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Zendure SuperBase V Test: So gut ist die Kickstarter-Powerstation

Powerstations werden in Zeiten steigender Energiepreise und der Angst vieler Menschen vor der Unsicherheit der Stromversorgung auch hierzulande immer beliebter. Dabei sind es in Deutschland bislang vor allem Hersteller wie Jackery, Bluetti und EcoFlow gewesen, die ihre mobilen Energiespeicher und Notstromlösungen für daheim in hohen Stückzahlen verkaufen konnten. Hersteller Zendure hingegen ist in unseren Gefilden noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt. Das soll sich nun aber ändern. So schielt der US-Amerikanische Hersteller nun auch auf den europäischen Markt. Im Zendure SuperBase V Test wollen wir heute einmal einen Energiespeicher unter die Lupe nehmen, der mit seiner Akkukapazität von 4.600 oder 6.400 Wh geradezu gigantisch ist, und sogar noch mit weiteren Satellitenbatterien erweitertet werden kann. Hinzu kommt eine neuartige Batterietechnik sowie ein hoher Nutzerkomfort. Wir schauen, ob Zendure seine Versprechen einhalten kann.

Technische Daten

Akkukapazität 6438 Wh
Batterietechnologie Semi Solid Battery
Maße 73 x 34 x 44 cm
Gewicht 59 kg
Erweiterbarkeit maximal 4x 6,4 kWh Zusatzakkus
Ausgänge AC:
– 4 x 200-240V mit max. 3680W
– 2 x 100-120V/15A mit max. 1725WDC:
– 1 x KFZ-Anschluss mit 12,6V/10A
– 2 x DC5521 mit 12,6V/3A
– 1 x Anderson Powerpole 12,6V/30AUSB:
– 2 x USB-C PowerDelivery mit 100W
– 2 x USB-C PowerDelivery mit 20W
– 2 x USB-A mit 12 Watt
Eigänge AC: 2900W XT90
Solar: 3000W: 10-150 Voc & 25A Max EV Anschluss
Preis 5.899 € (weitere Modelle verfügbar)

Lieferumfang

Bereits beim Lieferumfang wird deutlich, dass die SuperBase V mit verschiedenen Lademöglichkeiten punkten möchte. So findet man hier nicht nur ein klassisches Schuko-Kabel für die Haushaltssteckdose vor. Obendrein ist das Laden über Solarpaneele mithilfe des beiliegenden MC4 auf XT90 Steckers möglich.

Zendure SuperBase V Test

Auch über den Pkw lässt sich die Powerstation laden. Hierfür legt Zendure einen passenden Kfz auf XT90 Stecker bei. Die Kabel lassen sich dann bequem in der beiliegenden Tragetasche unterbringen. Nicht fehlen darf natürlich der Papierkram in Form eines Quick Start Guides sowie der Garantiekarte.

Zendure SuperBase V Test: Eine Powerstation im Großformat

  • 73 cm x 34 cm x 44 cm
  • 59 kg
  • 6.400 Wh

Powerstation ist nicht gleich Powerstation. So durften wir im Rahmen unserer Testberichte bereits mobile Energiespeicher in den unterschiedlichsten Größen unter die Lupe nehmen. Angefangen bei kleinen Energiespeichern wie der Flashfish E200 (Test), über mittelgroße tragbare Modelle wie der Jackery Explorer 1000 Pro (Test) bis hin zu großen, fahrbaren Ausführungen wie die bei der IFA 2022 vorgestellte Serie Bluetti EP600, ist mittlerweile für jeden die passende Größe zu haben.

Zendure SuperBase V Test

Die Zendure SuperBase V lässt sich zweifelsohne in das Segment der großformatigen Powerstations einordnen. Hier sprechen die Maße von 73 cm x 34 cm x 44 cm ihrerseits eine deutliche Sprache. Zu den Abmessungen passt auch das Gewicht, das mit 59 kg erstaunlich hoch ausfällt. Noch größer als die EcoFlow Delta Pro (Test). Bei den großen Maßen darf man aber nicht außer Acht lassen, dass sich unter der Haube des Energiespeichers auch satte 6.400 Wh Akkukapazität verbergen.

