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ASUS ROG NUC 14 Test: Gaming-Mini-PC mit RTX 4070

Da ist er nun also: Der Gaming-taugliche Mini-PC von ASUS ROG, der nach der Enthüllung im Juli 2024 endlich verfügbar ist. Der kompakte 2,5-Liter-Rechner trägt dabei einige Namen: ASUS ROG NUC 14, ROG NUC 970 oder NUC 14 ROG – sie alle bezeichnen aber dasselbe Gerät. Wir haben uns den Mini-PC in der Top-Ausstattung mit Intel Core Ultra 9 185H, RTX 4070 Laptop-GPU, 32 GB DDR5-5600-Arbeitsspeicher und einer 1-TB-SSD im Test einmal genauer angeschaut.

Technische Daten

Produkt

ROG NUC 14

Prozessor Intel Core Ultra 9 185H (16 Kerne, 3.8 – 5.1 GHz)
Grafikleistung Nvidia GeForce RTX 4070 (8GB GDDR6 VRAM); 140 W TDP
Speicherplatz 1 TB SSD (NVMe PCIe 4) installiert
Arbeitsspeicher 32 GB DDR5-RAM (2x 16GB DDR5-5600 SO-DIMM)
Betriebssystem Windows 11 Home
Konnektivität Wi-Fi 6; Bluetooth 5.3
Abmessungen  270 mm x 180 mm x 60 mm
Gewicht 2,6 kg (ohne Netzteil)
Preis € 2.139,00 *

ASUS ROG NUC 14 Test: Kompakt, stylisch und einfach zu warten

Der neue ASUS ROG NUC 14 erinnert optisch etwas an die vorangegangenen Intel NUC-Modelle, bevor die Sparte von ASUS übernommen wurde. Dabei trägt das neue Modell unverkennbar die Handschrift des Herstellers, was nicht nur am beleuchteten ROG-Logo, sondern auch am futuristischen Schriftzug an der Front sowie der Unterseite zu erkennen ist.

Der Mini-PC misst dabei 270 mm x 180 mm x 60 mm und bringt rund 2,6 Kilogramm an Gewicht auf die Waage. Dabei ist es euch überlassen, ob ihr den Rechenzwerg horizontal nutzen oder vertikal aufstellen möchtet.

Wer sich für letzteres entscheidet, kann den ROG NUC in den im Lieferumfang enthaltenen Standfuß einsetzen, der dank gepolsterter Innenseiten das etwas angfällige Gehäuse nicht verkratzt.

Das beleuchtete ROG-Logo scheint dabei angenehm dezent durch das semi-transpartente Gehäuse, unter dem es als Schablone vorliegen. Diese kann auf Wunsch frei rotiert werden, weitere Schablonen legt der Hersteller dem Lieferumfang bei.

Währen die Verarbeitungsqualität keinerlei Anlass zur Kritik liefert, zeigt sich das Gehäuse doch recht anfällig für Kratzer und Fingerabdrücke. Wer den Mini-PC sauber halten möchte, muss also regelmßig polieren.

Wartungsmöglichkeiten und Anschlüsse

Eine Wartung des ASUS ROG NUC 14 ist kinderleicht möglich. De facto klappt das sogar noch schneller und einfacher, als man es normalerweise von Mini-PCs wie dem Beelink SEI 14 (unser Test) und Co gewohnt ist.

So findet sich an der Rückseite ein Schalter, mit dem sich – sofern umgelegt – die obere Platte des Mini-PCs schnell und einfach entfernen lässt. Schon könnt ihr den Deckel nach hinten abziehen und erhaltet Zugang zur bereits angesprochenen Schablone.

ASUS ROG NUC 14

Um dann an die Komponenten zu kommen, muss nur noch die Kreuzschlitz-Schraube an der Rückseite gelöst werden, schon kann der obere Bereich des Innenlebens herausgenommen werden.

ASUS ROG NUC 14
Drei M.2-Slots und zwei SO-DIMM stehen zur Wahl.

