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Bundesdruckerei: Digitale Zeugnisse ohne Blockchain

Die Bundesdruckerei und die zuständigen politischen Institutionen suchen derzeit nach Lösungen, um digitale Zeugnisse ohne Nutzung der Blockchaintechnologie umsetzen zu können. Nach ersten Tests und der Aufdeckung zahlreicher Sicherheitslücken wird die ursprüngliche Idee damit aufgegeben.

Start mehrfach verschoben

Der Start der Ausgabe digitaler Zeugnisse in Schulen wurde bereits mehrfach verschoben. Begründet lag das vor allem in Tests, die Mängel aufgezeigt hatten. Nun stehen die zuständigen Gremien offenbar vor einer grundsätzlichen Neuerung: Auf die Blockchaintechnologie, die bisher als Lösung vorgesehen war, soll nicht gesetzt werden. Die Deutsche Presse-Agentur berichtete zuerst darüber und bezog sich dabei auf das Digitalministerium in Sachsen-Anhalt. Vorgesehen sind digitale Zeugnisse durch das Onlinezugangsgesetz, das die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung vorantreiben soll. Sachsen-Anhalt ist für alle dort vorgeschriebenen Digitalisierungsmaßnahmen im Bereich der Bildung zuständig. Die technische Umsetzung übernehmen die Bundesdruckerei und Govdigital, ein Zusammenschluss der öffentlichen IT-Dienstleistern von Bund, Ländern und Kommunen.

Breite Kritik an Blockchainnutzung

Kritik an der Nutzung der Blockchaintechnologie hatte es bereits kurz nach der Ankündigung, diesen Weg beschreiten zu wollen, gegeben. In einem polemischen Beitrag wurde etwa auf golem.de früh kritisiert, dass einfachere und zugleich sicherere technische Lösung zur Verfügung stünden. Hinzu kam die Aufdeckung diverser Sicherheitslücken. So war es etwa möglich, auf die API zuzugreifen und ohne Authentifizierung Zeugnisse auszustellen. Auch relativ banale Sicherheitslücken wurden entdeckt. Die Bundesdruckerei kündigte daraufhin Verbesserungen an, wollte an der genutzten Technologie zunächst jedoch festhalten: „Aufgrund der Berichte bei Twitter wurde das Testsystem in Absprache mit dem Auftraggeber zunächst offline genommen, um die Berichte zu überprüfen und weitere Verbesserungen anzustoßen. Die Fehleranalyse läuft derzeit noch. Die Ergebnisse werden in die weitere Optimierung des Systems einfließen und der Test danach fortgesetzt“. Nun vollzieht sie die Kehrtwende und rückt von der Blockchain ab. Im Oktober soll ein neues System vorgestellt werden, das im Anschluss getestet werden soll.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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