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Facebook droht in Kenia die Sperre wegen Hassrede

Facebook steht in Kenia mächtig in der Kritik. Grund dafür ist eine Werbegenehmigung für diverse Anzeigen, die Hass und Hetze in dem ohnehin gespalteten Land verbreiteten. Nun droht dem sozialen Netzwerk eine Sperre im gesamten Land.

Androhung vorübergehender Abschaltung von Facebook

Man muss sich schon die Frage stellen, was sich die Meta-Tochter bei seinem jüngsten Verhalten in Kenia gedacht hat. Folgenreich blieb es auf jeden Fall nicht. Das soziale Netzwerk ist nun nämlich Adressat einer Sperrdrohung geworden. Im Mittelpunkt steht dabei das Werbeverhalten von Facebook. So bemängelt die Nationale Kommission für Zusammenhalt und Integration des afrikanischen Landes, dass mittlerweile Anzeigen mit Hass und Hetze in dem sozialen Netzwerk zugelassen wurden. Diese sollen zum Teil den Genozid an anderen Bevölkerungsgruppen gutheißen. Dies ist insbesondere angesichts der bald anstehenden Wahlen in ein paar Tagen überaus fragwürdig. Facebooks Verhalten geht aus einem Bericht von Gizmodo hervor und ist innerhalb weniger Tage die nächste Negativschlagzeile, wenn es um Inhalte der Plattform geht. So berichteten wir erst vor ein paar Tagen, dass der Mutterkonzern Meta womöglich wieder Falschinformationen zu Covid-19 zulassen möchte.

Streben nach einem friedlichen Miteinander

Die Nationale Kommission für Zusammenhalt und Integration versucht seit Jahren, innerhalb Kenias für ein friedliches Zusammenleben zu sorgen. Dies ist angesichts der verschiedensten Bevölkerungsgruppen auch vonnöten. So herrschen noch heute regelmäßig Konflikte, in die Teile der insgesamt 45 unterschiedliche Stämme involviert sind. Hier ist Hass und Hetze zwischen den verschiedenen Stammesangehörigen leider Gang und Gäbe. Vor allem kurz vor und während einer Wahl droht das Fass stets überzulaufen. Umso gefährlicher ist es, wenn ein soziales Netzwerk entsprechende Werbeanzeigen zulässt. Nun kann man Facebook nicht den Vorwurf machen, in Gänze über die problematischen Anzeigen hinweg zu sehen.

So ist Facebook offensichtlich regelmäßig dann gegen Hassrede vorgegangen, wenn es sich um Texte in englischer Sprache handelte. Doch im Fokus stand dabei oftmals leider nicht der zu bemängelnde Inhalt. Stattdessen haben sprachliche Fehler dazu geführt, dass keine sofortige Anzeigenstellung möglich war. Nach erfolgter Korrektur durften diese dann problemlos geschaltet werden. Damit hat Facebook laut der Nationalen Kommission für Zusammenhalt und Integration eindeutig gegen das kenianische Gesetz verstoßen. Nun bleibt dem sozialen Netzwerk eine Woche, um die Hassrede-Anzeigen zu entfernen und künftigen vorzubeugen.

Selbst auferlegtes Werbeverbot bis zum Wahltag?

Um auf Nummer Sicher zu gehen, hatte Frances Haugen, ein berühmter Whistleblower und ehemaliger Mitarbeiter bei Facebook eine Idee gehabt. In Zusammenarbeit mit der Nationalen Kommission für Zusammenhalt und Integration hat er das soziale Netzwerk aufgefordert, einfach gar keine Werbeanzeigen mehr in Kenia zu schalten, bis die Wahlen am 09. August 2022 erfolgreich über die Bühne gegangen sind. Da dies nur noch eine knappe Woche hin ist, dürfte die Idee alles andere als schlecht und sicherlich zielführend sein. Schon allein um hohen Strafzahlungen aus dem Weg zu gehen und dem eigenen Ruf nicht zu schaden, sollte Facebook dies wohl lieber tun. Erst kürzlich musste Meta nämlich satte 650 Millionen US-Dollar Schadensersatz in den USA zahlen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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