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EU: Einheitlicher Ladekabelstandard ab 2024

Das EU-Parlament hat nach langer Planungsphase beschlossen, dass ab 2024 in der gesamten EU ein einheitlicher Standard für Ladekabel gelten soll. Alle Hersteller von Smartphones und zahlreichen anderen Elektrogeräten sind ab dann verpflichtet, USB-C-Anschlüsse für ihre Ladekabel zu nutzen.

Künftig nur noch USB-C-Anschlüsse

Bereits seit mehr als zehn Jahren wird in der EU über eine Vereinheitlichung der Ladekabel diverser elektronischer Geräte debattiert. Vierzehn Hersteller haben sich bereits kurz darauf im Rahmen einer Selbstverpflichtung auf einen einheitlichen Standard von Handynetzteilen geeinigt, darunter auch Apple. Zu einer gesetzlichen Vorschrift kam es jedoch nie. Das ändert sich nun: Beinahe einstimmig beschloss das EU-Parlament die verpflichtende Vereinheitlichung bei den Ladestandards. In Kraft treten soll die Regelung im Jahr 2024. Außer dem USB-C-Anschluss sollen alle Anschlussmöglichkeiten verschwinden. Konkret betrifft das Apples Lightning- sowie den Micro-USB-Anschluss. Die Alternativen wurden in den letzten Jahren bereits vom Markt gedrängt. Außer Smartphones sind auch Tablets, Digitalkameras, Kopfhörer, Lautsprecher, E-Reader, Tastaturen und Mäuse von der Regulierung betroffen. In Stein gemeißelt ist sie jedoch noch nicht: Die Mitgliedstaaten der EU müssen der Regelung noch zustimmen, was jedoch als reine Formalität gilt. Die Einigung auf USB-C als Standard war dabei bereits zu Beginn des Jahres absehbar.

Verbraucher- und Umweltschutz

Als Gründe für die Vereinheitlichung nennt die EU den Verbraucher- und den Umweltschutz. Das Einsparpotential für Privatpersonen in der EU wird demnach auf 250 Millionen Euro pro Jahr geschätzt und ergibt sich daraus, dass nicht mehr für im Zweifelsfalle alle neuen Elektrogeräte passende Ladekabel nachgekauft werden müssen. Darüber hinaus könnte die Regelung laut der EU-Kommission dazu führen, dass knapp 1.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr eingespart werden können. Diese kommen durch weggeworfene, nicht passende Ladevorrichtungen für Elektrogeräte zustande.

Der IT-Branchenverband Bitkom sieht die Entscheidung jedoch kritisch: Er macht in ihr primär ein Innovationshindernis aus. Bernhard Rohleder, der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands, äußerte sich wie folgt: „Die politische Festlegung auf einen technischen Standard wird vor allem Innovationen bremsen und läuft dem wichtigen Grundsatz der Technologieoffenheit massiv zuwider“. Darüber hinaus verwies er darauf, dass die Politik der Marktwirklichkeit hinterherhinke: Ladekabel seien hier im Verschwinden begriffen; die kabellose Qi-Ladetechnologie setze sich durch.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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