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Apple Silicon: Apple stellt neue Macs mit eigenem M1-Prozessor vor

„One more thing“ hieß es in der Ankündigung des heiß erwarteten Apple Events, welches am 10. November stattfand. Es stellte die letzte Vorstellung des kalifornischen Unternehmens in diesem Jahr dar. Umso größer war der Paukenschlag, als Apple seine letzte spannende Sache für das Jahr 2020 vorstellte. Im Fokus standen dabei die neuen Macs. Wie bereits gemutmaßt wurde, kommen diese nun mit dem nagelneuen M1 Prozessor daher, welcher aus hauseigener Produktion des Unternehmens stammt.

Bye bye Intel

Quelle: Apple

Jahrelang setzte Apple bei der Fertigung seiner beliebten Macs auf die Prozessoren aus dem Hause Intel. Doch damit ist nun Schluss. Das Unternehmen hat seine Ankündigung aus dem Sommer wahr gemacht und stattet seine Macs nun mit dem eigenen Apple M1 aus. Dieser im 5 Nanometer Verfahren gefertigte Prozessor scheint einiges bieten zu können. Es handelt sich hierbei genau genommen um einen 32-Kern Prozessor. Insbesondere besitzt der M1 acht CPU-Kerne (vier Hochleistungskerne), acht GPU-Kerne und 16 Kerne, die für Machine Learning (Neural Engine) arbeiten sollen. Darüber hinaus kommt eine spezielle Secure Enklave im Prozessor unter. Diese soll Aufgaben rund um die Themen Sicherheit und Verschlüsselung erfüllen. Von seinem eigenen Prozessor verspricht Apple sich vor allem zwei große Vorteile. Zum einen soll er dank seiner Energieeffizienz einen niedrigen Strombedarf haben. Doch trotz des niedrigen Energiebedarfs soll er dennoch extrem leistungsstark sein.

Rasend schnelle Starts

In Sachen MacOS soll sich erstmal nichts ändern. Es handelt sich bei den neuen Geräten nach wie vor um klassisches MacOS der Version Big Sur. Dies kann man in Anbetracht der Ankündigung rasend schneller Systemstarts nicht so recht glauben. So hat das Unternehmen angekündigt, dass die neuen Macs dank M1-Prozessor so schnell starten können sollen wie ihre iOS Geschwister iPad und iPhone. Das wäre tatsächlich sehr beeindruckend. Dass der Prozessor dazu in der Lage sein könnte, machten die Leistungsdemonstrationen deutlich. Apple zeigte in seiner Präsentation eine Reihe von Rendering-Programmen. Diese verdeutlichten die reine Rechenpower des hauseigenen Prozessors. Damit die Apps für MacOS jedoch davon profitieren können, müssen sie zunächst für die neue Prozessor-Architektur umgeschrieben werden. Die hauseigenen Apps wie Final Cut Pro X hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits angepasst. Es wird wohl nicht lange dauern, bis die Entwickler auch ihre Apps angepasst haben. Bis dahin soll man mithilfe des Emulators Rosetta 2 auch Apps für die alte Rechnerarchitektur nutzen können. Auch für beide Architekturen ist eine Entwicklung möglich.

MacBook Air künftig ohne Lüfter

Quelle: Apple

Während sich die letzten Generationen des MacBook Air nur marginal voneinander unterschieden, scheint Apple mit der neuesten Generation einen Quantensprung zu vollführen. Und das in vielerlei Hinsicht. Nicht ohne Grund hat das MacBook Air Late 2020 die Ehre, in der Videopräsentation der erste Mac mit M1-Prozessor sein zu dürfen. Bei der Bildschirmgröße hat sich nichts getan. Hier bietet Apple nach wie vor 13,3 Zoll, die mit 2.560 x 1.600 Pixeln auflösen. Doch ein Punkt ist wirklich beeindruckend. So benötigt das MacBook Air keinen Lüfter mehr. Dies ist keineswegs auf schwächere Leistung zurückzuführen. Ganz im Gegenteil. Laut Apple ist die neueste Generation sogar bis zu dreieinhalb schneller als der Vorgänger mit Intel-Prozessor. Dies soll auch für die SSDs gelten. Hier sind laut Apple doppelte Geschwindigkeiten möglich. Allerdings wissen wir, dass das Unternehmen im Rahmen seiner Keynotes gerne einmal mit Zahlen um sich wirft. Was hier als Berechnungsgrundlage herangezogen wurde, wissen wir bislang noch nicht. Beeindruckend klingt aber auf jeden Fall auch die Akkulaufzeit. So soll die neueste Generation stolze 18 Stunden durchhalten können. Ansonsten können wir nur leichte Veränderungen feststellen. Bis auf eine leicht verbesserte Webcam bleibt fast alles beim Alten. Mit 1,3 kg ist das MacBook Air zwar kein absolutes Leichtgewicht, die kompakten Maße machen es aber zum perfekten Begleiter. Das neueste Ultrabook aus dem Hause Apple soll ab 17. November verfügbar sein und bei 1.100,50 Euro starten. Hierfür erhältst Du die Basisversion mit 8 GB RAM und 256 GB SSD. In der Maximalausstattung sind 16 GB RAM und 2 TB SSD-Speicherplatz möglich. Diese schlägt dann mit 1.363,70 Euro zu Buche.

