Die EU hat beschlossen, dass ab 2024 in ihrem Gebiet nur noch solche elektronische Geräte mit kabelgebundener Lademöglichkeit verkauft werden dürfen, wenn diese genormt ist. Betroffen davon ist insbesondere Apple, das bei seinen iPhones bisher auf einen Lightning-Anschluss setzt. Die EU hat Apple anlässlich der bevorstehenden Vorstellung des iPhone 15 noch einmal gewarnt.
Gerüchte über Authentifizierungschip
Es gilt als sicher, dass Apple bei seinem neuen iPhone auf den Lightning-Anschluss verzichtet und stattdessen auf einen USB-C-Anschluss umsteigen wird. Begründet liegt dieser Schritt in der neuen EU-Regelung, die ab 2024 einen solchen Anschluss vorschreibt. Gerüchten zufolge will Apple jedoch auf anderem Wege erreichen, dass nur vom Unternehmen zertifizierte Ladekabel eingesetzt werden können. So soll ein Authentifizierungschip im Kabel vorgesehen sein, der dafür sorgt, dass fremdes Ladezubehör nicht oder nicht vollständig funktioniert. Apple selbst hat sich dazu bisher nicht geäußert und keine entsprechende Ankündigung getroffen.
Der EU genügten die Gerüchte jedoch, um sich schriftlich mit einer Warnung an Apple zu wenden. Der zuständige EU-Kommissar Thierry Breton hat Apple in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass derartige Einschränkungen nach dem neuen Gesetz ab 2024 nicht zulässig sind. Bereits März sollen diesbezüglich Gespräche mit Apple stattgefunden haben.
Apple muss nicht reagieren
Reagieren muss Apple auf das Schreiben indes nicht. Da das neue Gesetz erst Ende 2024 in Kraft tritt, könnte das Unternehmen bis dahin weiterhin so viele Ladebeschränkungen einbauen wie es ihm beliebt. Die Zeichen stehen hier jedoch – wie bereits erwähnt – eher auf Änderung. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Gerüchte keine Faktenbasis haben. Hierfür spricht etwa der Umstand, dass Apple bei seinen iPads bereits länger auf gewöhnliche USB-C-Ladeanschlüsse setzt und diese nicht durch Authentifizierungschips beschränkt.
Insgesamt lässt sich damit festhalten, dass es ganz danach aussieht, dass Apple die EU-Richtlinien einhalten möchte, um den Verkauf seiner Produkte in der EU auch nach 2024 zu gewährleisten. Das iPhone 15 unterliegt diesen neuen Richtlinien jedoch noch nicht, da es vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes auf den Markt kommen wird. Hier hat Apple also freie Hand.