Alphabet, der Konzern, zu dem u.a. Google gehört, nutzt die Gunst der Stunde und nimmt durch Schuldverschreibungen zehn Milliarden Dollar auf. Der Konzern ist damit einer von vielen liquiden Akteuren, die die derzeitigen Niedrigzinsen nutzen, um sich noch mehr Geld zu beschaffen.
Um das Geld zu beschaffen, hat der Konzern fünf- bis vierzigjährige Schuldverschreibungen ausgegeben. Laut Finanzchefin Ruth Porat sie die Nachfrage sehr groß gewesen. Auf siebenjährige Anleihen erhalten Investorinnen und Investoren Zinsen von 0,8 Prozent; bei vierzigjährigen Anleihen liegt der Zinssatz bei 2,25 Prozent; bei den zehnjährigen Anleihen beträgt er 1,1 Prozent. Der Konzern gab ferner an, mehr als die Hälfte der auf diesem Wege beschafften Mittel in Projekte zu Themen wie Umwelt, Soziales und ‚gute Unternehmensführung‘ investieren zu wollen.
Benötigt wurde das Geld indes nicht. Bei Alphabet handelt es sich um eines der liquidesten Unternehmen überhaupt – der Konzern verfügt über Reserven von rund 120 Milliarden Dollar. Da die Leitzinsen der großen Notenbanken derzeit extrem niedrig sind, nutzen jedoch vermehrt auch liquide Unternehmen die Chance, mit Schuldverschreibungen vergleichsweise günstig große Geldmengen aufzunehmen. Der Grundgedanke dahinter ist simpel: Bieten Banken Anlegerinnen und Anlegern kaum oder gar keine Zinsen, können Unternehmen bereits mit geringen Zinssätzen attraktiv erscheinen. Anlegerinnen und Anleger investieren in die Anleihen des Unternehmens, womit das Unternehmen Geld erhält, für welches es meist deutlich weniger zahlt als bei einem entsprechend hohen Kredit fällig gewesen wäre.