Zendure SuperBase V Test

Zum Vergleich: Die Jackery Explorer 500 (Test) mag ihrerseits zwar nur 30 cm x 19,3 cm x 24,2 cm groß sein und nur 6,4 kg wiegen. Allerdings bietet sie auch gerade mal eine Akkukapazität von 518 Wh. Die SuperBase V bietet zwölfmal soviel. In Sachen Energiedichte scheint Zendure hier also ein echtes Brett abzuliefern.

Zendure SuperBase V Test: Transport dank motorisierter Räder

  • Transport mit motorisierter Räder und Zuggriff
  • Zwei LED-Streifen an der Front
  • Kunststoffhülle wirkt etwas anfällig

Um trotzdem einen Transport möglich zu machen, baut der Hersteller an den beiden Seiten eine Kerbe ein, die zumindest in der Theorie ein Tragen ermöglicht. Um den Rücken zu schonen, sollte man dies allerdings nicht über längere Distanzen und nach Möglichkeit mit tatkräftiger Unterstützung tun. Doch natürlich hat Zendure mitgedacht und gleich zwei Transporthilfen eingebaut.

Zendure SuperBase V Test

Zum einen bietet die Superbase V ähnlich wie die auf der CES 2023 präsentierte Jackery Explorer 3000 Pro einen praktischen Zuggriff. Mit dessen Hilfe lässt sich die Powerstation wie ein Rollkoffer ziehen. Wem das immer noch zu viel Armkraft kostet, der kann von der Motorisierung der Räder an der Unterseite profitieren. Mit deren Hilfe lässt sich die Powerstation wie von Zauberhand federleicht ziehen. Eine geniale Idee, wie ich finde.

Zendure SuperBase V Test

Beim Gehäuse setzt Zendure branchentypisch auf Kunststoff. Dieser macht visuell einen guten Eindruck und fühlt sich angenehm an. Allerdings mangelt es unserer Meinung nach ein wenig an Robustheit. So mag die graue Oberfläche zwar edel wirken, aber sie wirkt auch sehr anfällig. Hierauf sollte man vor allem dann achten, wenn man die Powerstation unterwegs einsetzen möchte.

Zendure SuperBase V Test

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der SuperBase V sind die schicken Lichtakzente. Diese befinden sich in Form von LED-Streifen auf der linken und rechten Seite der Front und können in ihrem Leuchtmuster angepasst werden. Sie verwandeln den Energiespeicher optisch ein wenig in einen gigantischen PC-Tower. Wen diese stören, der kann sie natürlich auch ausschalten.

Zendure SuperBase V Test: Zahlreiche Anschlüsse

  • 4x Schuko (230 V)
  • 2x AC-Output 120 V scheinen unnötig
  • 4x USB-C (2x mit 100 W) und 2x USB-A
  • DC-Ports an der vorderen Seite

Die Powerstation bietet zahlreiche Möglichkeiten, um Energie zu spenden. Alle Anschlüsse befinden sich an der Front der SuperBase V und sind damit gut zugänglich.

Insgesamt befinden sich hier vier AC-Anschlüsse in Form klassischer Schuko-Stecker (230 V). Unter die Kategorie „Special Interest“ dürften die beiden Steckdosen mit nur 120 V fallen.

Ein wirklicher Sinn der beiden 120 V Anschlüsse erschließt sich uns nicht.

Diese sind sicherlich der Tatsache geschuldet, dass die Powerstation ursprünglich für den US-Markt konzipiert wurde. Hier hätte Zendure vielleicht lieber zwei weitere 230 V Schukos verbauen sollen.

Zendure SuperBase V Test

Unmittelbar neben den AC-Ausgängen findet man gleich vier DC-Ausgänge. Abseits des Kfz-Anschlusses befinden sich hier zwei DC5521 Ports. Als vierter Anschluss hält ein Anderson Powerpole her.

Zendure SuperBase V Test

Als dritte Anschlusskategorie befinden sich an der Powerstation USB-Ports. Hierzu gehören insgesamt vier USB-C-Ports, von denen zwei bis zu 100 W Leistung und die anderen beiden max. 20 Watt Leistung bieten. Diese werden durch zwei USB-A-Anschlüsse ergänzt.

