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Keine Werbung mehr auf dem Smartphone?

Vor vier Tagen hat die Financial Times einen Artikel herausgebracht, der fast überall aufgegriffen worden ist. Die europäischen Mobilfunkanbieter wollen den Werbemarkt angreifen und Onlinewerbung filtern.

Die Technologie dafür kommt von dem israelischen Unternehmen „Shine“ und wurde bei einem Provider sogar bereits installiert, der sie noch dieses Jahr aktivieren möchte. Doch auch andere Anbieter sind an der Technologie interessiert, auch ein großer Netzbetreiber mit 40 Millionen Kunden soll dabei sein.

Sollte es wirklich soweit kommen, werden Millionen Werbeaufrufe bei Google & Co wegfallen. Doch was bedeutet das eigentlich für alle Beteiligten und wer ist überhaupt beteiligt?

Beteiligt an einem solchen Unterfangen sind neben den Werbeplattformen natürlich auch dessen Kunden, die Werbeplätze zur Verfügung stellen oder mieten, sowie die Aufrufer der Werbung aka Smartphone-User. Letzten Endes werden alle das Nachsehen haben, denn es wird nur negative Auswirkungen haben – außer für die Netzbetreiber.

Die Werbeplattformen werden weniger Umsatz und Gewinn machen, denn der riesige Mobilfunkmarkt fällt ihnen weg oder wird stark eingeschränkt. Ebenso können Unternehmen keine Werbung mehr auf mobilen Endgeräten buchen, weshalb sie eventuell nicht mehr die richtige Zielgruppe treffen und ihre Produkte somit schlechter dastehen. Webseitenbetreiber werden weniger Werbeeinnahmen verbuchen, denn sie bekommen kein Geld mehr – da die Werbung einfach nicht mehr angezeigt wird. Für die Smartphone-User wird das letzten Endes auch nur negative Folgen haben, denn die meisten Dienste finanzieren sich über Werbung. Wir sind verwöhnt und wollen nicht für die vielen angebotenen Dienste bezahlen, daher muss Werbung her. Sofern diese nicht mehr existiert, müssen die Dienste schließen und wir haben weniger Auswahl.

Es bleibt also zu hoffen, dass die Netzbetreiber damit nur einen Warnschuss an Google & Co setzen und diese sich einigen können. Zwar wird das dann auch wieder abgewälzt, doch es ist immer noch die beste Lösung, wenn die Werbeplattformen einen Teil des Umsatzes an die Netzbetreiber abdrücken. Eine andere Alternative ist ein staatlicher Eingriff, da durch eine solche Einschränkung auch die Netzneutralität gefährdet ist. Mal sehen wie sich die Geschichte entwickelt.

via Caschy, Bildquelle: Shutterstock

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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