Dann gibt das 2,5-Liter-Gehäuse auch schon den Blick auf die Komponenten frei. Ganze drei M.2-2280-Slots für SSD stehen zur Verfügung, außerdem gibt es zwei SO-DIMM-Steckplätze für den Arbeitsspeicher. Prozessor und GPU sind hingegen fest verlötet, da der ASUS ROG NUC 14 auf eine mobile Notebook-Platine setzt.

Anschlüsse des ASUS ROG NUC 14

Hinsichtlich der Anschlüsse ist der ASUS ROG NUC 14 ebenfalls sehr gut aufgestellt. Mit einer Ausnahme: Denn der Mini-PC verfügt lediglich über einen einzigen USB-C-Port, dafür aber mit Thunderbolt-4-Konnektivität. Das wirkt leider nicht ganz so modern.

Ansonsten bleiben bei den Anschlüssen aber keine Wünsche offen. An der Vorderseite verfügt der Mini-PC über zweimal USB 3.2 Gen2 Tye-A, einen 3,5-mm-Klinkenanschluss und einen SD-Kartenleser in voller Größe (leider nur UHS1).

An der Rückseite kommen deutlich mehr Ports hinzu:

  • 1 x Thunderbolt 4 Type-C mit DisplayPort 2.1
  • 2 x USB 3.2 Gen 2 Type-A
  • 2 x USB 2.0 Type-A
  • 1 x HDMI 2.1
  • 2 x DP 1.4a
  • 1 x RJ45 LAN (2,5-GBit)
  • 1 x DC-in
  • 1 x Kensington Lock

Die Ausstattung des ASUS ROG NUC 14

  • Intel Core Ultra 9 185H
  • RTX 4070 mit 140 Watt; 32 GByte RAM
  • Wi-Fi 6E; aber Verbindung stellenweise instabil

Der ASUS ROG NUC 14 kommt in verschiedenen Ausstattungsvarianten daher. Unser Testmodell wartet mit dem Intel Core Ultra 9 185H-Prozessor auf, der mit einer TDP von 65 Watt läuft. Er bietet 6 P- und 8 E-Kerne und erreicht maximal 5,1 Gigahertz.

Hinzu kommen 32 GByte DDR5-5600-Arbeitsspeicher (2x 16 GB) und eine 1 Terabyte große SSD. Die Gamingtauglichkeit realisiert der Mini-PC zudem über eine NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop-GPU, die mit 8 Gbyte GDDR6-VRAM und einer TDP von 140 Watt aufwartet. Das sollte also für 1440p-Gaming absolut ausreichend sein.

Kabellos kommuniziert der ROG NUC via Intel Killer Wi-Fi 6E und realisiert dabei sehr gute Geschwindigkeiten. Allerdings zeigte sich die WLAN-Karte im Rahmen meines Tests als etwas instabil. Immer wieder brach die Verbindung kurzzeitig ab – so kurzzeitig, das man beim Surfen nicht viel davon merkt, bei Downloads aber sehr wohl. Wer kompetitiv zocken möchte, sollte also auf eine LAN-Verbindung setzen.

Außerdem gibt es Bluetooth 5.3 für die Verbindung mit weiteren Endgeräten. Die RGB-Beleuchtung lässt sich per AURA Sync mit anderen ASUS ROG-Geräten synchronisieren.

Praxistest, Lautstärke und Wärmeentwicklung

  • angenehm leise Lüftergeräusche
  • Turbo-Modus ohne Mehrleistung
  • hohe Temperaturen, aber meist immer noch im Rahmen

Was mir im Praxistest zunächst sehr positiv aufgefallen ist, ist, dass der ASUS ROG NUC 14 auch unter Dauerlast angenehm leise arbeitet. Selbst beim mehrstündigen Zocken arbeitet der Mini-PC wesentlich leichter als mein großer Gaming-PC – ganz zu schweigen von Gaming-Notebooks, die gerne einmal ohrenbetäubend laut werden können.

