Staubsaugroboter gehören mit zu den ersten smarten Haushaltshilfen, die in unserem Alltag weitverbreiteten Nutzen finden. Der D7 von Ultenic, einem Hersteller von intelligenten Haushaltsgeräten ganz nach dem Modell von Xiaomi, versucht das bereits bekannte Konzept des Staubsaugroboters noch um sinnvolle Erweiterungen zu ergänzen.
Ob das dem Ultenic D7 gelingt und ob er einen regulären Staubsauger im Alltag ersetzen kann, haben wir bereits vor Start der Indiegogo-Kampagne getestet. Los geht’s mit unserem Ultenic D7 Test!
Ultenic D7 Verarbeitung
Der D7 ist äußerlich komplett aus Kunststoff gefertigt. Durch die schwarze Farbe des Geräts ist Staub und Dreck nicht allzu schnell erkennbar und es reicht den Sauger jede Woche einmal abzustauben.
Der vordere Teil des Gehäuses besteht aus einem Kollisionsschutz, der auch Infrarot-Annäherungssensoren beinhaltet, die es dem Roboter ermöglichen Objekte auf seinem Weg zu erkennen und rechtzeitig zu stoppen. Bei sehr kleinen Objekten kann es jedoch zu einem Zusammenstoß kommen, da sie nicht durch die Annäherungssensoren erkannt werden können. In diesem Fall erkennt der Saugroboter den Zusammenstoß jedoch mit der gefederten „Stoßstange“ und kann folgend das Objekt umfahren. Ein Lasernavigationssystem besitzt der D7 aber nicht.
Auf der Oberseite des Ultenic D7 finden sich drei kapazitive Touch-Knöpfe. Einer für das manuelle Einschalten des Saugers, einer, um dem Gerät mitzuteilen, dass es sich zur Ladestation zurückbewegen soll und einer, um die Wi-Fi Verbindung einzurichten oder zurückzusetzen.
Die eigentliche Sauganlage auf der Unterseite des Geräts setzt sich aus einer drehenden Sammelbürste seitlich am Sauger, sowie der mittig gelegenen Einsaugbürste zusammen. Mit Hilfe der Sammelbürste, die zum Teil über die Grundfläche des D7 hinausragt kann der Saugroboter auch Ecken und Kanten gut reinigen. Die Sammelbürste bringt die Schmutzpartikel in die Mitte des Geräts, wo sie von der Einsaugbürste aufgesammelt werden können. Die Einsaugbürste kann zur Reinigung aus dem Gerät entfernt werden.
Der Sauger bewegt sich auf insgesamt drei Rädern. Vorne am D7 befindet sich ein Kunststoffrädchen, dass sich um 360° drehen kann. Die seitlichen Haupträder, die auch den Antrieb liefern, sind gummiert und gefedert. Dadurch kann der Roboter auch kleine Hindernisse erklimmen (bis zu ca. 2 cm) und behält eine konstante Entfernung zu seinem Untergrund.
Die Ladestation besitzt grob die Form eines herkömmlichen Mülleimers. Unten befinden sich zwei Ladekontakte für den Saugroboter, sowie die Öffnung, durch die der eingesaugte Staub aus dem D7 abgesaugt werden kann. Oben befindet sich eine Klappe mit Lade-Indikations-LED, die geöffnet werden kann, um Müllbeutel auszutauschen.
Leistung
Die Leistung des Ultenic D7 braucht sich nicht hinter der eines herkömmlichen Staubsaugers zu verstecken. Ich habe den D7 so eingestellt, dass er bei mir jeden Tag einmal das Programm „Auto-Cleaning“ fährt und einmal pro Woche in meiner 1-Zimmer-Wohnung wischt und ich muss ganz ehrlich sagen, so sauber war der Boden in meiner Wohnung noch nie. Die Saugleistung von 2700 Pa ist außerdem stark genug, um jeglichen Staub und Krümel auch beim ersten Durchgang aufzusaugen. Insgesamt bin ich wirklich positiv überrascht, wie gründlich der Ultenic D7 im Test reinigt. Vor allem wie gut auch Ecken und Kanten gereinigt werden.
