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Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: PV muss nicht kompliziert sein

Mit dem Solarpaket hat die Ampelkoalition große Anreize für den Bau eines eigenen Balkonkraftwerks oder gar einer großen PV-Anlage für das Dach geschaffen. Dementsprechend boomt der Markt und monatlich kommen neue Produkthighlights in den Handel. Dabei werden die Systeme vor allem eines: komfortabler und zugänglicher. Im Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test haben wir uns ein Paradebeispiel für diesen Trend angesehen.  Hierbei handelt es sich um ein All-in-One-System, das Wechselrichter und Speicher optimal miteinander vereinen möchte. Hinzu kommt eine intelligente Stromerfassung, die dir beim Strom sparen helfen möchte.

Technische Daten

PV Input Ports Solar Connector, PV 1-4
PV Input empfohlene Leistung 350 bis 550 W
Anzahl der MPPTs 2
Gesamtleistung MPPTs  1800 W
AC Power Input/Output 1200 W
Maximale Eingangsleistung Akku – 1x AB1000 Akku: 950 W
– 1x AB2000 Akku: 1200 W
– 2x oder mehr Akkus: 1600 W
Maximale Ausgangsleistung Akku 1200 W
Betriebstemperatur – Ladevorgang: -20°C bis 60°C
– Entladevorgang: -20°C bis 60°C
– Ruhephase: -20°C bis 85°C
Witterungsbeständigkeit – IP65 Zertifizierung
– Luftfeuchtigkeit bis 95%
Maße und Gewicht – 350 x 202 x 78 mm
– 8,5 kg
Drahtlosverbindung WiFi, Bluetooth
Preis € 671,00 *

Lieferumfang

zendure solarflow hyper 2000 test

  • Zendure SolarFlow Hyper 2000
  • 2x Befestigungsbleche
  • 1x Anschlusskabel (3 Meter)
  • Bedienungsanleitung

Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: Design und Verarbeitung

Wer bereits ein anderes Produkt von Zendure sein eigen nennt, wird die Hyper 2000 auf Anhieb dem Lineup des Experten für moderne Energielösungen zuordnen können. Und das ist auch gut so. Schließlich soll das System einfach auf die Akkuspeicher des Herstellers aufgesteckt werden. Zendure setzt auf ein Gehäuse, welches aus widerstandsfähigem Aluminium besteht.

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Durch die Farbmischung aus Schwarz und Grau kommt das All-in-One-System in einer erfreulich zurückhaltenden, aber modernen Optik daher. Darüber hinaus ist das System wunderbar kompakt. Dank der Maße von 350 x 202 x 78 mm hat es eine platzsparende Grundfläche. Das Gewicht von 8,5 kg ermöglicht einen bequemen Transport des Hyper 2000. Schon erstaunlich, was Zendure hier alles unterbringt.

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Auf der Oberseite des All-in-One-Systems erblickt man ein auffälliges Streifenmuster. Das sieht nicht nur cool aus, sondern soll obendrein der Systemkühlung zuträglich sein. Hierbei handelt es sich nämlich um Kühlrippen, die einen effektiven Abtransport der entstehenden Hitze ermöglichen sollen. Ein Blick auf die Unterseite fördert den Anschluss für die Akkuspeicher zutage.

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An der Rückseite sitzen wiederum die Eingänge. Hier lassen sich insgesamt vier Solarpaneele anschließen. Außerdem kannst du hier den Hyper 2000 an dein Stromnetz anschließen. Zendure setzt hier auf einen selbst entwickelten Anschluss. Doch keine Angst: Das passende Gegenstück mit einem passenden 3-Meter-Kabel liegt dem Lieferumfang bei und macht die Einbindung kinderleicht.

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Dank einer IP65-Zertifizierung bietet das System einen zuverlässigen Witterungsschutz. Unterstrichen wird das Ganze durch eine angegebene Betriebstemperatur zwischen -20° und 60°C. Trotz des umfangreichen Schutzes vor Wasser und extremen Temperaturen rät Zendure aber zum Betrieb im überdachten Bereich, um auf Nummer sicher zu gehen.

Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: Technik

Es ist wirklich erstaunlich, was das SolarFlow Hyper 2000 trotz seiner kompakten Maße zu leisten im Stande ist. Als maximale Eingangsleistung sind hier 2.200W möglich. Diese Gesamtleistung erreichst du dann, wenn du insgesamt vier Solarpaneele mit jeweils 550W Leistung anschließt. An die Hyper 2000 kannst du bis zu vier Speicher von Zendure anschließen.

Hierbei hast du die Wahl zwischen AB1000 und AB2000. Das sorgt für einen potentiellen Gesamtspeicher von bis zu 7.780Wh. Sollte dir diese Kapazität noch nicht reichen, kannst du bis zu drei Hyper 2000 Modelle zu einem leistungsstarken Trio zusammenschließen. So sind insgesamt zwölf Akkus und damit bis zu 23.340Wh möglich.

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Bei der Nutzung des Systems hast du die Wahl zwischen einer direkten Einspeisung ins Stromnetz (max. 1.200W) oder der Weiterleitung an den oder die angeschlossenen Speicher (max. 1.600W). Alternativ kannst du die Akkus auch über deine Haushaltssteckdose aufladen. Hier sind bis zu 1.200W möglich. Um die Akkuzellen zu schonen, kannst du die Eingangsleistung stufenlos regulieren.

Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: Aufbau und Inbetriebnahme

Wie eingangs erwähnt, spielt bei Speicherlösungen für PV-Anlagen immer mehr auch der Bedienkomfort eine große Rolle. Und das beginnt bereits bei der Einrichtung des Systems. Schließlich wollen Endkunden nicht jedes Mal einen Experten zu Rate ziehen, sondern selber Hand anlegen. Das Hyper 2000 ermöglicht eine kinderleichte Einrichtung – auch für Laien.

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Zunächst musst du das Hyper 2000 auf den Speicher aufsetzen und mit diesem Verbinden. Anschließend werden die Solarpaneele am All-in-One-System angeschlossen. Nun musst du die Hyper 2000 nur noch mit deiner Steckdose verbinden und es ist gewissermaßen einsatzbereit. Wer nun den Anschluss des Wechselrichters vermisst, muss diesen nicht vergebens suchen.

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AB2000 Speicher

Schließlich ist dieser bereits ab Werk im Hyper 2000 verbaut – All-in-One-Lösung eben. Nachdem das System aufgebaut ist, führt dich der nächste Weg in die App von Zendure. Hier musst du das System als neues hinzufügen. Auch das geht erfreulich schnell von der Hand, da dich die App hier Schritt für Schritt an die Hand nimmt.

Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: Zendure App

Die hauseigene App des Systems punktet mit einer tollen Übersicht. Bereits auf der Startseite kannst du auf einen Blick die wichtigsten Parameter einsehen. Dazu gehören nicht nur Lade- und Solarleistung. Auch die Menge der ins Stromnetz eingespeisten Energie kannst du ablesen. Da die Hyper 2000 auch Energie aus deiner Steckdose ziehen kann, wird obendrein der Netzbezug angezeigt.

Wer auf der Suche nach mehr Details ist, wird natürlich ebenfalls fündig. Du willst wissen wieviel Leistung jedes einzelne Solarmodul gerade erzeugt? Dann klicke einfach auf das entsprechende Symbol und du kannst die Leistung jedes einzelnen Panels einsehen. Da in der App eine Historie deiner Nutzung erstellt wird, kannst du obendrein Vergleichswerte heranziehen.

Das ist hilfreich, da du auf Grundlage dieser Werte dein PV-System optimieren kannst. In den erweiterten Optionen der App kannst du dich kräftig austoben. Hier lassen sich viele Details zur Hyper 2000 regulieren. Eine der wichtigsten ist dabei sicherlich die Regulierung von Ein- und Ausgangsleistung. So lässt sich festlegen, wie viel Watt in dein Hausnetz und wieviel in den Speicher abgegeben werden sollen.

Zwischen 30 und 1.200W kannst du hier jeden Wattwert deiner Wahl festlegen. Doch das echte Highlight in der App ist meiner Meinung nach der neue intelligente Lademodus. Dieser orientiert sich bei der Ladestrategie an den gegenwärtigen Strompreisen. So lässt sich der selbst produzierte Solarstrom oder günstig aus dem Netz bezogene und im Akku gespeicherte Netzstrom dann nutzen, wenn der Strompreis gerade hoch ist.