ASUS ROG NUC 14

Das gilt für den standardmäßig eingestellten Leistungsmodus, denn in der Armoury Crate-Software könnt ihr zwischen vier Betriebsmodi auswählen. Darunter auch ein besonders leises Profil und einen Turbo-Modus, der die Leistung noch etwas boosten soll.

ASUS ROG NUC 14
AMROURY CRATE ist rein optional und bietet kaum Mehrwert.

Soll, denn im Rahmen verschiedener Gaming- und Benchmarktests konnte ich absolut keinen Unterschied zwischen den Profilen „Leistung“ und „Turbo“ feststellen. Also: Absolut gar keinen, nicht einmal 1 FPS mehr sprang dabei heraus.

Auch die Temperaturentwicklung hält sich dabei ihm Rahmen. Zwar werden bei dauerhafter Belastungen CPU- und GPU-Temperaturen von rund 80 Grad erreicht, besorgniserregend ist das aber keinesfalls. Lediglich bei den anspruchsvollsten Benchmarks kommt die CPU kurzzeitig auf das Limit von 100 Grad und reduziert dann etwas die Taktrate. Wer dem entgegenwirken möchte, kann mit dem Profil „Leise“ die Temperaturen um durchschnittlich 5-7 Grad reduzieren, ohne dabei allzu viel Performance einzubüßen.

Die Leistung des ASUS ROG NUC 14

  • schnelle SSD
  • überzeugende Leistung… aber nicht besser als vergleichbare Gaming-Notebooks
  • sehr gut für QHD-Gaming geeignet

Schauen wir uns die Performance des ASUS ROG NUC 14 einmal genauer an. Wie gut schlägt sich der Mini-PC gegen vergleichbar ausgestattete Gaming-Notebooks wie das HP Omen 17 (2024) oder das HP Omen Transcend 14 (unser Test), das auf dieselbe CPU- und GPU-Kombination setzt?

Das haben wir uns natürlich, wie immer, in den unterschiedlichsten Benchmarks genauer angesehen. Die SSD ist dabei schon einmal sehr gut aufgestellt und erreicht dabei sequenzielle Lesegeschwindigkeiten von rund 5.000 MB/s sowie knapp 2.800 MB/s schreibend. Auch bei dauerhafter Belastung hält die SSD aus dem Hause Samsung die Leistung aufrecht.

In den Systemtests, Cinebench, PCMark und Geekbench 6 liefert der Mini-PC eine gute Leistung ab und ordnet sich bei den CPU-Tests auf Augenhöhe mit den Gaming-Notebooks ein. Gerade in der Multi-Core-Leistung kann der ASUS ROG NUC sein größeres Platzverhältnis und die bessere Kühlung (in Verbindung mit der höheren TDP) aber in mehr Leistung ummünzen.

In den Grafiktests liegt der Mini-PC erstaunlicherweise hinter dem HP Omen 17, obwohl das die RTX 4070 nur mit 120 Watt betreibt.

Benchmark ASUS ROG NUC HP Omen 17
Cinebench R23 Multi 17.782 Pkt. 16.796 Pkt.
Cinebench R23 Single 1.826 Pkt. 1.692 Pkt.
Cinebench 2024 Multi 1.058 Pkt. 974 Pkt.
Cinebench 2024 Single 106 Pkt. 106 Pkt.
Cinebench 2024 GPU 10.556 Pkt. 11.836 Pkt.
Geekbench 6 Multi 13.232 Pkt. 13.175 Pkt.
Geekbench 6 Single 2.436 Pkt. 2.629 Pkt.
Geekbench 6 GPU 110.968 Pkt. 116.077 Pkt.
PCMark 10 Gesamt 7.529 Pkt. 8.062 Pkt.
PCMark 10 Essentials 10.068 Pkt. 10.734 Pkt.
PCMark 10 Productivity 9.437 Pkt. 10.582 Pkt.
PCMark 10 Digital CC 12.191 Pkt. 12.521 Pkt.

