PC- & Konsolen-Peripherie

Corsair HS65 Surround Test: High-Performance trifft Low-Budget

Ein gut klingendes, bequemes und hochwertig verarbeitetes Gaming-Headset muss nicht zwangsläufig teuer sein. Das will Hersteller Corsair mit dem neuesten Vertreter der HS-Reihe unter Beweis stellen, nachdem der teurere, kabellose Bruder in Form des HS80 (unser Test) bereits überzeugen konnte. Und das Versprechen erfüllt man, wie unser Corsair HS65 Surround Test beweist.

Technische Daten

Bauform Over-Ear
Treiber 50 mm Neodym
Frequenzbereich (Kopfhörer) 20 – 20.000 Hz
Impedanz 32 Ohm @ 1kHz
Empfindlichkeit (Kopfhörer) 111dB (+/-3dB)
Mikrofontyp Omnidirektional, mit Rauschunterdrückung
Frequenzbereich (Mikrofon) 100Hz – 10kHz
Impedanz (Mikrofon) 2,2k Ohm
Empfindlichkeit (Mikrofon) -40 dB (± 3 dB)
Anschlüsse 3,5-mm-Klinke; USB-A
Gewicht 282 g
Kompatibilität PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox Series X/S, Mobile
Preis € 64,99 *

Corsair HS65 Surround Test: Der Lieferumfang

In der Hersteller-typischen, gelben Verpackung samt schwarzer Schrift kommt das Corsair HS65 Surround daher, das in einer schwarzen und weißen Farbgebung angeboten wird. Der Lieferumfang ist bei beiden Varianten derselbe.

Im Karton finden wir das Headset, dessen 1,5 Meter langes 3,5-mm-Klinkenkabel mit dem abnehmbaren USB-Empfänger verbunden ist. Anleitung, Garantiekarte und Sicherheitshinweise runden den recht spartanischen Lieferumfang ab.

Design und Verarbeitung

Das Design des Corsair HS65 Surround erinnert weitestgehend auf das, das wir bereits vom kleinen Bruder HS55 kennen. Anders als beim 80er-Modell, setzt Corsair in diesem Fall also auf ovale Ohrmuscheln. Auffälligstes Designmerkmal markieren dabei die im silberfarbenen Wabenmuster abgesetzten mittleren Bereiche der Außenseite samt Herstellerlogo.

Getragen werden die Ohrmuscheln von einem verstärkten Metallrahmen, der in den Kopfbügel übergeht. Hier fällt sofort das üppige Kunstleder-Kopfband auf, das für einen hohen Tragekomfort sorgen soll. Selbiges gilt für die ebenfalls erstaunlich dicken Ohrpolster aus weichem Memory-Schaumstoff, die ebenfalls mit einem Kunstleder-Überzug daherkommen.

An der linken Unterseite sitzt das fest verbaute 3,5-mm-Klinkenkabel. Etwas darüber, an der Innenseite, nimmt der Mikrofonarm Platz. Darunter, auf der anderen Seite, finden wir auch das einzig Bedienelement des Headsets in Form eines Lautstärkerades. Das Design wirkt aufgeräumt und hochwertig, die Ausstattung fokussiert sich dabei auf das Wesentliche.

Viel mehr braucht es allerdings nicht. Immerhin setzt das Mikrofon auf eine Flip-to-Mute-Funktion, dank dem das Mic beim Hochklappen des Armes stummgeschaltet wird. Bewegt man den Arm vor das Gesicht, ist eine Aufnahme möglich.

Verarbeitung des Corsair HS65 Surround

Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt sich das Corsair HS65 Surround, trotz vergleichsweise niedrigen Preises, keine Blöße. Dank des Metallbügels hinterlässt sich gesamte Konstruktion einen äußerst robusten Eindruck. Die Rasterung zur Einstellung des Kopfbügels ermöglicht eine präzise Feinjustierung und auch am Mikrofonarm gibt es nichts zu beanstanden.

Dass das matt-schwarze Design dabei Staub und Fingerabdrücke magisch anzieht, versteht sich von selbst. Wen das stört, der sollte eher zum weißen Modell des Gaming-Headsets greifen. Ankreiden kann man das Corsair aber nicht.

Angenehm fällt auch der Mikrofonarm aus, der sich bequem vor den Mund biegen lässt und dabei in Position bleibt, um eine gleichmäßige Stimmübertragung zu realisieren. Kurzum: Die Verarbeitungsqualität des Corsair HS65 Surround lässt keine Wünsche offen.

Tragekomfort und Praxis

282 Gramm bringt das Corsair HS65 Surround auf die Waage und liegt damit im guten Mittelfeld, was das reine Gewicht angeht. Besonders, wenn man die großen 50-mm-Treiber, die im Gaming-Headset ihren Dienst verrichten, hinzuzieht.

