Hinsichtlich des Mikrofons fallen die Teufel Supreme On leider stark ab und rangieren lediglich auf mittelmäßigem Niveau. Das gilt sowohl im kabellosen Betrieb als auch in Kombination mit Inline-Fernbedienung und Mikrofon.

Die eigene Stimme wird zwar relativ klar wiedergegeben, allerdings mangelt es an Dynamik. Auch Umgebungsgeräusche gibt das verbaute Mic leider relativ laut wieder. Von der versprochenen, kristallklaren Qualität, die mittels eingebauter Geräusch- und Echounterdrückungstechnologie cVc von Qualcomm erreicht werden soll, merkt man in der Praxis leider kaum etwas.

App-Anbindung

Auf der Außenverpackung der Teufel Supreme On prangt – zumindest bei unserem Testgerät – ein riesiger, roter Aufkleber, der auf die Homepage des Herstellers verweist. Dort findet sich dann der Hinweis, dass die Kopfhörer auch mit der Teufel Headphones App genutzt werden können, die auf iOS und Android kostenlos zur Verfügung steht.

Besagte App präsentiert sich dann klar strukturiert und aufgeräumt, allerdings auch auf das Wesentliche konzentriert. Hat man erst einmal die Farbe des eigenen Modells in der App festgelegt (wozu?), informiert der Startbildschirm über den aktuellen Akkustand, bietet Zugriff auf den Equalizer und startet die ShareMe-Funktion.

In den Einstellungen kann Smart Pause (die Trageerkennung) auf Wunsch deaktiviert werden, außerdem kann man einen automatischen Abschalt-Timer einstellen, den Sprachassistenten deaktivieren oder sich die digitale Kurzanleitung zu Gemüte führen.

Am spannendsten ist aber der Equalizer, mit dem sich der Klang der Teufel weiter feinjustieren lässt. Hier stehen verschiedene Presets zur Wahl, darunter ein neutraler Modus oder Optionen für verschiedene Genres, mehr Bass, klarere Höhen oder ein spezieller Podcast-Modus mit Fokus auf Stimmen. Außerdem lässt sich ein ganz individuelles Preset erstellen und direkt auf dem Kopfhörer abspeichern.

Die App ist klar und verständlich aufgebaut, bietet allerdings nur rudimentäre Funktionen. Zudem können die EQ-Einstellung nicht einmal ansatzweise mit dem Detailgrad aufwarten, den beispielsweise die App der Cambridge Audio Melomania 1+ (unser Test) bietet.

Fazit

Der Verzicht auf eine ANC-Funktion der Teufel Supreme On schmerzt aufgrund des recht hohen Preises sehr. Auch die mittelmäßige Klang-Qualität des Mikrofons stößt sauer auf, bekommen das selbst halb so teure Kopfhörer deutlich besser hin.

Das war es dann aber auch schon mit den Kritikpunkten, denn ansonsten liefert Teufel hier einen wirklich starken On-Ear-Kopfhörer ab, der vor allem hinsichtlich des recht neutralen und dynamischen Klang-Bilds Pluspunkte sammelt. Selbiges gilt für den exzellenten Tragekomfort und die hervorragende Verarbeitungsqualität, was vor allem im Hinblick auf das niedrige Gewicht beachtlich ist.

Die Bedienung mithilfe des Joysticks erfolgt zudem gleichermaßen intuitiv wie präzise und macht einfach Spaß. Letztlich ist es aber vor allem der satte Klang, der unabhängig vom Genre für Genuss sorgt. In Kombination mit den smarten Features wie NFC und ShareMe und der wirklich guten Akkulaufzeit wird Käufern beim Teufel Supreme On eine ganze Menge für einen fairen Preis geboten. Zumindest, wenn man der Bauform eines On-Ear-Kopfhörers etwas abgewinnen kann.

Teufel Supreme On Silver Award

Teufel Supreme On

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Hochwertig verarbeiteter und leichter Kopfhörer, der mit sehr gutem Tragekomfort, sowie sattem Klang punktet und spannende Features bietet.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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