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Mobile Netze: Was empfange ich da eigentlich?

Mobiles Netz ist etwas verdammt Nützliches, ohne es wären unsere schönen Highend-Smartphones ziemlich nutzlos. Aber was steckt eigentlich hinter den kryptischen Kürzeln am oberen Rand unseres Bildschirms, was genau bringt mir E, 3G, H oder LTE?

2G öffnet das mobile Netz

Die älteste Netzgeneration, welche wir heute noch nutzen, ist 2G, also die zweite Generation des mobilen Netzes. Im Gegenteil zur Ersten ist dieser GSM genannte Standard nicht mehr analog und bietet, neben der Möglichkeit zu telefonieren, noch die Möglichkeit SMS oder MMS zu senden. Dabei beruht das Ganze auf TDMA (Time Division Multiple Access). was eine maximale Übertragungsrate von 55 Kbit/s zulässt.

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Eine so langsame Verbindung ist aus heutiger Sicht fast undenkbar. Unter der geringen Geschwindigkeit des Netzes hat auch die Gesprächsqualität gelitten, weshalb mit einer 2G-Verbindung der Gesprächspartner sehr schwer zu verstehen sein kann. Browsen ist damit beinahe unmöglich, es sei denn man bringt sehr viel Geduld mit. Glücklicherweise stehen heutzutage in den meisten Gebieten deutlich schnellere Verbindungen zur Verfügung.

Edge bringt bisher unbekannte Geschwindigkeiten

Ein wenig schneller ist der seit März 2008 in Deutschland verwendete Nachfolger Edge (bei vielen Smartphones einfach als „E“ angezeigt). Dieser Standard wird auch gerne als 2.75G bezeichnet, da er deutlich schneller ist als 2G, aber mit einer maximalen Übertragungsrate von 220 Kbit/s noch nicht die 3G-Standards erfüllt. Edge empfängt man auch heute noch oft in ländlichen Gebieten, in denen der Netzausbau noch nicht weit fortgeschritten ist. Zwar kann man damit problemlos WhatsApp-Nachrichten versenden und einfaches Browsen ist, dank vierfacher Geschwindigkeit im Vergleich zu 2G, möglich. Alles andere ist aber bei der geringen Geschwindigkeit durchaus problematisch.

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3G eröffnet die Smartphone-Saison

Die getunte Variante von Edge, genannt 3G oder auch UMTS, bringt dann erstmals Geschwindigkeiten welche es erlauben Pokémon Go zu spielen und Webseiten in unter einer Stunde aufzurufen. Eingeführt wurde das Ganze relativ kurz nach der Verbreitung von Edge, im Oktober 2008. Hier kommen Geschwindigkeiten von Ganzen 384 Kbit/s auf. Das ist zwar nach heutigen Maßstäben nicht unbedingt viel, hat aber die Grundlage für die Nutzung der ersten Smartphones geschaffen.

HSDPA Standard macht Browsen erstmals angenehm

Viel interessanter war aber für die Smartphones der verbesserte 3G Standard HSDPA. Dieser stellt Geschwindigkeiten von ganzen 7,2 Mbit/s mobil zur Verfügung und ermöglicht damit erstmals ein angenehmes Browsing-Gefühl für unterwegs.

Dazu kam dann 2011 der abwärtskompatible Standard HSDPA+, welcher das Geschwindigkeitslimit noch weiter auf 158 Mbit/s anhob. Diese bisher unbekannten Geschwindigkeiten, welche mobile Netze damit erreichen konnten, verleitete einige Mobilfunkanbieter dazu HSDPA+ bereits als 4G zu bewerben, obwohl es sich lediglich um den Maximalausbau von 3G handelte.

LTE holt das Heiminternet ein

Cityscape and connection concept and 4G LTE font

Das echte 4G erblickte bereits im September 2006 das Licht der Welt und hört auf den Namen LTE. LTE war damals ein Gemeinschaftsprojekt von Siemens und Nokia, das sich aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht durchsetzen konnte. Erst im Jahr 2009 wurde das erste kommerzielle LTE-Netz in Oslo in Betrieb genommen und weitere drei Jahre später fand LTE größere Verbreitung. LTE bietet eine Geschwindigkeit von bis zu 100 Mbit/s und HD Voice. Mit diesem Standard hat das mobile Netz das Heimnetz final eingeholt und bietet eine Top-Gesprächsqualität, top Browsing-Ladezeiten und alles in allem eine sehr angenehme Benutzung von Internet basierten Apps.

Mit LTE Advanced, dem weiterentwickelten und abwärtskompatiblen LTE Standard wurde dann eine Übertragungsrate von bis zu 300 Mbit/s möglich.

In verschiedenen Ländern wurden jetzt einzelne verbesserte Varianten von LTE Advanced eingesetzt, die Geschwindigkeiten von bis zu 4000 Mbit/s erreichen. Diese Zahlen klingen schon sehr utopisch und überbieten sogar das Potenzial der meisten Glasfaserleitungen.

Wann allerdings der Netzausbau in Deutschland einmal dieses Level erreicht und was uns gar 5G bringen wird, steht noch in den Sternen.

Simon Uhl

Zurzeit bin ich noch Schüler eines Baden-Würtenberger Gymnasiums und mache gerade mein Abitur. Als knapp jüngster Vertreter unseres Teams war meine erste Gaming Erfahrung wohl der Gamboy advance mit Pokemon Feuer Rot. Seitdem hab ich mich über den Nintendo DS, die Playsation 2, die Wii und die Playstation 3 bis zum PC durch alle Gaming Generationen Durchgezockt.

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