Der Tragekomfort rangiert dabei auf gutem Niveau, wenngleich das HS65 im Vergleich zu manch anderem Konkurrenten recht straff sitzen. Dass der Komfort auch bei längeren Gaming-Sessions allerdings dennoch gewahrt bleibt und auch auf Dauer nichts drückt, verdankt das Headset den dicken und weichen Ohrpolster, sowie dem Kopfband. Wer, gerade bei sommerlichen Temperaturen, zum Schwitzen neigt, wird das allerdings auf den Kunstleder-Oberflächen vermutlich recht schnell quittiert bekommen.

Während wir im Rahmen unseres Tests keinerlei Probleme mit dem straffen Sitz hatten, könnte das HS65 bei Anwenderinnen und Anwendern mit besonders großem Kopfumfang allerdings vielleicht etwas zu eng sitzen. Auf der anderen Seite sorgt dieser Sitz allerdings auch für eine exzellente passive Geräuschunterdrückung, dank der Umgebungsgeräusche ganz ohne ANC-Funktion ziemlich gut unterdrückt werden.

Ansonsten gibt sich das Corsair HS65 Surround in der Praxis als einsteigerfreundlich. Die Lautstärke wird über das entsprechende Rad eingestellt, das Mikrofon beim Hochklappen automatisch stummgeschaltet. Dank 3,5-mm-Klinkenanschluss ist das Gaming-Headset an PC, Spielekonsolen und anderen Geräten sofort einsatzbereit.

Corsair HS65 Surround
In Kombination mit dem USB-A-Dongle entfaltet das HD65 sein volles Potenzial.

In Kombination mit dem USB-Dongle schöpft ihr dann aber die volle Power des Headsets aus, da hier der 7.1-Surround-Sound ermöglicht wird. Der Dongle selbst bietet keinerlei Bedienelemente. Hier hätten wir uns eine Taste oder einen Schieberegler gewünscht, mit dem wir schnell zwischen Stereo- und Dolby-Klang wechseln können. Das funktioniert nämlich leider nur über die iCUE-Begleit-Software.

Sound- und Wiedergabequalität

Doch genug kritisiert. Geht es an die klanglichen Eigenschaften, dann gibt es beim Corsair HS65 Surround so gut wie nichts mehr zu beanstanden. Hier setzt der Hersteller auf dieselben 50 mm großen Neodymium-Treiber, die bereits im HS80 Wireless für einen hervorragenden Klang sorgten.

Rein von den technischen Daten bieten die Spezifikationen mit einem Frequenzband von 20 Hz bis 20.000 Hz und einer Impedanz von 32 Ohm bei 1kHz lediglich Standardkost. Umso beeindruckender fällt aber das Ergebnis in der Praxis aus.

Bereits im Stereo-Betrieb schreitet das HS65 gleichermaßen beherzt, wie ausgeglichen zur Tat. Den typischen Hang zu übermäßigem Bass suchen wir erfreulicherweise vergebens. Trotzdem haben die Tieftöne ordentlich Wumms, was natürlich in Actionspielen und -filmen zu gefallen weiß.

Dialoge und Sprachaufnahmen, beispielsweise in Podcasts oder Videos, profitieren von den klaren und detaillierten Mitten und auch die Höhen werden klar abgebildet, was natürlich in kompetitiven Spielen ebenfalls von Vorteil ist. Für ein Gaming-Headset eignet sich das HS65 zudem ziemlich gut zum Musikhören. Selbst bei hohen Lautstärken erfolgt die Audio-Wiedergabe klar und ohne Verzerrungen. Die Regler auf Anschlag drehen sollte man allerdings nicht, denn das Headset wird wirklich extrem laut.

Überzeugend fällt auch der 7.1-Surround-Sound aus, der mithilfe des USB-A-Dongles realisiert und in der Corsair iCUE Software aktiviert wird. Er ermöglicht eine punktgenaue Ortung von anderen Spielern in Shootern wie Apex Legends oder Call of Duty: Warzone. Für eine virtuelle Lösung kann der Raumklang absolut überzeugen, zumal sich das Klangbild mithilfe verschiedener Presets weiter anpassen lässt. Der „FPS Competition“ EQ-Preset beispielsweise hebt die Höhen etwas an, was Schritte anderer Spieler zusätzlich hervorhebt.

Im 3,5-mm-Klinkenmodus muss weitestgehend auf Surround-Sound verzichtet werden. Doch es gibt Ausnahmen. So arbeitet das Corsair HS65 Surround mit der Xbox Series X zusammen und ermöglicht den Raumklang im Kombination mit der Dolby Atmos-App, während auf der PlayStation 5 Sonys Tempest-3D-Audioengine für den Raumklang via Klinke zuständig ist. In beiden Modi rangiert die Qualität auf dem Niveau des USB-Dongles am PC/Notebook.

