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WeLock Touch 41 Test: Besser als Nuki und SwitchBot Lock?

Der Siegeszug von Smart-Home-Lösungen ist unaufhaltsam. Dabei sind es längst nicht mehr nur smarte Lichter und Lautsprecher, die das Leben in den eigenen vier Wänden leichter machen sollen. Mittlerweile haben die netzwerkbasierten Helferlein längst auch die Sicherheitsbranche erreicht. Zunehmend setzen insbesondere Eigenheimbesitzer auf Überwachungskameras und Alarmanlagen, die bequem per App gesteuert werden können. Selbst Türschlösser lassen sich inzwischen immer häufiger ohne klassischen Schlüssel öffnen. Aus Bequemlichkeit und Angst, den Schlüssel in den eigenen vier Wänden zu vergessen, greifen immer mehr Personen auf ein solches zurück. Im WeLock Touch 41 Test wollen wir heute mal ein smartes Schloss unter die Lupe nehmen, das im Gegensatz zu anderen Produkten aus diesem Segment den gesamten Zylinder deiner Tür ersetzen soll. Mithilfe deines Fingerabdrucks lässt sich die Tür dann entriegeln. Ob und wie gut das funktioniert, liest du im Folgenden.

Lieferumfang

Das WeLock Touch 41 kommt in einer recht kompakten Verpackung daher. In dieser befindet sich nicht nur das Herzstück in Form des Zylinders. Obendrein bekommst du mit einem Imbusschlüssel und einem kleinen Kreuzschlitzschraubendreher das für die Montage notwendige Werkzeug. Mithilfe der drei beiliegenden RFID-Karten soll das Schloss auch ohne Fingerabdruck zu entriegeln sein. Eine passende Bedienungsanleitung nebst Installationsplan darf natürlich auch nicht fehlen.

welock touch 41

Ernüchternd finde ich, dass die benötigten Batterien des Typs AAA nicht dem Lieferumfang beiliegen. Um den integrierten Not-Akku laden zu können, nutzt du das beiliegende Micro-USB-Kabel. In unserem Testmodell lag bereits die passende WiFi-Box bei. Diese eröffnet die smarten Netzwerkfeatures. Alternativ kannst du dir den Zylinder aber auch ohne das Hub kaufen. Unser Set kostet derzeit € 209,00 *.

WeLock Touch 41 Test: Design und Verarbeitung

  • Größtenteils hohe Verarbeitungsqualität
  • Kombination aus Metall und Kunststoff
  • IP65 Zertifizierung

Als ich das WeLock Touch 41 erstmals in den Händen hielt, war ich vom recht hohen Gewicht überrascht. Das ist keineswegs ein Negativurteil. Vielmehr macht der Zylinder dadurch einen hochwertigen Eindruck, was insbesondere bei Türschlössern für ein Gefühl von Sicherheit sorgt. Nicht nur in Sachen Stabilität punktet der Zylinder. Auch ansonsten kann das Schloss mit einer tollen Verarbeitung glänzen.

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WeLock setzt hier auf ein Zusammenspiel aus Metall und Kunststoff. Während der Zylinder selbst und der Türknauf für die Innenseite aus Metall bestehen, kommt die Außeneinheit mit Fingerabdrucksensor zu einem großen Teil in Kunststoff daher. Einzig der Part mit dem Kunststoff hätte etwas wertiger ausfallen können. Insbesondere der Power-Button vor dem Fingerabdrucksensor macht mit seinem schwammigen Druckpunkt keine allzu gute Figur.

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Wirklich witterungsbeständig scheint der Knauf für den Außenbereich übrigens nicht zu sein. Schließlich weißt WeLock darauf hin, dass man das smarte Schloss nur in Bereichen mit einer Überdachung installieren sollte. Das bedeutet aber nicht, dass du um einen Defekt bangen musst, wenn es dann doch mal zu einem starken Regenschauer kommen sollte, der das Schloss trotz Vordach nass werden lässt. Schließlich bietet es einen Schutz vor dem schädigenden Eindringen von Schmutz und Wasser nach IP65.

