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SteelSeries Alias Pro Test: Starkes XLR-Mikrofon samt Mixer

Präsentiert sich das Alias als simples, aber überzeugendes USB-Mikrofon, hat der dänische Hersteller auch noch ein neues Mikrofon in petto, das sich an all diejenigen richtet, die das gewisse Quäntchen mehr benötigen. Dank der Kombination aus XLR-Mikrofon in Profi-Qualität und Audio-Interface sollen keine Wünsche offen bleiben. Ob das auch wirklich so ist, klärt unser SteelSeries Alias Pro Test.

Technische Daten

Anschluss: XLR (3-polig)
Mikrofon-Membran: 25 mm (Kondensator)
Frequenzgang: 50 Hz – 20.000 Hz
Abtastrate: 48 kHz / 24 Bit
Richtcharakteristik: Niere
SNR: 120 dB
Abmessungen: Höhe: 185 mm (Mikrofon); 230 mm (mit Standfuß)
Breite: 555 mm (Mikrofon); 110 mm (mit Standfuß)
Abmessungen (inkl. Stativ): 230 mm x 110 mm x 130 mm
Gewicht: 720 g (mit Stativ); 170 g (ohne Stativ)
Anschlüsse Audio-Interface XLR; 2x USB-C; 3,5-mm-Klinke; Line Out, Strom
Besonderheiten: Audio-Interface; RGB-Beleuchtung; Anschluss an 2 PCs
Preis: UVP: 349,99 Euro

SteelSeries Alias Pro Test: Der Lieferumfang

  • Umfangreicher Lieferumfang
  • Langes XLR-Kabel enthalten

Im wuchtigen, grau-orangefarbenen Karton des SteelSeries Alias Pro findet sich jede Menge Inhalt. Da wäre natürlich das Mikrofon selbst, klar. Allerdings legt der Hersteller dem Paket auch ein Audio-Interface bei, das hier als Stream Mixer bezeichnet ist.

Um sofort loslegen zu können, umfasst der Lieferumfang sogar ein XLR-Kabel mit einer satten Länge von drei Metern – das hat tatsächlich Seltenheitswert.

SteelSeries Alias Pro Lieferumfang
Das Bundle aus Mikrofon, Standfuß, Interface und Kabeln lässt keine Wünsche offen.

Abgerundet wird der Lieferumfang darüber hinaus durch ein Netzteil, gleich zwei USB-A- auf USB-C-Kabel (jeweils zwei Meter Länge), die Ableitung, sowie einen 3/8-Zoll- und 5/8-Zoll-Adapter für die Montage an einem Monitorarm.

SteelSeries Alias Pro: Design und Verarbeitung

  • Schlichtes und hochwertiges Design
  • Exzellente Verarbeitungsqualität
  • Robuster Metall-Standfuß

Das SteelSeries Alias Pro sieht dem normalen Alias sehr ähnlich. Entsprechend bekommen wir es auch hier mit einem schlicht gehaltenen und äußerst robusten Kondensator-Mikrofon zu tun, das eine eloxierte schwarze Rückseite mit einem großzügigen und angenehmen grauen Stoffüberzug aufwartet.

Auch das Pro wird ab Werk von vier Kabeln in einer Spinne gehalten, die in den hochwertigen Metall-Standfuß samt gummierter Unterseite übergeht. Dieser erlaubt an der Rückseite das Ein- und Feststellen des Winkels.

Dabei kommt das reine Mikrofon auf eine Höhe von rund 185 mm und eine Breite von 55 mm. Das Gewicht inklusive Standfuß liegt bei satten 720 Gramm, was für die robuste und exzellente Verarbeitungsqualität spricht.

Allerdings gibt es einige Unterschiede zwischen dem SteelSeries Alias Pro und dem Alias. Am offensichtlichsten ist natürlich der Anschluss, setzt man doch beim Pro-Modell nur auf einen XLR-Anschluss an der Rückseite.