Zendure SuperBase V Test: Haushaltsstrom, Solar und E-Ladesäule

  • Aufladen per Haushaltssteckdose, Solar oder Typ-2-Ladekabel möglich
  • Zusatzakku kann installiert werden
  • Bis zu vier Zusatzakkus möglich

Während sich die Ausgänge an der Front befinden, kann man an der Rückseite die Eingänge finden. Hier lässt sich die SuperBase V auf unterschiedlichem Wege laden. Zum einen ist das Laden über die klassische Haushaltssteckdose möglich. Alternativ bietet die Powerstation aber auch die Möglichkeit, über Solarenergie geladen zu werden. Hierfür bietet sie einen XT90-Anschluss. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist der Typ 2 Ladeanschluss auf der Rückseite.

Dieser wird Besitzern eines E-Autos oder Plug-in-Hybrids bekannt vorkommen. Schließlich handelt es sich um den selben Anschluss, über den du auch dein voll- oder teilelektrisches Auto an einer E-Ladesäule auflädst. Damit bietet Zendure eine praktische Möglichkeit, um den gigantischen 6.400 Wh Akku vergleichsweise schnell innerhalb von gerade einmal drei Stunden aufzuladen. Wenn es einmal schnell gehen muss, ist das sicherlich die perfekte Lösung.

Zendure SuperBase V Test

Weiterhin findest du auf der Rückseite die Anschlüsse vor, mit deren Hilfe sich weitere Akkupacks zur Erweiterung der Kapazität anschließen lassen. Diese sind für all diejenigen interessant, die ihre SuperBase V eher im heimischen Einsatz als potentielle Notstromversorgung nutzen möchten. Zum Test lag uns ein passender Zusatzakku bei, dessen Installation mithilfe des Verbindungskabels leicht von der Hand ging. Auf diesem Wege lässt sich die Kapazität des ohnehin großen Akkus noch einmal ausweiten.

Zendure SuperBase V Test: Nutzerkomfort und Sicherheit

  • Display bei hellen Lichtverhältnissen schlecht zu erkennen
  • Bildschirm gibt viele Statusinformationen aus
  • Passende Tasche für die Ladekabel
  • App-Bedienung möglich

Mithilfe des an der Vorderseite befindlichen Bildschirms kann man sich stets wichtige Statusinformationen zur Powerstation einholen. Dazu gehört nicht nur die vorhandene Akkukapazität. Obendrein gibt das Display Auskunft darüber, wieviel Leistung gerade ins System ein- bzw. aus dem System ausgeführt wird.

Zendure SuperBase V Test

Besonders cool ist, dass hierbei nicht nur eine Angabe für das gesamte System gemacht wird. Stattdessen unterteilt das Display diese auf die drei verschiedenen Anschlussgruppen AC, DC und USB. Für viele bedeutsam dürfte auch die Kalkulation sein, wie lange die Powerstation bei der aktuellen Ausgangsleistung noch durchhalten wird. Diese Information findet sich ganz unten auf dem Display wieder.

Die notwendigen Kabel finden in einer praktischen Tasche Platz.

Alles in allem macht der Bildschirm einen guten Eindruck. Dank großer Anzeigen lässt er sich auch gut ablesen. Allerdings kommt es bei direkter Sonneneinstrahlung dann mitunter doch zu Erkennungsproblemen. Hier spiegelt der Bildschirm einfach zu stark. Etwas augenfreundlicher ist da sicherlich der Überblick per praktischer App-Anbindung.

Zendure SuperBase V Test
Der bereits sehr große Akku lässt sich noch mit bis zu vier weiteren Zusatzakkus erweitern.

Hier kann man ebenfalls den Status der SuperBase V einsehen und sie außerdem fernsteuern. Auch die motorisierten Räder. Neben der Bedienung spielt natürlich auch die Sicherheit bei einer Powerstation eine große Rolle. Schließlich bestehen bei einer derart großen Batterie auch stets Risiken. Zendure setzt eigenen Angaben zufolge bei seiner SuperBase V auf eine sogenannte „Semi Solid Battery“.

Laden ist auch per Solar möglich.

