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Hina präsentiert erstes E-Auto mit Natrium-Ionen-Akku

Im Bereich der Batterietechnologie ist man sich einig, dass Lithium als Rohstoff nur als Brückentechnologie dienen darf. Zu groß sind die Nachteile des wertvollen chemischen Elements. Nun geht der Batteriehersteller Hina offenbar als ein gleißendes Beispiel voran und präsentiert das erste Elektroauto mit einem Akku auf Basis von Natrium vor. Anstelle eines gängigen Lithium-Ionen-Akkus soll hier nämlich ein Natrium-Ionen-Akku unter der Haube werkeln. Nachteile sind zumindest auf den ersten Blick nicht erkennbar.

Läutet Hina ein neues Zeitalter ein?

Wenn es um Akkutechnologie geht, ist man sich in der Automobilbranche derzeit einig. So setzen alle ernstzunehmenden Fahrzeuge auf Lithium-Ionen-Akkus. Auch, wenn erste Hersteller den Versuch wagen, den Lithium-Anteil in den Batterien zu verringern, macht der umstrittene wie begehrte Rohstoff noch immer einen großen Teil in der Batterieherstellung aus. Hina schickt sich nun an, mit seinem Jac Sehol-E10X eine kleine, aber womöglich wichtige Revolution zu starten. Der kompakte Prototyp kommt laut eines Berichts vom Nachrichtenportal Cnevpost als erstes Elektroauto der Welt mit einem Natrium-Ionen-Akku daher.

Keine offensichtlichen Nachteile zu Lithium-Ionen-Technik

Der 25 kWh große Akku soll beim kleinen Stadtflitzer eine Reichweite von bis zu 250 km möglich machen. Das ist angesichts der Fahrzeuggröße und des Verzichts auf Lithium ein erstaunlich guter Wert. Auch bei der Lebensdauer gibt Hina Anlass zum Staunen. So sollen zwischen 2.000 und 3.000 Ladezyklen möglich sein. Da die Spannweite hier recht groß ist, sollte man diesen Wert aber wohl mit Vorsicht genießen. Im Bereich der Witterungsbeständigkeit macht der Natrium-Ionen-Akku auch eine gute Figur. Auf dem Papier soll er selbst bei -20 Grad Celsius noch eine Akkukapazität von 90 Prozent bieten. Auch die Ladeleistung klingt beachtlich. Laut dem Bericht soll die Batterie bereits innerhalb einer Viertelstunde von 0 auf 80 Prozent geladen werden können.

Massentauglichkeit von Natrium-Ionen-Akku scheint gegeben

Der wohl entscheidenste Vorteil der neuesten Akku-Prämiere auf Seiten der Automobilbauer dürften wohl die Kosten der Akkuproduktion sein. Da Natrium nicht unter den Verfügbarkeitsproblemen leidet wie Lithium, ist die Produktion von Natrium-Ionen-Batterien deutlich günstiger. Was im kompakten Jac Sehol-E10X mit Akku von Hina funktioniert, scheint auch in größeren Elektroautos kein Problem zu sein. Auf den ersten Blick mögen die 25 kWh, die das kleine Stadtauto bietet, winzig wirken. Doch viel spannender als die spezifische Akkukapazität ist natürlich die Energiedichte. Und diese ist mit 120 Wh pro kg absolut marktüblich und liegt nur etwas unter der von Lithium-Ionen-Akkus.

Laut Cnevpost soll Hina aber bereits Akkus in der Entwicklung haben, die eine noch bessere Energiedichte aufweisen. Diese liegt dann bei bis zu 155 Wh pro kg. Da sich diese Technologie derzeit noch in den Kinderschuhen befindet, dürfte man mit der Zeit wohl auch die bis zu 200 Wh pro kg knacken können, zu denen moderne Lithium-Ionen-Akkus in E-Autos in der Lage sind. Hina geht dabei als mutiges chinesisches Unternehmen einen spannenden Weg. Schließlich ist es die erste Firma der Volksrepublik, die Natrium-Ionen-Akkus mit einer Größe von bis zu 1 MWh fertigte. In einer derzeit geplanten Akkufabrik möchte das Unternehmen, das aus dem Chinesischen übersetzt passenderweise „Meersalz“ heißt, pro Jahr insgesamt 30 GWh Natrium-Ionen-Speicher fertigen.

Hina zeigt uns die Zukunft

Smartphones, Powerstations, Elektroautos, und und und. Ohne Akkus geht heute kaum noch etwas. Doch die Lithium-Vorkommen weltweit sind begehrt und endlich. Aus diesem Grund haben sich findige Forscher bereits frühzeitig auf die Suche nach Alternativen gemacht. Mit Natrium hat man diese nun womöglich gefunden. Zumindest zeigt uns Hina, dass man auch bei Akkus auf Natrium-Basis keine Abstriche machen muss. Ganz im Gegenteil. Da sie in der Produktion günstiger sind und man sich um die Gewinnung des Rohstoffs keine Sorgen machen muss, kann es sich hier um die Akkus der Zukunft handeln. Wir sind gespannt.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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