Dabei kann der D7 aber auch hörbar laut werden, weshalb ich das Arbeiten im selben Raum nicht empfehlen kann. Unter dem Lautstärkepegel eines herkömmlichen Staubsaugers bleibt er dabei aber trotzdem.
Aufpassen sollte man bei halbwegs losen Kabeln. Der Ultenic D7 kann sich schnell mit der Sammelbürste an diesen Verfangen, wodurch der Saugroboter sein Programm abbricht, wenn er das Gefühl hat sich nicht mehr befreien zu können. Sobald man die losen Kabel jedoch aus dem Weg geschafft hat, kann der D7 seine Arbeit auch ohne die eigene Anwesenheit erledigen.
Über den Akku musste ich mir bei dem D7 nie Gedanken machen. Nach einem Reinigungsdurchgang lag die Ladung des 2700 mAh großen Akkus immer noch bei 70%. Daher dürfte der Akku auch für die Reinigung größerer Räume und Wohnungen ausreichend sein.
Features
Der D7 bietet eine Vielzahl an Reinigungsmodi. Zum einen können Teppiche durch Sensoren an der Unterseite des Geräts erkannt werden und der Sauger erhöht automatisch seine Saugleistung, wenn er sich auf diesen befindet. Dadurch sollten auch Teppiche ordentlich gereinigt werden können.
Genauso gibt es verschiedene Modi für das Saugen. Dazu gehört das „Auto-Cleaning“, also das normale Saugen, eine intensive Reinigung, eine Kantenreinigung und eine Punktreinigung, bei der man einen kleinen Ort festlegen kann, der dann durch den D7 gereinigt wird.
Im Hinterteil des Saugers befindet sich außerdem ein Wassertank, den man füllen kann. Mit Hilfe des mitgelieferten Wischaufsatzes kann der Ultenic D7 dann gleichzeitig Saugen und Wischen.
Das aber wahrscheinlich außergewöhnlichste Feature des D7 ist die Ladestation des Saugroboters. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um eine normale Ladestation, wie bei vielen anderen smarten Saugern. Die Station des Ultenic D7 entleert auch den Dreck aus dem Staubsauger und verpackt diesen in spezielle Müllbeutel. Dafür besitzt der Saugroboter an seiner Rückseite zwischen den beiden Ladekontakten eine Öffnung, die an die Ladestation andockt. Nachdem der D7 vom Saugen zu der Ladestation zurückkehrt, saugt diese den Dreck über die Öffnung in den eingespannten Beutel. Ich finde das macht die Benutzung des D7 im Vergleich zu anderen Staubsaugrobotern deutlich entspannter, da man den Staub nicht aus dem kleinen Gerät selbst herausfummeln muss. So muss man nur gelegentlich den Beutel wechseln und den vollen Beutel in den Müll bringen.
Beim ersten Absaugen habe ich mich aber ziemlich erschrocken, denn der Vorgang kann für ein paar Sekunden extrem laut werden. Von der Lautstärke ist das schon fast mit einem Rasenmäher vergleichbar, hält aber nur 5-10 Sekunden an.
Mit Lasernavigation für eine bessere Raumkartierung und Objekterkennung wären alle Features, die ich mir von einem Staubsaugrobotter wünschen könnte, abgedeckt. Jedoch liegen Geräte mit so einem System noch preislich etwas über dem zu erwartenden Preissegment des Ultenic D7.
Ultenic D7 Zubehör
Neben dem eigentlichen Staubsaugroboter und der Ladestation lagen dem D7 noch einige Extras bei. Dazu zählt natürlich der Wischaufsatz, aber auch eine Ersatz-Sammelbürste, ein weiteres Wischtuch, falls das andere in der Wäsche ist, ein HEPA-Filter und zwei Müllbeutel. Mit diesen Ersatzteilen sollte der D7 erstmal einige Monate auskommen können.
Beiliegend war auch eine Gummilippe, die an bestimmten Orten auf den Fußboden angebracht werden kann und den Roboter daran hindern soll über diese „Schranken“ hinwegzufahren.