Im direkten Vergleich fällt zudem auf, dass das Pro etwas kompakter ausfällt und auch niedriger angebracht ist. Zudem fehlen beim Pro die Bedienelemente an der Vorderseite: Beim normalen Alias kann hier beispielsweise eine Stummschaltung vorgenommen werden.

Auch die RGB-Beleuchtung an der Unterseite fehlt dem Alias Pro, das dafür aber eine Beleuchtung des Stream Mixer vorweist.

SteelSeries Alias Pro vs SteelSeries Alias
Das Alias Pro (links) unterscheidet sich in einigen Details vom Alias (rechts).

Der Stream Mixer

  • Kompaktes Audio-Interface
  • Praktische und gelungene Bedienelemente
  • Viele Anschlüsse

Die Stummschaltung erfolgt, neben vielen weiteren Einstellungen, über den enthaltenen Stream Mixer. Mit 112 mm Breite und 95 mm Tiefe findet dieses kompakte Audio-Interface bequem auf dem Schreibtisch Platz.

Es verfügt an der Vorderseite über zwei angenehme Drehregler. Der kleinere auf der linken Seite regelt den Gain des Mikrofones, während der rechte standardmäßig die Lautstärke eines verbundenen Kopfhörers justiert (aber auch frei angepasst werden kann).

Darunter finden sich zwei gummierte Touch-Knöpfe. Hier ist der linke für die Stummschaltung des Mikrofons zuständig, während der rechte (ebenfalls frei programmierbare) den angeschlossenen Kopfhörer stummschaltet.

Interessant wird es zudem an der Rückseite. Hier finden sich der Power-Button, sowie verschiedene Anschlüsse wie XLR, Line Out und zwei Mal USB-C. Denn der Stream Mixer des SteelSeries Alias Pro ist in der Lage, zwei PCs gleichzeitig zu bedienen – besonders spannend also für Streamer, die zwei Systeme nutzen.

Auf der linken Seite finden wir zudem noch einen 3,5-mm-Klinkenanschluss für die Verbindung mit einem Kopfhörer, während an der Front der Unterseite ein anpassbarer RGB-Leuchtstreifen geboten wird.

Der Stream Mixer beherrscht zudem 48 Volt Phantomspeisung, um Kondensatormikrofone mit der nötigen Power zu versorgen (ohne die die Aufnahme zu leise ausfiele). Diese lässt sich auf Wunsch innerhalb der Begleit-App deaktivieren, womit das Interface für so ziemlich alle gängigen XLR-Mikrofone gewappnet ist.

Das Audio-Interface des SteelSeries Alias Pro leistet einen tadellosen Job und ist sehr einsteigerfreundlich konzipiert. Dabei richtet sich der Mixer aber vor allem an eben diese Einsteiger. Dennoch: Wer nicht gerade zwei Mikrofone für einen Podcast oder ähnliches kombinieren möchte, wird hier sehr gut bedient.

Der Funktionsumfang ist in etwa vergleichbar mit dem Elgato Wave XLR, das wir in Verbindung mit dem Elgato Wave DX-Mikrofon bereits testen konnten. Ich persönlich empfinde Aufmachung und Bedienung des SteelSeries-Modells aber als besser und angenehmer.

Inbetriebnahme, Praxis und RGB-Beleuchtung

  • Schnell und einfach eingerichtet

Plug-and-Play, wie ein USB-Mikrofon, ist das SteelSeries Alias Pro natürlich nicht ganz. Dennoch ist die Inbetriebnahme ein Kinderspiel.

Zunächst sollte das XLR-Kabel mit Mikrofon und Mixer verbunden werden, beziehungsweise – wenn die Verbindung später erfolgt – darauf geachtet werden, dass der Mixer ausgeschaltet ist, wenn das Kabel verbunden wird.

