Gestiegene Abokosten führen zu Sammelklage gegen Dazn

Einst wurde Streaminganbieter Dazn von Fußballfreunden für sein tolles Preis-Leistungs-Verhältnis gefeiert. Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Mittlerweile hat sich das Unternehmen das gute Verhältnis zu seiner Kundschaft verscherzt. Grund sind stark gestiegene Abopreise. Nun haben Verbraucherschützer reagiert und eine Sammelklage eingereicht.

Preispolitik von Dazn im Fokus der Verbraucherschützer

Derzeit sehen sich viele Streaminganbieter gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Das gilt nicht nur für Videostreaminanbieter Netflix (wir berichteten), sondern auch Musikstreaming-König Spotify (wir berichteten). Es ist also nicht verwunderlich, dass auch Dazn die Preise für sein Abo erhöhen musste. Allerdings hat das der Experte für das Streamen von Sportveranstaltungen nicht erst jetzt getan, wo angesichts gestiegener Energiekosten auch der Betrieb von Rechenzentren teurer geworden ist.

Vielmehr hob das Unternehmen bereits im Januar 2022 die Preise um satte 100 Prozent an. Mussten Kunden bis dato noch 14,99 Euro im Monat zahlen, stieg der Preis auf 29,99 Euro. Ein Jahr später machte die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) bereits Andeutungen, dass man gegen diesen Schritt von Dazn vorgehen werde. Nun ist es geschehen. Wie der VZBV in einer Pressemitteilung öffentlich gemacht hat, habe man nun Sammelklage eingereicht.

Erschwerte Kündigungsbedingungen

Ziel der Sammelklage sei es, dass die Kunden des Streaminganbieters das zu viel gezahlte Geld zurückerhalten. Schließlich seien die Klauseln zur Preiserhöhung aus Sicht des VZBV „unangemessen benachteiligend und intransparent“ gewesen. „Deshalb sind sie unwirksam“ schreibt der Verband in seiner Mitteilung.

Allerdings relativiert der VZBV den Angriffspunkt seiner Anklage dann noch einmal und betont, dass es sich lediglich um die Erhöhung der Abopreise in 2021 und 2022 handle. Das bedeutet, dass sich Neukunden nicht an der Sammelklage beteiligen können. Wer hingegen zum damaligen Zeitpunkt bereits Bestandskunde war, wird herzlich dazu eingeladen, sich der Sammelklage anzuschließen. Damit Betroffene auf dem Laufenden bleiben, hat der VZBV einen News-Alert eingerichtet.

Leider ist das Verhalten rund um die Preisanpassung nicht der einzige Vorwurf, den die Verbraucherschützer gegen Dazn hervorbringen. Neben unangekündigten Preiserhöhungen waren es auch erschwerte Bedingungen bei der Abo-Kündigung, die Kunden sauer aufstoßen ließen. Eine Kundin berichtet beispielsweise, dass eine Kündigung per Online-Kunden-Chat gewissermaßen nicht möglich war. Damit war die Flucht aus einem plötzlich teurer gewordenen Abo deutlich erschwert worden.

Die Preise steigen weiter

Derweil dreht Dazn immer weiter an der Preisschraube. Wer die volle Sportpackung abonnieren möchte, muss sich für den Tarif „Unlimited“ entscheiden. Dieser schlägt mit mindestens 34,99 Euro im Monat zu Buche. Solltest du das Ganze nur für einen Monat buchen wollen, sind es sogar 44,99 Euro.