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Elektronische Gesundheitskarte: Chipmangel könnte Ausgabe verzögern

Die Ausgabe der neuen elektronische Gesundheitskarte (eGK) samt NFC-Chip könnte sich weiter verzögern. Das hängt offenbar mit dem anhaltenden Chipmangel zusammen, der nach dem Lockdown in Shanghai weiter anhält. Die eGK steht in direktem Zusammenhang mit dem E-Rezept, womit dessen für den 01. September geplante Einführung (mal wieder) verzögern könne.

Elektronische Gesundheitskarte leidet unter Chipmangel

Wie heise online berichtet, haben verschiedene Krankenkassen bei der Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte unter dem anhaltenden Chipmangel zu leiden. Das hat direkte Auswirkungen auf die Ausgabe der neuen Karten samt NFC-Chip, die sich damit noch einmal verzögern könnte.

Dem Bericht zufolge macht die AOK als größte deutsche Krankenversicherung vor allem den Lockdown in Shanghai verantwortlich, aufgrund dessen die benötigten Chips noch fehlten. Die Barmer und IKK sähen zwar ebenfalls Probleme, versichern jedoch, dass es bei ihnen aktuell keinen Chipmangel gäbe.

Mögliche Lieferengpässe ließen sich laut IKK allerdings nicht ausschließen. Die Techniker Krankenkasse hingegen sähe keine Probleme und Engpässe. Die Einführung der neuen eGK – mit der auch die sogenannten digitalen Identitäten einhergehen – war für das Jahr 2023 angedacht, dürfte sich damit nun aber noch einmal verzögern.

Bei den digitalen Identitäten handelt es sich um eine Online-Anwendung, mit der sich Patientinnen und Patienten direkt über das Smartphone ausweisen können. So ließe sich beim Arzt oder der Apotheke der Versichertenstatus bei der jeweiligen Krankenkasse belegen.

Bundesregierung sieht das Problem

In einem Schreiben der Bundesregierung äußerte man sich auf Anfrage der CDU/CSU zum möglichen Chipmangel und dessen Auswirkungen auf die elektronische Gesundheitskarte. Darin heißt es, das Bundesministerium für Gesundheit nehme diesen Sachverhalt sehr ernst und stehe hierzu im regelmäßigen Austausch mit der Gesellschaft für Telematik.

„Laut aktueller Aussagen des hauptsächlich betroffenen Kartenherstellers werden ab Ende 3. Quartal 2022 Nachlieferungen von Chipmodulen erfolgen,“ heißt es in der Antwort der Bundesregierung. Man geht somit davon aus, den aktuell vorherrschenden Lieferengpass in naher Zukunft minimieren zu können.

Laut der AOK seien bislang allerdings nur wenige Versicherte betroffen, sodass durch den Chipmangel keine Nachteile entstünden. Betroffene erhielten demnach in der Übergangsphase eine Ersatzbescheinigung, die man einfach beim Arzt vorlegen könnte. Damit würden die Leistungen, wie bisher auch, direkt vom behandelnden Arzt oder Zahnarzt mit der Krankenkasse abgerechnet.

Entsprechende Bescheinigungen seien bislang allerdings nur regional und in wenigen Ausnahmefällen überhaupt ausgestellt worden. Und doch geht die AOK davon aus, dass die Ausstellung der Ersatzbescheinigungen über die Sommermonate hinweg zunimmt.

Die neue eGK ist eine Grundvoraussetzung für die Nutzung der E-Rezepte-App, deren Einführung nach mehrfachen Verschiebungen nun eigentlich für den 01. September angedacht war. Ob man diesen Termin nun halten kann, bleibt erst einmal offen. Wo E-Rezepte fortan akzeptiert werden, kannst du dir zumindest schon mal auf einer interaktiven Karte mit allen Akzeptanzstellen anzeigen lassen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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