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Nach Urteil über Boni: Elon Musk verlegt Hauptsitz von SpaceX

Wie entgeht ein Milliardär einem unliebsamen Gerichtsurteil? Er verlegt kurzerhand den Firmensitz des eigenen Unternehmens und hofft auf genügsamere Richter. Das ist zumindest das Vorgehen, welches Elon Musk mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX plant. Dem war ein Urteil vorangegangen, in dem das örtliche Gericht in Delaware einer attraktiven Aktienoption für Musk eine Absage erteilte.

SpaceX zieht spontan um

Mit SpaceX hat Elon Musk ein erfolgreiches Raumfahrtunternehmen, das vor allem mit seinem Satelliteninternet Starlink jede Menge Geld einfährt. Zuletzt wurde zwar bekannt, dass das Unternehmen knapp 100 seiner Trabanten in die Selbstzerstörung jagen möchte, doch für Nachschub ist wohl gesorgt. Nach den Plänen des Unternehmens sollen in Zukunft jeden Monat 200 weitere Satelliten in den Orbit entsandt werden. Doch bei SpaceX geht es derzeit wohl nicht nur im Orbit ordentlich zur Sache. Auch auf der Erde schreibt das Raumfahrtunternehmen Schlagzeilen. So gab es auf der Plattform X am Mittwoch überraschend bekannt, dass es seinen Firmensitz verlegen möchte.

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Bislang befand dieser sich um US-Bundesstaat Delaware. Fortan soll er in Texas liegen. Angesichts der Tatsache, dass auch der Elelektromobilitätsriese Tesla seinen Hauptsitz in Austin, Texas, hat, verwundert das zunächst nicht. Doch die Standortverlegung hängt wohl keineswegs damit zusammen, dass Elon Musk seine Unternehmen näher zueinander führen möchte. Vielmehr steckt dahinter ein brisantes Gerichtsurteil. Die Rechtsprechung versagte dem umstrittenen Tech-Milliardär im Januar 2024 nämlich ein Aktienpaket, welches den Wert von stolzen 56 Milliarden US-Dollar haben soll.

Fragwürdige Entscheidung

Mit großer Wahrscheinlichkeit steckt hinter dem hitzköpfigen Umzug wohl eher gekränkter Stolz, denn bloße Praktikabilität. Schließlich bot der US-Bundesstaat Delaware grundsätzlich beste Voraussetzungen. Neben einer unternehmensfreundlichen Steuerpolitik durfte sich SpaceX hier bisher über Gerichtsurteile freuen, die dem Raumfahrtunternehmen eher zugewandt waren. Doch in diesem Urteil ging es eben nicht um SpaceX selbst, sondern in erster Linie um Elon Musk als Person. Und da scheint für den Tesla-Chef der Spaß aufzuhören.

Was steckt hinter dem Urteil?

Dreh- und Angelpunkt des Sachverhalts ist die Klage eines Aktionärs von SpaceX. Er war der Meinung, dass Elon Musk illegal Aktien im Wert von stolzen 56 Milliarden US-Dollar für sich beanspruchte. SpaceX verknüpfte die entsprechende Aktienoption mit Meilensteinen, die Musk mit Tesla erreichen müsse. Ganz offensichtlich ist das Gericht auf Seiten des Klägers, der betonte, dass der Einfluss des Tech-Milliardärs in dieser Entscheidung schlicht zu groß gewesen sei. Sein Anrecht auf die Aktienoption entfiel damit. Dass Musk über diese Entscheidung nicht erfreut ist, spürt man an den Konsequenzen, die er übrigens nicht nur mit SpaceX gezogen hat. Vielmehr kündigte er an, seine gesamten Unternehmen aus Delaware abzuziehen.

SpaceX

Davon ausgenommen sei vorerst Tesla. Hier kann Musk nämlich nicht ohne weiteres den Firmensitz verlegen. Schließlich ist das Unternehmen an der Börse notiert, weshalb den Anlegern ein Mitspracherecht bei derartigen Entscheidungen zusteht. Ein entsprechender Antrag soll laut dem Tech-Milliardär aber noch folgen. Der Vorgang wirft ein äußerst negatives Licht auf den ohnehin umstrittenen Musk. Schließlich macht es den Anschein, als fliehe er vor unliebsamen Gerichtsurteilen, indem er kurzerhand in einen ihm „wohl gesonneren“ Bundesstaat umzieht. Ob dieser Plan wirklich aufgeht oder Musk sich mit dem übereilten Umzug nicht selbst Steine in den Weg gelegt hat, wird die Zukunft zeigen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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