WeLock Touch 41 Test: Unterschiede zur Konkurrenz

  • Austausch des kompletten Zylinders
  • Eigenständiges Drehen des Türknaufs nötig

Das WeLock Touch 41 ist nicht das erste smarte Türschloss, das wir unter die Lupe nehmen. Als wohl bekannteste Hersteller derartiger Lösungen gelten sicherlich Nuki und Switchbot. Die Nuki Opener Combo (Test) und das SwitchBot Lock (Test) punkteten vor allem mit ihrem unkomplizierten Aufbau. Hier lässt sich der deutlichste Unterschied zum WeLock feststellen. Schließlich kannst du sowohl Nuki als auch SwitchBot Lock völlig unproblematisch an allen gängigen Schlössern anbauen. Der Austausch des Zylinders ist hier nicht vonnöten. Stattdessen lässt man die beiden smarten Tüschlösser ganz einfach den im Schloss befindlichen Schlüssel drehen.

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Beim WeLock Touch 41 sieht das anders aus. Hier bekommst du gewissermaßen ein komplett in sich geschlossenes System. Das bedeutet auch, dass du das vorhandene Schloss deiner Eingangstür komplett austauschst. Weiterhin befindet sich im WeLock kein Motor, der das Schloss wie von Zauberhand öffnet. Stattdessen vollführst du hier nach Auflegen des Fingers oder der RFID-Karten eine klassische Drehbewegung. Das bedeutet natürlich nicht, dass jeder an dem Schloss drehen kann. Vielmehr ist die Drehung nur in einem bestimmten Zeitfenster möglich. Nämlich dann, wenn du per RFID-Karte, Fingerabdruck oder Smartphone als berechtigte Person identifiziert wurdest.

WeLock Touch 41 Test: Kein Schlüsseldienst vonnöten

  • Unkomplizierter Einbau
  • Kompatibilität zu unterschiedlichen Türdicken
  • Sehr gut bebilderte Aufbauanleitung

Wie bereits erwähnt, stellt das WeLock Touch 41 kein bloßes Gadget dar, mit dem du dein vorhandenes Schloss smart machen kannst. Stattdessen handelt es sich hierbei um ein geschlossenes System, durch das du deinen vorhandenen Schließmechanismus in Gänze austauschst. Das mag erst einmal deutlich aufwendiger klingen als bei der Konkurrenz von Nuki und SwitchBot. Doch laut WeLock soll das nicht so sein. Das Touch 41 eignet sich für jede Tür, die eine Dicke zwischen 55 und 100 mm aufweist. Weiterhin solltest du darauf achten, dass dein Türschloss nicht allzu alt ist. Nähere Hinweise zur Kompatibilität kannst du der Webseite von WeLock entnehmen.

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Für die Installation musst du zunächst einmal den alten Schließzylinder ausbauen. Das klingt komplizierter als es sich in der Praxis darstellt. Als handwerklicher Laie habe ich die entsprechende Schraube schnell finden und lösen können. Den passenden Kreuzschlitzschraubendreher legt WeLock dem Lieferumfang bei. Ist die Schraube locker, kannst du das Schloss nun ausbauen. Anschließend musst du am smarten Schloss den Knauf lösen, der sich schlussendlich auf der Innenseite der Tür befinden soll. Den passenden Imbus findest du ebenfalls im Lieferumfang.

Der Türknauf für den Innenbereich lässt sich an die Dicke der Tür anpassen.

Mit dem Außenknauf des Touch 41 in der Hand schiebst du nun den Zylinder von der Außenseite in die Tür. Befestige anschließend einfach wider die Schraube, die den Zylinder festhält. Zu guter Letzt musst du einfach wieder den Innenknauf am Zylinder festschrauben. Bevor du das Schloss installierst, raten wir dir dazu, die Batterien einzulegen und den Akku noch einmal voll aufzuladen. Das funktioniert zwar auch im installierten Zustand, stellt sich so aber deutlich einfacher dar. Apropos einfach. Die Installation des WeLock Touch 41 zeigt sich in der Praxis wirklich einfach. Nach wenigen Minuten war ich fertig. Dabei half mir insbesondere die sehr gut bebilderte Aufbauanleitung.