Damit feiert das Unternehmen eine Premiere, da es bislang noch keine Powerstation mit einer vergleichbaren Akkutechnik auf dem Markt gibt. Zusammenfassend sei gesagt, dass die Semi Solid Battery versucht, die Leistungsvorteile von Lithium-Ionen-Akkus mit der hohen Sicherheit zu kombinieren, die LiFePO4-Akkus bieten. Das resultiert darin, dass hier eine hohe Energiedichte auf eine möglichst geringe Brennbarkeit trifft.

Deshalb gelingt es Zendure auch, ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten und dennoch 6.400 Wh in einem vergleichsweise kleinen Gehäuse unterzubringen. Der Hersteller selbst stellte übrigens im Rahmen eigener Testversuche unter Beweis, dass sich die Powerstation nicht einmal dann entzündet, wenn man darauf schießt.

Zendure SuperBase V Test: Erst beim Backofen ist Schluss

  • Betrieb vieler Haushaltsgeräte möglich
  • Ausgenommen sind Starkstromgeräte wie bspw. Backofen und Herd
  • Kombiniertes Laden mit Solar und Haushaltsstrom möglich

Nicht nur die Akkukapazität, sondern auch die maximale Ausgangsleistung dürfte die Kinnladen mancher Nutzer herunterklappen lassen. So soll die SuperBase V bis zu 3.680 Leistung ausgeben können. Wer gleich zwei der schwergewichtigen Powerstations miteinander verbindet, soll sogar 7.600 Watt heraus kitzeln können.

Hier wird deutlich, dass sich dieser Energiespeicher problemlos als Notstromversorgung für einen durchschnittlichen Haushalt nutzen lässt. Zumindest fällt uns kaum ein herkömmliches Haushaltsgerät ein, das sich nicht mit einer derart hohen Ausgangsleistung betreiben lässt. Schluss ist allerdings bei extrem energiehungrigen Geräten wie einem klassischen Backofen bzw. Herd.

Viel Leistung gibt es auch beim Ladevorgang. Wie bereits erwähnt dauert das Laden über eine E-Ladesäule knappe drei Stunden. Unser Test hat allerdings gezeigt, dass du, wenn vorhanden, auch einfach eine handelsübliche Haushaltssteckdose nutzen kannst. Diese versorgte wie der Typ2-Stecker die Powerstation mit insgesamt 2.900 W.

Zendure gibt an, dass man die die SuperBase V auch kombiniert mit Solar und Strom laden kann. Allein über Solar sollen bis zu 3.000 Watt möglich sein. Summa Summarum müsste sich die Ladezeit also halbieren lassen. Leider konnten wir die Fähigkeiten der Powerstation im Bereich des Ladens per Solar wetterbedingt nicht aussagekräftig überprüfen.

Fazit

Die Zendure SuperBase V hat in unserem Test eine wirklich gute Figur gemacht. Und das liegt nicht nur an der hübschen Optik. Obendrein zeigt sich der Hersteller hier in einigen Aspekten erfreulich mutig. Das betrifft beispielsweise die Fortbewegung mithilfe der motorbetriebenen Räder, was für hohen Nutzerkomfort sorgt. Doch das Steckenpferd dieses Systems ist tatsächlich die schiere Leistung, wie die gewaltige Kapazität von 6.400 Wh, die sogar noch erweitert werden kann.

Innerhalb von gerade einmal knapp drei Stunden hat man den riesigen Akku mit der modernen „Semi Solid Battery“ Technik wieder vollständig aufgeladen. Dabei kann man unterwegs sogar E-Ladesäulen nutzen, was wirklich einen genialen Mehrwert bietet. Lediglich die Anfälligkeit des Kunststoffgehäuses hat uns im Test ein wenig sauer aufgestoßen. Egal, ob man unterwegs mit dem Camper eine zuverlässige Stromversorgung haben möchte oder sich zuhause vor eventuellen Stromausfällen wappnen möchte.

Zendure SuperBase V

Verarbeitung
Hardware
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Die Zendure SuperBase V ist ein echtes Kraftpaket, das sich im Van-Life, aber auch in den eigenen vier Wänden als Notstromversorgung wohl fühlt.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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