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Yeedi Vac Hybrid im Test: Was kann der günstige Saugwischer?

Ich habe das Gefühl, dass der Markt der Saugroboter im Jahr 2021 noch einmal einen zusätzlichen Boom erlebt. Woran das liegt? Hier kann man nur Mutmaßungen anstellen. Möglicherweise nutzten viele die pandemiebedingte Zeit im Homeoffice, um die eigenen vier Wände ein wenig smarter zu gestalten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die kleinen Haushaltshelfer mittlerweile auch zu erschwinglichen Preisen erhältlich sind. Ein Hersteller, der regelmäßig mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis punktet, ist Yeedi.

Das chinesische Unternehmen hat im August 2021 mit seinem Yeedi Vac Hybrid erneut eine echte Kampfansage an den Start gebracht. Mit einem derzeitigen Preis von etwas über 200 Euro erweitert Yeedi auch preislich sein Portfolio. Schließlich kann man von dem Hersteller auch Geräte kaufen, die mit etwa 500 Euro weit mehr kosten. Muss man bei so viel weniger Geld auch mit einer viel schlechteren Saugleistung und Nutzererfahrung leben? Das wollen wir in unserem Test klären.

Technische Details des Yeedi Vac Hybrid

Maße 350 mm x 350 mm x 77 mm
Saugleistung 2.500 pa
Volumen Staubbehälter 450 ml
Volumen Wassertank 240 ml
max. Lautstärke 67 dB
Akkukapazität 5.200 mAh
max. Ladedauer 360 min
max. Saugdauer 200 min
Features App-Support, Alexa-Support, Google-Assistant-Support, Teppicherkennung, Sturzsensoren
Preis € 67,09 *

Lieferumfang des Yeedi Vac Hybrid

Yeedi Vac Hybrid Zubehör
Beim Lieferumfang gibt es keine großen Überraschungen. Neben dem Saugroboter selbst findest du hier die Ladestation nebst Netzkabel, eine Seitenbürste, das passende Mikrofasertuch sowie die passende Bedienungsanleitung vor.

Design und Verarbeitung

Lasst uns zunächst einmal einen Blick auf die Optik und die verwendeten Materialien des Saugroboters werfen. Yeedi setzt in Sachen Farbgebung auf ein klassisches Weiß. Dies sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch weitere Vorteile. So kannst du zum Beispiel Staubablagerungen am Gerät kaum sehen. Außerdem ist der Vac Hybrid erfreulich unauffällig. Zumindest wenn man ihn vor einer weißen Wand platziert. Auch bei der Form gibt es keine Experimente. Dank des runden Designs manövriert sich das Gerät spielend leicht durch die Ecken deiner Wohnung.

Yeedi Vac Hybrid Oberseite
Die matte Oberfläche sorgt dafür, dass man weder Fingertapser noch Staubrückstände sieht. Sehr gute Materialwahl von Yeedi!

Ein Blick auf die Oberseite des Saugers fördert mittig das Firmenlogo zutage. Ein wenig versetzt davon befindet sich die Kamera, welche der Orientierung dient. Rechts davon findest du den On/Off-Schalter des Geräts. An der Front befindet sich auch beim Yeedi Vac Hybrid eine Art Stoßstange, die nicht nur den Sauger, sondern vor allem teures Mobiliar und deine Fersen vor Schäden schützen soll. Generell macht der Saugroboter einen eher robusten Eindruck. Dafür sorgt allen voran das verwendete Polycarbonat, welches hier zum Einsatz kommt.

Yeedi Vac Hybrid aufgeklappt
Unter der Klappe befindet sich u.a. der Staubbehälter.

Schaut man sich den Sauger dann einmal genauer an, wird schnell klar, dass Yeedi bei der Konzeption ein eindeutiges Ziel hatte. So ist der Vac Hybrid mit seiner Höhe von gerade einmal 8,5 cm im Bereich der Saugroboter ein echter Zwerg. Die Vorteile liegen auf der Hand. Schließlich kann der Roboter selbst unter Möbel mit kurzen Standbeinen spielend leicht fahren. Doch aus diesem Vorteil resultiert auch ein entscheidender Nachteil, der vor allem die Navigationsfähigkeiten des Saugers betrifft. Das flache Design erfordert nämlich den Verzicht auf einen weit wirkungsvolleren LIDAR-Sensor. Dazu aber später mehr.