Nun musst du eigentlich nur noch das Stromkabel und den ersten USB-C-Port per Kabel mit dem PC verbinden und schon kann es losgehen. Als praktisch erweist sich dabei zudem die Kabelführung an der Rückseite des Standfußes, durch die das XLR-Kabel genau passt.

SteelSeries Alias Pro

Ist alles verbunden, wird das Alias Pro unter Windows auch sofort erkannt und ist einsatzbereit. Natürlich empfiehlt sich hier zusätzlich der Download der Begleit-App SteelSeries GG, die dir zahlreiche zusätzliche Optionen an die Hand gibt.

RGB-Beleuchtung des Alias Pro

  • Ambient- und Gain-Beleuchtung
  • Beleuchtung anpassbar; kann auch deaktiviert werden

Während das SteelSeries Alias über eine praktische RGB-Beleuchtung in Form einer Gain- und Mute-Anzeige direkt am Mikrofon verfügt, erstreckt sich diese beim Alias Pro auf das Audio-Interface. Mal abgesehen von dem RGB-Leuchtstreifen an der Unterseite, der rein für die Ambient-Beleuchtung gedacht ist, hat die restliche Bedeutung einen sinnvollen Nutzen.

Einerseits zeigen die beiden beleuchteten kapazitiven Tasten an, wenn Mikrofon und/oder Kopfhörer stummgeschaltet sind.

Anderseits erstreckt sich auch ein Leuchtring um den Gain-Regler, der in grüner und gelber Farbe anzeigt, dass sich die eigene Stimme im idealen Bereich bewegt, beziehungsweise rot aufleuchtet, wenn wir zu laut sind und den Gain entsprechend etwas reduzieren sollten.

So ist eine praktische Kontrolle der eigenen Lautstärke jederzeit möglich. Wer mag, kann in der Software zudem die „Umgebungs-LED“ an der Unterseite deaktivieren und den beiden Mute-Tasten eine andere Farbe zuweisen. Auch die Helligkeit des Gain-Reglers kann feinjustiert werden. Perfekt.

Aufnahmequalität des SteelSeries Alias Pro

  • Hervorragender, detailreicher Klang
  • Windschutz leistet tadellose Arbeit
  • Relativ viel Gain benötigt

Das SteelSeries Alias Pro setzt auf eine 1 Zoll beziehungsweise 25 mm große ClearCast-Kapsel, die mit einer Kardioiden- oder Nieren-Charakteristik aufwartet und entsprechend vor allem die Stimme direkt vor dem Mikrofon aufzeichnet.

Geboten wird eine Sampling-Rate von 48 kHz bei einer Auflösung von 24 Bit. Abgedeckt wird zudem ein Frequenzband von 50 Hz bis 20.000 Hz. Das sind keine außergewöhnlichen Werte und entsprechen eher dem Standard im Bereich der XLR-Mikrofone. Das bereits angesprochene Wave DX von Elgato kommt beispielsweise auf bis zu 96 kHz, reicht dafür hingegen nur bis 15.000 Hz in die Höhen hinauf.

Die technischen Daten sind das eine, doch was das Mikrofon daraus macht, steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Und das, was da für den Test aus den Lautsprechern dringt, klingt tatsächlich hervorragend.

SteelSeries Alias Pro

So wird die Stimme angenehm detailreich und klar aufgenommen und weist weder Probleme mit scharfen S- und Zischlauten noch mit Plosivlauten auf. Die Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen arbeitet recht gut, allerdings dringen diese (beispielsweise in Form der Lüfter meines Notebooks) stärker in die Aufnahme als es beim USB-Pendant der Fall war.

Hier kann man jedoch mit nur wenigen Handgriffen in der Begleit-Software nachhelfen. Zudem fällt auf, dass das Alias Pro relativ viel Gain benötigt – für die untenstehende Testaufnahme habe ich den Regler auf ungefähr 75 Prozent eingestellt.