App und Smart-Home
Die Einrichtung des Ultenic D7 lief an sich sehr einfach ab. Nachdem der Saugroboter über die Metallkontakte an die Ladestation angedockt wurde, erkannte die Ultenic App auch schon den D7 und ich konnte ihn von dort mit meinem WLAN verbinden. Es tat sich jedoch das Problem auf, dass das WLAN des D7, mit dem ich mich verbinden musste, einen anderen Namen besaß, als in der App beschrieben, was für kurze Verwirrung sorgte. Tatsächlich enthielt das WLAN des Saugroboters den Namen „Smart Life“ anstatt Ultenic. Bei Smart Life handelt es sich ebenso um eine Firma, die Smart-Home-Geräte verkauft und eine eigene App für ihre Geräte im Play Store / App Store anbietet. Dieses Vorkommnis hat mich bei der Einrichtung etwas stutzig gemacht und es wirkte auf mich ein Stück unseriös, wenn sich das eigene Produkt unter anderem Namen ausgibt.
Ich vermute, dass Ultenic und Smart Life Tochterfirmen eines gemeinsamen Mutterkonzerns sind, wodurch dieselben Produkte unter verschiedenem Branding auf den Markt gebracht werden, oder ihre Produkte von demselben OEM beziehen. Bei meinem Modell wurde wahrscheinlich auf der Softwareebene vergessen das korrekte Branding einzurichten. Für weniger technikaffine Nutzer könnte das zum Problem werden, wenn die Namen von denen in der Einrichtungsanleitung abweichen.
Über die Ultenic App kann man den gesamten Saugroboter steuern und allerlei Einstellungen verwalten. Zum einen kann man hier den durch den D7 kartierten Raum sehen, sowie die verschiedenen Reinigungsmodi des Geräts starten. Genauso kann man die verbleibende Haltbarkeit der Verbrauchsmaterialien des Saugroboters überwachen und Reinigungspläne verwalten. Die deutsche Übersetzung in der App könnte jedoch an ein paar Stellen noch verbessert werden.
Besonders positiv ist mir die direkte Einbindung des Kundensupports in die App aufgefallen. Der Kundensupport ist dazu noch äußerst hilfsbereit und hat mir meistens innerhalb eines Tages auf meine Anfragen geantwortet.
Da der D7 noch nicht offiziell auf dem Markt erschienen ist konnte ich ihn bisher noch nicht zu meinem Google Home hinzufügen. Zum offiziellen Release sollte dies aber möglich sein, wodurch der Saugroboter auch über den Google Assistant, Alexa etc. steuerbar sein wird.
Fazit zum Ultenic D7 Test
Die UVP des Ultenic D7 liegt bei 329 $, er kann im Rahmen der Indiegogo-Kampagne jedoch günstiger erworben werden. Damit wäre der Ultenic D7 einer der günstigsten Staubsaugroboter mit einer Absaugstation auf dem Markt.
Es gibt aber auch Geräte, wie den Dreame D9, die noch etwas günstiger sind. Der Dreame D9 verfügt sogar über Lasernavigation, besitzt aber trotzdem keine Absaugstation wie der D7 von Ultenic. Hier findet ihr eine Übersicht über weitere Saugroboter.
Alles in allem gefällt mir der Ultenic D7 sehr gut. Er konnte bei mir tatsächlich den herkömmlichen Staubsauger ersetzen. Einzig ein kleinen Handstaubsauger sehe ich neben dem D7 noch als sinnvoll, falls mir zum Beispiel mal eben ein paar Krümel runtergefallen sind und ich nicht direkt den Staubsaugroboter losschicken möchte.
Am besten gefällt mir dabei neben der allgemeinen Saugleistung des D7 die Absaugstation, die die Entsorgung und Reinigung des Geräts wirklich unkompliziert gestaltet.
Ultenic D7
Verarbeitung
Leistung
Features
Zubehör
App und Smart-Home
Preis-Leistungs-Verhältnis
92/100
Ein preiswerter Staubsaugroboter mit einem besonderen Feature.