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Google-Play-Store-Gebühren von Apple umgangen

Apple erhält von allen Verkäufen, die über den App Store abgewickelt werden eine Provision von 30 Prozent. In den letzten Wochen kam es deshalb zu einem Streit mit Epic Games, dem Entwickler von Fortnite, der auch außerhalb des Apple Ökosystems In-App-Käufe anbieten wollte. Inzwischen wurde das beliebte Spiel deshalb aus dem App-Store entfernt. Eine Klärung des Konflikts findet jetzt vor Gericht statt. Außerdem hat es Apple anderen Entwicklern, darunter auch Facebook verboten, in ihren Apps Hinweise auf die 30 Prozent Provision einzubauen.

In einer Erklärung gegenüber dem Magazin The Verge erklärte der Konzern, dass die hohe Provision nötig sei, um die Server, die Entwicklerwerkzeuge und die Testsysteme zu finanzieren. Außerdem wird laut Apple die Provision genutzt, um neue Apps und Updates zu prüfen, um Nutzern so ein sicheres Gesamtsystem mit kontrollierter Qualität bieten zu können.

Wie Beiträge in einigen Foren, darunter Reddit und Ycombinator aufgedeckt haben, verhält sich Apple gegenüber anderen Unternehmen hingegen anders und versucht, wenn möglich Provisionszahlungen zu verhindern. Ein Beispiel dafür ist die im Google Play Store erhältliche Apple Music App, die es ermöglicht ein Abo außerhalb der Plattform abzuschließen und zu verlängern.

Normalerweise verlangt auch Google eine Provision von 30 Prozent. Das System von Apple umgeht diese Zahlungen aber häufig, weil die App es erlaubt, eine alternative Zahlungsmethode zu hinterlegen. Dies ist laut den Richtlinien von Google zwar erlaubt, angesichts des Verhaltens von Apple gegenüber Epic und anderen Entwicklern aus Sicht von Kritikern aber heuchlerisch.

Auf Reddit schreibt der Nutzer SupremeFuzzler dazu: „Wenn sich Apple tatsächlich um die Benutzererfahrung für ihre eigene App kümmern würden, würden sie Googles IAP (In-App-Purchases) verwenden, das für Verbraucher objektiv einfacher zu bedienen ist.“

Es bleibt somit ein fader Beigeschmack, weil sich Apple zwar rechtlich in Ordnung verhält und die Entscheidung auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, eigene Prinzipien wie die Forderung nach Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit aus den eigenen Geschäftsbestimmungen, aber wenn möglich umgangen werden, um Provisionen zu vermeiden.

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