Wer etwa Karl Lauterbach auf Twitter folgt, wird sich über die seltsamen Schreibweisen bereits gewundert haben. Bedingt wird die ganz besondere Twitter-Prosa durch die strenge Zeichenbegrenzung der Plattform: Mehr als 140 Zeichen sind pro Beitrag nicht möglich. Umgehen lässt sich diese Beschränkung bisher nur über Threads, also mehrere aufeinander bezogene und so zusammengeheftete Tweets. Nun plant Twitter jedoch eine neue Funktion, mit der längere Einzelbeiträge möglich werden sollen.
Testphase gestartet
Wie Twitter in einem Blogbeitrag mitgeteilt hat, ist eine Testphase mit der neuen Notes-Funktion bereits gestartet. Im Rahmen dieser erhalten jedoch nur einige wenige Mitglieder der Plattform die Möglichkeit, längere Beiträge zu verfassen. Diese Beiträge werden dabei wie normale Tweets behandelt und entsprechend öffentlich zugänglich sein. Das gilt jedoch nur für bestimmte Regionen – und zu diesen zählt Deutschland zumindest derzeit noch nicht.
Wer Twitters Informationsbereich besucht und dort einem Link zu einem der ersten Notes-Beiträge folgt, erhält folgende Fehlermeldung: „Notes aren’t available to read in your region yet. Follow @TwitterWrite for announcements and updates about Notes, or read more in our Help Center”. Wann genau die Notes-Funktion – zumindest für die reine Rezeption – in Deutschland freigegeben wird, ist bisher nicht bekannt.
Wie geht es weiter mit Twitter?
Die Möglichkeit, längere Tweets zu veröffentlichen, stellt bereits eine deutliche Veränderung des Dienstes dar, liegt bisher doch gerade in der Kürze der Beiträge ein Alleinstellungsmerkmal. Eine ähnlich starke Veränderung des Funktionsprinzips hatte es zuletzt Ende 2020 mit der Einführung selbstlöschender Fleets gegeben. In naher Zukunft könnten dem Dienst jedoch noch deutlich größere Veränderungen bevorstehen: Elon Musk hat ein Kaufangebot unterbreitet und bereits diverse Veränderungsvorschläge vorgetragen. So will er etwa mehr Äußerungen auf Twitter zulassen und die Verifizierung von Mitgliederprofilen zu einer kostenpflichtigen Leistung machen. Weiterhin kündigte er einen Stellenabbau und scharfe Leistungsdistinktion in der Twitterbelegschaft an. Ob er das Unternehmen letztlich tatsächlich übernommen wird, ist bisher jedoch unklar.