Umgekehrt wird der Solarstrom lieber gespeichert, wenn der Strompreis niedrig ist. Entsprechende Preisgrenzen legst du in der App fest. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein entsprechender Stromtarif. Ein bekanntes Beispiel für Anbieter dynamischer Stromtarife ist Tibber. Neben diesem Modus gibt es noch drei weitere. Im Modus Terminvereinbarung lässt sich manuell die Ausgangsleistung zu bestimmten Tageszeiten festlegen.

Wer den Modus Smart CT nutzt, kann die Hyper 2000 im Zusammenspiel mit einem Smart Meter von Shelly nutzen. Hier wird das gesamte Stromnetz des Hauses überwacht und auf Grundlage dessen die Ausgangsleistung reguliert. Bei der Nutzung mit intelligenter Steckdose wird hingegen nicht das gesamte Stromnetz, sondern nur der Verbrauch einer Steckdose beobachtet und zugrundegelegt.

Zendure SolarFlow Hyper 2000 Test: Praxiserfahrung

Nachdem wir die Zendure Hyper 2000 ausgiebig testen durften, können wir ein positives Urteil fällen. Das All-in-One-System arbeitete bis auf ein paar kleine Ausnahmen stets zuverlässig. Bei den Problemchen handelte es sich um zu vernachlässigende Zwischenfälle. So kam es gelegentlich zu Fehlermeldungen per App. Außerdem arbeitete das System anfangs nicht so, wie wir es zuvor im Modus Terminvereinbarung festlegten.

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Schlussendlich arbeitete die Hyper 2000 aber wieder weiter und nahm den Betrieb in Eigenregie auf. Im Test gefiel mit vor allem die unkomplizierte Nutzung des Systems. Für einen hohen Bedienkomfort sorgte dabei nicht nur die bequeme Einrichtung und Inbetriebnahme. Auch die Bedienung über die App geht einem schnell in Fleisch und Blut über. Hier behältst du immer alles im Blick und kannst rudimentäre, aber auch detaillierte Einstellungen vornehmen.

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Das sorgt dafür, dass sowohl Laien als auch Profis, die in diesem Bereich gerne Feintuning vornehmen, voll auf ihre Kosten kommen. Zu Spitzenzeiten konnte ich mit dem System mit meinen beiden angeschlossenen Paneelen knapp 200W Solarleistung erzeugen. Mit entsprechend stärkeren und mehr Paneelen ist da natürlich deutlich mehr drin.

Fazit

Mit der Hyper 2000 ist Zendure ein hervorragendes Stück Technik im Bereich der Speichersysteme geglückt. Und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst sei das zurückhaltende, aber moderne Design genannt. Darüber hinaus ist das System erfreulich widerstandsfähig und trotzt auch widrigen Witterungsbedingungen. Dank des All-in-One-Designs mit integriertem Wechselrichter bekommst du hier nicht nur eine aufgeräumte Optik ohne Kabelsalat. Obendrein punktet des System mit einer schnellen und unkomplizierten Einrichtung, die auch für Laien kein Problem ist. Kinderleicht und übersichtlich ist auch die App-Bedienung.

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Dank der verschiedenen Modi kann hier jeder die individuell passende Betriebsart wählen. Insbesondere den Modus mit automatischer Anpassung an den gegenwärtigen Strompreis finde ich richtig toll und innovativ. Meckern kann ich eigentlich nur über die kleinen Problemchen, die mir die App im Laufe des Tests bereitet hat. Allerdings hoffe ich einfach, dass Zendure hier noch ein wenig Feintuning betreibt. Sollte dies der Fall sein, dürfte Zendure mit der SolarFlow Hyper 2000 ein System im Angebot haben, das der Konkurrenz nicht nur eine Nasenlänge voraus ist.

Zendure SolarFlow Hyper 2000

Design und Verarbeitung
Hardware
Software
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Die SolarFlow Hyper 2000 ist ein innovatives All-in-One-System für dein Balkonkraftwerk. Allerdings sollte Zendure noch ein wenig Feintuning bei der Software betreiben.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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