Der Staubbehälter fasst 450 Gramm.

Richtig gut gefallen uns auch die Details. So setzt Yeedi bei den Rädern des Vac Hybrid ebenfalls auf Polycarbonat. Was optisch einen hochwertigen Eindruck hinterlässt, zeigt sich auf Hartböden leider weniger praktikabel. Eine zusätzliche Gummibeschichtung hätte nämlich dafür sorgen können, dass der Sauger einen viel besseren Grip hat. Für die Lenkung kommt das klassische Drehrad zum Einsatz, welches sich im oberen Teil des Saugers befindet. Die Ausstattung der Unterseite wird durch die beiden magnetischen Aufsätze abgerundet, welche in Kombination zur Ladestation für einen vollen Akku sorgen soll.

Yeedi Vac Hybrid Unterseite

Apropos Ladestation. Der Yeedi Vac Hybrid ist übrigens auch zur Mop Station von Yeedi kompatibel. Diese sorgt dafür, dass der Saugroboter ein wenig autonomer arbeitet. Dabei entleert er den Saugbehälter des Saugers. Wer jedoch soviel Geld in die Hand nimmt, um sich die Mop Station zu kaufen, sollte sich lieber Gedanken darüber machen, ob nicht gleich ein hochwertigerer Sauger angebracht ist. Schließlich spielt diese in etwa der Preisklasse, in der der Vac Hybrid sich befindet.

Die wichtigsten Bedienelemente

Nicht nur beim Design, sondern auch bei den Bedienelementen lassen sich deutliche Parallelen zu anderen Saugern von Yeedi erkennen. Als Kernstück dient dabei der On-/Off-Schalter auf der Oberseite des Gerätes. Über den „Deckel“ kommst du auch an den Schmutzbehälter des Gerätes. Dieser fasst 450 ml und muss dementsprechend nur etwa einmal die Woche entleert werden. Ebenfalls unter der Abdeckung befindet sich neben dem Netzschalter auch der Pairing-Button mit dessen Hilfe du den Sauger in dein Netzwerk einpflegen kannst. Auch, wenn der Yeedi Vac Hybrid ein vergleichsweise günstiges Gerät ist, spart der Hersteller hier bei der Ausstattung nicht.

Yeedi Vac Hybrid Buttons
Neben dem Netzschalter befindet sich unter der Oberklappe auch der Pairing-Button. Der QR-Code ermöglicht durch den Download der App die Einbindung ins Netzwerk.

So bietet das Gerät nicht nur eine herkömmliche Saug-, sondern zusätzlich auch eine Wischfunktion. Der entsprechende Wasserbehälter ist mit einer Füllmenge von 240 ml aber eher knapp bemessen. Sollte man die Wischfunktion nutzen wollen, wird man diesen sehr häufig nachfüllen müssen. In großen Wohnungen ist es gar zweifelhaft, ob der Wassertank überhaupt für einen Wischvorgang genügt. In meiner knapp 82 m² großen Wohnung reichte eine Tankladung gerade so aus. Ob sich das Wischfeature aber überhaupt lohnt, wollen wir zu einem späteren Zeitpunkt beleuchten.

Die App

Wer in den vollen Genuss der Features des Yeedi Vac Hybrid kommen möchte, sollte sich unbedingt die passende App herunterladen. Die Yeedi-App kann sicherlich nicht mit einem gigantischen Umfang punkten. Doch muss das überhaupt sein? Ich kenne so viele Anwendungen, die angesichts eines großen Umfangs Einbußen bei der Übersicht verkraften müssen. Die Yeedi-App tut was sie soll und verzichtet dabei auf (meiner Meinung nach) unnötigen Schnickschnack. Der erste Start des Roboters ist denkbar unkompliziert. Dabei geht Yeedi einen etwas unkonventionellen, aber effektiven Weg.