Individueller Klang dank SoundID

Eine weitere Besonderheit des Corsair HS65 Surround markiert die Individualisierung des Klangbildes. Hier kommt SoundID von Sonarworks zum Einsatz. Moment mal, das kennen wir doch? Und tatsächlich: Das Gaming-Headset nutzt zur Personalisierung des Klangbildes exakt denselben Test, der auch in den TWS-Earbuds 1More EVO (unser Test) zum Einsatz kam.

In der iCUE-App entscheiden wir uns für einen Sound-Loop und entscheiden dann in einer Reihe von Tests, ob uns Sound-Sample A oder Beispiel B besser gefällt. Am Ende liefert uns das Headset dann, zumindest in der Theorie, den Klang, der perfekt auf unser Ohr (und Hörvermögen) zugeschnitten sein soll.

Eine schöne Idee, die im initialen Soundtest tatsächlich gut klang, in der Praxis aber wenig überzeugen konnte. Während wir im Test Stimmen und Höhen in den Vordergrund stellten, konnte uns das Klangbild nach dem Abschluss nicht mehr so ganz überzeugen. Vor allem die Klarheit des Klangbildes schien unter der SoundID-Personalisierung zu leiden, weshalb wir sie schnell wieder deaktiviert und den deutlich besseren Klang der Corsair-Equalizer-Presets bevorzugt haben.

Mikrofonqualität des Corsair HS65

Überragend und das nicht nur für die Preisklasse, fällt hingegen die Mikrofonqualität des Corsair HS65 Surround aus. Das omnidirektionale Mic kommt mit einer Impedanz von 2.200 Ohm daher und deckt einen Frequenzbereich von 100 Hz bis 10.000 Hz ab. Klingt stark begrenzt, aber das Ergebnis kann sich mehr als hören lassen.

Corsair HS65 Surround Mikrofon
Die Mikrofonqualität des Corsair HS65 Surround gefällt uns ausgesprochen gut.

Die menschliche Stimme wird dabei stets klar aufgenommen und übertragen, während das Aufnahmemuster Umgebungsgeräusche zudem effektiv isoliert. Auf einen Pop-Filter wird dabei verzichtet, wirklich vermisst haben wir ihn allerdings nicht.

Weder scharfe S- noch Plosiv-Laute stellen das Mikrofon vor Probleme. Mit seiner hervorragenden Klangqualität eignet sich das Mikro für verschiedene Anwendungsszenarien und gibt im Voice-Chat, sowie bei Videokonferenzen eine wirklich gute Figur ab.

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Software-Anbindung: Corsair iCUE

Wie immer bei Corsair kommt als Begleit-Software die hauseigene iCUE-Lösung zum Einsatz. Hier könnt ihr bereits im Hauptmenü schnell die verschiedenen Equalizer-Presets auswählen, die SoundID-Personalisierung durchführen oder zu den Geräteeinstellungen navigieren.

In den EQ-Einstellungen wählt ihr eines von fünf Presets aus oder schafft euch mithilfe des 10-Band-Equalizers einfach eure eigene Option. Zudem legt ihr hier die Mikrofonlautstärke fest und bestimmt den Nebenton. Hier wird darüber hinaus in der linken unteren Ecke Dolby Surround aktiviert oder ausgeschaltet – leider die einzige Option zum Wechseln der Klangmodi.

Zudem dürft ihr in den Geräteeinstellung einen Mikrofonboost hinzuschalten oder die Ansagetöne auf Wunsch deaktivieren. Die Anzahl der Optionen fällt überschaubar aus, doch gibt es nichts, was wir wirklich vermissen würden.

Corsair HS65 Surround Test: Fazit

Mit dem neuen Corsair HS65 Surround liefert der Hersteller ein Gaming-Headset ab, das mit einem erstklassigen Preis-Leistungsverhältnis überzeugt. Das Design ist schlicht und doch edel, die Verarbeitung hochwertig und besonders der Klang kann fast vollends überzeugen – und das bereits im Stereo-Modus.

Trotz eines relativ neutralen Klangbildes hat der Bass ordentlich Druck und im 7.1-Surround-Modus überzeugt auch die räumliche Abbildung. Dank des Klinkensteckers fällt zudem auch die Kompatibilität umfangreich aus. Pluspunkte sammelt das HS65 zudem beim erstklassigen Mikrofon.

Der SoundID-Klang kann hingegen nicht wirklich überzeugen und minimiert die Klarheit des Klangbildes. Für Menschen mit großen Kopf könnte das Headset zudem vielleicht etwas zu straff sitzen. Ansonsten gibt es aber nichts zu beanstanden. Für den Preis von unter 100 Euro wird es jedenfalls aktuell schwer, ein besseres Gaming-Headset zu finden. Wer mehr Features und einen noch besseren Klang wünscht, muss deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.

Corsair HS65 Surround Test Award

Corsair HS65 Surround

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Aufnahmequalität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Hochwertige Verarbeitung, schickes Design und ein erstklassiger Sound zum fairen Preis: Beim HS65 Surround bleiben fast keine Wünsche offen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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