Mac Mini bleibt günstiger Einstieg in MacOS

Quelle: Apple

Auch der kleinste unter den Macs hatte bei der Präsentation seinen Auftritt. So soll der Mac Mini gleichermaßen für Einsteiger wie auch für Entwickler geeignet sein. Wie das MacBook Air kommt auch der Zwerg-PC mit Apples M1 daher. Es wäre spannend zu wissen, wie sich der Mac Mini im direkten Leistungsvergleich zum MacBook Air schlägt. Leider hat Apple diesbezüglich noch nichts verraten. Ein großer Unterschied dürfte jedoch der Lüfter sein. Im Mac Mini kommt nämlich ein klassischer Vertreter zum Einsatz. Spätestens beim Blick auf den Preis wird deutlich, warum sich der Mac Mini unter anderem an Einsteiger richtet. Er ist nämlich nicht nur in Sachen Ausmaßen der kleinste Mac. Mit einer UVP ab 778,85 Euro ist er darüber hinaus auch der günstigste Mac. Hierfür bekommt man neben 8 GB RAM auch 256 GB SSD geboten. Wer eine M1-Ausführung mit doppeltem Speicherplatz haben möchte, muss ordentlich in die Tasche greifen. Hier verlangt Apple einen stolzen Aufpreis und ruft eine UVP von 1003,05 Euro auf. Auch der neue Mac Mini soll ab 17. November verfügbar sein.

Profis greifen zum MacBook Pro

Quelle: Apple

Selbstverständlich stattet Apple auch sein Steckenpferd unter den portablen Macs mit dem neuen M1 aus. Doch leider muss die große Variante mit 16 Zoll Bildschirmdiagonale vorerst auf den hauseigenen Prozessor verzichten. Zunächst erhält nur die 13,3 Zoll Version den neuartigen Prozessor. Das Display löst Retina-typisch nach wie vor mit 2.560 x 1.600 Pixeln auf. Anders als das MacBook Air kommt das neue Pro um einen Lüfter nicht umhin. Das hätte uns in Anbetracht der weitaus stärkeren Leistung aber auch gewundert. Wirklich beeindruckend klingt hingegen die Akkulaufzeit des kommenden Vorzeige-Notebooks. So sollen laut Apple beeindruckende 20 Stunden ohne zusätzliche Stromzufuhr möglich sein. Damit hält es sogar länger durch als das MacBook Air. Da es obendrein gerade einmal 100 Gramm mehr wiegt als das hauseigene Ultrabook dürfte vielen eine Entscheidung zwischen Air und Pro gar nicht so leicht fallen. Auch die weiteren Specs klingen spannend. So soll das neue MacBook Pro neben drei Mikrofonen auch die altbekannte Touch Bar bieten. Selbstverständlich ist auch eine Webcam mit an Bord. Was mich als Besitzer der Generation aus 2019 besonders freut, ist das Tastatur-Upgrade. Apple nahm sich das positive Feedback zum Magic Keyboard des MacBook Pro 16 Zoll offenbar zu Herzen. Nun löst das Magic Keyboard die problembehaftete Butterfly-Tastatur der Vorgänger ab. Dieses ist nicht nur leiser, sondern auch nicht so anfällig gegen Krümel. Für das MacBook Pro in seiner Basisversion mit 8 GB RAM und 256 GB SSD ruft Apple 1.412,45 Euro auf. Für die Maximalausstattung mit 16 GB RAM und 2 TB großer SSD muss man hingegen einen Preis von 1.636,65 Euro verkraften.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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