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EU-Parlament: Verbrenner-Aus soll 2035 kommen

Das Europaparlament agiert derzeit ganz klar im Sinne des Umweltschutzes. Erst gestern berichteten wir über die Pläne, ab 2024 USB-C als verpflichtenden Standard bei Smartphones, Tablets und anderen elektronischen Geräten einführen. Dies soll europäischen Elektroschrott minimieren. Nun einigte sich das Parlament über einen weiteren Meilenstein, der wohl eine weit höhere Tragweite haben dürfte. Ab 2035 soll eine Zulassung von Fahrzeugen mit Benzin- oder Dieselmotor nicht mehr möglich sein. Segnet der Europäische Rat diese Pläne nun ab, steht das Aus für Verbrennermotoren in der EU offenbar fest.

Nicht nur Elektroautos dürfen zugelassen werden

Kaum ist die Entscheidung des Europa-Parlaments bekannt geworden, werden erste kritische Stimmen laut. Diese stammen insbesondere von Lobbyverbänden. Dass das Vorgehen für die Umwelt die beste Lösung ist, scheint dabei unstrittig. Allerdings macht man sich Sorgen um den daraus resultierenden Abbau an Arbeitsplätzen. Schließlich ist der Bau von Elektroautos keineswegs mit der Komplexität eines Pendants mit Verbrennermotor zu vergleichen. Allerdings soll die Neuregelung nicht dafür sorgen, dass ab 2035 nur noch Elektroautos produziert werden dürfen. Da wir heute noch nicht wissen können, welcher Antrieb sich in geschlagenen 13 Jahren durchsetzen wird, hat das EU-Parlament seine Entscheidung weiter gefasst. Zugelassen werden dürfen demzufolge nur PKW und leichte Nutzfahrzeuge, die kein umweltschädliches Kohlenstoffdioxid ausstoßen. Damit gilt sie automatisch auch für Autos, die auf alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff oder Brennstoffzellen setzen.

Ein richtiger und wichtiger Schritt

Wenn man einen Blick auf die vom EU-Parlament herausgegebenen Vorlage wirft, kann man nachvollziehen, dass das baldige Verbrenneraus besser heute als morgen kommen sollte. Schließlich stellt der Straßenverkehr noch immer eine extreme Belastung für die Umwelt innerhalb der Europäischen Union dar. Laut Vorlage stammt ein Fünftel aller Treibhausgase von Autos mit Verbrennermotoren. Noch erschreckender als die bloße Zahl an sich ist die Tatsache, dass die Emissionen noch immer Jahr für Jahr steigen. Dementsprechend sah sich das Parlament dazu gezwungen, endlich die Reißleine zu ziehen. Mit seiner Entscheidung steht das EU-Parlament auf EU-Ebene nicht allein da. Bereits die EU-Kommission hatte deutlich gemacht, dass ein Verbrenneraus kommen müsse. Schließlich passte das Gremium die Emissionsleistungsnormen für PKW erst im Sommer letzten Jahres an. Nun ist es am Ministerrat der EU, die einhellige Meinung von Parlament und Kommission zu bestätigen.

Elektroauto-Boom nicht ohne Grund

Wenn wir einmal ehrlich sind, kommt der Schritt seitens der EU-Politik alles andere als überraschend. Schließlich genügt bereits ein Blick auf den Automobilmarkt, um ein Umdenken deutlich feststellen zu können. Mittlerweile bietet fast jeder Hersteller seine eigene Flotte an Elektroautos. Und der Anteil steigt unaufhörlich. Da verwundert es auch kaum, dass viele Automarken den Plänen des EU-Parlaments gar zuvorkommen wollen. Nicht selten hört man von Herstellern, die bereits bis 2030 nur noch emissionsfreie Modelle in der eigenen Palette vorweisen wollen. Ein junges Beispiel ist der kürzlich von BMW vorgestellte BMW iX1. Dennoch möchte es die Politik den Unternehmen so einfach wie möglich machen, von Verbrennern wegzukommen. So hat die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen angekündigt, die Firmen zu involvieren. Insbesondere ein transparenter Zeitplan soll dafür sorgen, dass kein Unternehmen auf der Strecke bleibt.

Verlust von Arbeitsplätzen wird befürchtet

Nicht jeder ist über den Vorstoß des EU-Parlaments erfreut. So ist beispielsweise Jens Gieseke, Verkehrsexperte von CDU/CSU der Meinung, dass ein Verbot der Verbrennertechnik zu schwerwiegende anderweitige Folgen hätte. Insbesondere der Arbeitsmarkt würde unter dem Fortgang von der altbewährten Technik leiden. Schließlich fielen in diesem Bereich viele Arbeitsplätze weg. Vielmehr ist er der Meinung, dass man die Forschung an sogenannten synthetischen Kraftstoffen weiter vorantreiben müsse. Diese könnten in klassischen Verbrennermotoren zum Einsatz kommen, sorgen aber für einen geringeren CO²-Ausstoß. Ein weiteres Problem sieht er in der noch immer viel zu gering ausgebauten Infrastruktur. Sollten wirklich hauptsächlich Elektroautos über europäische Straßen fahren, müsse man weit mehr Ladesäulen errichten.

Muss die Alternative zum Elektroauto kommen?

Derzeit wird das E-Auto als Allheilsbringer beworben, der den Planeten aus dem großen Problem des Klimawandels retten könne. Allerdings haben sich nun einige anerkannte Wissenschaftler der „Internationalen Vereinigung zur Erforschung nachhaltiger Antriebs- und Fahrzeugtechnik“ zusammengetan, um auch Bedenken zu äußern. Sie sagten, dass das Hauptproblem darin bestünde, dass auch der Strom von Elektroautos noch immer hauptsächlich mittels fossiler Energieträger produziert werde. Schlussendlich fällt die Umweltbilanz dann nicht mehr ganz so gut aus, wie man häufig kommuniziert. Weiterhin sehen die Experten ein großes Problem im steigenden Bedarf passender Technik für Elektroautos.

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Hieraus könnte eine ungesunde Abhängigkeit von China entstehen. Vielmehr pochen die Wissenschaftler darauf, dass man mehr an synthetischen Kraftstoffen forschen müsse. Sollte tatsächlich das Verbrenneraus im Jahr 2035 kommen, dürfte dieser Forschungssektor aber kaum mehr Ambitionen haben. Wiederum andere Wissenschaftler sind der Meinung, dass synthetische Kraftstoffe nicht annähernd so effizient sind wie Elektroautos. Angesichts der beiden Fronten, die sich hier in den letzten Monaten und Jahren aufgebaut haben, ist es wahrscheinlich ganz gut, dass das Parlament nun endlich mal ein Machtwort spricht und für Klarheit sorgt.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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