Ford darf in Deutschland keine Autos mehr verkaufen
Ford ereilte am 23. Mai eine wahre Hiobsbotschaft. So ist es dem ikonischen US-Autobauer vorerst untersagt worden, seine Autos in Deutschland zu verkaufen. Dies entschied das LG München. Im Rahmen seines Urteils hatten die Richter aber noch weitere unangenehme Neuigkeiten für den Hersteller.
Schlimmer gehts nimmer
Nachrichten über hohe Schadensersatzsummen oder Rückrufaktionen von Autoherstellern sind nicht neu für uns. Doch ausgerechnet den weltweit berühmten Autobauer Ford ereilte nun eine schwerwiegende Schlappe am Landgericht München. Die Richter urteilten, dass es dem Hersteller fortan untersagt ist, seine Fahrzeuge in Deutschland zu produzieren oder zu verkaufen. Und das war noch nicht alles. Obendrein soll das Unternehmen alle Fahrzeuge, die derzeit noch bei Händlern zum Verkauf stehen, zurückkaufen, um sie anschließend zu zerstören. Die Richter gingen in ihrem Urteil noch weiter. Selbst die Autos, die bereits verkauft wurden, soll Ford wieder von den Kaufern zurückrufen, um sie fahruntauglich zu machen.
Schwerwiegende Verletzung des Patentrechts
Allerdings sind es keine Sicherheitsmängel oder Produktionsfehler, die den Fahrzeugen von Ford nun eine Daseinsberechtigung auf deutschen Straßen versagt. Das Unternehmen soll vielmehr in vielerlei Hinsicht geltende Patente von insgesamt acht Herstellern verletzt haben. So zahlte Ford für seine Mikrochips, die für den autoeigenen Mobilfunk (4G) zuständig sind, kurzerhand keine Lizenzgebühren. Natürlich kann man von Ford nicht erwarten, dass man von heute auf morgen diese umfangreichen Forderungen des Urteils erfüllt. Um dennoch für jede Menge Druck zu sorgen, hat das Gericht eine horrende Summe in Form einer Sicherheitsleistung von 227 Millionen Euro gefordert. Diese wird nun einbehalten, bis das Unternehmen der gerichtlichen Anordnung nachgekommen ist oder sich mit dem Kläger auf entsprechende Lizenzzahlungen einigt.
Zerstörung von 100.000 Fahrzeugen
Das Urteil ist in seinem Ausmaß wohl wirklich einmalig. Schließlich muss Ford nun über 100.000 betroffene Fahrzeuge von Autohäusern und Käufern zurückfordern, falls keine Einigung erfolgt. Anschließend kann das Unternehmen sie nicht einmal weiterverkaufen, sondern wurde dazu verpflichtet, diese zu zerstören. Wie weit das tatsächlich gehen muss und ob nicht eine bloße Zerstörung des betreffenden Mikrochips genügt, ist für uns derzeit noch fraglich. Fest steht, dass dies schlechte Neuigkeiten nicht nur für Ford selbst, sondern auch für Fans der Marke sind. Schließlich herrscht derzeit ohnehin ein spürbarer Mangel an Fahrzeugen auf dem Automarkt. Auch die nahe Zukunft für Ford-Händler sieht eher düster aus.
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