Künstliche Intelligenzen sind im Jahr 2023 Thema Nummer Eins in der Tech-Branche. Insbesondere der von OpenAI entwickelte Chatbot ChatGPT ist in aller Munde und könnte nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch andere gesellschaftliche Bereich ummodeln. Ausgerechnet die „Datenkrake“ Google spielt in diesem Bereich eher eine zu vernachlässigende Rolle. Damit soll bald schon Schluss sein. Im Mai möchte der Suchmaschinengigant seinen ersten eigenen Chatbot namens Magi an den Start bringen.
Google Magi aus dem Hut gezaubert
Tag für Tag kommen neue erstaunliche Fähigkeiten an die Öffentlichkeit, zu denen ChatGPT in der Lage ist. So wurde zum Beispiel vor einigen Tagen eine Studie publik gemacht, die zeigte, dass die von OpenAI entwickelte KI Aktienkurse besser vorhersagen könne als Menschen. Auch die Texte, die der Chatbot abliefert, lassen sich von der natürlichen menschlichen Sprache kaum noch unterscheiden. Das bietet natürlich viele Möglichkeiten, weshalb Microsoft das Projekt auch mit einer stolzen Summe von 10 Milliarden US-Dollar unterstützt.
Um Google war es bislang in diesem Bereich eher ruhig bestellt. So fokussierte sich der US-Tech-Konzern eher auf KI-Projekte wie einen smarten Roboterarm, der in Zusammenarbeit mit der TU Berlin entwickelt wurde. Nun kommt aber auch die erste Text-KI von Google. Und diese sorgt zunächst einmal mit ihrem plötzlichen Auftauchen für Aufsehen. Angesichts der offenbar sehr kurzen Entwicklungsphase ergibt der zauberhafte Name „Magi“ durchaus Sinn. Dies berichtet die New York Times.
Google hat Großes vor
Bei einer derart kurzen Entwicklungsphase wird man von Google Magi aber auch noch nicht allzu viel erwarten dürfen. Dessen ist sich offenbar auch der Silicon-Valley-Gigant bewusst. So soll die KI zunächst einmal nur einem exklusiven Kundenkreis zur Verfügung gestellt werden. Ähnlich wie ChatGPT wird man diese Software zunächst einmal mit Daten füttern müssen, damit sie zu ihrer wahren „Stärke“ erwächst. Die exklusive Kundschaft, welche ausschließlich aus den USA stammt, soll genau das gewährleisten. Laut Bericht der New York Times handelt es sich insgesamt um eine Million Nutzer. Diese recht kleine Zahl soll jedoch im Laufe des Jahres steigen. Google peilt wohl eine Nutzerzahl von 30 Millionen Personen an. Auch soll Google Magi in den nächsten Wochen und Monaten neue Features bieten können.
Eine neue Version mit erweiterten Funktionen soll es wohl bereits im Herbst geben. Streng genommen handelt es sich bei Magi um keine unmittelbare Konkurrenz zu ChatGPT. Vielmehr hat Google mit Bard bereits eine Alternative geschaffen. Der Suchmaschinengigant möchte mit Magi eher eine Integration in die Suchmaschine geschaffen haben. Ein vergleichbares Features gibt Microsoft Bing gerade mächtig Aufwind. Weiterhin soll Google an einer ganz neuen Suchmaschine werkeln, die ganz gezielt Fragen zu allen Themen beantworten können soll. Aus der New York Times geht hervor, dass Magi stark an ChatGPT erinnere. Das betrifft insbesondere die Kommunikation in Dialogform.
Angst vor Negativfolgen auf dem Smartphone-Markt?
Nun stellt sich natürlich die Frage, warum Google Knall auf Fall seine Alternative zu ChatGPT an den Start bringt. Experten zufolge könnte dies die Angst beinhalten, auf dem Smartphone-Markt wertvolle Partner zu verlieren. So setzen gängige Hersteller wie Samsung bei ihren Geräten bislang stets auf Google als Standardsuchmaschine. Hier generiert der Tech-Konzern jede Menge Geld wie aus dem Bericht hervorgeht. Stolze 3 Milliarden US-Dollar kostet es beispielsweise Samsung, Google als Standard zu nutzen. Noch schwerwiegender sieht das Ganze bei Apple aus.
Hier geht es wohl um stolze 20 Milliarden US-Dollar. Stattdessen könnte dann Microsoft Bing zum Einsatz kommen. Angesichts der neuen KI-Features mithilfe von ChatGPT ist das gar nicht so abwegig. Fest steht, dass Google gerade auf Hochtouren arbeitet, um Schritt halten zu können. So werkeln insgesamt 160 Mitarbeiter daran, dass Magi zur ernsthaften Alternative für Microsoft Bing mit ChatGPT wird. Möglicherweise gibt der Tech-Konzern bei seiner Google I/O im Mai erste handfeste Informationen zu seinem Dienst heraus. Wir sind gespannt und halten euch auf dem laufenden.