Du musst mithilfe der integrierten Kamera des Saugers einen QR-Code weiterleiten. Ist dies geschehen, leitet dich die App durch die weitere Einrichtung. Nach wenigen Minuten kann der Sauger dann auch direkt in seine erste Reinigungstour starten. Zieht der Roboter seine ersten Runden durch deine Wohnung wird dir schnell auffallen, dass er mitunter etwas orientierungslos wirkt. Dies kommt nicht von ungefähr. Wie bereits erwähnt, verzichtet Yeedi auf einen LIDAR-Sensor, den beispielsweise der Roborock S7 bietet. Diese Lasertechnik sorgt für eine weit bessere Orientierung des Gerätes.

Yeedi App
Bild: Apple App Store

Durch die bessere Orientierung kommt es auch zu einer besseren Kartierung deiner Wohnung. Hier verliert der Yeedi Vac Hybrid im direkten Vergleich nämlich haushoch. Du musst den Sauger mindestens drei komplette Reinigungsvorgänge durchführen lassen, damit dieser deine eigenen vier Wände zuverlässig kartieren kann. Ist dies einmal geschehen, kannst du dich aber in der App austoben. Diese bietet dann beispielsweise die Möglichkeit, unsichtbare Barrieren zu erstellen. Auch Reinigungspläne und Details zur Saug- und Wischleistung kannst du hier bestimmen.

Alles in Allem ist die App der perfekte Begleiter für den Yeedi Vac Hybrid. Mithilfe der Smartphone-Anwendung hast du den Saugroboter immer bestens im Griff. Besonders praktisch finden wir übrigens, dass auch eine Kopplung mit den gängigen Sprachassistenten Alexa und Google Assistant möglich ist. So kannst du den Sauger auch auf Zuruf durch deine Wohnung schicken.

Die Saug- und Wischleistung

Nun kommen wir aber zum Wesentlichen des Yeedi Vac Hybrid. Wie sehen denn nun eigentlich die Endergebnisse aus? Der Sauger arbeitet mit einer maximalen Saugleistung von bis zu 2.500 pa. Damit ist der smarte Haushaltshelfer natürlich kein Spitzenreiter, bewegt sich aber im soliden Mittelfeld. Aus der nicht allzu hohen Saugleistung resultiert aber auch ein entscheidender Vorteil. So arbeitet er selbst auf maximaler Stufe relativ leise. Doch natürlich sorgt die vergleichsweise niedrige Saugleistung auch dafür, dass der Vac Hybrid nicht mit teuren Modellen wie dem Roborock S7 mithalten kann.

Yeedi Vac Hybrid Wassertank
Leider ist die Größe des Wassertanks etwas knapp bemessen.

Wo der High-End-Wischsauger mit nur einem Zug beste Ergebnisse erzielt, muss der günstige Roboter von Yeedi zwei- oder gar mehrfach rüberfahren um ähnliche Resultate vorweisen zu können. Meines Erachtens hätte der Vac Hybrid seine befriedigende Saugleistung mithilfe einer zweiten Seitenbürste verbessern können. Da er aber ohnehin vergleichsweise ruhig durch die Wohnung fährt, empfand ich es nicht als störend, dass der Vac Hybrid mehrfach über eine Stelle fahren muss, um sie zufriedenstellend zu reinigen.

In dieser Preisklasse eher untypisch ist die Wischfunktion des Yeedi Vac Hybrid. Dass man den Tank des Saugwischers nach jeder Reinigungstour mit Frischwasser füllen muss, ist allerdings ein wenig nervig und ehrlich gesagt auch nicht wirklich alltagstauglich. Schließlich lebt die Idee eines Saugroboters ja eigentlich davon, dass der Roboter zum großen Teil autonom ist.

Beim Wischen kommt ein klassischer Mikrofaseraufsatz zum Einsatz.