WeLock Touch 41 Test: Immer alles im Blick mit der App

Wenn ein Gadget zur Kategorie „Smart Home“ zählen möchte, darf es natürlich nicht ohne passende App daherkommen. Dementsprechend bietet auch das WeLock Touch 41 eine App-Unterstützung. Solltest du den vollen Funktionsumfang des Schlosses genießen wollen, raten wir dir dringend zum Download und der Nutzung der App. Die Einrichtung der App geht schnell und unkompliziert. Nervig ist jedoch, dass man sich auch hier ein eigenes Nutzerkonto anlegen muss.

Mittlerweile hat sich bei meinen diversen Smart-Home-Gadgets das eine oder andere Konto angesammelt. Hast du dein Konto angelegt, kannst du das smarte Schloss verbinden. Hierfür musst du zunächst den dazugehörigen QR-Code scannen. Anschließend gibst du noch die passende Schloss-ID ein. Letztere befindet sich auf dem Zylinder selbst. Schon ist die Kopplung abgeschlossen. Wenn du dich in der Nähe des Schlosses befindest, kannst du mithilfe der App Einstellungen dazu vornehmen.

Hierbei wird eine Bluetooth-Verbindung aufgebaut. Am wichtigsten ist dabei sicherlich das Speichern von Fingerabdrücken. Doch das war es noch nicht. So kannst du beispielsweise auch die drei im Lieferumfang befindlichen RFID-Karten koppeln. Diese dienen dann als Schlüssel für Personen, deren Fingerabdruck nicht gespeichert wurde. Ein Fernzugriff ist aber nur dann möglich, wenn das Schloss mit deinem heimischen Netzwerk verbunden ist.

Das WiFi Hub erlaubt auch praktischen Fernzugriff.

Hierfür benötigst du das passende WiFi-Hub. In unserem Set ist dieses bereits im Lieferumfang enthalten. Das WeLock kannst du aber auch ohne Hub kaufen. Da selbiges jedoch für eine deutliche Erweiterung des Funktionsumfangs sorgt, solltest du das nicht tun. So kannst du beispielsweise Personen Zugang zu deinen eigenen vier Wänden gewähren. Das bietet sich beispielsweise dann an, wenn du Besuch erwartest, dieser aber bereits zu früh eingetroffen ist. Hierfür öffnest du das Schloss ganz bequem per App.

Mit den RFID-Karten lässt sich das Schloss ebenfalls entriegeln.

Umgekehrt kannst du so natürlich auch wieder die Tür schließen. Ein Protokoll zeigt dir wiederum, wann das Schloss zuletzt geöffnet wurde. Das schafft einen praktischen Kontrollmechanismus. Natürlich werden auch die gängigen Sprachassistenten in Form vom Google Assistant oder Amazons Alexa unterstützt. Der Funktionsumfang kann allerdings nicht an die Konkurrenz heranreichen. So fehlt mir beispielsweise ein Auto-Unlock-Feature.

WeLock Touch 41 Test: Unkomplizierte und sichere Handhabung

  • Hoher Bedienkomfort
  • Funktionsumfang geringer als bei SwitchBot und Nuki
  • Akku hält bis zu 8 Monate durch

Zu guter Letzt wollen wir noch einen kleinen Praxistest wagen. Wie schlägt sich das WeLock Touch 41 im Vergleich zu den Pendants von SwitchBot und Nuki? Gehen wir erstmal auf die grundsätzliche Funktionsweise ein. Wenn du deinen Fingerabdruck hinterlegt hast, musst du zum Entsperren selbigen auf die entsprechende Fläche auflegen. Der Praktikabilität halber solltest du dabei deinen Daumen wählen. Nun wird das Schloss freigegeben und du kannst den Drehknauf im Uhrzeigersinn drehen, um das Schloss zu öffnen. Um einen Fingerabdruck zu speichern kannst du unterschiedliche Möglichkeiten nutzen. Zum einen kannst du das am Schloss selbst durchführen.

