Mit seiner sogenannten Butterfly-Tastatur wollte Apple sein MacBook noch schlanker machen als es ohnehin schon war. Rückblickend wird sich das Unternehmen allerdings ärgern, jemals die Entscheidung hin zu dem fragwürdigen und vor allem anfälligen Tastaturmechanismus gefällt zu haben. Nun bekommt Apple dies nämlich teuer zu stehen. Um eine Sammelklage enttäuschter Kunden beilegen zu können, hat der Konzern nun eine stolze Summe von 50 Millionen US-Dollar zahlen müssen.
Eine schlechte Entscheidung
Apple gilt als ein Tech-Konzern, der in seiner Geschichte wegweisende Entscheidungen getroffen hat. Das beste Beispiel ist sicherlich die Erfindung des iPhones, welches den Grundstein für alle folgenden Smartphone gelegt hat. Doch da jeder einmal Fehler macht, ist natürlich auch das kalifornische Unternehmen nich frei von selbigen. Ein berühmt berüchtigtes Beispiel ist die Butterfly-Tastatur, auf die Apple alles andere als stolz ist. Dabei klang die Idee des Mechanismus, welcher in MacBooks zwischen den Jahren 2015 und 2019 verbaut wurde in der Theorie sehr gut. Sie sollten nicht nur eine schlankere Bauweise des Unibody-Gehäuses ermöglichen. Obendrein versprach man sich mehr Stabilität der einzelnen Tasten.
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Doch die guten Absichten resultierten in vielen verärgerten Kunden. So beschwerten sich Käufer darüber, die Tasten alles andere als widerstandsfähig seien. Stattdessen klemmten diese regelmäßig oder funktionierten mitunter sogar gar nicht mehr. Hierbei genügten bereits kleinste Krümel oder Staubkörner aus, um einer Taste vorübergehend den Garaus zu machen. Da verwundert es auch nicht, dass das Unternehmen seine neuesten MacBooks nicht mehr mit der anfälligen Butterfly-Tastatur fertigt. Doch die schlechte Design-Entscheidung verfolgt das Unternehmen bis heute. Mit einem Vergleich, der Apple 50 Millionen US-Dollar kostet, könnte damit aber Geschichte sein.
Wusste man von der Fehleranfälligkeit des Apple MacBook?
Der Tech-Konzern mit Sitz in Kalifornien wurde Adressat einer Sammelklage, in der man schwere Vorwürfe erhob. So wurde Apple unterstellt, dass man wider besseren Wissens über die Anfälligkeit den fragwürdigen Mechanismus in den Handel gebracht habe. Doch nicht nur das. Weiterhin werfen die Kläger Apple vor, dass das Reparaturprogramm mehr schlecht als Recht funktionierte. Hier bat der Konzern Käufern eines MacBooks mit defekter Butterfly-Tastatur den kostenlosen Austausch der Tasten an. Allerdings handelte es sich auch bei den neuen Tasten um Modelle mit dem fragwürdigen Mechanismus. Folglich waren Kunden auch mit der neuen Tastatur schnell mit den Problemen des Mechanismus konfrontiert. Manch einer musste sein MacBook sogar mehrfach zur Reparatur einschicken.
Lukratives Geschäft für die Anwälte
Die ausgehandelte Summe von 50 Millionen US-Dollar fließt als Gesamtsumme an die Kläger. Dabei erhält jeder geschädigte Kunde entweder 50, 125 oder 395 US-Dollar. Für Kläger, die einzelne Tasten der Butterfly-Tastatur austauschen lassen mussten gibt es die geringste Summe. Wer seine Tastatur hingegen einmal komplett austauschen lassen musste, erhält 125 US-Dollar. Den maximalen Schadensersatz von 395 US-Dollar gibt es für Apple-Kunden, die ihre Butterfly-Tastatur gleich mehrfach austauschen lassen mussten.
Allerdings ist die Summe von 50 Millionen US-Dollar für Apple derzeit noch vorläufig. Schließlich steht noch nicht fest, wie hoch die Anwaltskosten im Rahmen der Sammelklage ausfallen werden. Hier sind bis zu 15 Millionen US-Dollar möglich, was sich für die Anwälte als lukratives Geschäft herausstellen dürfte. Außerdem ist die Einigung an sich noch in einem Schwebezustand. Damit der Deal wirksam wird, muss zunächst noch der zuständige Richter darüber urteilen und zustimmen.
Austauschprogramm findet nach wie vor statt
Natürlich sind nach wie vor viele MacBooks mit Butterfly-Tastatur im Umlauf. Dementsprechend bietet Apple auch noch immer sein Austauschprogramm an. Dieses besagt, dass Apple-Kunden, deren MacBook-Kauf nicht länger als vier Jahre her ist, auch heute noch ein Anrecht auf den kompletten Tastaturaustausch haben. In einem Bericht von Reuters kann man lesen, dass Apple selbst wohl im Rahmen der Aushandlung des Deals keine Einsicht gezeigt habe. So ist sich der Tech-Konzern auch heute keiner Schuld bewusst. Erst kürzlich musste Apple aufgrund seiner fragwürdigen Update-Politik Schadensersatz an Käufer des iPhone 4s zahlen. Hoffen wir einfach, dass sich der Konzern in Zukunft mehr Gedanken über „Revolutionen“ beim MacBook macht. Erst kürzlich ist bekannt geworden, dass Apple ein Patent für ein MacBook aus Glas und mit virtuellem Trackpad eingereicht habe.