Das E-Auto erleidet in Deutschland gerade ein historisches Nachfragetief, auf das die inländische Automobilproduktion noch nicht adäquat reagieren konnte. Infolgedessen sauern gerade Zehntausende E-Autos deutscher und ausländischer Fabrikate in Deutschland vor sich hin und warten auf den Verkauf.
Analyst mahnt Rabattaktion für E-Auto an
Bereits zu Anfang des Jahres stand fest, dass 2024 kein glorreiches Jahr für den Markt der Elektroautos wird. Schuld daran ist wohl ganz klar der Wegfall der Umweltprämie. Schließlich ist der Traum vom eigenen E-Auto für viele Otto-Normal-Verbraucher damit in weite Ferne gerückt. Der Markt konnte auf die plötzlich einbrechende Nachfrage allerdings nicht schnell genug reagieren.
Infolgedessen stehen nun Zehntausende Elektroautos auf Halde. Dies hat nun Automobilexperte Werne Olle vom Chemnitz Automotive Institute (Cati) Schwarz auf Weiß in einer eigenen Analyse herausarbeiten können. Dabei kommen erschreckende Zahlen zutage. Laut dem Forscher sollen knapp 100.000 Elektroautos derzeit in Depots oder bei Autohändlern herumstehen und auf einen Käufer warten.
Auch wenn sich ein globaler Nachfragerückgang bei E-Autos beobachten lässt, haben deutsche Hersteller im Jahr 2023 Rekordzahlen schreiben können. Stolze 25 Prozent aller aus Deutschland exportierten Fahrzeuge waren demnach vollelektrisch. Spannend ist auch die Tatsache, dass von der inländischen Produktion 80 Prozent exportiert wurden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Doch Olle mahnt an, dass allein der Verkauf im Ausland auf lange Sicht gesehen nicht erfolgsversprechend. Insbesondere das Lagern von Fahrzeugen wie es derzeit der Fall ist, müsse unterbunden werden. Schließlich ist das mit immensen Kosten verbunden. Stattdessen weist der Forscher daraufhin, dass man wieder die Verkäufe vom E-Auto mit Rabatten ankurbeln müsse, um die „Autohalden“ zu entschlacken.
Bericht von Spiegel TV machte Problem öffentlich
Natürlich wollten die Autohersteller das Geheimnis mit den „Autohalden“ am liebsten für sich behalten. Doch da haben sie die Rechnung wohl ohne Spiegel TV gemacht. Ein Journalisten-Team hat nämlich im Mai 2024 über die gigantischen Massen unverkaufter Fahrzeuge berichtet. Dabei stellte sich heraus, dass auch Tesla im großen Stil von dem Problem betroffen sei. Nicht ohne Grund gab es vor einigen Wochen erneut eine Preissenkung beim US-Hersteller.