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Fifa, Fortnite und Co. – Fußballer im Gaming-Fieber

Als Fußballprofi hat man eine Menge Zeit totzuschlagen. Ob an Spieltagen vor der Begegnung, auf Auswärtsreisen oder aber in der Rekonvaleszenzzeit während der Verletzung. So überrascht es nicht, dass viele junge Profis einen großen Teil ihrer Freizeit an der Konsole verbringen. Und wer will es ihnen verübeln? Eine Runde Fifa mit dem eigenen, digitalen Alter Ego – wer träumt nicht davon? Für Neymar, Özil und Co. ist dieser Traum Realität geworden. Klar, dass sie dafür auch auf dem echten Fußballplatz was tun müssen, doch für ein paar Games an der Konsole ist trotzdem immer noch Zeit. Wir werfen einen Blick auf die Gamer der Fußballwelt und schauen, welche Spiele – Und welche Hardware-Produkte – in diesem Dunstkreis am angesagtesten sind.

Mesut Özil mit eigenem eSports-Team

Im Sommer 2018 machte Mesut Özil mal wieder abseits des Platzes von sich Reden. Obwohl die WM in Russland alles andere als positiv verlief, oder vielleicht auch gerade deswegen, versuchte sich der Dirigent vom FC Arsenal in der digitalen Welt. Mit seinem Digital-Squad „M10 eSports“ baute der ehemalige deutsche Nationalspieler so seinen eigenen Clan auf. Sein Ziel ist es, dass jeder Kontinent durch einen Gamer in seinem Team vertreten ist. Doch ganz zur Weltspitze hat es für ihn bisher noch nicht gereicht. Die Spieler „Üstün“ und „Presende“ gehören zwar zu den stärkeren Spielern in Özils Fifa-Team, sind aber scheinbar auch schon wieder auf dem Absprung. Nach Informationen von SportBILD wird Üstün nach der Saison weiterziehen: „Ich möchte den nächsten Schritt in meiner Fifa-Karriere machen. Ich will mich spieltechnisch, mental und körperlich weiter verbessern – und irgendwann Weltmeister werden“, so der ambitionierte Fifa-Spieler. Kein Wunder, dass das Team auch auf Top-Equipment setzt, um die Ziele zu erreichen. Bei den Controllern setzt M10eSports beispielsweise vor allem auf die die Produkte von Scuf Gaming, die vor allem für ihre Xbox, PS4 und PC Controller bekannt sind.

Profis erliegen dem Fortnite-Boom

Doch Mesut Özil tritt in Sachen eSports nicht nur als Teamchef in Erscheinung, auch selbst verbringt er eine Menge seiner freien Zeit vor der Konsole. Vor allem der Fortnite-Boom scheint ihn im vergangenen Jahr erfasst zu haben. Davon zeugt auf jeden Fall sein Account, der bereits über 5000 Matches im Battle-Royal-Modus auf dem Kerbholz haben soll. Aber auch für Ego-Shooter kann er sich begeistern, – auch wenn diese alle Jahre wieder ins Visier der Politik geraten. Vor knapp einem Jahr gab Özil auch seine Live-Premiere auf der Gaming-Plattform Twitch, wo er auch seinen eigenen Kanal hat. Es scheint, als gehöre es mittlerweile zum guten Ton für die Profisportler auch am PC oder der Konsole ihre Skills zu zeigen. Neben Özil sind beispielsweise auch Antoine Griezmann oder die beiden Tottenham-Profis Dele Alli und Harry Kane dafür bekannt. Vielleicht mag in dem vielen Spielen auch der Grund liegen, warum die Spurs derzeit noch nicht richtig ins Rollen kommen. Bei den Fußball Wetten von Betway sind sie mit Quoten von 151,00 auf den Titel zurzeit auf jeden Fall weit abgeschlagen (Stand 24.10.). Auch in der Champions League sieht es nach dem blamablen Auftritt gegen die Bayern nicht ganz so rosig aus.

Fortnite-Tänze erst viral, dann global

Wie groß der Einfluss von Fortnite auf die Sportwelt ist, lässt sich auch an einem weiteren Trend sehr gut erkennen: Den Celebrations. Vom „Take the L-Dance“ über „Flossing“ bis zum „Dabben“ hat das Videospiel die Jubelarien in der Sportwelt geprägt. Eigentlich waren diese Tänze im Spiel als kleines Gimmick zum Schmunzeln angelegt, doch irgendwie scheinen die komisch anmutenden Bewegungen Gefallen gefunden zu haben. Auf jeden Fall lassen sich auf den Sportplätzen weltweit, von Fortnite inspirierte, Torjubel und Gestiken finden. Kein Wunder, dass das beliebte Spiel auch bei den Gamescom-Awards 2018 ausgezeichnet wurde.

Neymar ist ein Shooter-Fan

Auch Neymar gehört zu den passionierten Zockern. Vor allem in der letzten Saison hatte der brasilianische Superstar in Diensten von Paris St. Germain auch genug Zeit, da er sich mit einigen Verletzungen herumplagte. Im Gegensatz zu Fifa oder Fortnite steht der Offensivakteur aber wohl eher auf klassische Shooter wie Counter Strike oder PUBG. Letztes Jahr soll er sogar die Verleihung des Ballon d’Or geschwänzt haben, um eine Runde Call of Duty zu spielen. Auch beim wohl größten Ego-Shooter weltweit, CS: Global Offensive, war Neymar, nach einem Bericht von Sport1 bereits im Jahr 2017 mit über 2.600 Stunden Spielzeit eifrig dabei. Ob er hier auch auf seine Signature Headphone von Beats als Headset setzt, ist allerdings nicht genau bekannt. Anfang des Jahres hatte ihn die Firma zu seinem Geburtstag mit einer Special Edition ihrer Beats Studio3 Wireless Kopfhörer geehrt.

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Welche Rolle nimmt eSports in Zukunft ein?

Für die Gaming-Industrie sind die Aktivitäten von Neymar, Özil und Co. natürlich ein wahrer Publicity-Segen. Dadurch, dass die Teile des Spiels in die „reale Welt“ getragen werden, wie es beispielsweise mit den Tänzen oder Torjubel der Fall ist, erhalten die Games direkt Eingang in die Populärkultur. Im Grunde genommen kann hier von einer marketingtechnischen Wechselwirkung gesprochen werden, die ihresgleichen sucht. Einerseits werden „Gamer“ mit der Fußball- und Sportwelt in Verbindung gebracht, andererseits wird für die Gamingbranche ein ganz neues Klientel, das der Sportler, erschlossen.

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