Den Akkustand kannst du am Display ablesen.

Da sich hier allerdings nur ein Mini-Display und lediglich ein kleiner Knopf befinden, stellt sich die Navigation und Bedienung etwas komplex dar. Besser gefallen hat mir da das Einspeichern über die besagte WeLock App. Insgesamt kannst du 100 Fingerabdrücke abspeichern. Damit dürfte man nicht nur die eigene Familie, sondern wohl auch den Freundeskreis abdecken können. In der Praxis hatte ich lediglich manchmal das Problem, dass das Schloss meinen Fingerabdruck nicht beim ersten Mal erkannte. Beim nochmaligen Auflegen funktionierte es dann aber meist wieder. Hier lernt man mit der Zeit den richtigen Winkel kennen. Wer keine Lust auf den Fingerabdrucksensor hat, kann auch einfach eine der drei beiliegenden RFID-Karten benutzen. Die Registrierung selbiger vollführst du über die App.

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Der wohl größte Unterschied zu Nuki und SwitchBot Lock ist der Entriegelungsvorgang. Während sich die Konkurrenz wie von Zauberhand selbst öffnet, musst du beim WeLock selbstständig den Knauf drehen. Was einem besser gefällt, ist schlussendlich Geschmacksache. Ich persönlich bevorzuge tatsächlich das eigene Drehen. Das liegt vor allem daran, dass der Öffnungsvorgang schneller vonstatten geht. Insbesondere beim SwitchBot Lock dauerte es nämlich tatsächlich einige Sekunden, bis der Schlüssel vom smarten Gadget gedreht wurde. Wenn man es eilig hat und noch schnell etwas in der Wohnung holen muss, kann das durchaus zur Geduldsprobe werden.

WeLock Touch 41 Test: Acht Monate mit einer Batterieladung

Das Worst-Case-Szenario beim smarten Schloss ist sicherlich ein leerer Akku. Schließlich lässt sich dieses dann nicht mehr öffnen. Laut WeLock soll das Touch 41 bis zu acht Monate mit nur einer Ladung der drei AAA-Batterien durchhalten können. Als Backup dient der integrierte Akku. Da sich der entsprechende Micro-USB-Port an der Außenseite befindet, kannst du das Schloss durch den Anschluss einer Powerbank auch dann öffnen, wenn die Batterien und Akku leer sind. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, teilen dir App und Schloss-Display selbst mit, wie es um die Batterie bestellt ist.

Fazit

Als ich das WeLock Touch 41 das erste Mal in den Händen hielt, war ich tatsächlich etwas skeptisch. Schließlich traute ich mir den Ausbau des alten und Einbau eines neuen Schließzylinders einfach nicht zu. Doch der Praxistest hat mich eines Besseren belehrt. So punktet das größtenteils sehr gut verarbeitete smarte Schloss mit einem hohen Nutzerkomfort. Dieser schlägt sich nicht nur in einer schnellen und unkomplizierten Montage und Einrichtung nieder.

welock touch 41

Obendrein ziehe ich den eigenständigen Drehmechanismus dem automatischen von Nuki und SwitchBot vor. Nachbesserungen würde ich mir zum einen beim Fingerabdrucksensor wünschen. Dieser erkannte meinen Daumen einige Male erst beim erneuten Auflegen. Weiterhin würde ich mich über eine Erweiterung der Funktionen freuen. So würde beispielsweise ein Auto-Unlock Feature, wie es die Konkurrenz bietet, nochmal mehr Komfort bringen. Angesichts eines Preises von knapp 190 Euro mit WiFi-Hub, darf man das ruhig erwarten.

WeLock Touch 41

Design und Verarbeitung
Hardware
Nutzerkomfort
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Das WeLock Touch 41 ist ein guter Weg, um dein Türschloss smart zu machen. In Sachen Funktionsumfang hat die Konkurrenz jedoch die Nase vorn. Und das zu einem deutlich niedrigeren Preis.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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