Lässt man die reine Größe des Wasserbehälters aber einmal außen vor, kann man wirklich nicht meckern. Die Ergebnisse waren sowohl auf Fliesen- als auch Parkettboden gut. Natürlich muss man dabei die Kirche im Dorf lassen. Schließlich setzt auch der Yeedi Vac Hybrid auf eine statische Wischfläche, die lediglich über den Boden gezogen wird. Dabei werden zwar feinkörnige Staubreste aufgenommen, glänzende Fliesenböden bekommst du aber auch hier nicht. Ein direkter Vergleich zum Roborock S7 wäre auch hier unfair, kann aber deutlich machen wo die zukünftige Reise von Saugwischern einmal hingehen sollte. Dieser setzt nämlich auf einen vibrierenden Mop, welcher den Boden fast schon poliert.

Weitere Features und Akkulaufzeit

Die übrige Ausstattung des Yeedi Vac Hybrid macht sich vor allem in der Praxis bezahlt. Da wäre zum einen die automatische Teppicherkennung. Eigens dafür hat man seitens des Herstellers spezielle Sensoren verbaut, die registrieren, ob ein Teppichboden vorliegt oder nicht. Dementsprechend passt der Sauger seine Saugleistung an. Ein weiterer Sensor, der sich in der Praxis bezahlt macht, ist der Anti-Sturz-Sensor. Wie der Name bereits sagt, soll dieser verhindern, dass der Vac Hybrid bspw. eine Treppenschwelle hinabstürzt.

Wenn man sich den kleinen Roboter beim Manövrieren durch die Wohnung einmal genauer ansieht, bekommt man mitunter schon das Gefühl, dass er große Schwachstellen bei der Orientierung vorweist. So fährt er gerne gegen Wände und verlässt sich lieber auf seinen Stoßdämpfer als seine Sensoren einzusetzen. Das liegt selbstverständlich auch an dem Verzicht auf einen LIDAR-Sensor. Allerdings ist das der Preis, den manch einer vielleicht gewillt ist zu zahlen. Schließlich kommt der Yeedi Vac Hybrid durch den fehlenden LIDAR-Sensor auch ohne den obligatorischen Turm aus und ist damit viel niedriger.

In der Ladestation wird der Akku des Yeedi Vac Hybrid wieder aufgeladen.

Das flache Design hat aber nicht nur den Verzicht auf einen LIDAR-Sensor zur Folge. Außerdem fällt die Akkukapazität niedriger aus als bei vielen anderen Modellen. Im Praxistest zeigte sich, dass der Sauger auf maximaler Stufe eine komplette Reinigungstour meiner 82 m² Wohnung schaffte. Danach musste er allerdings dringend einen Boxenstopp in der Ladestation einlegen. Angesichts der Tatsache, dass die Reinigungsergebnisse erst nach zwei Runden als gut bezeichnet werden können, fällt die Akkulaufzeit leider etwas kurz aus. Wer den Vac Hybrid allerdings täglich fahren lässt, dem dürfte das dicke ausreichen.

Fazit zum Yeedi Vac Hybrid Test

Machen wir uns nichts vor. Der Yeedi Vac Hybrid ist kein Flaggschiff unter den Saugrobotern. Doch der schick designte und gut verarbeitete Haushaltshelfer liefert in allen Disziplinen eine gute Leistung ab. Da wäre zum Einen die gute App-Anbindung. Dank übersichtlicher Anwendung für iOS oder Android kannst du den Roboter bestens verwalten. Beim Saugen und Wischen punktet er mit befriedigenden bis guten Ergebnissen. Etwas mehr Leistung hätte er allerdings ruhig vertragen können. Das Totschlagargument für den Yeedi Vac Hybrid ist sein flaches Design. Dadurch kann er problemlos selbst unter flache Möbel fahren. Wem das wichtiger ist als eine starke Saug- und Wischleistung, der sollte sich den Yeedi Vac Hybrid durchaus einmal näher ansehen.

Yeedi Vac Hybrid Test Award

Yeedi Vac Hybrid

Design & Verarbeitung
Ausstattung
App-Anbindung
Saugleistung
Wischleistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

84/100

Mit dem Yeedi Vac Hybrid bekommst du einen durchweg soliden Saugwischroboter zum fairen Preis.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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