Ob besonders Gain-hungrige Mikrofone wie das legendäre Shure SM7b ohne Verstärker laut genug bedient werden, kann ich leider nicht sagen. Ich denke aber, die Leistung sollte gerade noch ausreichen. Hier bietet der Verstärker im Wave XLR etwas mehr Reserven.

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Software-Anbindung: SteelSeries GG/Sonar

  • Übersichtliches Interface
  • Umfangreiche Anpassungsmöglichkeiten

Als Begleit-Software kommt beim SteelSeries Alias Pro die GG Lösung samt Sonar zum Einsatz. Innerhalb von GG können grundlegende Einstellungen des Mikrofons vorgenommen werden. Dazu zählen beispielsweise die Anpassung der Beleuchtung, des Mikrofon-Rückhör-Tons (Sidetone), sowie die Aktivierung und Deaktivierung der Phantomspeisung.

Außerdem kann hier die Belegung des rechten Drehrades, sowie der rechten Taste angepasst werden. Allerdings leider nur, wenn du nicht auf Sonar zurückgreifst. Das ist etwas schade, denn dank Sonar entfaltet das Alias Pro erst sein volles Potenzial.

Hier kannst du mit einem 10-Band-Equalizer direkten Einfluss auf den Klang nehmen und diesen frei anpassen oder alternativ eines der vielen Presets nutzen. Die Unterschiede zwischen den Presets sind enorm, du solltest jedoch darauf achten, dass wirklich das „Steelseries Sonar – Microphone“ als Aufnahmequelle ausgewählt ist, da nur hier die Einstellungen greifen.

Außerdem können hier beispielsweise Noise Gate, Umgebungsgeräuschunterdrückung oder Kompressor eingestellt werden. Die ClearCast AI Noise Cancellation funktioniert ebenfalls recht gut, hat allerdings spürbare Auswirkungen auf den Klang.

Im Mixer-Tab lässt sich zudem der eigene Streaming-Mix nach Wunsch konfigurieren. Auf Wunsch können hier Spielesound, Chat, Medien und AUX-Eingang individuell abgemischt werden.

SteelSeries Alias Pro Test: Fazit

Mit dem SteelSeries Alias Pro schnürt der Hersteller im Test ein spannendes Gesamtpaket das sich vor allem an diejenigen richtet, die in den Bereich der XLR-Mikrofone einsteigen möchten. Denn ein Bundle aus Mikrofon, Audio-Interface und XLR-Kabel bietet meines Wissens in der Form kaum ein anderer Hersteller.

Elgato bietet mit dem „Full XLR Setup“ ein ähnliches Paket, das darüber hinaus auch einen Mikrofonarm inkludiert und preislich auf Augenhöhe liegt.

Das Alias Pro besticht durch seine tadellose Verarbeitung und das schlichte und doch sehr hochwertige Design. Das Audio-Interface bietet einen exzellenten Bedienkomfort und praktische Anpassungsmöglichkeiten, sowie nützliche LEDs.

Auch klanglich macht das XLR-Mikrofon bereits ohne Begleit-Software einen hervorragenden Eindruck, der sich dann dank der simpel aufgebauten und doch extrem mächtigen Sonar-Software nochmal auf ein ganz neues Level heben lässt.

Alles in allem bietet das SteelSeries Alias Pro ein rundum stimmiges Gesamtpaket, das den Preis absolut wert ist – aber eben nur für diejenigen interessant ist, die noch kein Zubehör wie ein Audio-Interface zusammen haben. Diese können aber bedenkenlos zugreifen.

SteelSeries Alias Pro Test: Gold Award

SteelSeries Alias Pro

Verarbeitung
Aufnahmequalität
Ausstattung
Software
Preis-Leistungs-Verhältnis

94/100

Exzellentes Bundle aus XLR-Mikrofon und Audio-Interface mit starkem Klang und hervorragender Begleit-Software. Der Preis ist hoch, aber fair.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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