Und was bedeutet das für die Gaming-Leistung? Auch hier kann der ASUS ROG NUC 14 seine höhere Leistung auf dem Papier nicht in eine höhere Framerate in Spielen ummünzen. In den Tests in Full-HD-Auflösung liegt der Mini-PC mal etwas oberhalb, mal etwas unterhalb der vergleichbar ausgestatteten Gaming-Notebooks. Im Großen und Ganzen bleibt die Leistung dabei vergleichbar – so viel zur Theorie.

 

Benchmark ASUS ROG NUC  HP Omen 17
Fire Strike 25.948 Pkt. 27.296 Pkt.
Time Spy 11.798 Pkt. 12.390 Pkt.
Port Royal 7.114 Pkt. 7.569 Pkt.
Speed Way 2.921 Pkt. 2.970 Pkt.
Solar Bay 55.095 Pkt. 55.773 Pkt.
Steel Nomad 2.629 Pkt. 2.706 Pkt.
F1 24 (Ultra) – 1080p 98 FPS 101 FPS
Final Fantasy XV (High) – 1080p 15.541 Pkt. 11.697 Pkt.
Shadow of the Tomb Raider (Ultra) – 1080p) 151 FPS 160 FPS

In der Praxis bietet der Mini-PC mehr als genug Reserven, um auch anspruchsvolle Spiele in 1440p flüssig darzustellen, wobei die 8 GByte Grafikspeicher der RTX 4070 natürlich recht knapp bemessen sind. Auch 4K-Gaming meistert der NUC 14 relativ gut, wobei ihr hier dann auf DLSS zurückgreifen und den Detailgrad etwas zurückschrauben solltet, um ein flüssiges Spielerlebnis zu erhalten.

ASUS ROG NUC 14 Test: Fazit

Kommen wir also zum Fazit. Der ASUS ROG NUC 14 ist zweifelsohne ein durchaus spannender Mini-PC für all diejenigen, die die Leistung eines aktuellen Gaming-Notebooks in einem stationären Formfaktor samt ansprechendem Design wünschen.

Dieses kompakte und handliche Format in Verbindung mit dieser Leistung ist aktuell auf dem Markt ziemlich einzigartig. Löblich ist zudem, dass die Wartung derart einfach möglich ist. Das werkzeuglose Öffnen, um an SSD und Arbeitsspeicher zu kommen, bekommt ebenfalls aktuell kein Konkurrent besser hin.

Der große Vorteil im Vergleich zu Gaming-Notebooks ist zudem die angenehm niedrige Geräuschentwicklung. Denn während moderne Laptops mitunter unangenehm laut werden können, bleibt der NUC meist ziemlich leise.

Auf der anderen Seite jedoch bietet der Rechenzwerg nicht mehr Leistung als ein vergleichbar ausgestatteter Gaming-Laptop, die dafür schon deutlich günstiger zu bekommen sind. Auch gibt es bereits dedizierte Gaming-PCs in dieser Preiseklasse, die mit einer etwas besseren Ausstattung daherkommen und bei denen CPU und GPU entsprechend aufrüstbar sind.

Dafür hat der NUC 14 aber hinsichtlich der Leistungsaufnahme und des Stromverbrauchs deutlich die Nase vorn. Dennoch wirkt der Mini-PC für die gebotene Leistung etwas zu teuer. Für rund 2.000 Euro wäre das Gesamtpaket ziemlich attraktiv, da die gebotene Leistung hervoragend für Gaming in QHD-Auflösung bei maximalen Details zugeschnitten ist.

Ich persönlich würde den ASUS ROG NUC 14 einem vergleichbaren Gaming-Notebook vorziehen, was vor allem an dem handlichen Formfaktor und den guten Wartungsmöglichkeiten liegt. Aber auch am Fakt, dass Laptops für den Gaming-Einsatz ohnehin nicht so mobil nutzbar sind, wie man es von der Klasse eigentlich erwarten würde.

ASUS ROG NUC 14 Test: Silver Award

ASUS ROG NUC 14

Design & Verarbeitung
Ausstattung
Leistung
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Handlicher Gaming-PC mit moderner Ausstattung, überzeugender Leistung und guten Wartungsmöglichkeiten, der für das Gebotene aber etwas zu teuer ausfällt.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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